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Veröffentlicht am 26.07.2017

Zauberhafter Simon Snow

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman
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Inhalt

Simon Snow ist der mächtigste Zauberer, den die Welt der Magie je hervorgebracht hat. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass Simon völlig unfähig ist, seine magischen Kräfte zu steuern. Aber dafür ...

Inhalt

Simon Snow ist der mächtigste Zauberer, den die Welt der Magie je hervorgebracht hat. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass Simon völlig unfähig ist, seine magischen Kräfte zu steuern. Aber dafür ist ja Watford da, das Zaubererinternat. Für Simons Zimmergenossen Baz – Vampir aus angesehener Familie und Simon in freundlichem Hass zugetan – ist er, der Auserwählte, eine wahre Fehlbesetzung. Am liebsten würde Baz den Magie sprühenden Simon mit seinen spitzen Zähnen ein für alle Mal erledigen. Doch dazu kommt es nicht, vorerst zumindest. Denn die verfeindeten Jungs tun sich zusammen, um gemeinsam mit ihrer blitzgescheiten Schulkameradin Penelope den Mord an Baz' Mutter aufzuklären. Für Simon beginnt eine Achterbahn der Gefühle. Und die Welt der Zauberer steht fortan nicht nur in Liebesdingen kopf.

Meinung

Das Buch ist wirklich spannend und abenteuerreich und Simon Snow ist ein interessanter und liebenswerter Protagonist auch wenn er ein wenig anders ist. Die Autorin hat es vor allem durch die verschiedenen Sichtweisen in denen sie die Geschichte erzählt geschafft, dieses Buch zu etwas Besonderem zu machen. Manchmal war Simon Snow aber leider auch ein wenig nervig und die Geschichte wird zum Ende hin leider ein wenig vorhersehbar. Daher gebe ich dem Buch nur 4 Sterne.
Vor allem Baz und Penelope waren sehr starke Personen und durch die Kapitel, die immer wieder von diesen beiden erzählt haben, sowie einigen anderen, die ich jetzt nicht näher erwähnen möchte, wurde die Geschichte interessant und spannend.
Der Schreibstil war flüssig und fesselnd. Vor allem durch die Erzählweise konnte man sich alles gut vorstellen. Die Dialoge zwischen den Protagonisten und den anderen Personen sind sehr humorvoll und liebenswert. Und die fett geschriebenen Zaubersprüche sind wirklich etwas besonderes.

Fazit

Eine wunderschöne, toll geschriebene Geschichte um einen Zauberer, der sehr bemerkenswert ist und die mich beeindruckt hat, auch wenn sie manchmal ein wenig langatmig und ein kleine bißchen vorhersehbar war.

Veröffentlicht am 04.07.2017

Böses Mädchen!

Don't You Cry - Falsche Tränen
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Inhalt

Eines Nachts verschwindet die junge Studentin Esther Vaughan spurlos aus ihrem Apartment in Chicago. Ihre Mitbewohnerin Quinn findet nur einen mysteriösen Brief, der sie vor die Frage stellt, wie ...

Inhalt

Eines Nachts verschwindet die junge Studentin Esther Vaughan spurlos aus ihrem Apartment in Chicago. Ihre Mitbewohnerin Quinn findet nur einen mysteriösen Brief, der sie vor die Frage stellt, wie gut sie die vermeintliche brave Frau wirklich kennt. Als sie dann noch erfährt, das schon längst per Anzeige nach einer Nachmieterin für Ihr Zimmer gesucht wird, bekommt sie langsam Angst. Quinn beginnt zu recherchieren: Was ist eigentlich aus dem Mädchen geworden, das vorher mit Esther zusammengewohnt hat? Je mehr sie erfährt, desto mehr bringt Quinn sich in tödliche Gefahr.

Eindruck

Vorweg muss ich sagen, dass es sich für meinen Geschmack nicht um einen Thriller handelt sondern eher um einen Spannungsroman handelt. Geschrieben in drei Perspektiven, Quinn, Alex und Esther - wobei Quinn und Alex in der Ich-Form erzählen, Esther erscheint
lediglich als Erzählung.

Anfangs empfand ich die endlosen Monologe von Quinn und Alex sehr ermüdend und habe mich gefragt, wohin das ganze eigentlich führen soll. Mehr und mehr kam ich zu der Annahme, dass Alex gestört ist und Quinn/Esther eine gespaltene Persönlichkeit sind. Doch ich habe mich eines besseren belehren lassen, denn als in Alex vermeintlichen Fantasien noch Pearl hinzu kommt, passte alles von den Wohn- bzw. Aufenthaltsorten nicht mehr zueinander. Eine Idee
musste her, und derer gab es viele. Mit jedem neuen Kapitel erschien ein weiteres Fragezeichen vor meiner Stirn...

"Dont you cry" ist eine Familientragödie - leise, psychologisch, subtil, tiefgründig und zeigt am Ende auf, wozu Menschen fähig sind, wenn sie um die familiäre Liebe betrogen und belogen werden. Ich finde die Fäden sehr geschickt zusammengesponnen, wobei der Fokus auf der Geschichte und nicht auf ausgeprägten charismatischen Charakteren liegt. Der Aufbau gibt reichlich Platz für Irritationen, Assoziationen und Spekulationen, sodass sich für mich das Durchhalten trotz Längen wirklich gelohnt hat.

