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Veröffentlicht am 10.09.2023

Kommissar Jennerwein auf Abwegen

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben
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Kommissar Jennerwein macht endlich einmal Urlaub. In einem Sporthotel, alleine. Zwischen Wassertreten, Kräuterwanderungen und anderen Aktivitäten hofft er, sich einmal gründlich erholen zu können und Abstand ...

Kommissar Jennerwein macht endlich einmal Urlaub. In einem Sporthotel, alleine. Zwischen Wassertreten, Kräuterwanderungen und anderen Aktivitäten hofft er, sich einmal gründlich erholen zu können und Abstand von Ermittlungen und dem dauernden Zwang, Fälle zu klären und lösen zu bekommen. Aber es kommt alles ganz anders.

Plötzlich steht ein Mitarbeiter einer seltsamen Firma auf seiner Schwelle und bittet um Unterstützung. Ein Mitarbeiter sei spurlos verschwunden und niemand kann ihn finden. Da sich die Firma mit künstlicher Intelligenz beschäftigt, wäre eine Lücke im System fatal. Daher soll Jennerwein klären, wie und wohin der Mitarbeiter so plötzlich verschwunden ist.

Jennerwein wollte eigentlich Urlaub machen, doch irgendwas reizt ihn an dem Fall. Ob es die Tatsache ist, dass die Werkhallen alle vollautomatisiert sind oder dass er nicht wissen darf, wo sich das Werk befindet? Nach und nach taucht Jennerwein immer tiefer in den Fall und die damit verbundenen Ermittlungen ein, nicht ahnend, dass sich ein Auftragskiller auf seine Fersen geheftet hat.

Dass ich es hier mit einem ganz anderen Fall von Kommissar Jennerwein zu tun haben werde, war mir schnell klar. Nicht nur das Cover ist im Vergleich zu den bisherigen sehr nüchtern und wenig bayrisch angehaucht, auch taucht Jennerwein Name erstmalig im Titel auf. Letztlich ist das Buch gebunden und nicht broschiert, wie die bisherigen.

Jennerwein muss in diesem Band fast gänzlich ohne sein Team und seine gewohnten Gegenspieler auskommen. Er ist in Urlaub und sollte das wohl auch sein, bis ein seltsamer Mann ihm ein merkwürdiges Angebot unterbreitet. Ab hier wird es etwas skurril und man hat den Eindruck, dass man das Genre Krimi mehr und mehr verlässt.

Doch die Ermittlungen bauen sich nach und nach auf und man kann sich auf die gewohnten Jennerwein Methoden freuen. Das Team agiert mehr am Rande und im Hintergrund, so dass man sie quasi nicht zu Gesicht bekommt.

Interessant fand ich den Strang mit dem Auftragskiller, der wohl Ursache für den Titel sein dürfte. Alle Schwerverbrecher, bzw. ihre Vertreter, die Jennerwein im Laufe der Zeit hinter Gitter gebracht hat, haben sich zusammengeschlossen und einen Auftragskiller engagiert. Dieser soll Jennerwein zur Strecke bringen. Leider verblasst dieser Strang mit Fortschreiten der Geschichte immer mehr und man erkennt nicht so recht die Bemühungen des Killers. Vielmehr wirkt das ganze Gebaren recht dilettantisch für einen Profikiller, was ich sehr schade fand.

Hat man in der skurrilen Ermittlungssituation noch Platz für einen Nebenstrang, wird dieser irgendwie nicht ausgeschöpft. Dagegen werden die Erfindungen bis ins Detail erläutert und das Genre Krimi abgeschwächt.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, angenehm und spannend. Dennoch fand ich, dass Kommissar Jennerwein in seinem 15. Fall irgendwie auf Abwege geraten ist.

Fazit:
Kommissar Jennerwein auf Abwegen und dennoch hoffe, ich, dass ihm sein restlicher Urlaub so gutgetan hat, dass er im nächsten Fall wieder zu seiner alten Frische zurückkehren kann.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Die andere Seite von Elba

Der Commissario und die Dottoressa – Nacht über Elba
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Hagen Berensen kommt so langsam auf der Insel Elba an und genießt das Leben mit italienischem Flair. Auch Fiorina sieht so langsam Licht am Ende des Tunnels. Zwar werden ihre Praxisräume noch umgebaut, ...

