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Veröffentlicht am 06.04.2020

Ein absolutes Jahreshighlight!

All Saints High - Die Prinzessin
13

Ich habe mich, nachdem ich die "Sinners of Saint" Reihe von L. J. Shen so geliebt habe, wirklich wahnsinnig auf dieses Buch hier gefreut! In der neuen "All Saints High" Reihe geht es um die nächste Generation, ...

Ich habe mich, nachdem ich die "Sinners of Saint" Reihe von L. J. Shen so geliebt habe, wirklich wahnsinnig auf dieses Buch hier gefreut! In der neuen "All Saints High" Reihe geht es um die nächste Generation, also die Kinder der "Hot Holes" und der erste Band erzählt die Geschichte von Daria, der Tochter von Jamie und Mel. Dadurch, dass ich diese beiden bereits in "Rough Love" kennengelernt habe, war es anfangs erstmal komisch, sie nun aus einer ganz anderen Perspektive - nämlich der ihrer Tochter - zu betrachten. Gleichzeitig habe ich mich total darüber gefreut, die Geschichte der beiden nebenher weiterverfolgen zu können und zu sehen, wie es nach dem Ende ihres Buches mit ihnen weitergegangen ist.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach jedes Mal unfassbar fesselnd, intensiv, emotional und süchtig machend. L. J. Shen schreibt keine klassischen Liebesgeschichten, sondern weicht von dem "typisch ..." ab. All ihre Bücher sind etwas Besonderes und Einzigartiges.
Der Prolog findet in der Vergangenheit statt und erzählt quasi den ersten Teil des Klappentextes detaillierter. Man bekommt einen ersten Eindruck von den Charakteren und schon hier bin ich wirklich überrascht worden. Denn man bekommt zwei völlig unterschiedliche Sichten von ein- und derselben Sache gezeigt und muss sich anhand dessen seine eigene Meinung bilden. Auch die erste Begegnung zwischen Daria und Penn findet im Prolog statt und ist definitiv eine der Sorte, die man nicht so schnell vergisst. Da ist von Anfang an eine besondere Verbindung zwischen ihnen, die aber weder sie beide noch man selbst als LeserIn so richtig begreifen kann. Allerdings spürt man einfach, dass dies ein ganz wichtiger und für den Fortgang der Geschichte bedeutungsvoller Moment ist. Das erste Kapitel startet dann mit einem Zeitsprung von vier Jahren und setzt beim zweiten Teil des Klappentextes an. Hier merkt man schon sehr schnell, dass sich einiges innerhalb dieser Jahre verändert hat und das sorgt dafür, dass man wissen möchte, was genau sich verändert hat und vor allem warum.
Ich bin auf jeden Fall sehr gut und schnell in die Geschichte hineingekommen und hatte tatsächlich eher Probleme damit, dieses Buch überhaupt wieder aus der Hand zu legen.

Daria ist für mich eine wirklich einzigartige Protagonistin. Sie sieht sich selbst als ein Monster an und stellt sich zwar als beliebte und verwöhnte Prinzessin dar, aber nicht im positiven Sinne. Sie verachtet sich selbst, ist verbittert, wütend und unkontrolliert. Aber was sie noch viel mehr ist als diese Dinge, ist schrecklich verletzlich, einsam und verloren. Sie ist ein ganz und gar gebrochener Mensch, der im Laufe der Geschichte beginnt, auseinander zu brechen - aber das ist gut so, weil nur so die Chance besteht, am Ende wieder heil und mit jedem Teil an der richtigen Stelle zusammengesetzt zu werden. Ich war wirklich noch nie innerlich so zerrissen wie bei ihr. Denn auf der einen Seite tut Daria furchtbar viele schreckliche Dinge, die man auf keinen Fall schön reden kann, und trifft zu oft die falschen Entscheidungen. Aber auf der anderen Seite ist es so, dass man sie dadurch, dass man als LeserIn einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt, tatsächlich verstehen und mit ihr mitfühlen kann. Ihr Verhalten macht zumindest teilweise nach und nach immer mehr Sinn und was ich bei ihr am faszinierendsten finde, ist die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht. Man begleitet sie dabei, wie sie sich langsam aus dem Käfig voller Hass, Frustration und Verzweiflung befreit - auch wenn dieser Weg mit vielen Höhen und Tiefen und einer Achterbahnfahrt der Gefühle verbunden ist. Daria ist für mich definitiv einer der authentischsten und greifbarsten Charaktere, über die ist bisher gelesen habe. Und alleine das war schon ein kleines Highlight für mich.

