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Veröffentlicht am 05.10.2025

Spannend, magisch, humorvoll!

Magic Agents - In Barcelona flippen die Drachen aus!
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Elia war gerade noch ihrem Erzfeind Earl auf den Fersen und hatte seine Gehilfin sogar gefesselt, als alles dem Bach runter geht.... Seitdem scheint auch ihre Witch in der Watch Glenda ein wenig verschnupft ...

Elia war gerade noch ihrem Erzfeind Earl auf den Fersen und hatte seine Gehilfin sogar gefesselt, als alles dem Bach runter geht.... Seitdem scheint auch ihre Witch in der Watch Glenda ein wenig verschnupft zu sein. Elia ist es ebenso, oder eher enttäuscht, dass sie anscheinend nicht als Agentin zur 113. Fabelwesenkonferenz nach Barcelona geschickt wird... Immerhin hatte sie soeben noch Earls geheime Boykottierungspläne für die Konferenz belauscht und wäre hoch motiviert und bestens informiert. Doch dank einer Macke von Glenda, verpasst sie glatt ihre eigene Abreise nach Barcelona, was sich als absoluter Glücksfall herausstellt! Wer hätte denn auch ahnen können, dass bereits die Anreise der Magentendelegation sabotiert wird. Elia, Glenda und Muffel Selmor wird schnell klar, dass sie vor den größten bisherigen Herausforderungen stehen. Earl hat sich ebenso mächtige, wie gefürchtete Verbündete in der verbotenen Organisation Elite gefunden und trotz aller fantastischer magischer Tools könnte diese Aufgabe zu viel für unsere liebst eMagentin sein. Ob sie es schaffen kann, die Magischen noch einmal für 7 Jahre Zusammenarbeit mit der S.A.M. Zu gewinnen und sich gegen die Elite zu entscheiden?

Sehr gut gefallen mir wieder neben den unzähligen fantastischen magischen Tools und Einfällen, den wunderbaren Fabelwesen und sympathischen Magenten, die Einblicke in Barcelona, seine Architektur, seine Geschichte und seine Lebenden und Mythen. Denn wie wir ja aus den Vorgängerbänden wissen, ist es unerlässlich sich mit den Mythen, Legenden und örtlichen Fabelwesen vertraut zu machen, um eine Mission erfolgreich abschließen zu können.

Für diejenigen die die Reihe noch nicht kennen: Elias Vater Enno ist ein magischer Erfinder und seine Magententools, die Elia bisweilen heimlich mit auf Mission schmuggelt, würden Q blass vor Neid werden lassen. Zwar würde ich jetzt nicht unbedingt magische Fussfesseln benötigen, aber alle seine Geschwindigkeitsbeschleuniger, mit und ohne Duft oder Rollen, fände ich schon super praktisch! Anja Wagner lässt hier wieder ihrer Fantasie freien Lauf und mixt ganz herrlich Mythen und Legenden mit Fabelwesen, Magie und Agentenabenteuern.

Mia Diakow leiht glücklicherweise auch dieses mal wieder der erst 13 jährigen Nachwuchsmagentin ihre junge und frische Stimme. Da vergisst man auch beim Hören ganz sicher nicht, dass in der magischen Oberbehörde die Jugend das Sagen hat und man mit dem 18. Geburtstag aus dem magischen Agentendienst ausscheidet. Das ist sehr gewieft, denn wer würde schon von Kindern und Jugendlichen erwarten, dass ihnen die wichtige Aufgabe zufällt die Welt vor magischen Angriffen zu schützen? Unauffälliger geht es wohl kaum! So klingt sie auch: dynamisch, völliger Elan und selbst wenn ihr bisweilen das Herz in die Hose rutscht, ist sie weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen. Sie ist und klingt einfach super sympathisch und engagiert. Kein Wunder dass sie auf jeder neuen Mission wieder neue, zuverlässige Freunde findet, die auch z.T. In diesem Band wieder auftauchen. Nicht alle von ihnen machen immer das was sie sollen.... aber dafür voller Elan und mit großer Begeisterung. Glenda, Elias Uhrenhexe aus ihrer WitchWatch der neuesten Generation, der absolute Prototyp ist dieses Mal zum ersten Mal nicht unfehlbar, was natürlich niemand vermutet, aber seinen ganz besonderen Reiz hat. Selmor, Elias muffelig, flauschig, gefräßiger magischer Begleiter ist natürlich auch wieder mit von der Partie und man muss die zwei einfach gern haben, auch wenn sie nicht so ohne ihre eigenen Tücken sind. Was wäre Elia nur ohne sie?