Mit dem Ende war ich nicht ganz so glücklich, denn meiner Meinung nach war für das Tete à Tete zwischen Quinn und Ben kein Raum und es hat auch nicht wirklich gepasst.

Fazit

Alles in allem ein guter Spannungsroman der mit sehr leisen Tönen daher kommt und auf blutrünstige, reißerische Szenen und knallharte Täter sehr gut verzichten kann, weil die
Autorin auf Psychologie setzt.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Solider Korruptionsroman

Bestechung
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Inhalt

Die Anwältin Lacy Stoltz ermittelt in einem Korruptionsfall von nie da gewesenem Ausmaß.
Ein Richter soll über Jahre hinweg Bestechungsgelder in schwindelerregender Höhe kasssiert haben. Woher ...

Inhalt

Die Anwältin Lacy Stoltz ermittelt in einem Korruptionsfall von nie da gewesenem Ausmaß.
Ein Richter soll über Jahre hinweg Bestechungsgelder in schwindelerregender Höhe kasssiert haben. Woher stammt dieses schmutzge Geld? Lacy Stoltz recherchiert und kommt Machenschaften auf die Spur, die sie das Leben kosten könnten.

Eindruck

John Grisham führt in "Bestechung" durch ein fachlich fundierten und komplex konstrierten Fall von Korruption. Die Ausmaße und Summen um die es geht sind Atem raubend und kaum zu fassen, involviert und ganz oben mit an der Spitze eine geld- und machtgierige Bundesrichterin. Doch wie es - zum Glück - meistens ist, wer den Hals zu voll nimmt, wird letztendlich daran ersticken.

Korruption, Erpressung, Mord nicht reißerisch sondern fachlich, sachlich, distanziert was die juristische Seite betrifft. Den Protagonisten hat Grisham Leben mitgegeben und interessante Charaktere gezeichnet. Man kann von einem Fall der einen Korruptionsskandal um eine Bundesrichterin behandelt nicht erwarten, dass es ein Gefühlsgewitter à la "Die Jury" hervorruft, und somit bleibt die emotionale Schiene hier unbefriedigt. Wer Interesse am US Justiz-
system, den Schachzügen von US Anwälten und kleinen und größeren Tricks der ermittelnden
Behörden hat, wird mit "Bestechung" einen weiteren guten Roman von John Grisham in seiner Sammlung haben.

Fazit

Solider Roman über Korruption in Schwindel erregenden Dollar Höhen, allerdings mit Passagen die in der Realität hoffentlich selten bis gar nicht vorkommen. Kann man gut lesen, ist aber nicht das Beste was bisher aus Grisham's Feder kam.

Veröffentlicht am 09.06.2017

Tagebuch einer Mutter im Chaos der Naturgewalten

Vom Ende an
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Inhalt

Eine Frau bekommt ihr erstes Kind, während eine Naturkatastrophe England heimsucht und die Städte verwüstet. Auf der Flucht verschwindet ihr Gefährte, aber neben Schrecken und Barberei
erlebt die ...

Inhalt

Eine Frau bekommt ihr erstes Kind, während eine Naturkatastrophe England heimsucht und die Städte verwüstet. Auf der Flucht verschwindet ihr Gefährte, aber neben Schrecken und Barberei
erlebt die Erzählerin auch das intime Glück einer Mutter-Kind-Liebe.

Eindruck

"Vom Ende an" war meine erste Novelle und wird es vermutlich auch bleiben. Der Schreibstil in Form eines Tagebuches, oder Gedankenfetzen hat mich sehr auf Distanz gehalten. Hinzu
kommt, dass es keine Namen gibt - lediglich die Personen mit Buchstaben bezeichnet werden, was mir eine sehr unterkühlte Atmosphäre vermittelt hat.
Der Fokus dieser Novelle liegt klar auf der Mutter-Kind-Ebene und nicht auf der Naturkatastrophe, was mir persönlich nicht ganz so gefallen hat. Die Ausmaß der Flut und die damit verbundenen
Szenarien wurden mehr oder weniger in den Hintergrund gestellt.

Seite 129:
"Wir sind alle entwurzelt, das ist es. Losgerissen, frei schwebend, umhertreibend, alles zugleich. Und das Ende, der Halt, die Anbindung sind nicht in Sicht."

Allein solche Sätze machen die Unsicherheit, Angst und Verzweiflung der Situation deutlich und deshalb konnte ich mir die ausschließliche mütterliche Glückseligkeit der Erzählerin, in einer Zeit, in der ihr ganzes Leben buchstäblich an ihr vorbeischwimmt und die Zukunft ungewiß ist, so gar nicht vorstellen. Es ist mir unbegeiflich, wie ich in einer Phase des totalen Chaos und vor dem Nichts stehend in dem Geruch von Windeln und Sabberfäden auf meiner Kleidung
schwelgen kann. Vielleicht fehlt mir dieVorstellungskraft, weil ich keine Mutter bin.