Auch Penn scheint ein gebrochener und auf den ersten Blick ziemlich verkorkster Charakter zu sein, wobei ich aber sagen muss, dass er mir noch "ganzer" erschienen ist als Daria. Er hat eine alles andere als einfache Vergangenheit hinter sich, wird von Schuldgefühlen geplagt und ist ein sehr verschlossener, kühler und lange Zeit auch unnahbarer Mensch. Auch er steckt voller Hass, Wut und Verachtung, unter die sich aber auch noch ein anderes Gefühl mischt - nämlich Liebe. Und auch, wenn er mit diesem Gefühl nicht umgehen kann und anfänglich nichts damit anzufangen weiß, ist es da. Penn's Verhalten ist nicht mit Daria's zu vergleichen, aber es hat mir trotzdem an einigen Stellen wiedersagt. Ich habe ihn nicht immer verstanden, aber ich habe ihn zu verstehen gelernt. Denn auch er macht eine deutlich Entwicklung durch, lernt aus seinen Fehlern, lernt einiges über sich selbst, lernt sich zu öffnen, legt ein Stück des Alten ab und findet dafür einen Teil der früheren Version seiner Selbst wieder. Was dabei aber am besten ist? Er bleibt sich treu, verstellt sich für nichts und niemanden und überzeugt mit seiner Authentizität.

Die Liebesgeschichte hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Sie ist anders, sie ist kompliziert und sie ist hochgradig explosiv. Denn Daria und Penn sind nicht wie Katz und Maus, sondern wie Benzin und Feuer - immer kurz vor der Explosion. Zwischen ihnen herrscht eine Hassliebe, bei der lange Zeit nicht klar ist, welche der beiden Emotionen stärker ist, wodurch absolutes Gefühlschaos natürlich vorprogrammiert ist. Gerade zu Beginn scheint das - was auch immer zwischen ihnen ist - einfach nur verkehrt zu sein. Aber etwas, das falsch ist, darf sich doch eigentlich nicht so wunderbar richtig anfühlen? Wer hier übrigens auf Bienchen und Blümchen hofft, den muss ich leider enttäuschen. Diese Liebe ist rau, grob und gefährlich, aber dafür im tief Kern auch umso echter, emotionaler und intensiver. Penn schafft es als einziger, hinter Daria's Fassade zu schauen und Daria hat nur bei ihm das Gefühl, sie selbst sein zu können. Den beiden werden wahnsinnig viele Steine in den Weg gelegt, aber egal, wie tief sie fallen und wie hart der Aufprall auch ist - sie stehen immer wieder auf und kämpfen weiter. Und ich habe absolut mit ihnen mitgefiebert- und gefühlt! Ich habe gelitten, war verzweifelt und mit meinen Nerven am Ende. Ich war wütend, enttäuscht und schockiert. Aber ich habe ebenso gehofft und geliebt. Diese Liebesgeschichte offenbart ihre brutale Echtheit im Verlauf der Geschichte und man sollte sich sicher sein, dass man darauf vorbereitet ist.

Was mir unglaublich gut gefallen hat war auch, dass sowohl die erste Generation, also die Hot Holes, mehrmals im Buch aufgetaucht sind, als auch dass man schon Kleinigkeiten von Knight und Luna - um deren Geschichte es im zweiten Band gehen wird - , sowie von Vaughn - um dessen Geschichte es im dritten Band gehen wird - mitbekommt. Die Freundschaft zwischen den Dreien und Daria ist ein wichtiger Bestandteil dieser Geschichte und ich habe ihren Zusammenhalt und die Loyalität, die zwischen ihnen herrscht, unglaublich geliebt! Zudem macht es einen wirklich umso neugieriger auf Band 2, bei dem ich mir übrigens sicher bin, dass er mindestens genauso emotional und grandios werden wird, wie dieser hier.

Ganz besonders eine Szene zum Ende des Buches hin ist mir im Gedächtnis geblieben, weil sie für mich einfach wahnsinnig ausdrucksstark war. Ich kann natürlich nicht verraten, worum genau es geht, aber diese Szene zeigt, dass niemand makellos oder perfekt ist. Dass jeder sein Päckchen zu tragen und seine Geheimnisse hat. Und dass diese Dinge ihn zwar verletzlich, aber dafür eben auch menschlich machen. Es wird hier ganz deutlich, wie viel Schaden damit angerichtet werden kann, in eine Scheinwelt zu fliehen, so zu leben als wäre man unantastbar und vorzugeben, jemand zu sein, der man eigentlich gar nicht ist.