Die vier Bände bauen aufeinander auf und es ist natürlich am Besten, wenn man sie der Reihe nach liest oder hört, aber es wird genug Bezug auf Vergangenes genommen um schnell wieder hineinzufinden oder eben jetzt erst einzusteigen. Dabei hilft natürlich auch wieder die toll gestaltete Hülle, auf der die stadtspezifischen Richtlinien für Magent*innen auf Mission in Barcelona abgedruckt sind und die Sagrada Familia erahnen und die Drachen sehen lässt!
Spannend magischen Agentenabenteuer voller Tempo und aufregender Ideen ab 10 Jahren!

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Veröffentlicht am 28.09.2025

Wendungsreich und haarsträubend!

Welcome Home – Du liebst dein neues Zuhause. Hier bist du sicher. Oder?
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Marco und Ines sind überglücklich mit ihrer 4 jährigen Tochter Emilia endlich in ein eigenes Haus zu ziehen. Dafür haben sie ihr altes Leben in Osnabrück hinter sich gelassen und beginnen ihre neuen Arbeitsstellen ...

Marco und Ines sind überglücklich mit ihrer 4 jährigen Tochter Emilia endlich in ein eigenes Haus zu ziehen. Dafür haben sie ihr altes Leben in Osnabrück hinter sich gelassen und beginnen ihre neuen Arbeitsstellen in Unterfranken, im malerischen Spessart. Ihre Nachbarin Johanna heißt sie sofort aufs herzlichste Willkommen und ist ganz vernarrt in die süße Emilia. Auch die übrigen Nachbarn in der Neubausiedlung „auf dem Mons“ sind äußerst sympathisch und hilfsbereit. Doch schon in der ersten Nacht scheinen sie nicht alleine in ihrem Neubau zu sein. Sie nehmen Schatten im dunklen Haus war, die Hauptsicherung ist ausgefallen und Ines beobachtet einen Eindringling mit Taschenlampe im leerstehenden Nachbarhaus. Die herbeigerufene Polizei kann nichts ungewöhnliches entdecken und sie glauben, sich das alles nur eingebildet zu haben. Im Hellen sind sie fast überzeugt sich alles nur eingebildet zu haben, bis Labradoodle James Marco beim morgendlichen Gassigang ins Nachbarhaus führt. Doch gefriert ihm das Blut in den Adern beim Anblick der bestialisch zugerichteten Frau, die ermordet von der Decke hängt. Sind sie dort noch sicher? Marco tauscht sofort die Türschlösser aus und die Nachbarschaft organisiert sich.
Der Traum von den eigenen vier Wänden, das eigene Heim, der Rückzugsort, die Oase der Sicherheit… wer kennt den nicht? Was für Marco und Ines Winkler zuerst wie das Ziel ihrer Wünsche wirkt wird schleichend zum Albtraum! Nicht nur dass Marco eine malträtiere Leiche entdeckt, es beschleicht ihn und Ines immer so ein mulmiges Gefühl von Unsicherheit und Zweifel. Es geschieht stets nachts und im Dunkeln. Haben sie das alles nur geträumt? Nie decken sich ihre Beobachtungen, aber sie sind doch ähnlich. Gewissheit haben sie lange nicht und so wachst langsam aber stetig das Misstrauen, gegenüber der Nachbarschaft, obwohl diese sie doch so herzlich aufgenommen hat. Aber wem kann man schon in den Kopf gucken? Nach und nach erfahren sie kleine merkwürdige Details überscheinbar liebenswürdige Menschen, aber das könnte ja alles nur Täuschung sein. Geschickt spielt Arno Strobel mit Erwartungen, Erfahrungen und den Schutzbedürfnissen der Zuhörer. Nichts kaum etwas ist für Menschen so bedrohlich und erschüttert, als die Verletzung ihrer Intimsphäre, durch das unerlaubte Betreten ihrer Wohnung/ihres Hauses durch Fremde. Diese Ungewissheit wird dann noch durch den ersten und die folgenden Morde gesteigert. Dabei ist die Familie so sympathisch, insbesondere ihre kleine süße Tochter und der treue Hund James. Doch auch James scheinen die Vorgänge zu beeinflussen, denn selbst dieser verhält sich anders.
Auch wenn ich merkte, wie er mich und meine Sympathien manipulierte und meine Verdächtigungen lenkte, bin ich dem Autor auf den Leim gegangen. Beim zweiten Hören und in Kenntnis der Auflösung hat es mir besondere Freude gemacht auf diese Feinheiten zu achten.
Zwischendurch bekommt man die Ereignisse nicht nur aus der Sicht von Familie Winkler mit, sondern lauscht etwas bizarr anmutenden Gedanken. Dabei ist die Stimme von Sascha Rothemund deutlich differenziert von Marco Winkler, aber ich habe mich immer wieder gefragt, ob ich hier in zwei fremde Köpfe blicke oder doch nur in einen. Diese wenigen Tage in dieser mörderischen Siedlung haben es in sich. Sascha Rothemund bringt sogar diese Novemberstimmung sehr gut rüber. Als die Winklers vor Freude über ihr neues Heim anfangs auch über den Nebel und das unwirtliche Wetter hinwegsehen, während es später der Ausdruck von Verzweiflung, Sorgen und tiefer Verzweiflung ist. Denn wer immer hinter dem ersten Mord steckt, macht auch vor Winklers nicht halt.
Räumlich spielt dieser Psychothriller an einem eng umgrenzten Ort, einer Neubausiedlung, in der erst die Hälfte aller Häuser bewohnt sind. Der Kreis der möglichen Täter ist also überschaubar, das Motiv aber völlig absurd. Es spielt sich mehr im Kopf, als in Ortswechseln statt. Dennoch gelingt es Arno Strobel und Sascha Rothmund geschickt, die Geschichte am „Laufen“ zu halten und den Zuhörenden das Gefühl stetiger Unsicherheit zu vermitteln.
Was bin ich froh in einem Altbau zu leben ? Nervenkitzel gekonnt geschrieben und gelesen.

