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Veröffentlicht am 14.12.2025

Vielfältige Anthologie böser Kurzgeschichten rund um Weihnachten

Arsen und Butterplätzchen
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Der aufschlussreiche Titel und das unmissverständliche Cover deuten bereits an, was mich erwartet: ungewöhnliche Geschichten von 17 bekannten Autoren und Autorinnen rund um Weihnachten. Sie sind bitterböse, ...

Der aufschlussreiche Titel und das unmissverständliche Cover deuten bereits an, was mich erwartet: ungewöhnliche Geschichten von 17 bekannten Autoren und Autorinnen rund um Weihnachten. Sie sind bitterböse, skurril, makaber, haben viel schwarzen Humor und sind größtenteils spannend.
Jede Kurzgeschichte hat ihren eigenen Charme, es geht um Beziehungsprobleme, Komplotte, Missverständnisse und einmal geht es im 17. Jahrhundert auf einen Markt, diese außergewöhnliche Geschichte fand ich besonders atmosphärisch geschrieben. Einige Texte haben mich nachdenklich gemacht oder überlegen lassen, wie die Geschichte sich über das Ende hinaus weiter entwickeln könnte.

Die einfallsreichen Kurzgeschichten sind gut geschrieben und angenehm zu lesen und fast alle haben mir gefallen. Eine gute Idee finde ich die Kurzvorstellung der Autoren und Autorinnen samt Angabe ihrer Homepages, so dass es mir leicht gemacht wird, mich ausführlicher zu informieren.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, es hat mir einige unterhaltsame Adventsstunden beschert.

Veröffentlicht am 08.12.2025

Spannend und komplex

Verlorene Spuren
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Nachdem mir der Vorgängerband „Schon immer tot“ sehr gut gefallen hatte, freue ich mich nun über den dritten Band der Reihe um die sympathische DI Sheridan Holler und ihr Liverpooler Ermittlerteam. In ...

Nachdem mir der Vorgängerband „Schon immer tot“ sehr gut gefallen hatte, freue ich mich nun über den dritten Band der Reihe um die sympathische DI Sheridan Holler und ihr Liverpooler Ermittlerteam. In „Verlorene Spuren“ geht es um die spurlos verschwundene 59jährige Caroline Crow. Der Ehemann, Adrian, kann sich ihr Verschwinden nicht erklären und verfällt zusehends und was für eine Verbindung besteht zum gerade aus der Haft entlassene Gabriel Howard, der offensichtlich einen Plan verfolgt?

Die Ermittlungsarbeit und die Aufgabenverteilung im Team werden realistisch geschildert, hier macht sich T. M. Paynes langjährige Berufserfahrung in der Strafjustiz bemerkbar. Sheridan ist eine clevere Ermittlerin und auch ihre Kolleginnen und Kollegen sind kompetent, der Umgang miteinander freundschaftlich und Dialoge oft humorvoll. Besonders die weiblichen Figuren Sheridan Holler, DS Anna Markinson und ihre Chefin DCI Hill Knowles sind authentisch und vielschichtig gezeichnet und haben eine Vergangenheit, aber auch die anderen Charaktere sind interessant und haben mich über ihre Glaubwürdigkeit rätseln lassen, je mehr ich über sie erfahren habe, desto unsicherer wurde ich.

Es gibt unerwartete Wendungen in der Geschichte, gewonnene Erkenntnisse werfen neue Fragen auf und immer wieder legt die Autorin falsche Fährten, so dass es schwierig für mich war, mich bei all den Verdächtigen auf einen Täter festzulegen und die Auflösung hat mich dann doch überrascht.
Die spannende Krimihandlung wird von Szenen aus dem Privatleben der Ermittlerinnen aufgelockert, besonders Katze Maud und die nicht vorhandenen Kochkünste Sams haben mich schmunzeln lassen oder DCI Knowles' Kontrollbesuche bei ihrer betagten Nachbarin Gloria.

