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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2022

Genial konstruiert mit doppelter Spannung

Der Tote aus Zimmer 12
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Susan Ryeland hat sich mit ihrem Lebensgefährten nach Kreta zurückgezogen und führt dort ein Hotel. Doch die Vergangenheit holt sie ein. Ein Roman des mittlerweile verstorbenen Autors Alan Conway soll ...

Susan Ryeland hat sich mit ihrem Lebensgefährten nach Kreta zurückgezogen und führt dort ein Hotel. Doch die Vergangenheit holt sie ein. Ein Roman des mittlerweile verstorbenen Autors Alan Conway soll der Schlüssel zu einem Mord in England sein. Das Ehepaar Treherne reist dazu eigens aus England an und bittet Susan ihnen bei der Suche nach ihrer Tochter Cecily zu helfen. Die hatte in einem Roman von Alan Conway einen Hinweis darauf entdeckt, dass bei einem Mord ein Unschuldiger verhaftet wurde. Seitdem ist Cecily verschwunden. Susan reist erneut nach England und muss sich wieder in den Roman „Atticus unterwegs“ einlesen, dem Buch, das sie einst lektoriert hatte.
Nach „Die Morde von Pye Hall“ ist dies bereits der zweite Fall mit Susan Ryeland. Vorkenntnisse zu Band eins sind nicht zwingend notwendig. Das Spannende an diesem schon fast klassischen Whodunit ist wieder der Roman im Roman. So hat man es nicht nur mit einem Fall, sondern gleich mit zwei mysteriösen Fällen zu tun. Anthony Horowitz pflegt den britischen Kriminalroman im Stil von Agatha Christie bzw. à la Sherlock Holmes wie kein Zweiter. Mit knapp 600 Seiten ist das Buch zwar recht umfangreich, doch die Spannung kann sich durchweg halten. Als Leser kämpft man gemeinsam mit Susan gegen ein Geflecht von Lügen, um schließlich am Ende die Wahrheit herauszufinden.
Ein bestens konstruierter Kriminalroman, der sprachlich brillant erzählt ist und einen großen Unterhaltungswert besitzt.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Ein Jahr ohne Sommer

Der dunkle Himmel
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Ausgelöst durch einen Vulkanausbruch im fernen Indonesien, wird das Jahr 1816 zu einer globalen Klimakatastrophe, insbesondere für Europa und Nordamerika. Dunkle Wolken, ständiger Regen und massive Kälteeinbrüche ...

Ausgelöst durch einen Vulkanausbruch im fernen Indonesien, wird das Jahr 1816 zu einer globalen Klimakatastrophe, insbesondere für Europa und Nordamerika. Dunkle Wolken, ständiger Regen und massive Kälteeinbrüche sorgen dafür, dass sämtliche Ernten ausfallen. Auch der kleine Ort Hohenstetten auf der schwäbischen Alb leidet unter den Auswirkungen. Einst blühte hier die Weberei, doch nun geht es rapide bergab. Zunächst trifft es die Ärmsten, die an Hunger und Not leiden, doch auch die Mittelschicht muss bald ihr Hab und Gut verkaufen, um sich die immer knapper werdenden Nahrungsmittel zu leisten.
Unter diesem Hintergrund erzählt uns Astrid Fritz eine spannende, aber auch informative Geschichte. Im Mittelpunkt stehen drei sympathische Protagonisten. Der junge Schulmeister Friedhelm, der unsterblich in Paulina verliebt ist, diese aber nicht heiraten darf. Die Wirtstochter Paulina selbst, eine junge energische Frau, für die der Vater schon einen anderen Mann ausgewählt hat und der Pfarrer des Ortes, der zwar Weitblick besitzt, aber die Not auch nicht aufhalten kann. Die Figuren sind super ausgearbeitet und werden sogar schon im Einband des Buches kurz vorgestellt.
Zwar steht die Liebesgeschichte zwischen Friedhelm und Paulina im Vordergrund, doch auch die Hungersnot wird vorbildlich beschrieben. Man merkt, dass die Autorin hier gründlich recherchiert hat und dem Leser damit das Jahr ohne Sommer um einiges näherbringt. Aber auch die widrigen Umstände, die die Heirat von Friedhelm und Paulina verhindern sind gut ausgearbeitet und dargelegt
Der Erzählstil ist einfach toll und man kann sich bestens in die Lage der Bewohner des Ortes hineinversetzen und leidet mit ihnen. Es gibt immer wieder Rückschläge, Wendungen, aber auch Hoffnung. Ein tolles Buch, trotz der über 550 Seiten möchte man keine davon missen. Am Ende des Buches befindet sich zudem ein umfangreiches und äußerst hilfreiches Glossar.
Insgesamt ein spannend geschriebener historischer Roman, der beim näheren Betrachten auch einen Bezug zu unserer heutigen Zeit hat. Eine Geschichtsstunde, die interessant und ebenso unterhaltsam war.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Top Sylt-Krimi - Spannung pur

Düsteres Watt
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Sylt mitten im Hochsommer. In den Wanderdünen wird eine Leiche gefunden, die offensichtlich ertrunken ist. Der Fund gibt Liv Lammers und ihren Kollegen von der Kripo Flensburg zunächst Rätsel auf, doch ...