Was mir dieses Buch sonst noch gezeigt hat?
1. Ich LIEBE kaputte Charaktere, denn sie sind für mich am interessantesten, faszinierendsten und vor allem am greifbarsten.
2. Unvollkommenheit macht einen nicht weniger wertvoll, sondern menschlich.
3. Liebe darf rau, grob und auch kompliziert sein solange sie echt ist.
4. L. J. Shen schreibt keine Bücher, sie erschafft Kunstwerke, die allesamt eine tiefere Bedeutung haben.

Das Ende ist das Einzige, was mir an diesem Buch nicht so gut gefallen hat wie. Es ist typisch L. J. Shen und ich glaube, ich werde niemals ein Fan von ihren Enden werden. Aber es ändert rein gar nichts daran, dass der Rest für mich einfach absolut gestimmt hat und mich nicht nur voll und ganz überzeugen, sondern vor allem auch berühren und absolut mitreißen konnte.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

So eine wunderschöne und echte Geschichte ...

In Case We Trust
5

Ich habe 𝑰𝒏 𝑪𝒂𝒔𝒆 𝑾𝒆 𝑻𝒓𝒖𝒔𝒕 wirklich wahnsinnig geliebt. Es hat mich so viel fühlen lassen und mich so berührt, dass ich’s am liebsten gleich nochmal zum ersten Mal lesen würde.

Ich hab mich sehr, sehr ...

Ich habe 𝑰𝒏 𝑪𝒂𝒔𝒆 𝑾𝒆 𝑻𝒓𝒖𝒔𝒕 wirklich wahnsinnig geliebt. Es hat mich so viel fühlen lassen und mich so berührt, dass ich’s am liebsten gleich nochmal zum ersten Mal lesen würde.

Ich hab mich sehr, sehr schnell in den wunderschönen Schreibstil der Autorin und die Bilder, die sie mit diesem erschafft, verliebt. Es gab so viele unglaublich schöne Sätze, die herausgestochen sind und gleichzeitig so perfekt hineingepasst haben, dass ich alleine schon deshalb gedanklich und mit dem Herzen einfach gerne im Buch geblieben wäre.

Gracie und Ira haben sich beim Lesen für mich ein bisschen wie ein Spiegelbild meiner Gedanken- und Gefühlswelt angefühlt und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es einigen ebenso gehen wird. Gerade, wenn es darum geht, zu lernen, Selbstvertrauen zu haben, weil es fast unmöglich ist, anderen zu vertrauen, wenn man nicht einmal sich selbst vertraut. Wenn es darum geht, still und scheinbar unsichtbar zu sein, weil da diese Stimme im Kopf ist, die einem sagt, dass es sowieso egal ist, weil niemand wirklich hinschaut und auch niemand zuhört. Oder darum, dass man viel zu viel Wert darauf legt, was andere von einem denken & andere in einem sehen und sich selbst dabei aus den Augen verliert. Manchmal hat es ein bisschen wehgetan, all diese Dinge zu sehen und sich selbst darin wiederzufinden. Aber im Laufe der Geschichte hat es sich dann eher so angefühlt, als würde etwas an den richtigen Platz gerückt werden. Es war erst schmerzhaft und dann irgendwie heilsam.🤍

An der Liebesgeschichte der beiden habe ich besonders geliebt, wie gebend und ergänzend sie sich angefühlt hat. Ich habe es geliebt, dass sich das zwischen ihnen angefühlt hat wie eine Mischung aus »Gegensätze ziehen sich an« und gleichzeitig wie zwei Puzzleteile, die zusammengehören, aber eben noch herausfinden müssen, in welchem Winkel. Ich habe geliebt, 𝒘𝒊𝒆 die beiden einander gesehen und 𝒘𝒂𝒔 sie im jeweils anderen gesehen haben. Und dass sie eben genau dadurch das füreinander sein konnten, was sie gerade am meisten gebraucht haben.