Hagen Berensen kommt so langsam auf der Insel Elba an und genießt das Leben mit italienischem Flair. Auch Fiorina sieht so langsam Licht am Ende des Tunnels. Zwar werden ihre Praxisräume noch umgebaut, doch hat sie schon die ersten Patientenanfragen. Als jedoch eine ihrer Patientinnen plötzlich verschwindet, macht sich Fiorina große Sorgen. Auch Hagen versteht nicht, wieso sein Handwerker ihn so derart im Sticht lässt. Dass es die Italiener mit der Pünktlichkeit nicht so genau nehmen, ist zwar bekannt, aber dass er komplett unerreichbar ist, scheint doch eher untypisch zu sein.

Beide begeben sich auf Nachforschungen und stoßen dabei auf ein kriminelles Netzwerk, das die Insel überspannt.

In ihrem zweiten Fall gehen Fiorina und Hagen zunächst getrennte Wege, ehe sie feststellen müssen, dass wohl beide Fälle irgendwie zusammenhängen. Hat man den ersten Band bereits gelesen, ist der Einstieg in diese Geschichte wie ein Zurückkommen auf die Insel. Man kennt sich bereits aus, findet sich zurecht und fühlt sich bei Hagen in seiner kleinen Villa wohl.

Für die aktuellen Fälle und Quereinsteiger findet man gleich zu Beginn eine Übersichtskarte zur Insel Elba, auf der die wichtigsten Stationen des Krimis eingetragen wurden. Das hat mich bei der räumlichen Orientierung sehr geholfen.

Hagen kämpft aber nicht nur mit seiner Villa, die einer grundsätzlichen Renovierung bedarf, auch steht plötzlich sein Stiefsohn Nils vor ihm und möchte bei Hagen Urlaub machen. Das Zusammenspiel zwischen den beiden war sehr interessant und ich bin gespannt, ob ich Nils in den Folgebänden wieder begegnen werde.

Der Krimi ist spannend und dennoch mediterran ruhig. Ich habe ihn im Urlaub gelesen und er war die perfekte Lektüre dafür. Spannend, nicht zu aufregend und dennoch wurde ich zum Mitdenken, Kombinieren und Ermitteln aufgefordert, durfte aber dennoch das mediterrane Flair genießen.

Das Autorenduo, hinter dem sich Hilde Artmeier und Wolfgang Burger verbergen, scheinen selbst die italienische Mentalität und Lebensweise zu lieben. Zumindest spürt man sehr viel Herzblut in diese Richtung und nicht zuletzt bei den beschriebenen Speisen lief mir buchstäblich das Wasser im Mund zusammen. Diese Beschreibungen waren ein sehr schöner Kontrast und Ausgleich zum eigentlichen Krimigeschehen, welches keineswegs in den Hintergrund gedrängt wurde.

Vielmehr stellten diese Passagen kleine Auszeiten von den Ermittlungen dar, gaben Zeit und Muse zum Erholen und boten die Chance, sich noch mehr in den Lokalkolorit einzufühlen.

Der Fall ist in sich abgeschlossen, doch würde ich empfehlen, die Reihe von Beginn an zu lesen. örtliche Gegebenheiten und zwischenmenschliche Beziehungen werden auf diese Weise dann viel verständlicher.

Fazit:
Eine tolle Fortsetzung mit Urlaubsfeeling, viel Spannung und noch mehr Lokalkolorit. Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen und ich hoffe auf eine baldige Rückkehr zur Insel, auf die Napoleon einst ins Exil geschickt wurde.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

"Ihr könnt mir alles antun, aber ihr habt nicht in der Hand wie ich darauf reagiere"

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
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Malou Graf kämpft weiterhin um Anerkennung und Erfolg i n ihrem Berufsfeld als Reporterin. Dank ihres Lehrmeisters, versteht sie es, mit viel Empathie und Feingefühl, sich auf die unterschiedlichsten Gesprächspartner ...