Der Schreibstil ist klar, einfach, angenehm zu lesen und fesselnd, wechselnde Perspektiven erhöhen die Spannung und die Geschichte bleibt packend bis zum Ende. Mir hat der komplexe Krimi sehr gut gefallen und mich bestens unterhalten.

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Veröffentlicht am 07.12.2025

Sehr Konstruierter, dennoch spannender Krimi

Wem du traust
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Eva führt mit ihrem Mann Daniel und dem fünfjährigen Linus ein glückliches Leben. Wenn ein Babysitter gebraucht wird, wenden sie sich an Sofia, die Tochter von Evas bester Freundin Susanne. Als Daniel ...

Eva führt mit ihrem Mann Daniel und dem fünfjährigen Linus ein glückliches Leben. Wenn ein Babysitter gebraucht wird, wenden sie sich an Sofia, die Tochter von Evas bester Freundin Susanne. Als Daniel Sofia eines Nachts nach Hause fährt, ist der Teenager am nächsten Tag spurlos verschwunden. Evas Welt gerät ins Wanken.

'Wem du traust' ist von Beginn an spannend, schon der Prolog lässt um das Leben einer gequälten Person fürchten. Erzählt wird aus den personalen Perspektiven von Sofias Mutter und der Ermittlerin, sowie aus Evas emotionaler Ich-Perspektive, so dass ich ihre Gedanken und Gefühle teile und miterlebe, wie ihr Vertrauen, vor allem zu ihrem Mann, schwindet und die Zweifel, auch an sich selbst, immer stärker werden. Sehr gut gefallen hat mir das Vorgehen der einfühlsamen Kriminalhauptkommissarin Westphal, die selbst Mutter einer 15jährigen Tochter ist. Besonders die weiblichen Charaktere werden glaubhaft dargestellt.

Im Lauf des Krimis treten überraschende Gegebenheiten und Beziehungen der Figuren zueinander zu Tage, die Geschichte erscheint mir sehr konstruiert und berührt viele Themen, ich finde sie thematisch überfrachtet.
Petra Johanns Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen und es hat mir Spaß gemacht, eigene Mutmaßungen anzustellen. Dass die Ermittler am Ende die Feinheiten und Hintergründe des ganzen Falls in privatem Rahmen noch einmal besprechen, sehe ich mit gemischten Gefühlen. Wem soll hier alles bis ins kleinste erklärt werden?
Ein Epilog rundet die Geschichte ab. Ich vergebe 3,5 Sterne für Petra Johanns neuen Krimi.

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Veröffentlicht am 15.11.2025

Skurril, spannend und sehr unterhaltsam

Der Kurator
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Washington Poe, Tilly Bradshaw und ihr Team von der Serious Crime Analysis Section SCAS bekommen es mit einer rätselhaften Mordserie zu tun, bei der kein Zusammenhang zu erkennen ist und der Täter keine ...

Washington Poe, Tilly Bradshaw und ihr Team von der Serious Crime Analysis Section SCAS bekommen es mit einer rätselhaften Mordserie zu tun, bei der kein Zusammenhang zu erkennen ist und der Täter keine Spuren hinterlässt.
Die Ermittler sind ratlos und nur Poes Intuition, sein assoziatives Denken und akribisches Verfolgen kleinster Hinweise, selbst wenn sie winzig sind und banal erscheinen, führen allmählich zu ersten Anhaltspunkten.

DS Washington Poe und Analystin Tilly Bradshaw sind nicht nur ein unschlagbares Team, sondern inzwischen enge Freunde und auch ihre Vorgesetzte DI Stephanie Flynn ist mit beiden befreundet, fühlt sich durch ihre Schwangerschaft vor allem bei der Arbeit behindert und ist nicht gern schwanger, was von Poe (meist nur) gedanklich ironisch kommentiert wird.
Dialoge zwischen Poe und Bradshaw unterhalten durch Wortwitz und Humor, Tilly hat zwar immer noch kaum soziale Kompetenz und ist oft schmerzhaft ehrlich, aber sie ist hochintelligent, gnadenlos logisch und absolut loyal. Tillys Recherchen und Ideen bringen Poes unkonventionelle Ermittlungen voran, an denen er verbissen und unermüdlich arbeitet, um den Fall zu lösen.