Für Gracie war das jemand, der ihr dabei hilft zu erkennen, dass sie mit ihrem Verstand, ihrem Herzen und ihrem kompletten Dasein mehr als genug Grundlage dafür hat, Selbstvertrauen darauf aufzubauen. Jemand, der ihr dabei hilft, sich langsam von ihren Zweifeln und den 𝑾𝒂𝒔-𝒘𝒆𝒏𝒏‘𝒔 zu lösen. Und jemand, der ihr hilft, ihr Eigenlicht zu finden, um die grauen Gedanken etwas heller werden zu lassen.
Und für Ira war es jemand, der ihn sieht - wirklich sieht - und der ihn hört - auch dann, wenn er gar nichts sagt. Jemand, der sich für seine schöne Gedankenwelt und sein gutes Herz interessiert. Und jemand, der ihm nicht nur dabei hilft, seine Stimme wiederzufinden und sie - vor allem für sich selbst - zu nutzen, sondern auch dabei, zu erkennen, dass seine Gedanken und Gefühle es wert sind, geäußert zu werden. Dass sie nicht egal, sondern wichtig sind.🤍

Ich fand die Entwicklungen zwischen den beiden so, so schön! Diese Echtheit, die Tiefe, die Sanftheit. Dass Ira etwas Ruhe in ihr Gedankenchaos bringt und Gracie dafür Ira‘s Stille mit Leben füllt. Dass beide ihre Probleme haben, nicht alles perfekt läuft und dass da Zweifel sind & es Rückschläge gibt. Aber dass all diese Dinge das zwischen ihnen nicht kaputt macht, sondern ihnen beiden hilft. Beim 𝑬𝒓𝒌𝒆𝒏𝒏𝒆𝒏. Beim 𝑳𝒆𝒓𝒏𝒆𝒏. Und beim 𝑽𝒆𝒓𝒛𝒆𝒊𝒉𝒆𝒏, 𝑽𝒆𝒓𝒕𝒓𝒂𝒖𝒆𝒏 und 𝑽𝒆𝒓𝒔𝒖𝒄𝒉𝒆𝒏.

Meine Vorfreude auf die anderen beiden Bände ist wirklich so, so groß und mal abgesehen davon, dass ich in 𝑱𝒖𝒅𝒆 möglicherweise schon jetzt meinen Lieblingscharakter gefunden habe, hat mich vor allem das Ende hier ziemlich neugierig auf die Geschichte von 𝑳𝒂𝒖𝒓𝒆𝒍 & 𝑨𝒂𝒓𝒐𝒏 im zweiten Band gemacht! Werde dann jetzt wohl mal ein bisschen die Tage bis zu beiden ETs zählen gehen.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Ein schöner Einstieg in die Reihe :-)

Dunbridge Academy - Anywhere
3

Nachdem ich die „What if“ Reihe der Autorin - ganz besonders den dritten Band davon - so sehr geliebt habe, war die Vorfreude auf ihre neue riesengroß! Mal abgesehen davon, dass die Cover dieser Reihe ...

Nachdem ich die „What if“ Reihe der Autorin - ganz besonders den dritten Band davon - so sehr geliebt habe, war die Vorfreude auf ihre neue riesengroß! Mal abgesehen davon, dass die Cover dieser Reihe einfach unglaublich schön sind, hat mich vor allem die Internatsthematik total angesprochen und neugierig gemacht!



Der Schreibstil von Sarah Sprinz hat mich mal wieder voll und ganz für sich einnehmen können. Ihr Worte sind Kunst und das, was sie mit ihnen erschafft, Kunstwerke. Sie schafft es, dass man während des Lesens Teil der Geschichte wird und lässt einen absolut alles fühlen. Was mich hier allerdings ein wenig gestört hat, ist die Tatsache, dass sich das Buch zu Beginn ziemlich zieht. Lange Zeit passiert wirklich wenig, alles plätschert ein wenig vor sich hin und man fragt sich, wann es die Geschichte endlich schafft, einen komplett zu fesseln - denn das ist es, was die Geschichten von Sarah Sprinz immer tun. Einen fesseln und in ihren Bann ziehen. Und auch hier war es nicht anders, nur dass es diesmal halt ein wenig länger gedauert hat.

Emma und Henry sind beides Charaktere, mit denen ich schnell warm geworden bin und die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Ich muss sagen, dass sie für mich nicht die allerstärksten Charaktere waren - sie haben mich nicht völlig mit sich mitgerissen -, aber ich konnte mich wunderbar in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinfinden und eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Emma und Henry sind die Art von Protagonisten, die ein bisschen zu gut für diese Welt zu sein scheinen und bei denen es unmöglich ist, sie nicht wahnsinnig gern zu haben. Mir ist allerdings während des Lesens schon aufgefallen, dass mich die Nebencharaktere - die Charaktere, die in den beiden Folgebänden Protagonisten sein werden - mein Interesse weitaus mehr geweckt haben und ich habe so im Gefühl, dass Band 2 und 3 mich nochmal so viel mehr berühren und begeistern werden. Tori und Sinclair habe ich mit ihrer lockeren, offenen und humorvollen Art nämlich beide schon jetzt unglaublich toll gefunden und lieb gewonnen & Olive hat gerade mit ihrem zurückhaltenderen und distanzierteren Verhalten dafür gesorgt, dass ich sie näher kennenlernen und mehr über sie und ihr Leben erfahren möchte. Ich weiß nicht, wieso, aber ich glaube, mir wird es hierbei ähnlich wie bei der „What if“ Reihe ergehen - dort ist meine Liebe auch Buch für Buch mehr gewachsen.