Sylt mitten im Hochsommer. In den Wanderdünen wird eine Leiche gefunden, die offensichtlich ertrunken ist. Der Fund gibt Liv Lammers und ihren Kollegen von der Kripo Flensburg zunächst Rätsel auf, doch die Identität des Toten kann schnell geklärt werden. Es handelt sich um Karl von Raboisen, einen reichen Adligen und zudem der Ehemann einer bekannten Politikerin. Die Medien stürzen sich entsprechend auf den Fall und die Polizei arbeitet unter Hochdruck. Doch da wird eine weitere Leiche entdeckt…

„Düsteres Watt“ ist bereits der sechste Band rund um die sympathische Ermittlerin Liv Lammers. Für mich war es die erste Begegnung, aber ich kam ohne Probleme in die Handlung rein. Die Figuren werden alle supergut eingeführt und festigen sich schnell. Auch zum Privatleben von Liv wird genügend erläutert, sodass sich die Bücher ohne Vorkenntnisse der anderen Bände lesen lassen.
Der Tote entpuppt sich schnell als ein richtiger Stinkstiefel und fast jeder der Familie oder des Personals hätte einen Grund gehabt ihn zu ermorden. Es gibt also jede Menge Verdächtige und man kann bestens miträtseln.
Geschrieben ist das Buch extrem spannend und gerade diese hohe Spannung hält sich bis zum Schluss. Die Beschreibungen von Land und Leuten sind extrem gut und man kann sich bestens in die Szenen hineinversetzen. Gerade das Ende ist ein wahres Feuerwerk an Ereignissen und bietet jede Menge Überraschungen. Insgesamt ein stimmiges Ende, bei dem ein paar kleine Fragen als cliffhanger für den nächsten Band offenbleiben. Darauf freue ich mich schon.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Beste Thriller-Unterhaltung

Die Rezeptur: Thriller
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Mit „Die Rezeptur“ legt Catherine Shepherd bereits den zwölften Thriller der Zons-Reihe vor. Wie immer gibt es dabei zwei Handlungsstränge, bei denen einer in der Gegenwart und einer 500 Jahre zuvor spielt. ...

Mit „Die Rezeptur“ legt Catherine Shepherd bereits den zwölften Thriller der Zons-Reihe vor. Wie immer gibt es dabei zwei Handlungsstränge, bei denen einer in der Gegenwart und einer 500 Jahre zuvor spielt. Die Fälle sind immer in sich geschlossen und lassen sich daher unabhängig voneinander lesen. Dieses Mal muss sich Bastian Mühlenberg im Zons von 1503 auf die Suche nach einem Giftmörder machen. Ein Bruder des Klosters wurde tot aufgefunden und kurze Zeit später stirbt ein weiterer Mönch. Bei den Toten finden sich seltsame Schriftstücke, die auf eine geheime Rezeptur verweisen. Beim Fall in der Gegenwart macht sich Kommissar Oliver Bergmann an die Klärung von ebenso seltsamen Todesfällen. Die Opfer wurden ermordet in einer Badewanne aufgefunden, die mit einer seltsam riechenden Brühe befüllt ist. Zudem hinterlässt der Täter Satzfragmente auf dem Badezimmerspiegel. Die Ermittlungen führen in eine Schönheitsklinik…
Catherine Shepherd ist ein Garant für spannende Thriller, die zudem noch gut unterhalten. Auch dieses Mal geht es sehr temporeich zu, ständig passiert etwas Neues und immer, wenn es gerade am spannendsten ist, switch die Handlung auf die andere Zeitebene. Man ist quasi gezwungen weiterzulesen, weil man unbedingt wissen will wie es weitergeht. Es gibt zahlreiche Wendungen und falsche Fährten. Auch das Ende ist wieder sehr gelungen und stimmig. Die Autorin schafft es immer wieder aufs Neue hier ihre Leser miträtseln zu lassen und am Ende doch zu überraschen.
Beste Thriller-Unterhaltung, ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Horrorthriller vom Feinsten

DAS EULENTOR
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Eulentor ist ein Horror/Mystery-Thriller vom Feinsten. Das Buch erschien bereits 13 Jahre zuvor bei einem anderen Verlag, wurde jetzt aber vom Autor überarbeitet und erweitert.
Basishandlung ist nach wie ...

Eulentor ist ein Horror/Mystery-Thriller vom Feinsten. Das Buch erschien bereits 13 Jahre zuvor bei einem anderen Verlag, wurde jetzt aber vom Autor überarbeitet und erweitert.
Basishandlung ist nach wie vor eine Expedition von Alexander Berger, der im Jahr 1911 mit ein einer kleinen Gruppe nach Spitzbergen und dann weiter Richtung Nordpol reist. Doch die Umstände sind widrig und mehrere Mitreisende müssen ihr Leben lassen. Die Expedition scheitert, doch kurz vor Abbruch entdeckt die Gruppe einen Schacht. Ein Schacht, der senkrecht in die Erde führt und scheinbar endlos zu sein scheint. Wer zu tief in den Schacht steigt, kehrt nicht als derselbe zurück wie zuvor…
Erweitert wurde die Handlung um einen Erzählstrang, der in der heutigen Zeit spielt und in dem die junge Neele die Hauptfigur ist. Auch sie begibt sich auf den Spuren Bergers in die Arktis und muss ziemlich früh feststellen, dass das Grauen noch immer existent ist. Erzählt wird immer abwechselnd auf den zwei Zeitebenen, dem Damals und dem Jetzt. Die Erweiterung um den Erzählstrang mit Neele ist eine echte Bereicherung und sorgt für noch mehr Spannung in dem Buch.
Andreas Gruber hat einen ausgezeichneten Schreibstil, der an das Buch fesselt. Er versteht es wie kaum ein anderer der modernen Autoren, den lovecraftschen Horror wieder heraufzubeschwören. Die Beschreibungen sind so perfekt, dass man praktisch mitten im Geschehen ist. Ständig passiert etwas und es kommt garantiert keine Langeweile auf. Auch das Ende fand ich sehr gelungen und authentisch.
Insgesamt ein geniales Werk. Perfekt für jeden der Grusel, Horror und Thrill liebt.

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