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Veröffentlicht am 28.09.2025

Rezi zum Hörbuch

Gespensterjäger und der Weihnachtsspuk (Band 5) - Mit 8 illustrierten Farbseiten
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Tom Tomski kann Weihnachten nicht leiden, dabei macht seine Familie immer so ein Bohai darum, doch Hedig Kümmelsaft, die ihn schon aus unglaublich vielen unangenehmen Situationen gerettet hat. Nein, Weihnachten ...

Tom Tomski kann Weihnachten nicht leiden, dabei macht seine Familie immer so ein Bohai darum, doch Hedig Kümmelsaft, die ihn schon aus unglaublich vielen unangenehmen Situationen gerettet hat. Nein, Weihnachten muss Tom mit seiner Familie verbringen, ihr gehen eh schon die Ausreden aus, warum Tom so viel Zeit bei ihr verbringt. Was sie nicht ahnt: dieses Jahr wird nicht wie andere Weihnachten, denn dieses Jahr hat Vater Tomski das Personifizierte Böse, getarnt als Weihnachtsbaum in sein Heim geholt, in Form eines WBS (sprich Weihnachtsbaumspuk). Eigentlich gelten WBS als absolute Spinnerei und Erfindung von Helga Blümlei, einer Gespensterjägerin, die alle für etwas wirr halten. Zu seinem Entsetzen muss Tom jedoch beobachten, wie dieser heimtückische Weihnachtsbaum seine Äste nach seiner Familie ausstreckt, sie einfängt, schrumpft und in Baumschmuck verwandelt! So hatte er es doch gar nicht gemeint, als er nicht mit ihnen feiern wollte! Völlig aufgelöst rettet er sich zu seinen Gespensterjägerkollen Hedwig Kümmelsaft und Gespenst Hugo, um seine Familie zu retten. Gegen einen Spuk anzukämpfen, über den nichts bekannt ist, da er als Hirngespinst galt, ist eine unfassbare Herausforderung!

Ich habe mich unglaublich gefreut, nach so vielen Jahren endlich mehr von den Gespensterjäger in der Lesung von Monty Arnold mit Musikuntermalung von German Wahnsinn zu hören! Es war ein Gefühl, wie nach Hause kommen! Dieses Abenteuer knüpft an seine 4 Vorgänger an, ist aber auch absolut eigenständig hörbar. Allerdings sollte man sich die 4 Vorgänger nicht entgehen lassen. Meine Große hat sie geliebt! Monty Arnold leiht wieder jeden Charakter, ob menschlich oder nicht, eine eigene (schaurige) Stimme und Stimmung.