Malou Graf kämpft weiterhin um Anerkennung und Erfolg i n ihrem Berufsfeld als Reporterin. Dank ihres Lehrmeisters, versteht sie es, mit viel Empathie und Feingefühl, sich auf die unterschiedlichsten Gesprächspartner einzulassen und diese zum Reden zu bringen. Ihre Texte danach lösen Begeisterung aus, sowohl bei den Lesern wie auch bei den Interviewpartnern, die sich in ihrer Gegenwart wohlfühlen und nicht bloßgestellt werden.

Als Malou merkt, dass sie bald Mutter wird, gerät ihre Welt kurzzeitig aus den Fugen, eine stärkere Erschütterung lässt nicht lange auf sich warten und die Frage, ob Malou als Frau, Karriere und ein glückliches Privatleben miteinander verweinen kann, rückt wieder in den Vordergrund.

Der zweite Band setzt nahtlos an den ersten Teil an. Kennt man den ersten Band, ist das Eintauchen in den zweiten kein Problem. So fand ich mich schnell zurecht und konnte Malou bei ihrer Arbeit mit Romy Schneider, Roy Black, Mick Jagger, Jimi Hendrix, Zarah Leander und vielen anderen bekannten Namen über die Schulter blicken.

Aber nicht nur das glamouröse Leben trägt die Geschichte, auch die privaten Sorgen von Malou nahmen mich gefangen. Malou führt kein Leben wie aus einem Bilderbuch. Vielmehr wirkt es authentisch, ist von Schicksalsschlägen und dunklen Zeiten geprägt, welche durch schöne Ereignisse, wahre Freundschaften und einem Hauch Liebe gemildert werden.

So gesehen hatte ich nicht gemerkt, wie die Geschichte immer weiter fortschritt und ich letztlich bei den letzten Seiten anlangte. Das Ende mag zwar rund sein, aber irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass ich Malou schon verlassen könnte und vor allem wollte. Da die Reihe allerdings auf zwei Bände ausgelegt ist, bleibt nur die Hoffnung, dass vielleicht irgendwann doch noch eine Fortsetzung erfolgen wird. Ich jedenfalls würde mich sehr darüber freuen.

Fazit:
Eine spannende Geschichte und ein toller Einblick in das Leben einer Reporterin, die um ihren Platz in der Welt des Journalismus kämpft und dabei dennoch ihr privates Glück nicht aus den Augen verliert.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Gefahr, Dunkle Magie und Freundschaft

Das Geheimnis der Flüstermagie (Band 3) – Die dunkle Hüterin
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Gerade möchte Sophie mit ihrer besten Freundin die letzten warmen Tage der Sommerferien genießen, verschwindet Paula plötzlich. Bei einem Wettschwimmen taucht Paula plötzlich unter und ist weg. Niemand ...

Gerade möchte Sophie mit ihrer besten Freundin die letzten warmen Tage der Sommerferien genießen, verschwindet Paula plötzlich. Bei einem Wettschwimmen taucht Paula plötzlich unter und ist weg. Niemand kann sie finden.
Sophie gerät in Panik. Was, wenn die falsche Hüterin Rea dahintersteckt? Hat sie Paula in ihren Fängen? Gemeinsam mit Raffael, einem jungen Hüter, begibt sich Sophie auf die Suche nach ihrer Freundin und taucht dabei nicht nur in eine magische Welt ein, sondern auch in eine, bei der es schwer ist, Gut von Böse, Trug von Realität zu unterscheiden.
Sophie stellt sich dieser Herausforderung, aber wird sie auch immer die richtige Entscheidung treffen?

Der dritte und leider vielleicht auch finale Band der Reihe lies mich noch einmal in die fantastische Welt der Mythen und Sagengestalten eintauchen. Sophie ist verzweifelt auf er Suche nach ihrer besten Freundin Paula und dabei überzeugt, dass die falsche Hüterin Rea sie entführt hat.

Aber warum? Was bezweckt Rea, die ganz offensichtlich der dunklen Macht angehört mit diesem Schritt?

