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Veröffentlicht am 22.06.2017

Für was sind Kriege da?

Die Stunde des Schmetterlings
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Im Juni 1915 kommt Julius Reinhardt in einem Dorf in Frankreich in eine zerstörte Kirche.
Er ist den Krieg leid und fühlt sich schuldig am Tod 2 seiner Freunde.
Als er sich die Pistole an die Kehle setzt ...

Im Juni 1915 kommt Julius Reinhardt in einem Dorf in Frankreich in eine zerstörte Kirche.
Er ist den Krieg leid und fühlt sich schuldig am Tod 2 seiner Freunde.
Als er sich die Pistole an die Kehle setzt hält ihn eine Stimme davon ab abzudrücken.
Ein alter Man steht vor ihm, der Pfarrer der Kirche. Der Pfarrer fordert Julius auf ihm seine Geschichte zu erzählen und Julius erzählt von einem Ort in Deutschland, von vier Freunden
die ein Abenteuer erleben wollten und zusammen in den Krieg zogen
Die Stunde des Schmetterlings von dem niederländischen Schriftsteller Pieter Webling erzählt die Geschichte von Julius, Theo, Klaus und Erich aus der Sicht von Julius Reinhardt:
Vier Freunde aus einem kleinen Ort in Deutschland, sie unternehmen alles zusammen, haben
gerade ihre erste Freundin und denken zum Teil ans Heiraten. Trotzdem wird ihnen das Leben in dem Ort zu eng.
Als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht, melden die vier sich freiwillig in der Erwartung eines Abenteuers.
Der Leser begleitet Julius in den Krieg gegen Frankreich.
Man liest wie Julius die Erfahrung macht, dass die Franzosen die gleichen Gefühle haben wie die Deutschen. Sie haben auch Eltern, Schwestern und Brüder, Ehefrauen und Kinder.
Ja sie feiern sogar genauso Weihnachten.
Und spätestens hier fragt sich der Leser genau wie Julius „Für was sind Kriege da?“
Einen großen Dank an den Autor Pieter Webling für dieses fast schon philosophisches Buch, dass wir alle immer in Erinnerung behalten sollten.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Die Maierhofen Reihe geht weiter

Die Blütensammlerin
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Christine leidet immer noch unter der Trennung von ihrem Mann.
Jetzt verlangt er sogar von ihr aus ihrem gemeinsamen Haus auszuziehen da er es verkaufen möchte.
Jetzt bleibt Christinne nur noch eins um ...

Christine leidet immer noch unter der Trennung von ihrem Mann.
Jetzt verlangt er sogar von ihr aus ihrem gemeinsamen Haus auszuziehen da er es verkaufen möchte.
Jetzt bleibt Christinne nur noch eins um in ihrem Haus wohnen bleiben zu können, sie muss ihren Mann auszahlen.
Aber wie? Christine ist Ende 40 und Hausfrau, wie soll sie Geld verdienen?
Da haben die Maierhofer Frauen eine Idee, ein Bed & Breakfast wäre genau das Richtige für Christine die immer gerne andere Menschen umsorgt.
Gesagt, getan und schon nach kurzer Zeit beherbergt sie eine Single Gruppe, die an dem großen Kochwettbewerb in Maierhofen teilnehmen möchte.

Nach „Kräuter der Provinz“ und „Das Weihnachtsdorf“ ist „Die Blütensammlerin“ das dritte Buch rund um Maierhofen und seine Bewohner von Petra Durst-Benning.
Die Autorin, bekannt von ihren zahlreichen und erfolgreichen Historischen Romanen hat auch mit ihrer zeitgenössischen Maierhofen Reihe ein wahres Meisterwerk geschaffen.
„Die Blütensammlerin“ ist dieses Mal ganz Christine gewidmet.
Von der ersten Seite an war ich wieder in der Geschichte gefangen, es ist wie nach Hause kommen und gute Freunde treffen.
Nach dem Kräuter der Provinz Festival hat sich Maierhofen von einem kleinen, verschlafenen Nest zu einem Genießerdorf entwickelt. Viele Besucher kommen in das kleine Ort um die Dinge zu kaufen, die die Maierhofer mit so viel Liebe und Sorgfalt herstellen.
Da kommt Christines Bed & Breakfast genau richtig. Es dauert nicht lange und die ersten Gäste reisen an. Da bald ein großer Kochwettbewerb in Maierhofen stattfinden soll, hat Christine die Idee eine Single Gruppe an den Start zu schicken. Es gibt bestimmt viele alleinstehende Menschen, die sich wie Christine nach Anerkennung und Zuneigung sehnen. Warum sollten die nicht etwas zusammen unternehmen um sich kennenzulernen. Was daraus wird bleibt abzuwarten.
Es hat mir großen Spaß bereitet zu lesen, wie die Gruppe mit den unterschiedlichen Charakteren zusammenwächst und sich gemeinsam auf das Ziel vorbereitet.
Die Autorin schreibt mit so viel Liebe und Einfühlungsvermögen, dass es eine wahre Freude ist
ihre Bücher zu lesen. Ich würde mich über viele neue Geschichte rund um Maierhofen freuen und bin schon sehr gespannt wer im nächsten Buch im Mittelpunkt steht.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Spannender Frankreich Krimi

Gefährliche Côte Bleue
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Capitaine Roger Blanc und sein Kollege Marius Tonon begleiten eine Tauchmission der Regierung.
Während sie auf die Taucher warten, die unter Wasser ihre Arbeit erledigen entdecken sie eine Leiche im Wasser. ...