Wie leicht wird man für verrückt gehalten, nur weil man etwas weiß und vor etwas warnt, was der Rest der Menschheit nicht kennt?! So geht es der Gespensterjägerin Helga Blümlein, die selbst unter Kollegen nur belächelt wird, weil sie darauf beharrt in einer Bibliothek mal einen wild gewordenen Weihnachtsbaumspuk beobachtet zu haben! Doch als das mehr oder weniger mutige und legendäre Gespensterjägertrio sie trifft, sind sie heilfroh! Jetzt müssen sie einräumen, dass mit Helga Blümleins Kopf eigentlich alles in Ordnung ist, eigentlich.... In ihrem Wunsch zu beweisen, dass es den WBS tatsächlich gibt, ist sie ihm selbst zum Opfer gefallen. Wenn selbst die Expertin von dem Spuk ausgetrickst wurde, gilt Alarmstufe rot!

Die herrlich gruselige Musik wird an den absolut passenden Stellen eingeblendet und erhöht die Spannung noch deutlich. Dabei wird es aber nie so spannend oder gruselig, dass die jungen Zuhörenden nicht schlafen können. Dafür ist die Geschichte einfach zu herrlich, abgefahren und skurril. Wer außer Tom Tomski kann denn sich denn auch solcher Freunde rühmen.Besonders witzig ist dabei, dass auch gerechnet Gespenst Hugo oft die Hosen voll hat und alles andere als mutig ist.

Cornelia Funke ist sprachlich stark wie eh und je und beim Hören merkt man gar nicht, wie viel Zeit seit dem letzten Abenteuer vergangen ist. Herrlich wie sie die Genres mixt und dabei ein neues Spukabenteuer für jung und alt und jedes Geschlecht geschaffen hat. Bis zum Schluss bleibt es spannend und witzig, während sie auch zwischendurch ein paar politische Spitzen mit Hilfe des voreingenommen Freundes von Toms Tante durchblicken lässt. Letztendlich wird natürlich alles gut und Weihnachten ist gerettet, das Essen schmeckt und die Geschenke sind eine Wucht!

Es war wieder eine irrwitzige Mischung aus Grusel, Spannung, Wahnwitz und Humor und dabei gelesen von dem unnachahmlichen Monty Arnold! Garantiert frei von Kitsch! Ab 8 Jahren.

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Veröffentlicht am 23.09.2025

Wenn es sich schon nicht vermeiden lässt, dann wenigstens gewusst wie!

Hot Stuff – Wechseljahre-Wissen to go
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Die Wechseljahre, ein Mysterium um das sich viele Mythen, Halbwahrheiten, Halbwissen und ganz viele Vorurteile ranken. Doch eins ist sicher, früher oder später erwischen sie jede Frau.... Da macht es also ...

Die Wechseljahre, ein Mysterium um das sich viele Mythen, Halbwahrheiten, Halbwissen und ganz viele Vorurteile ranken. Doch eins ist sicher, früher oder später erwischen sie jede Frau.... Da macht es also fast schon zum den der Pubertät Sinn, sich damit zu befassen ;)

Klar strukturiert und verständlich haben hier die zwei Autorinnen, die ansonsten als Gynäkologin und Journalistin arbeiten und gemeinsam den Podcast „Hormongesteuert“ veröffentlichen, alles was Frau zu den Wechseljahren wissen will und wissen muss zusammen gestellt. Der Stil ist sachlich und auf den Punkt. Informativ, nicht unterhaltsam.

Da man ab einem gewissen Alter sicherlich auch schon eine gewisse Vorbildung hat, werden hier ganz typische Fragen, in Kapiteln aufgeteilt, beanwortet.

Es ist wie wie folgt gegliedert:
-Inhalt
-Vorwort
-Kapitel 1: Was passiert in meinem Körper?
-Kapitel 2: Was stimmt auf einmal nicht mit mir?
-Kapitel 3: Sollte ich jetzt Hormone nehmen?
-Kapitel 4: Gibt es eine Alternative zur Hormontherapie?
-Kapitel 5: Was bringen mir jetzt Yoga und Meditation?
-Kapitel 6: Warum soll ich mich jetzt mehr bewegen?
-Kapitel 7: Ernähre ich mich falsch?
-Kapitel 8: Was erwartet mich nach der Menopause?

