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Veröffentlicht am 18.08.2020

Süße Liebesgeschichte, bei der eher die Nebencharaktere die Stars waren

Truly
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Andie ist neu in Seattle und will sich hier ihren Traum erfüllen - endlich zusammen mit ihrer besten Freundin an der Harbor Hill University studieren. Allerdings gestaltet sich dies etwas schwieriger, ...

Andie ist neu in Seattle und will sich hier ihren Traum erfüllen - endlich zusammen mit ihrer besten Freundin an der Harbor Hill University studieren. Allerdings gestaltet sich dies etwas schwieriger, da sie weder eine Wohnung, noch Geld oder einen Job hat. Und das Ganze wird auch nicht weniger kompliziert als sie den schweigsamen Cooper kennenlernt, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt, der sie aber auch mächtig verwirrt. Aber Andie kommt einfach nicht von ihm los und will wissen wer Cooper wirklich ist. Doch schnell merkt sie, dass einige Geheimnisse tiefer gehen als andere.
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Andie ist schüchtern und etwas verschroben, auf eine sehr süße Art, die ihr aber manchmal ein paar Probleme bereiten kann, jedoch hat sie dies für mich absolut sympathisch gemacht und ich konnte mich in vielen Situationen gut in sie hineinversetzen. Stets mit Rat und Tat zur Seite steht ihr ihre beste Freundin June, die sich auch gerne mal schützend vor sie stellt, denn June ist so ziemlich das Gegenteil von Andie. Sie ist vorlaut, bissig und manchmal etwas hitzköpfig. Doch zusammen sind die beiden ein unschlagbares Team und haben mir in ihrer Chemie wahnsinnig gut gefallen.
Cooper ist schweigsam, distanziert und Andie gegenüber sehr abweisend, aber gleichzeitig auch sehr fürsorglich. Das Andie sein Verhalten ihr gegenüber überhaupt nicht einordnen kann, ist nur mehr als verständlich. Auch für den Leser ist sein Verhalten Andie gegenüber nicht immer nachvollziehbar, obwohl man Einblick in seine Gefühlswelt bekommt, da einige Kapitel auch aus seiner Perspektive geschrieben sind. Trotzdem habe ich ziemlich lange gebraucht, um mit ihm warm zu werden.
Und obwohl ich Andie und Cooper zeitweise zusammen wirklich süß fand, fehlte mir aber irgendwie die Chemie zwischen den beiden. Die Beziehung der Beiden wirkte für mich irgendwie total überstürzt und mir fehlten oft auch die Gefühle so ein bisschen zwischen den Beiden - abgesehen von Verwirrung. Ja, es gab einige süße Momente zwischen ihnen, aber mir fehlte da etwas. Ich kann zwar gar nicht genau sagen, was es war, aber auf mich wirkte diese Beziehung nicht so ganz rund.
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Ava Reeds Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen, denn er ist leicht und unaufgeregt, wobei das überhaupt nicht negativ gemeint ist, denn es wirkte alles wunderbar authentisch und entspannt und das hat herrlich zu der Geschichte von Andie und Cooper gepasst. Und so war es auch kein Wunder, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe.
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Auch wenn ich mich mit der Liebesbeziehung etwas schwer getan habe, mochte ich das Buch sehr gerne. Andie fand ich absolut wunderbar und manchmal hätte ich sie einfach nur gerne in den Arm genommen und eine Folge Brooklyn Nine-Nine geguckt (oder zwei, drei). Aber Ava hat auch tolle Nebencharaktere geschaffen, die mir ganz schnell ans Herz gewachsen sind und weshalb ich mich nun schon wahnsinnig auf den zweiten Band freue, denn June und Mason hatte schon in „Truly“ so viel Feuer, so dass ich gespannt bin, wie es wird, wenn diese Beiden die Hauptcharaktere sind.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Leichte Liebesgeschichte mit einer Prise Magie

Das Flüstern der Magie
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Die 19-jährige Fallon hat das Talent Magie zu spüren, deswegen ist sie in Edinburgh für das Archiv für magische Gegenstände zuständig. Ihr Job ist es magische Gegenstände aufzuspüren und anschließend ...