Fazit

Eine Novelle scheint nicht für mich geschaffen zu sein. Dennoch fand ich die poetische Sprache, sowie die Thematik interessant und die Tagebuchform wäre durchaus reizvoll gewesen, wäre da nicht diese Unpersönlichkeit und Distanz, die mich nicht nicht in ihren Bann ziehen konnte

Veröffentlicht am 06.06.2017

Ein wahrer Fall der unter die Haut geht

Wo ist Jay
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Inhalt

Eine junge Frau wird im Aachener Stadtgarten brutal zusammen-geschlagen. Wenig später stirbt sie an ihren Verletzungen. Nicht weit davon entfernt wohnt die Tierärztin, Mia Becker, mit ihrem Mann ...

Inhalt

Eine junge Frau wird im Aachener Stadtgarten brutal zusammen-geschlagen. Wenig später stirbt sie an ihren Verletzungen. Nicht weit davon entfernt wohnt die Tierärztin, Mia Becker, mit ihrem Mann Leon und den Kindern Esther und Benny. Nach einem Girfriend-Wochenende verschwindet Mias beste Freundin, die charmante, gut aussehende Jay de Winter, spurlos. Mia ist davon überzeugt, dass Jay ihre Familie nicht freiwillig verlassen hat, zumal die Tote aus dem Stadtgarten Jay verblüffend ähnlich sieht.

Eindruck

(Dieser Psychothriller basiert auf einem wahren Fall, der sich vor einigen Jahren in Aachen ereignet hat.)

Willkommen auf der Achterbahn der Emotionen - Vertrauen und Mißtrauen, Liebe und Hass, Aufmerksamkeit und Gleichgültigkeit, Loyalität und Verrat, Lügen und Intrigen.

Eine Clique von 8 Personen - drei Ehepaare, zwei Single, kennen sich seit ewigen Zeiten. Gemeinsame Unternehmungen und Besuche, die Kinder wachsen zusammen auf, ein fester Abend in der Woche. Man hilft sich, man ist füreinander da - keine Kompromisse in kleinen und
großen Katastrophen des Alltags.

Bis..., ja bis durch das Verschwinden von Jay die Fassade bröckelt und plötzlich nichts mehr so ist wie es mal war. Von einer Sekunde auf die andere ist nur noch Schein statt sein und bei jedem einzelnen fällt nach und nach die verlogene Maske, die sich hinter einer scheinbar so sorglosen, engen Freundschaft verborgen hat. Einzig Mia hält noch an allem fest und in zerstörerischer Sorge um die beste Freundin beginnt sie auf eigene Faust zu recherchieren. Die Er-kenntnis, dass keiner den anderen kennt wie er wirklich ist, trifft Mia wie ein mittleres Erdbeben und die Gleichgültig- und Tatenlosigkeit - ja sogar Erleichterung darüber, dass Jay aus ihrer Mitte verschwunden ist - lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren. Nur in Falk findet Mia einen verständnisvollen Verbündeten, der ihr hilft nach ihrer Freundin zu suchen, denn Mia spürt mehr und mehr, dass Jay ihre Familie nicht einfach aus einem Streit mit ihrem Ehemann oder einer Laune heraus einfach sang- und klanglos verlassen hat. Doch dann gerät Mia selbst in große Gefahr.

Behaltet Eurer Freunde im Auge, hört Ihnen zu und redet selbst über das was Euch bewegt und noch viel intensiver darüber was Euch stört. Nur wenn Missverständnisse ausgeräumt werden, wenn Eifersucht und Neid schon im Keim erstickt werden - nur dann sind Freundschaften eine stabiles Fundament. Und nur dann können wir darauf bauen, das wir in einer Gemeinschaft füreinander da sind, uns Halt geben und uns auffangen, wenn wir ins stolpern geraten. Ehrlichkeit, Offenheit, Loyalität und Vertrauen sind die Fundament, Diese Fundament gilt es zu pflegen und zu schützen, denn sie geben uns einen sicheren Stand.

Mit einem flüssigen, fesselnden Schreibstil und grandioser Recherche schafft Astrid Korten hier mal wieder eine Gänsehautatmosphäre. Authentisch, greifbar und lebendig gezeichnete Charaktere
sowie die Brisanz, dass es sich um einen tatsächlich geschehenen Kriminalfall handelt, halten den Leser in Atem und fesseln von der ersten bis zur letzten Seite.

Fazit

"Wo ist Jay" - großes Kino das unter die Haut geht und lange dort verharrt. Grandioser und fesselnder Psychothriller, der auf blutrünstige Szenen verzichten kann, dafür bei mir aber eine Menge
Fragen bezüglich Freundschaft und auch zum Täter ins Rollen gebracht hat. Von mir hier eine absolute Leseempfehlung.

Erschienen erstmals im eigenen von Astrid Korten neu gegründeten "Amreko Literatur Verlag".
Ein Interview dazu in wenigen Tagen auf meinem Blog und Facebook.
http://calimeros-buchseite.blogspot.de/
https://www.facebook.com/Calimeros-Buchseite-788087531367240/?ref=aymthomepagepanel