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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2019

Weder Fisch noch Fleisch

Provenzalisches Blut
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Neben dem Haupthandlungsstrang gibt es zwei weitere, die mit kürzeren Kapiteln aufwarten. Da sie nur mit "er" oder "sie" arbeiten, dauert es, bis klar wird, um wen es sich dabei handelt und wie sich der ...

Neben dem Haupthandlungsstrang gibt es zwei weitere, die mit kürzeren Kapiteln aufwarten. Da sie nur mit "er" oder "sie" arbeiten, dauert es, bis klar wird, um wen es sich dabei handelt und wie sich der Zusammenhang mit der eigentlichen Story ergibt.
Die Autorin scheint bei dieser unentschlossen, ob sie einen Krimi oder einen Thriller schreiben will. Bis es zu einer krimirelevanten Handlung kommt, vergehen Seiten um Seiten, auf denen man u. a. viel über (Groß)Eltern von Margeaux erfährt, was im weiteren Verlauf aber keine Rolle mehr spielt, oder ausgiebig in die Kochvorgänge eingeweiht wird. Dennoch kommt keine wirkliche Spannung auf, da der Leser bald die Auflösung ahnt. Vielleicht um dem entgegenzuwirken, überschlagen sich dann in blutiger Thriller-Manier die Ereignisse und hetzen dem Ende entgegen. Den enthaltenen Cliffhanger finde ich für einen Krimi unpassend.

Das Buch liest sich aufgrund der kurzen Sätze und des einfachen Sprachstils recht holprig. So kann ich auch keinen Bezug zu den Protagonisten aufbauen. Margeaux ist z. B. eine Schickimicki-Ermittlerin mit toller Aufklärungsquote in Deutschland. Wie stümperhaft sie und die anderen den Fall in Frankreich aber angehen, passt dazu nicht. Ihr tolles Alleinstellungsmerkmal der Mimikexpertise kommt zudem im gesamten Fall zu kurz.

Ein unausgewogenes Buch, das sich nicht entscheiden kann, was es sein will.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.11.2019

Ganz nett

Winteraustern
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Für mich war dies die erste Begegnung mit Luc Verlain. Dennoch hatte ich keine Probleme, mich in seinen Beruf und Leben hineinzufinden.
Beginnt das Buch noch recht episodenhaft, wodurch man sich fragt, ...

Für mich war dies die erste Begegnung mit Luc Verlain. Dennoch hatte ich keine Probleme, mich in seinen Beruf und Leben hineinzufinden.
Beginnt das Buch noch recht episodenhaft, wodurch man sich fragt, wie die Geschehnisse und Personen zusammenhängen, flacht im Nachgang die Spannung ab. Es gerät mehr und mehr zu einer geradlinigen Erzählung der Ermittlungsarbeit. Diese gestaltet sich insbesondere ab der Häflte sehr zäh, was das Dabeibleiben beim Hören für mich mitunter schwierig machte und mich teils mit den Gedanken abdriften ließ. Und der Schluss... Nun ja, der kam dann im Vergleich zur Langatmigkeit zuvor recht schnell und passte in meinen Augen nicht so wirklich zum Rest des Krimis.
Diese für mich Langatmigkeit mag vielleicht auch durch die sehr ausführlichen Beschreibungen von Land, Leuten, Speisen etc. kommen, die durch den Sprecher sehr bildhaft rübergebracht werden. Ob man nun jeden Straßen- oder Restaurantnamen so explizit erwähnen muss, ist sicher Geschmackssache, aber m.E. lenkt es von der eigentlichen Handlung zu sehr ab.
Nette Unterhaltung für zwischendurch, aber mehr auch nicht.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Magische Weihnachten

Weihnachtsfabel
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Die Rahmenhandlung dieses äußerlich schon weihnachtlich daherkommenden Buches bestimmen Jule und ihr Chef Korbinian, die aus einem kleinen Hinterhofbüro heraus Weihnachtswünsche erfüllen. So sorgen sie ...

Die Rahmenhandlung dieses äußerlich schon weihnachtlich daherkommenden Buches bestimmen Jule und ihr Chef Korbinian, die aus einem kleinen Hinterhofbüro heraus Weihnachtswünsche erfüllen. So sorgen sie dafür, dass eine ominöse Schneekugel ihren Weg zum Vermieter Hieronymus Schollenbein, einem leidenschaftlichen Schneekugelsammler, findet und das Schicksal seinen Lauf nimmt.