Die 19-jährige Fallon hat das Talent Magie zu spüren, deswegen ist sie in Edinburgh für das Archiv für magische Gegenstände zuständig. Ihr Job ist es magische Gegenstände aufzuspüren und anschließend sicher zu verwahren, andernfalls könnten die Gegenstände zu einer Gefahr für Unwissende werden.
Auf einem ihrer nächtlichen Streifzüge trifft sie auf den geheimnisvollen Reed und die beiden scheint direkt etwas zu verbinden. Doch Reed missbraucht Fallons Vertrauen und entwendet einen magischen Gegenstand aus dem Archiv. Damit bringt er nicht nur die Bewohner Edinburghs in Gefahr, sondern auch Fallons Zukunft als Archivarin steht dadurch auf der Kippe. Fallon versucht also alles menschenmögliche, um den Gegenstand wiederzubekommen.
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Recht schnell wurde beim Lesen klar, dass eher die Beziehung von Fallon und Reed im Vordergrund steht, als die Suche nach dem magischen Gegenstand und die Magie im Allgemeinen. So erfährt man leider recht wenig über die Ursprünge und „Funktionsweise“ der Magie und der Fantasyanteil plätschert eher so vor sich hin.
Aber leider konnte mich auch die Beziehung zwischen Fallon und Reed nicht so wirklich überzeugen. Für mich war keine richtige Basis zwischen den beiden erkennbar, worauf sie ihre Anziehung begründen. Selbst wenn es Liebe auf den ersten Blick war oder so, kamen die Gefühle leider nicht so richtig rüber. Und das obwohl die Beziehung von den Beiden durchweg im Vordergrund stand.
Auch wenn ich die Beziehungsgrundlage der Beiden nicht so wirklich greifen konnte, mochte ich die Fallon und Reed, jeder für sich alleine stehend, ganz gerne. Okay, Fallon mochte ich deutlich lieber, weil ich ihre irgendwie schon schrullige Art sehr sympathisch fand und mich oft gut in sie hineinversetzen konnte.
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Insgesamt fand ich die Idee des Romans sehr gut. Dass Konzept der Magie, dass ausgewählte Menschen sie flüstern hören können und dass sie unterschiedliche Wirkungen haben kann, je nachdem in welchem Gegenstand sie steckt, fand ich sehr interessant. Und auch der Aspekt mit den Archiven hat mit gut gefallen. Jedoch fehlte mir einfach etwas die Tiefe, weil besonders das Konzept der Magie doch sehr oberflächlich blieb. Ich hätte gern mehr über die Magie und die Arbeit der Archive erfahren. Natürlich muss in einer magischen Welt nicht immer alles logisch erklärt werden, aber etwas mehr Hintergrundwissen hätte definitiv nicht geschadet.
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Im Großen und Ganzen bin ich also ein bisschen enttäuscht, weil ich mir so viel von der Geschichte versprochen hatte. Aber ich fand das Buch jetzt auch nicht schlecht, immerhin fand ich die Idee und den Schreibstil sehr gut und auch die Charaktere und Handlung, sobald man akzeptiert hat, dass der Fantasyanteil eher gering gehalten wird, mochte ich. Es ist irgendwie schwierig zu bewerten, denn es war etwas ganz anderes als ich erwartet habe und viele Dinge hätte ich mir anders gewünscht und auch wenn ich etwas enttäuscht bin, hat es mir doch nicht komplett missfallen. Es war einfach ein solides Mittelmaß. Und das muss manchmal ja auch reichen.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Tolle „Einsteiger“-Dystopie mit aktueller Thematik

New Earth Project
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New York 2125. Die Erde ist aufgrund des Klimawandels und der Umweltverschmutzung stark geschädigt und nur noch eingeschränkt bewohnbar. Während sich die Reichen in die Kuppeln zurückgezogen haben, ...

