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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2017

gekünstelter Ratgeber

Die Verseflüsterin
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Markus arbeitet als IT-Techniker und ist nicht ganz zufrieden mit seiner Beziehung und noch weniger mit seinen vielen Arbeitsstunden, da ihm zu wenig Zeit für sein Leben bleibt. ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Markus arbeitet als IT-Techniker und ist nicht ganz zufrieden mit seiner Beziehung und noch weniger mit seinen vielen Arbeitsstunden, da ihm zu wenig Zeit für sein Leben bleibt. Eines Tages wird er mit einer Botschaft auf seinem Auto überrascht. „Hör auf deine Gefühle!“ – Diese Nachricht bringt ihn zum Nachdenken, es folgen weitere Ereignisse, die sein Leben grundlegend verändern. Am Ende des Buches ist Markus ein anderer Mensch.

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat an dem Buch die poetische Schreibweise des Autors an manchen Stellen sehr gut gefallen, aber an anderen Stellen wiederum war mir die Sprache zu gekünstelt und wirkte aufgesetzt. Aufgrund des Titels, des Klappentextes und des Genres hatte ich mir vorgestellt, dass das Buch in eine andere Richtung gehen würde. Erwartet hatte ich mir eine Liebesgeschichte, eventuell mit versteckten Botschaften, gespickt mit ein paar Lebensweisheiten. Der Roman begann auch so ähnlich, doch dann wurde er immer mehr zu einem Ratgeber mit Allgemeinweisheiten darüber, wie man ein glückliches Leben führen kann: Yoga, Ausgleich, auf sich selbst hören, usw. Für mich war nicht wirklich eine neue Erkenntnis dabei. Als es dann zu Details wie Nasendusche am Morgen kam, war mir das Ganze zu viel, so genau möchte ich das jetzt gar nicht wissen. Vor allem wurde es so dargestellt, als ob dies die einzige richtige Art des glücklichen Lebens darstellt. Auch die Geschichte von Markus Mutter, ihre Vergewaltigung und wie sie mit dem Mann danach umgeht, finde ich sehr konstruiert dargestellt und völlig unrealistisch. Etwa ab der Hälfte des Buches bin ich inhaltlich, ähnlich wie seine Frau Isabelle, ausgestiegen und habe mich eher aufgrund des doch relativ angenehmen Schreibstils durchgerungen das Buch zu Ende zu lesen.

Titel und Cover:
Der Titel klingt sehr ansprechend und poetisch, doch leider wird das Buch dem Titel nicht gerecht. Auch das Cover gefällt mir durch die unaufdringliche, einfache Gestaltung in dezenten Farbtönen.

Mein Fazit:
Das Leben von Markus hat sich aufgrund seiner neuen Erkenntnisse grundlegend verändert, meines durch das Buch leider nicht.

Veröffentlicht am 05.04.2017

von Leben und Tod

In jedem Augenblick unseres Lebens
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tom und Karin freuen sich auf ihr erstes gemeinsames Kind. Kurz vor der Geburt erfährt Karin, dass sie an Leukämie erkrankt ist, einer sehr aggressiven Form. Mehrere Wochen ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tom und Karin freuen sich auf ihr erstes gemeinsames Kind. Kurz vor der Geburt erfährt Karin, dass sie an Leukämie erkrankt ist, einer sehr aggressiven Form. Mehrere Wochen vor dem Geburtstermin wird das kleine Mädchen per Kaiserschnitt auf die Welt geholt. Tom bekommt eine gesunde Tochter geschenkt, doch dafür kann seine Partnerin nicht gerettet werden und verstirbt kurz darauf an den Folgen ihrer Erkrankung. Auch Toms Vater ist schwer krank und kann nicht mehr viel Zeit mit seiner Enkelin verbringen.

Meine Meinung zum Buch:
Leben und Tod liegen so eng nebeneinander. Mir hat der traurige Einstieg in das Buch sehr gut gefallen und auch die Idee, dass Tom das Buch aus seiner Sichtweise schreibt, finde ich sehr gelungen. Die Beschreibung der Beziehung zwischen Karin und Tom hat mich nicht so ganz überzeugen können, doch der schwierige Start ins Leben mit seiner Tochter und der Kampf um Karin im Krankenhaus dafür umso mehr. Ich finde es sehr traurig, dass Karin ihre Tochter nicht ein einziges Mal sehen konnte.
Recht schwierig zu lesen fand ich die gedanklichen und zeitlichen Sprünge: Es waren viele Rückblenden, aktuelle Ereignisse und dann wurde auch noch die Krankengeschichte von Karin vermischt mit der Krankengeschichte von Toms Vater. Dies war mir als Leser zu sprunghaft und hat mir die Lust am Lesen ziemlich gemildert. Ich hätte mich als Autor eher auf eine Geschichte konzentriert, so war es für mich als Leser nicht ganz rund und auch nicht so passend. Ich glaube, dass der Roman, wenn er nur die Lebensgeschichte von Karin, Tom und Livia erzählt hätte, noch viel emotionaler und spannender wäre.

Titel und Cover:
Den Titel finde ich schön und poetisch und er passt auch ziemlich gut zur Geschichte. Das Cover wurde neutral und ruhig gehalten.