Neben vielen Figuren, die ich schon aus dem ersten und zweiten Band kannte, durfte ich hier weitere und neue kennenlernen. Auch gab es so manche Erklärung auf Fragen, die noch aus dem vorangegangenen Band herübergeschwappt sind.

Da dieser Teil direkt an den zweiten knüpft, offene Punkte aus dem zweiten Teil beantwortet, würde ich hier von einem Quereinstieg eher abraten.

Die Geschichte ist wieder sehr spannend und dieses Mal auch mystisch geschrieben. Selbst als Leserin konnte ich nicht immer zwischen Trug und Realität unterscheiden, was Sophie gerade vorgegaukelt wird und was tatsächlich passiert.

Der finale Band hat mir sehr gut gefallen. Das Ende ist so geschrieben, dass es zwar die Geschichte abrundet, jedoch auch Spielraum lässt, sollte die Autorin vielleicht doch eine Fortsetzung oder Rückkehr in den magischen Wald planen. Ich selbst hoffe auf ein Wiedersehen mit Sophie und ihren Freunden.

Fazit:
Ein toller Abschluss einer magischen Trilogie, mit vielen magischen Sagengestalten, mystischen Geschichten, Herzschmerz und noch mehr Freundschaft.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Magie, Verrat und Herzschmerz

Das Geheimnis der Flüstermagie (Band 2) – Sophies Prüfung
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Sophie fühlt sich sehr wohl auf dem Hof ihrer Tante. Ihre Sommerferien dauern noch eine Weile und sie hofft, dass sie die restlichen Ferien mit ihrer besten Freundin Paula auf dem Hof verbringen kann. ...

Sophie fühlt sich sehr wohl auf dem Hof ihrer Tante. Ihre Sommerferien dauern noch eine Weile und sie hofft, dass sie die restlichen Ferien mit ihrer besten Freundin Paula auf dem Hof verbringen kann. Leider trübt Sophies Freude die Nachricht von ihrem neuen Freund Silvio etwas. Silvio soll ein Verräter sein und seine Stellung als Hüter missbraucht haben. Seit diesen Anschuldigungen ist Silvio zudem verschwunden.
Gemeinsam mit ihrer Freundin Paula begibt sich Sophie auf Spurensuche und gerät dabei in große Gefahren.

Die Geschichte mit Sophie und der Flüstermagie geht in diesem Band in die zweite Runde. Ein Quereinstieg ist durchaus möglich, da Notwendiges aus dem ersten Teil beiläufig erklärt und erwähnt wird.

Die Autorin Marliese Arnold lässt Sophie nicht nur auf alte Bekannte aus dem ersten Teil treffen, sie baut die fantastische Welt zudem weiter aus, fügt ihr noch weitere Mythen und Sagengestalten hinzu.

Die Geschichte an sich ist sehr spannend. Sophie versucht quasi im Alleingang mit ihrer nicht-magischen Freundin den jungen Hüter Silvio zu finden. Ein Verrat wird ihm angelastet und Sophie hat daran doch so ihre Zweifel. Doch es ist nicht so leicht, ihn zu finden. Dafür trofft sie vor allem auf weitere mystische Tiere und muss sich ihnen stellen.

Mir hat auch der zweite Teil wieder sehr gut gefallen. Die Geschichte hat sich weiterentwickelt. Die Welt ist gewachsen und blickt über den Tellerrand und auch Sophie veränderte sich ein wenig. Das offene Ende macht neugierig auf den dritten Teil.

Die Schreibweise ist dem empfohlenen Alter ab 10 Jahren angemessen und lässt sich auch von erwachsenen Lesern sehr gut und flüssig lesen. Vielleicht sogar noch besser, da ich zumindest eine gewisse Vorstellung von den Tieren habe, während meine kleine Tochter nachschlagen musste, wie z.B. ein Greif aussieht oder was ein Basilisk ist.

Fazit:
Ich freue mich schon auf den dritten Teil und das Wiedersehen mit Sophie und den anderen Protagonisten. Die magische Welt entwickelt sich weiter und ich bin gespannt, auf welche Abenteuer Sophie noch stoßen wird.

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