New York 2125. Die Erde ist aufgrund des Klimawandels und der Umweltverschmutzung stark geschädigt und nur noch eingeschränkt bewohnbar. Während sich die Reichen in die Kuppeln zurückgezogen haben, in denen eine künstliche Sonne scheint und perfekte Lebensbedingungen herrschen und keine Sorgen haben, lebt der arme Teil der Bevölkerung dicht gedrängt in den Water-Zones in den Trümmern New Yorks. So auch die junge Isis zusammen mit ihrer Familie. Isis hat es als eine der Wenigen geschafft, einen Platz an der gemischten Schule zu bekommen, wo Arme und Reiche zusammen lernen. Denn nur so hat sie die Möglichkeit auf ein besseres Leben. Dort trifft sie auch auf Orion Parker, dem Sohn des Gründers des New Earth Projects. Jede Woche werden eine Million Menschen auf eine Reise ins All geschickt. Das Ziel? Ein neuer Planet und die Hoffnung auf ein besseres Leben.
Eines Tages gewinnt Isis‘ Familie ein Ticket für die Reise nach New Earth, doch dann entdeckt Orion, dass das Projekt nicht das zu sein scheint, was es vorgibt.
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Die Idee des Buches fand ich sehr interessant und auch in der Umsetzung sehr gelungen, so wurde besonders die Zwei-Klassen-Gesellschaft toll dargestellt und die Unterschiede waren stets greifbar und die innere Zerrissenheit von Isis und Orion, als die beiden sich näher kamen, wurde sehr deutlich und eindrücklich dargestellt.
Ebenso wurde auch das New York der Zukunft wunderbar bildhaft beschrieben, besonders die Water Zone mit einer großen Bildgewalt beschrieben, so dass sich beim Lesen erschreckende Bilder vor meinem inneren Auge abgezeichnet haben.
Die Protagonisten Isis und Orion waren mir von Anfang sympathisch und wirkten auch sehr authentisch in ihren Handlungen und Gedanken.
Besonders mit Isis, einem klugen und starken jungen Mädchen, konnte ich gut mitfühlen. Ihre Gefühlswelt wurde wunderbar authentisch und detailliert dargestellt, wodurch man ihre Gedankengänge und Handlungen sehr gut nachvollziehen konnte.
Auch Orion fand ich sehr interessant, besonders mit Blick auf seine Charakterentwicklung, die er ihm Laufe der Geschichte durchgemacht hat. Auch seine innere Zerrissenheit, die durch die Nähe zu Isis entstand, wurde wirklich toll dargestellt. Allerdings fehlte es mir bei ihm manchmal etwas an Tiefe, obwohl seine Handlungen und Gedanken nicht minder durchdacht wirkten.
Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Isis und Orion anbahnt, hat sich zwar recht schnell aufgebaut, jedoch steht sie nicht im Mittelpunkt der Geschichte, sondern entwickelt sich parallel und auch eher indirekt, was ich wirklich angenehm fand.
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Der Schreibstil war sehr angenehmen und ließ sich flüssig lesen. Dadurch, dass das Buch sich eher an eine jüngere Zielgruppe richtet, war auch die Erzählweise etwas einfacher gehalten, jedoch tat dies der Spannung und Eindrücklichkeit keinen Abbruch.
Toll fand ich auch, dass die Geschichte aus mehreren Perspektiven geschrieben wurde.
Dadurch, dass sich das Buch eher an jüngere Leser richtet, hatte ich schnell eine Vermutung welches Problem sich auftun wird und das Ende kam nicht sehr überraschend, trotzdem war die Entwicklung sehr interessant und spannend.
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Obwohl die Geschichte sehr schnelllebig ist, fühlt man sich als Leser nicht gehetzt und hat auch nicht das Gefühl, dass man etwas verpassen würde oder das irgendetwas fehlen würde, sonder es ergibt sich ein herrlich abgerundetes Bild.
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Moitet schafft es mit „New Earth Project - Tödliche Hoffnung“ einem auf subtile Art den Spiegel vor zu halten und zeichnet ein erschreckendes Zukunftsbild, dass leider auch nicht allzu weit hergeholt wirkt.
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Ingesamt handelt es sich um eine wirklich gelungene Dystopie, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat und mich förmlich an die Seiten gefesselt hat.
Zwar war zwar einiges für mich etwas vorhersehbar, aber jüngere Leser werden sicherlich großen Gefallen an der Geschichte finden und hoffentlich auch etwas Wertvolles daraus für sich mitnehmen.

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