Neueinsteiger haben meiner Meinung nach keine Schwierigkeiten, mit diesem dritten Band in die Serie einzusteigen, alle Figuren werden glaubhaft beschrieben, besonders Poe beeindruckt, seine Familiengeschichte und sein Heim, die einsam gelegene Schäferhütte Herdwick Croft in Cumbria, werden erwähnt, ebenso seine Faszination für die Pathologin Estelle Doyle, der er auch bei diesem Fall gehemmt und regelrecht schüchtern begegnet.

M. W. Craven spricht in der Geschichte interessante und aktuelle Themen an und schafft eine düstere Atmosphäre der Dringlichkeit. Der Krimi fesselt, ist einfallsreich, komplex und spannend, mit vielen Wendungen und überraschenden Erkenntnissen und hat mich (natürlich erfolglos) miträtseln lassen. 'Der Kurator' hat mir trotz kleiner Logikschwächen sehr gut gefallen und mich bestens unterhalten.

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Veröffentlicht am 06.11.2025

Fesselnder Genremix

Manche Schuld vergeht nie
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DS Alison Dawson arbeitet in einer sehr speziellen und geheimen Abteilung. Ihr Team reist in die Vergangenheit, um unklare Umstände bei Tötungsdelikten aufzuklären. Als der britische Justizminister sie ...

DS Alison Dawson arbeitet in einer sehr speziellen und geheimen Abteilung. Ihr Team reist in die Vergangenheit, um unklare Umstände bei Tötungsdelikten aufzuklären. Als der britische Justizminister sie bittet, den nie bewiesenen Mordverdacht gegen seinen Ururgroßvater zu untersuchen, reist Ali ins Jahr 1850, so weit zurück wie nie zuvor. Währenddessen geschieht in der Gegenwart ein Mord, der Alis Sohn Finn in Schwierigkeiten bringt.

Elly Griffiths startet eine neue Reihe, die Krimi, Zeitreise und etwas Mystery kombiniert. Die Protagonistin ist eine 50jährige unerschrockene pragmatische Frau, die es aus eigener Kraft weit gebracht hat und mich mit ihrer Art beeindruckt. Durch ihre Gedanken und Gespräche mit anderen wird Ali nahbar und lebendig, sie hat Humor und ihre Kommentare sind oft ironisch. Auch andere Figuren und ihre Beziehungen zueinander sind glaubhaft gezeichnet, alle haben einen Hintergrund, der sie zu authentischen Charakteren macht.

Die Autorin hat sehr gut recherchiert und beschreibt Alis Vorbereitungen auf das 19. Jahrhundert und ihre Zeit dort so anschaulich und atmosphärisch, dass ich fasziniert über die damalige Mode, ihr kaltes Zimmer in der Hawk Street, die schwierigen sanitären Bedingungen und vieles mehr gelesen habe und auch die Schilderungen Londons damals und heute haben mich gefesselt. Griffiths übt leise Gesellschaftskritik und thematisiert wiederholt auch die Klassenzugehörigkeit auf beiden Zeitebenen. Sie vermittelt mir Alisons Gefühle, als sie in der Vergangenheit feststeckt und auch ihre Schwierigkeiten, sich nach ihrer Rückkehr wieder an das heutige Leben zu gewöhnen, glaubhaft und überzeugend.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Geschichte ist kurzweilig und die Spannung bleibt hoch durch die beiden Zeitebenen und Cliffhanger vor Perspektivwechseln.
Es handelt sich zwar um einen Reihenauftakt, dennoch bleiben in 'Manche Schuld vergeht nie' zu viele Fragen zu Ereignissen und Figuren der Vergangenheit offen, was bei meiner Bewertung den fünften Stern kostet. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch viel Spaß gemacht und mich sehr gut unterhalten und ich freue mich auf den nächsten Band.

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