Die Liebesgeschichte zwischen Emma und Henry entwickelt sich in einem super schönen und angenehmen Tempo und hat mir im Großen und Ganzen auch super gut gefallen. Ich fand es unglaublich schön, dass man bei den beiden gleich zu Beginn eine Verbindung spürt und dass man im Laufe der Geschichte gemeinsam mit den beiden immer mehr besondere Momente zwischen ihnen sammeln darf. Man bekommt die Zeit und Möglichkeit, sich mit ihnen gemeinsam zu verlieben und besonders ab ca. der Hälfte des Buches hat mich die Liebe zwischen den beiden wirklich berühren können. Ein wenig gestört hat mich die Tatsache, dass Henry am Anfang des Buches noch eine Freundin hat und es recht lange dauert, bis er sich von dieser trennt, trotz dessen, dass er merkt, dass seine Gefühle für sie nicht mehr so sind, wie sie mal waren, er dafür aber gerade welche für Emma entwickelt. Dadurch gab es nämlich ein paar Momente zwischen ihm und Emma, die ich nicht zu 100% genießen konnte, weil ich seine noch bestehende Beziehung zu einer anderen immer im Hinterkopf hatte. An dieser Stelle muss ich sagen, dass er sie NICHT betrügt, aber ich mich eben gerne schon eher voll und ganz auf das zwischen Emma und ihm hätte einlassen können wollen.



Ein Highlight war für mich ganz klar die Dunbridge Academy, das Internatsleben und die gesamte Atmosphäre dort. Ich habe die Beschreibungen von diesem besonderen Setting geliebt und welche Stimmung diese geschaffen haben. Auch die Tatsache, dass die Dunbridge Academy von Anfang an als Zuhause und all seine Schüler und Schülerinnen als Familie beschrieben werden, fand ich unglaublich schön. Das Gemeinschaftsgefühl war unglaublich stark und ich habe mir während des Lesens nicht nur einmal gewünscht, dort selbst Schülerin zu sein.


„Dunbridge Academy - Anywhere“ war für mich ein richtig schöner Einstieg in die neue Reihe von Sarah Sprinz. Es gibt ein paar kleine Kritikpunkte, die dafür gesorgt haben, dass dieses Buch kein Highlight und auch kein 5-Sterne-Buch für mich war, aber es konnte mich berühren, ich habe die Charaktere sehr ins Herz geschlossen und das Lesen total genossen. Zudem ist meine Vorfreude - jetzt, wo ich Tori, Sinclair und Olive kennengelernt habe - noch viel größer und ich weiß einfach, dass die nächsten beiden Bücher der Reihe es mir noch einmal mehr antun werden. Und darauf freue ich mich schon jetzt seeeehr!

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Endlich haben wir Dexters Geschichte bekommen ...

Everything I Ever Needed
3

Schon seitdem ich Dexter damals in "Everything I Didn’t Say" kennengelernt habe, war ich neugierig auf seine Geschichte und wollte unbedingt einen tieferen Einblick in seine Gedanken und Gefühle, weshalb ...

Schon seitdem ich Dexter damals in "Everything I Didn’t Say" kennengelernt habe, war ich neugierig auf seine Geschichte und wollte unbedingt einen tieferen Einblick in seine Gedanken und Gefühle, weshalb es vermutlich nicht verwunderlich ist, dass meine Vorfreude auf "Everything I Ever Needed" riesengroß war. Wie auch schon im ersten Band, haben mir gleich zu Beginn drei Dinge ganz besonders gut gefallen: das wunderschöne Cover und seine Farben, die allererste Seite ( die liest man und sie catcht einen einfach sofort - wenn ihr es lest, werdet ihr verstehen, was ich meine ) und der Schreibstil von Kim Nina Ocker, der nicht nur super flüssig ist und einen unglaublich schnell durch das Buch hindruchbringt, sondern der auch den perfekten Mix aus Humor und Gefühl enthält. Ich konnte dieses Buch wirklich nicht aus der Hand legen und habe es verschlungen!