Mein Fazit:
Mir hat das Thema und Herangehensweise an das traurige Schicksal der Familie sehr gut gefallen, allerdings konnte ich mich mit der sehr sprunghaften Schreibweise des Autors nicht ganz anfreunden.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Jeder Mensch hütet ein Geheimnis

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Stephanie und Emily haben eigentlich nur gemeinsam, dass sie beide Mutter eines fünfjährigen Sohnes sind, die befreundet sind und die gleiche Vorschulklasse besuchen. Ansonsten ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Stephanie und Emily haben eigentlich nur gemeinsam, dass sie beide Mutter eines fünfjährigen Sohnes sind, die befreundet sind und die gleiche Vorschulklasse besuchen. Ansonsten ist Stephanie verwitwet, Buchbloggerin und engagierte Vorstadtmutter und Emily, verheiratet, PR-Chefin bei einem Modelabel. Eines Tages verschwindet Emily spurlos und das Leben aller Beteiligten wird auf den Kopf gestellt.

Meine Meinung zum Buch:
Mir haben die beiden völlig unterschiedlichen Charaktere Stephanie und Emily sehr gut gefallen. Ich glaube auch, dass sie wirklich gute Freundinnen hätten sein können, da sich die beiden super ergänzt hätten. Natürlich war die Charakterisierung etwas überzogen und klischeebehaftet, aber das habe ich in Kauf genommen. Der Hintergrundgedanke, dass jede/R ein Geheimnis mit sich herumträgt, von dem sein Umfeld nichts weiß, hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, wenn man neue Bekanntschaften macht, tendiert man doch eher dazu, wie Stephanie auch, sein Gegenüber aufgrund der aktuellen Situation einzuschätzen und weiß nicht, was diese Person vorher schon erlebt hat. An Emily fand ich interessant, dass sie es geschafft hat, so viele Geheimisse und Lügen, nicht nur vor ihrer Freundin Stephanie, sondern auch vor ihrem Mann zu verheimlichen. Sie spielt wirklich viele verschiedene Rollen und diese anscheinend nicht so schlecht. Stephanie ist meiner Meinung nach zu gutgläubig und naiv dargestellt worden. Mich hat es in alltäglichen Situationen weniger gestört, aber am Ende, wo sie doch von allen ausgenutzt und übers Ohr gehauen wird, das war schon zu viel. Auch die Handlungen wurden zum Schluss ziemlich unrealistisch und chaotisch, sodass es mir nicht mehr so gefallen hat. Die spitzen Intrigen und kleinen Geheimnisse und Sticheleien habe ich viel besser gefunden, den abgehobenen Schluss hätte das Buch auch so nicht nötig gehabt.

Titel und Cover:
Das Cover wirkt zeitlos und recht unauffällig. Mir gefällt der doppelte Titel nicht, es vermittelt den Eindruck als ob eine Übersetzung des englischen Titels notwendig wäre oder der deutsche Titel alleine zu wenig aussagekräftig wäre um allein zu stehen.

Mein Fazit:
In jedem Menschen schlummern düstere Geheimnisse. Manche Geheimnisse sollte man wirklich nicht einmal seinen Freunden anvertrauen.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Cliffhanger macht Lust auf den nächsten Teil

Hasenjagd
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Meine Meinung zum Buch:
„Hasenjagd“ überzeugt durch den sehr direkten und einfachen Schreibstil, dazu noch relativ kurze und abwechslungsreiche Kapitel und vor allem durch interessante Charaktere. Joona ...

Meine Meinung zum Buch:
„Hasenjagd“ überzeugt durch den sehr direkten und einfachen Schreibstil, dazu noch relativ kurze und abwechslungsreiche Kapitel und vor allem durch interessante Charaktere. Joona Linna wirkt bereits während seiner Zeit im Gefängnis nicht unsympathisch und als Ermittler hat er mir noch viel besser gefallen, gerade auch weil er nicht dem typischen Klischee des überarbeiteten, übernächtigten, alkoholabhängigen Ermittlertyp entspricht. Auch seine sich frisch anbandelnde Beziehung mit all ihren Problemen wirkt authentisch und nicht kitschig romantisch. Wer als Täter in Frage kommt, ist zwar schon etwa ab der Hälfte des Buches absehbar, aber trotzdem bleibt die Spannung weiterhin aufrecht. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist, dass auch die Hintergründe und Lebensgeschichten der „Opfer“ oder „ehemaligen Täter“ – wie man es bezeichnen möchte – detailliert und aktuell geschildert werden, sodass man nicht so einfach in Kategorien denkt und sie auch in ihrer Gesamtheit sehen kann. Vor allem die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen Rex und seinem Sohn fand ich schön zu lesen. Dafür hätten die Szenen mit den Flüchtlingen und dem überaus detailliert beschriebenen Szenen des Kampfeinsatzes für meinen Geschmack gar nicht sein müssen, im Gegenteil. Hier hatte ich eher das Gefühl, dass es an manchen Stellen zu überladen wirkte und die Geschichte war für mich auch so spannend und umfangreich genug. Weniger wäre an dieser Stelle mehr gewesen. Nichts desto trotz habe ich das Buch sehr genossen und bin quasi durch die Kapitel hindurchgerauscht.

Mein Fazit:
Der Cliffhanger am Ende des Buches ist für mich natürlich jetzt schon der perfekte Catcher, sodass ich den nächsten Teil am liebsten gleich lesen würde, aber da muss ich mich leider noch ein wenig gedulden.

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