Capitaine Roger Blanc und sein Kollege Marius Tonon begleiten eine Tauchmission der Regierung.
Während sie auf die Taucher warten, die unter Wasser ihre Arbeit erledigen entdecken sie eine Leiche im Wasser. Der Tote hat eine Harpune mitten im rechten Auge stecken.
Kurz darauf wird eine Politikerin tot auf den Bahngleisen gefunden. Roger Blanc glaubt in beiden Fällen nicht an einen Unfall auch wenn es ihm von ganz oben nahegelegt wird.

Gefährliche Côte Bleue ist der 4. Fall der Krimireihe um Capitaine Roger Blanc von Cay Rademacher.
Das Buch hat mich, wie auch seine Vorgänger bereits von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich mag den kauzigen und unkonventionellen Kommissar der, wenn es darum geht einen Fall zu lösen, sich nicht darum schert was seine Vorgesetzten von ihm verlangen. Das hat ihm schon seine Versetzung von Paris in die Provinz eingebracht.
So ermittelt Blanc auch in diesem Buch mehr oder weniger auf eigene Faust, da er davon überzeugt ist, dass die zwei Tode ermordet wurden, auch wenn seine Vorgesetzten es als Unfall sehen.
In Blanc‘s Privatleben sieht es wie immer düster aus. Er wohnt in einer alten Ölmühle wo die Renovierung immer noch nicht weiter fortgeschritten ist. Ihm fehlen die Zeit und das nötige Geld dazu.
Auch steht in diesem Buch die Scheidung an was das Scheitern seiner Ehe endgültig macht.
Der Schreibstil von Cay Rademacher gefällt mir sehr gut. Er versteht es seinen Protagonisten Leben einzuhauchen, beschreibt die Landschaft so, dass man sie vor seinem inneren Auge sehen und das Meer förmlich riechen kann.
Die Hauptsequenz des Inhalts liegt bei den Ermittlungen aber auch das Private liest sich gut. Es bringt einen den Kommissar etwas näher und ist ein Bindeglied zwischen den einzelnen Bänden der Krimireihe.
Gefährliche Côte Bleue ist ein Krimi den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Interessante Familiensaga

Das Seehaus
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Cornwall 1933, die Familie Edevane bereitet sich auf ihrem Landgut Loenneth auf das alljährlich Mittsommernachtsfest vor.
Alles ist prachtvoll geschmückt und viele Gäste werden erwartet. Um Mitternacht ...

Cornwall 1933, die Familie Edevane bereitet sich auf ihrem Landgut Loenneth auf das alljährlich Mittsommernachtsfest vor.
Alles ist prachtvoll geschmückt und viele Gäste werden erwartet. Um Mitternacht gibt es ein großes Feuerwerk.
Doch am nächsten Morgen ist nichts mehr wie es einmal war.
Der 11 Monate alte Theo Edevane liegt nicht in seinem Bettchen.
Die Suche nach ihm ist erfolglos, auch die Polizei findet keinerlei Hinweise auf den Verbleib des Jungen. Eine Lösegeldforderung geht nicht ein. Nach einiger Zeit wird der Fall eingestellt.
70 Jahre später.
Die Polizisten Sadie kommt nach Cornwall um ihren Großvater zu besuchen.
Bei einer Joggingrunde mit den Hunden stößt sie im Wald auf ein verlassenes Anwesen.
Sie erfährt die Geschichte von Loenneth und das die Familie Edevane das Anwesen nach dem Verschwinden ihres Sohnes verlassen hat.
Sadie stellt Nachforschungen über die Familie Edevane an und stößt dabei auf das Schicksal des kleinen Theo. Jetzt ist ihr Jagdsinn geweckt.
Das Seehaus ist der neue Roman der Bestsellerautorin Kate Morton. Das Cover sieht sehr schön aus und passt gut zum Titel.
Das Buch erzählt die Geschichte einer Familie die in Cornwall auf einem großen Landgut lebte.
Als eines Tages das jüngste Kind, der kleine Theo plötzlich verschwindet hält die Familie nichts mehr in dieser Idylle. Sie kehren Loenneth den Rücken und kommen nicht mehr zurück.
Ich hatte anfänglich große Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden.
Die Kapitel erzählen von der Gegenwart 2003 und der Vergangenheit 1933 im Wechsel.
Es sind aber nicht nur die Zeitsprünge von 1933 zu 2003 gewesen die das Lesen schwer machten.
Nein die Personen gingen auch in ihren Gedanken immer weiter in der Zeit zurück, so dass man sich auf einmal in einem Kapitel das mit 1933 deklariert war auch in der Zeit vor und im 1. Weltkrieg befand.
Es hat gut 150 Seiten gebraucht bis ich mich daran gewöhnt hatte, oft musste ich mehrere Seiten zurückblättern um das gelesenen besser zu verstehen.
Es war klar, das Buch braucht die volle Aufmerksamkeit des Lesers.
Was die Charaktere angeht konnte ich mich nicht mit allen anfreunden. In der Familie Edevane wurde sehr viel verschwiegen. Nach außen hin war es ein heiles Familienleben aber wenn man es näher betrachtet gab es viele Ängste und Zwänge. Auch wenn ich im Laufe er Geschichte vieles nachvollziehen konnte sind sie mir doch keine Freunde geworden.
Auch mit Sadie konnte ich mich nicht recht anfreunden.
Sie hatte sich in London so in einen Fall hineingesteigert, dass sie auch nachdem sie in Zwangsurlaub geschickt wurde nicht davon ablassen konnte. Es ist nicht ihre Hartnäckigkeit die mich gestört hat sondern ihre Dickköpfigkeit.
Aber trotz der Hindernisse war die Story recht interessant und hat sich nach den Anfangsschwierigkeiten doch recht gut gelesen.
Das Ende wiederum war dann sehr kurz. Hier hatte mir doch das eine oder andere gefehlt auf das ich nicht näher eingehen kann ohne zu viel zu verraten.