Mir ist schon der Einstieg in die Geschichte sehr leicht gefallen und ich habe mich beim Lesen gleich super wohlgefühlt. Die Autorin zieht einen mit ganz viel Humor immer tiefer in das Geschehen hinein und fügt nach und nach immer mehr Tiefe hinzu, sodass man am Ende einen ganz wunderbaren Mix daraus hat, zu lachen & Spaß zu haben und zum Nachdenken angeregt & berührt zu werden. Ich habe das wirklich sehr geliebt, weil das Buch weder zu viel Leichtigkeit, noch zu viel Schwere besitzt. Weder ist es in irgendeiner Weise oberflächlich, noch zieht es einen runter. Und es ist, obwohl natürlich bei Weitem nicht alles glatt läuft, für mich sehr unkompliziert gewesen, weshalb ich es als ein richtig schönes Wohlfühlbuch empfunden habe.

Ebenso unkompliziert war für mich Ava, die Protagonistin. Ich muss sagen, dass es mir etwas schwerfällt, sie wirklich zu beschreiben, weil bei ihr nicht allzu sehr in die Tiefe gegangen worden ist, aber ich habe sie mit allem, was die Autorin uns von ihr gegeben hat, sehr gemocht. Ava weiß auf der einen Seite ganz genau, was sie will und die Geschichte setzt an einem Punkt an, der für sie eine Art Neubeginn ist. Aber gleichzeitig scheint sie manchmal - vor allem, wenn es um ihre Gefühle geht - gar nicht zu wissen, was sie möchte und was sie nicht möchte. Allerdings habe ich sie verstehen und es nachvollziehen können, warum das so ist. Man muss sich hier nichts selbst zusammenreimen, sondern bekommt durch ihre Gedanken und Gefühle sehr gut näher gebracht, warum sie handelt, wie sie es tut oder warum es manchmal Momente gibt, in denen sie mit sich selber ringt. Ich mochte ihre Lockerheit und Schlagfertigkeit und dass sie Dex immer wieder die Stirn geboten hat. Außerdem hat es mir sehr gut gefallen, dass man es bei ihr mit einer Protagonistin zu tun hat, der es nicht an Selbstbewusstsein mangelt und die sich in keiner Weise irgendwie selbst runter und kleiner macht, als sie ist.

Umso mehr Tiefe besessen hat dafür Dexter, den ich innerhalb der Geschichte wahnsinnig ins Herz geschlossen. Von Anfang an bekommt man zwei Seiten von ihm zu sehen. Einmal die Seite, die er nach außen hin zeigt - die lockere, charmant-arrogante Seite mit der "mir ist alles relativ egal" Einstellung, die immer sagt, was sie denkt. Und die Seite, die er eher im Verborgenen hält - die unsichere und teilweise einsame Seite, die ihn mit der Frage plagt, wohin er eigentlich gehört, was er aus seinem Leben machen will und wo sein Platz darin ist. Ich habe es geliebt, endlich einen Einblick in seine wunderbar greifbare Gedanken- und Gefühlswelt zu bekommen und ihn näher kennenlernen zu dürfen. Mit ihm gemeinsam fechtet man im Laufe der Geschichte immer wieder seine inneren Kämpfe aus, geht mehr und mehr in die Tiefe und fühlt total mit ihm mit. An ihm habe ich seine doofen Sprüche und seine sympathische Arroganz ebenso geliebt wie seine Verletzlichkeit und seine teilweise sehr berührenden Gedanken und ich muss sagen, dass er in diesem Buch definitiv mein Liebling gewesen ist.