Mit ihrer reichen Historie bildet eben jene Kugel den roten Faden des Buches und verknüpft die Handlungsstränge von Hieronymous und den Nebencharakteren auf erstaunliche und mitunter abenteuerliche Weise. So wird auf manchmal mehr, manchmal weniger offensichtliche Weise deutlich, dass alle Wesen miteinander verbunden sind.

Die Personen sind lebensnah, mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und bieten so durchweg Identifikationsmöglichkeiten. Dabei ist nicht jeder Strang der Charaktere vollständig auserzählt, sodass der eigenen Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Zeit zum Träumen und Genießen der Magie der (Vor-)Weihnachtszeit eben.
Das wird zudem erleichtert durch den angenehmen, gefühlvollen und humoristischen Schreibstil, der ganz Lenny-eigen ist und durch den die Seiten nur so fliegen.

Natürlich fehlt die für eine Fabel typische Moral nicht, die hier jedoch nicht vorweggenommen werden soll. Sie zeigt sich besonders am Heiligen Abend, dem großen Finale, an dem in wunderbarer Weise die Stränge zueinander finden.
Dort wird mit Weihnachtsstimmung nicht (mehr) gespart, und jeder, der bis dahin noch nicht von ihr erfasst ist, wird es spätestens danach sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies selbst einen Weihnachtsmuffel kalt lässt.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Wohl Geschmackssache

Das Leben und andere Zaubertricks - Depression and Other Magic Tricks
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Kurze und lange Gedichte reihen sich in diesem Büchlein aneinander. In ihnen beschäftigt sich die Autorin mit Themen wie Krankheiten oder Beziehungen. Allen ist eine negative Grundstimmung immanent. Wenn ...

Kurze und lange Gedichte reihen sich in diesem Büchlein aneinander. In ihnen beschäftigt sich die Autorin mit Themen wie Krankheiten oder Beziehungen. Allen ist eine negative Grundstimmung immanent. Wenn man an Depressionen leidet, sollte man jedoch besser zu einem anderen Werk greifen, denn wirklich erhellend oder aufbauend ist dieses Büchlein in meinen Augen nicht.

Gewöhnungsbedürftig ist einerseits, dass die Gedichte unterschiedlich gesetzt sind - mal links-, mal rechtsbündig; mal mit Absätzen, mal fortlaufend -, und andererseits, dass es zu jedem englischen Original eine deutsche Übersetzung gibt. Manchmal ist es jedoch nur eine sinngemäße Übertragung. Ob ich allerdings das dasselbe/das gleiche Werk 2x lesen will?
Zudem sind sowohl im Englischen als auch im Deutschen alle Wörter kleingeschrieben. Neben der ohnehin kleinen Schrift ist das dem Lesefluss nicht zuträglich.

Für mich war das Buch leider nichts.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Romantisch

Sommerfrische auf Gracewood Hall
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Die vorherigen Bände um Gracewood Hall habe ich (bislang) nicht gelesen, was jedoch nicht unbedingt erforderlich ist, um sich auf „Sommerfrische“ einzulassen.
Sicher, es fallen viele Namen von Personen, ...

Die vorherigen Bände um Gracewood Hall habe ich (bislang) nicht gelesen, was jedoch nicht unbedingt erforderlich ist, um sich auf „Sommerfrische“ einzulassen.
Sicher, es fallen viele Namen von Personen, die man zuordnen muss, aber durch einige erläuternde Sätze wird stets umrissen, was es mit ihnen auf sich hat und man bekommt eine Vorstellung der Handlung der anderen Bände.

Alle Charaktere, selbst die Nebenrollen aus den vorherigen Bänden, sind lebensnah angelegt und mir gleich sympathisch. Da kann ich Milla verstehen, dass sie gern Teil der Familie Bedford wäre.
Auch die anschauliche und lebhafte Darstellung der Szenerie und Geschehnisse lädt ein, mit zum Sommerfest zu reisen. An mancher Stelle kam ich mir etwas vor, wie auf Downton Abbey oder bei Rosamunde Pilcher.

Die Gefühle kommen natürlich in diesem Liebesroman auch nicht zu kurz. Schließlich machen es sich die beiden Protagonisten Milla und Nick auch nicht immer leicht miteinander…