Veröffentlicht am 09.05.2017

Krimi mal anders

Die Fotografin
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Die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark kann den Selbstmord einer Buchhändlerin nicht auf sich beruhen lassen. Sie glaubt nicht, dass es wirklich Selbstmord war. Dann noch die alte Pistole, die aus ...

Die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark kann den Selbstmord einer Buchhändlerin nicht auf sich beruhen lassen. Sie glaubt nicht, dass es wirklich Selbstmord war. Dann noch die alte Pistole, die aus einem Raub stammt. Als dann eine neue Kollegin Karens Fälle übernimmt und diese in Zwangsurlaub geschickt wird, kommt ihr der Gedanke, dass etwas vertuscht werden soll.
Kurz darauf taucht in Südfrankreich die Leiche einer Fotografin auf, neben der Leiche wird eine Waffe aus demselben Raub gefunden. Kurzentschlossen entscheidet sich Karen ihren Urlaub zusammen mit Paul Bremer in dem kleinen Dorf in Südfrankreich zu verbringen.

Die Fotografin ist ein Buch aus der Krimireihe um Karen Stark und Paul Bremer von Anne Chaplet und mein erstes Buch von der Autorin. Dass ich die ersten Bände nicht gelesen habe hat hier nicht gestört, der Krimi ist in sich abgeschlossen.
Im Mittelpunkt stehen drei Frauen die sehr unterschiedlich sind.
Karen Stark, Staatsanwältin in Frankfurt. Sie hat sich in den Fall der Buchhändlerin verbissen, glaubt nicht an Selbstmord und ermittelt in ihrem Urlaub weiter obwohl der Fall als abgeschlossen gilt.
Dorothea v. Plato, kommt aus einfachen Verhältnissen, ist zum Studieren nach Frankfurt gezogen. Hie hat sie promoviert und den reichen Arnold v. Plato geheiratet von dem sie mittlerweile wieder geschieden ist.
Jetzt scheint die Vergangenheit sie in Form von Briefen einzuholen.
Alexa Senger, Millionenerbin lebt in Beualie in Südfrankreich.
Hier hat sie das Haus einer verschwundenen Fotografin gekauft. Alexa lebt alleine, hat wenig Kontakt zu den Dorfbewohnern. Sie hängt oft ihren Gedanken an die Vergangenheit nach. Ihr Vater, Flugkapitän, ist bei einer Flugzeugentführung getötet worden. Er wurde später als Held gefeiert da er den Passagieren und der Besatzung das Leben gerettet hat. Ihre Mutter und ihr Stiefvater sind auch verunglückt. Jetzt ist sie alleine mit ihrem Erbe aber eigentlich will sie nur ihre Familie zurück.
Drei unterschiedliche Charaktere die auf dem ersten Blick nichts miteinander zu tun haben aber die etwas verbinden muss den die Wege der Frauen führen alle nach Südfrankreich.
Der Leser erfährt allerdings wirklich erst am Ende des Buches wie die Schicksale zusammenhängen.
Der Schreibstil ist recht flüssig. Die Autorin beschreibt die Charaktere wie deren Umgebung sehr visuell. Ein Krimi der einmal etwas anders geschrieben ist, ohne herkömmliche Verbrecherjagd und viel Blutvergießen. Es sind mehr die Gedanken der Protagonisten und deren Vergangenheit die den Leser langsam zum Ziel führen.
Ein Krimi einmal anders als man es gewohnt ist.