Die Liebesgeschichte zwischen Ava und Dex hat mir wirklich sehr gut gefallen. Sie hat mich zwar mehr zum Lachen gebracht, als dass sie mich emotional mit sich gerissen hat, aber genau das fand ich super. Ich brauche nicht immer eine wahnsinnige schwere und tiefgründige Liebesgeschichte, sondern eben auch mal eine mit ganz vielen Neckereien, knisternden Momenten und Humor - und genau das habe ich hier bekommen. Das Ende des Buches ist eigentlich erst der wirkliche Anfang ihrer gemeinsame Geschichte und doch bekommt man hier im Verlauf der Geschichte ganz viele Momente zwischen den beiden, durch die man nicht nur die beiden mehr und mehr uns Herz schließt, sondern die auch dafür sorgen, dass man nachvollziehen kann, warum sich Gefühle zwischen ihnen entwickeln. Von Anfang an besteht zwischen ihnen eine besondere Verbindung und auch, wenn sie sich gerade zu Beginn immer wieder gegenseitig an die Gurgel gehen, genervt vom anderen sind und es so scheint, als könnten sie sich nicht ausstehen - vor allem von ihrer Seite ausgehend - spürt man einfach, dass es da etwas gibt, das sie immer wieder zueinander hinzieht. Die Entwicklung ihrer Beziehung verläuft langsam, aber das Tempo ist absolut passend. Man bekommt Momente, in denen es wahnsinnig zwischen ihnen knistert. Man bekommt Momente, in denen es unglaublich tiefgründige Gespräche zwischen ihnen gibt. Und man bekommt ganz viele Momente, die einem während des Lesens durch ihre Lockerheit und Leichtigkeit einfach unglaublich viel Freude bereiten.

Ein kleines Highlight für mich waren Jamie und Carter, die auch in diesem Buch wieder eine Rolle spielen und die man nebenher nochmal ein Stück weiter begleiten darf. Die Liebe, die sie für Dex in sich tragen, wie sie sich um ihn sorgen, für ihn da sind und ihn wie einen Teil ihrer Familie behandeln, habe ich sehr geliebt. Die Freundschaft zwischen Dex und Carter hat mir schon im ersten Band unglaublich gut gefallen und ich bin froh, dass sie auch hier wieder eine wichtige Rolle gespielt und nicht an Bedeutung verloren hat. Zudem habe ich einige weitere Nebencharaktere sehr ins Herz geschlossen, wobei vor allem Madison dort einen besonderen Platz bekommen hat. Sie gehört mit ihrer lauten, positiven und alles andere als zurückhaltenden Art zu der Sorte Mensch, die man einfach lieben muss und genau das habe ich getan.

Das Ende war für mich ein wenig zu holprig und ich hatte das Gefühl, dass dafür, dass sich davor unglaublich viel Zeit gelassen wurde, hier alles ein wenig zu schnell hintereinander passiert ist. Gerade bezogen auf eine bestimmte Sache, die ein wichtiges Thema in dem Buch ist, wurde mir das Ganze ein wenig zu schnell abgehakt und hier hätte ich mir einfach mehr gewünscht. Allerdings ist das Ende, abgesehen davon, absolut zufriedenstellend gewesen und auch der Teil, der mir nicht so gut gefallen hat, macht den Rest des Buches natürlich überhaupt nicht schlechter. Alles in allem ist die Geschichte von Dex und Ava eine wirklich ganz tolle, locker-leichte und doch aussagekräftige, die mir während des Lesesn viel Freude bereitet und dabei trotzdem nicht auf ihre Tiefe verzichtet hat.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Schönes Buch, das meine Erwartungen aber nicht ganz erfüllen konnte ...

The Story of a Love Song
3

Ich habe schon unglaublich viele Bücher der beiden Autorinnen gelesen - sowohl von ihnen alleine, als auch Bücher, die sie gemeinsam geschrieben haben - und bin wirklich ein großer Fan der Charaktere und ...

Ich habe schon unglaublich viele Bücher der beiden Autorinnen gelesen - sowohl von ihnen alleine, als auch Bücher, die sie gemeinsam geschrieben haben - und bin wirklich ein großer Fan der Charaktere und Geschichten, die sie erschaffen. Ich liebe den Schreibstil der beiden, weil er nicht nur flüssig, locker und humorvoll ist, sondern eben auch jedes Mal die perfekte Portion Intensität und Tiefe enthält. Allerdings fällt hier schon direkt zu Beginn auf, dass dieses Buch etwas anders zu sein scheint.

Die Tiefe und Ernsthaftigkeit scheint einen größeren Raum einzunehmen, denn anders als man es sonst von den Protagonistinnen der Autorinnen kennt, ist Luca nicht super schlagfertig, draufgängerisch und direkt, sondern führt ein zurückgezogenes Leben voller Ängste und damit verbundenen Einschränkungen. Gleichzeitig wird im Laufe der Geschichte immer klarer, dass Griffin eine andere Seite in ihr weckt. Die Seite, die es schafft, sich zu öffnen. Die locker und lustig zu sein scheint und sich zumindest zeitweise auch fallen lassen kann. Dass sie ansonsten solche Probleme mit Ängsten und Panikanfällen hat, macht sie definitiv zu einer schwierigeren, aber eben auch sehr besonderen Protagonistin. Nicht nur, weil ihre Gefühls- und Gedankenwelt hier so wunderbar greifbar dargestellt worden ist, sondern auch, weil sie es nach und nach schafft, nicht nur einen als LeserIn, sondern vor allem auch sich selbst zu überraschen. Ihre charakterliche Entwicklung verläuft langsam und auf ihrem Weg gerät sie oftmals ins Stolpern, aber man begleitet sie hier wirklich dabei, wie sie aus jeder noch so schwierigen Situation stärker hervorgeht. Sie wächst über sich hinaus, lernt dazu und findet langsam wieder zu sich selbst.