Dazu gibt es jede Menge Unterthemen, damit man auch schnell auf drängende Fragen eine Anwort erhält. Das ist sehr praktisch, da man dann auch wirklich bei Bedarf nachschlagen kann und nicht das Buch von vorne bis hinten durcharbeiten muss, bis man die Antwort zu der aktuellen Frage findet.

Ich persönlich habe ganz vorne angefangen und dann gedacht, dass weiß ich als Ärztekind doch schon alles und dann beschlossen gezielt nachzulesen, nach den Punkten die mich brennend interessieren. Da wäre z.B. warum kann ich mein deutsches Rezept, nicht in der französischen Apotheke einlösen? Klar, das Präparat ist in Frankreich nicht zugelassen, aber warum? Das hat mich ja dann doch mehr als nur irritiert, aber ich habe die Antwort gefunden. Ich fand es sehr gut nachvollziehbar und werde nunmehr umsteigen, ehe ich an einer Thrombose oder einem Schlaganfall sterbe ;) Hier geht es nicht um die Verteufelung irgendwelcher Therapien, sondern den weisen Rat, genau hinzuschauen, welche Präparate in welcher Darreichungsform genommen werden sollten.

Dummerweise kommen die Autorinnen auch immer wieder an den Punkt: jeder Körper ist anders und nicht alle reagieren gleich. Bisweilen muss man ausprobieren, nach dem Prinzip: try and error. Aber einiges kann man auch einfach schon vorher beachten und damit die Wirkung maximieren und Risiken minimieren.

Dafür bekommt man nicht die Antwort, die ich sonst immer beim Arzt bekam: in jungen Jahren: das nimmst Du mit ins Grab (na toll!) oder später: das liegt am Alter! -Wieso, ich bin doch gerade mal 40!? Jetzt nicht mehr, aber die Antwort ist leider geblieben. Sie trifft aber zumindest insofern nicht zu, als dass man gegen diese Beschwerden nichts machen kann. Es bedarf dafür nur eine sehr genaue Beschreibung der Beschwerden und eine gut informierte Gynäkologin.

Es ist immer gut zu hinterfragen, was man verordnet bekommt (insbesondere wenn gewisse Kombinationen im Ausland nicht zugelassen sind) und die Fachärzte sind die kompetenten und richtigen Ansprechpartner (und nicht die Frisörin). Dieses Buch ersetzt keinen Facharzttermin, sensibilisiert aber dafür, was sinnvoll ist, beim nächsten Termin wie anzusprechen und vielleicht auch um besser einzuschätzen, wie aktuell der Wissensstand der eigenen Ärztin des Vertrauens ist...

Auch wenn ich anfangs nicht ganz so angetan war, fand ich das Buch letztendlich sehr nützlich und ehrlich. Ja, man kann nicht alle und alle Symptome über einen Kamm scheren, aber es ist schon sehr hilfreich zu wissen, bei welchen Beschwerden es sich denn um typische Wechseljahrsbeschwerden handelt und aus welchen Gründen einige Frauen früher in die Wechseljahre kommen als andere. Ich habe nun das Gefühl deutlich schlauer zu sein, bessere Fragen stellen zu können und im Zweifel zu wissen, wo ich seriös nachlesen kann.

Ich kann das Buch Frauen ab 35 Jahren nur empfehlen, sofern sie mit der Schriftgröße klarkommen. Mir persönlich ist die Schrift zu klein.

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Veröffentlicht am 15.09.2025

Bewegend udn berührend

Wie Sterne in der Nacht
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Das Buch erzählt die schöne, aber traurige Geschichte der jüdischen Kinder aus Prag, die von ihren Eltern getrennt wurden, um nach London zu emigrieren und vor den Nationalsozialisten in Sicherheit gebracht ...

Das Buch erzählt die schöne, aber traurige Geschichte der jüdischen Kinder aus Prag, die von ihren Eltern getrennt wurden, um nach London zu emigrieren und vor den Nationalsozialisten in Sicherheit gebracht zu werden. Sie wussten damals nicht, was mit ihnen passieren würde oder ob sie ihre Eltern je wieder sehen würden. Auch wer sie gerettet hatte erfuhren sie erst Jahrzehnte später.

Noch 1938 können jüdische Kinder in der Tschechoslowakei ein normales und unbeschwertes Leben führen. Sie machen Picknicks im Park, spielen, lachen und gehen zur Schule wie alle anderen. Nach den Judenprogromen im November 38 in Deutschland ändert sich das. Die Kinder werden auf der Straße beschimpft und bedroht. Ihre Eltern planen etwas, was die Kinder noch nicht verstehen. Die Väter schicken Briefe an einen Mann, mehr wissen sie nicht. Bald darauf wird Prag besetzt und es ist von Krieg die Rede.
Als ihre Eltern die Kinder dann schließlich auf ihre Reise nach London schicken, wo gut auf sie aufgepasst werden soll, flüstern ihre Mütter ihnen etwas zu, was sie noch den Rest ihres Lebens, und die Leser den Rest des Buches, begleiten sollte:
„Manchmal wirst du einsam sein und Heimweh haben.
Lass bei Nacht die Sterne und bei Tag die Sonne
Boten unserer Gedanken und unserer Liebe sein.“
Die Reise wurde von jenem Unbekannten aus den Briefen organisiert.
Nachdem es am Bahnhof einigen Eltern schwer fällt, sich von ihren Kindern zu trennen und sie an der deutschen Grenze von Polizisten recht ruppig behandelt werden, begreifen sie allmählich, dass es doch nicht einfach ein großes Abenteuer ist und es ihr altgewohntes Leben nicht mehr gibt. Die Fremden, die sie am Bahnhof herzlich empfangen, kümmern sich tatsächlich sehr gut um die Kinder, aber insgeheim sehnen sie sich dennoch nach ihrer Heimat und ihren Eltern. Sie sind mittlerweile gut integriert. Aber wenn die Nachrichten vom Krieg und dem Leid der Juden berichten, können sie nur hoffen, dass ihre Mütter und Väter nicht zu den Menschen auf den schrecklichen Bildern gehören.
Der Krieg ist zu Ende und sie kehren zurück, doch die meisten finden ihre Eltern tatsächlich nicht wieder. Doch zurück bleibt die Frage, wer war der Fremde, der ihre Reise nach England veranlasst hatte und ihnen allen so das Leben gerettet hat

Das Buch ist für Kinder gut verständlich geschrieben und wird besonders anschaulich, da man durch die bedachte Wortwahl und die wir-Form tatsächlich das Gefühl bekommt, es wären die Kinder damals, die einem ihre Geschichte erzählen würden. Man wird wie an die Hand genommen und durchs Buch geführt, als wäre man selbst ein Kind. Auch wie die Kinder erst im Dunkeln gelassen werden und ihnen erst nach und nach ihre eigene Situation deutlich wird und die Zukunft ungewiss bleibt wird sehr schön vermittelt.

Die Atmosphäre und Gefühle der Kinder werden für die Leser zudem gekonnt durch die farbenfrohen und detailreichen Bilder und Collagen von Selina Alko eingefangen und helfen dabei ins Buch einzutauchen und sich das Beschriebene vorzustellen oder sogar einzuprägen.

Auf den letzten Seiten findet man außerdem neben den Quellen und weiteren Buchempfehlungen zu dem Thema einen kurzen Infotext zu den Kindertransporten, eine ausführliche Chronologie der Ereignisse, eine Erklärung zu den 5 Kindern, die im Buch repräsentativ für alle von ihnen stehen sowie eine kurze Zusammenfassung ihrer persönlichen Geschichte und ein paar Bilder, darunter das Denkmal für die Kinder von Yad Vashem.

Auch sehr berührend ist die Geschichte der Autorin, Caren Stelson, die selbst aus einer jüdischen Familie stammt und von den Bildern der Kindertransporte so berührt wurde, dass sie sich ausführlich darüber informierte und schließlich eher spontan dieses Buch schrieb.
Die ebenfalls jüdische Illustratorin, Selina Alko, berichtet Ähnliches in ihrer Anmerkung. Wie es sie emotional mitnahm für die Recherche tiefer in die schrecklichen Ereignisse zu blicken, es ihr aber auch Hoffnung und Freude schenkte von dieser herzerwärmenden Ausnahme zu hören.

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