Griffin, der Protagonist, hat mich wirklich überrascht. Denn anders als ich zu Beginn erwartet habe, ist er kein typischer Rockstar-Bad Boy, sondern besitzt ein wahnsinniges großes Herz, jede Menge Humor und noch mehr Verständis und Empathie. Ich habe es geliebt, dass er von Anfang an so unglaublich offen und direkt ist, sich nicht davor scheut, Gefühle zu zeigen und immer sagt, was ihm durch den Kopf geht. Zudem war es unglaublich schön zu sehen, wie liebe- und verständnisvoll er mit Luca umgeht, dass er versucht, sich in sie und ihre Situation hineinzuversetzen und in jeder Situation darüber nachdenkt, wie er ihr das Leben ein bisschen leichter machen könnte. Auch bei ihm ist im Laufe der Geschichte eine deutliche Entwicklung zu sehen, denn egal, wie perfekt sein Leben zu sein scheint, so ist er eigentlich ziemlich verloren und einsam. Und als Luca wieder in sein Leben tritt, wird ihm auf einmal klar, dass ihm etwas gefehlt hat, von dem er gar nicht wusste, dass er es brauchte oder auch nur wollte.

Was die Liebesgeschichte angeht, kämpfen mein Kopf und mein Herz ein wenig miteinander. Es ist ganz schwer zu beschreiben, aber ich weiß, dass das Buch wirklich richtig toll war. Ich habe die Briefe zwischen Luca und Griffin geliebt. Ich habe ihre Verbindung geliebt und die Tatsache, dass diese schon besteht, seitdem die beiden Kinder sind. Ich liebe es, dass es eine andere Art von "Best Friends to Lovers" ist. Ich habe ihre Gespräche geliebt - den Mix aus Ernsthaftigkeit und Lockerheit. Ich habe ihre allererste Begegnung geliebt, die Entwicklung ihrer Beziehung und jeden Moment, der dazugehört hat. Und ich habe es geliebt, dass sie eine wirkliche Bereicherung im Leben das jeweils anderen sind und in dem anderen etwas finden, von dem sie gar nicht wussten, dass sie es gesucht haben - bis es dann direkt vor ihrer Nase war. All das hat mir wirklich super gut gefallen, aber … ich habe es nicht so gefühlt, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich habe damit gerechnet, dass mich dieses Buch richtig mit sich reißt und es schafft, mich zu berühren, aber das hat es nicht. Ich hatte in den wenigsten Momenten mal etwas Bauchkribbeln, ich habe nicht wirklich mit den beiden mitgelitten und auch mein Herz wurde mir hier nicht gebrochen. Und auch, wenn das komisch klingen mag, ich liebe ich es, mir mein Herz beim Lesen brechen zu lassen. Ich liebe es, wenn ein Buch mich emotional so richtig fertig macht. Aber leider hat es das hier nicht. Selbst bei den anderen Büchern der Autorinnen, die generell wesentlich lockerer und weniger tiefgründig waren, habe ich teilweise mehr fühlen können und das ist irgedwie unglaublich schade. Ich kann vor allem nicht einmal genau benennen, woran es liegt. Eben weil mein Kopf sagt: "Hey, das war super!" mein Herz aber fragt: "Ey, habt ihr mich hierbei vergessen? Ich warte noch.".

Ich hatte unwahrscheinlich hohe Erwartungen an dieses Buch, die leider nicht ganz erfüllt werden konnten. Aber ich bin unglaublich schnell durch das Buch hindurchgekommen, habe die Protagonisten sowie einen ganz besonderen Nebencharakter wahnsinnig ins Herz geschlossenen und habe die Geschichte wirklich genossen. Allerdings war es kein Highlight, mir haben die wesentlichen Gefühle gefehlt und ich bin von den Autorinnen deutlich Stärkeres gewohnt, weshalb ich wahrscheinlich auch nochmal extra ein wenig mehr enttäuscht wurde.

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