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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2021

Ein Buch, das einfach glücklich macht

Jedes Jahr im Juni – Der romantische Bestseller des Jahres
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Traumhafte Lesestunden! Jede Zeile, jede Seite, jede einzelne Minute, die ich mit Anna und Lucas verbringen durfte, hat mich davon überzeugt: Das ist das richtige Buch zur richtigen Zeit für mich! Ich ...

Traumhafte Lesestunden! Jede Zeile, jede Seite, jede einzelne Minute, die ich mit Anna und Lucas verbringen durfte, hat mich davon überzeugt: Das ist das richtige Buch zur richtigen Zeit für mich! Ich habe mit Anna mitgefiebert, mitgelitten, mitgehofft – und ich habe mich mit ihr zusammen gesehnt, nach Zeichen der tiefen Liebe von Lucas und nach einem Happy End, das mein Herz zum Schmelzen bringt. Ja, manchmal brauche ich das: eine Geschichte, die mich mit Emotionen flutet, mich packt und nicht mehr loslässt. Und dafür mache ich dann auch schon mal die Nacht zum Tag und tausche den deutschen Winter gegen die heiße Sonne Nordfrankreichs – morgens um halb 4 in meinem Bett.
Überhaupt: die Orte, Landschaften, die wunderschöne Kulisse, vor der die Geschichte spielt. Mit ganz viel Fernweh habe ich mich an diese Sehnsuchtsorte geträumt und die Reisen in meinem Kopf so genossen. Die Idee des zum Teil täglichen Pendelns zwischen Frankreich und England hat mich dabei fasziniert und nicht mehr losgelassen – ja, es sind nur 120 Meilen. Und Freundschaft und Liebe sind auch über Distanz möglich. Selbst in Zeiten von Brexit und Pandemie.
Das Buch werde ich nicht nur meiner Freundin empfehlen sondern auch meinem Mann und eigentlich jedem, der ein wenig „Glück in Seiten“ braucht oder einfach mal den Alltag hinter sich lassen möchte. Und ich gebe zu: Auch das glitzernde, rosafarbene Cover hat es mir sehr angetan – denn steckt nicht in jedem von uns „etwas Mädchen“.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Ein Sommer des großen Glücks, des tiefen Schmerzes

Hard Land
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Was für eine Lesereise! An der Seite von Sam den Sommer zu erleben, der alles verändern soll, ist so viel: Abenteuer, Liebe, große Trauer. Oder kurz gesagt, pure „Euphancholie“ – ein Wort, das Wells eigens ...

Was für eine Lesereise! An der Seite von Sam den Sommer zu erleben, der alles verändern soll, ist so viel: Abenteuer, Liebe, große Trauer. Oder kurz gesagt, pure „Euphancholie“ – ein Wort, das Wells eigens für diesen Roman geschaffen hat.
Die Metamorphose, die Sam in nur wenigen Monaten durchläuft, gleicht der einer Raupe zum Schmetterling. Vielleicht noch nicht voll entwickelt, aber im Entstehen begriffen und dabei, seine Flügel langsam zu entfalten. Aus dem schüchternen introvertierten Einzelgänger wird ein junger Mann, der durch das Wunder der Freundschaft und Liebe lernt, seine Scheu vor Menschen zu überwinden und sich mit seinen Stärken und Schwächen anzunehmen. Ihn dabei begleiten zu dürfen, hat mich zum Staunen, Schmunzeln, Lachen gebracht – und mir wunderbare Lesestunden bereitet.
Doch Glück und Unglück liegen oft so nah beieinander – und sind hier die zwei Seiten eines Sommers. Der Verlust, den Sam so tragisch erleiden muss, ist derart heftig und elementar, dass er droht, seine alte und neue Welt aus den Fugen zu heben und all das Schöne in Frage zu stellen. Doch gerade seine Freunde und seine Liebe sind es dann, die ihn durch diese erste Zeit des Schmerzes tragen und ihn einen Weg zurück ins Leben finden lassen.
Dass mich ein Buch zu Tränen rührt – war das jemals der Fall? Wells hat es vermocht, und es hat mir gefallen: so nah bei Sam und seiner Geschichte zu sein, die Intensität seiner Gefühle in mir selbst zu spüren, mit ihm Stunden der Fülle und des Überflusses zu erleben. Dankbar und euphancholisch bis zur letzten Seite.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

„88 Namen“ für: Das ist wirklich abgedreht!

88 Namen
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Nach den ersten Seiten war ich erst einmal irritiert. Was sind das für Abkürzungen, was bedeuten diese Begriffe, in welcher Welt bewege ich mich eigentlich gerade? Und dabei dachte ich, dass mir Gaming, ...

Nach den ersten Seiten war ich erst einmal irritiert. Was sind das für Abkürzungen, was bedeuten diese Begriffe, in welcher Welt bewege ich mich eigentlich gerade? Und dabei dachte ich, dass mir Gaming, Computerspiele gar nicht mal so fremd sind – allerdings eher aus der Außen- als aus der Innenperspektive. Und wie ich jetzt weiß: Das macht einen großen Unterschied. Zum Glück habe ich da diesen einen Freund. Der, der viele seiner Tage und Nächte in virtuellen Welten verbringt und mir als lebendiges Wiki geduldig den einen und auch den anderen Begriff erklärt hat, mir so ganz viel dabei geholfen hat, mich in Ruffs virtuellen Welten zurechtzufinden und zugleich meine Neugierde auf Onlinerollenspiele geweckt hat. Da wollen wir zukünftig ansetzen…
Dank dieser individuellen Betreuung haben wir über die Advents- und Weihnachtszeit nicht nur unseren Kontakt wieder intensiviert – was für ein wunderbarer Nebeneffekt dieses Buches! –, sondern auch die Geschichte hatte so die Möglichkeit, mich immer weiter in ihren Bann zu ziehen. Und Ruff bietet dem Leser so einiges, wenn dieser es nur vermag und gewillt ist, sich auf schräge Figuren, Handlungen fernab des Gewöhnlichen und auf einen Plot einzulassen, der so wohl nur in einer seiner Welten zu einem Plot werden kann. Womit er mich letztendlich aber so richtig gekriegt hat, war eine wirklich, wirklich coole Weltraumschlacht – gleich gefolgt von einer Zombiewelt, die mir eine wohlige Gänsehaut unter dem Weihnachtsbaum zauberte. Großartig!
Ich habe diesen Ausflug auf für mich unbekanntes Terrain nicht bereut – im Gegenteil. Auch, wenn ich mich nach den ersten Seiten ein wenig verzweifelt gefragt habe, ob ich wohl überhaupt zu der angestrebten Zielgruppe dieses Romans zähle. Aber vielleicht ist es genau das, was Ruff möchte: irritieren, verwirren, das Infragestellen des Gewohnten. Hat er alles bei mir geschafft. Und was er letztendlich noch geschafft hat: Ich fühlte mich gut unterhalten – in der VR in meinem Kopf.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Ein Buch, wild und unberechenbar wie ein Tiger

Tiger
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Ein ganz und gar außergewöhnliches Buch hat Polly Clark mit „Tiger“ geschaffen, die einzelnen Handlungsstränge mit ihren jeweiligen Figuren und Zeitebenen durchziehen die Geschichte wie die einzelnen Streifen ...

Ein ganz und gar außergewöhnliches Buch hat Polly Clark mit „Tiger“ geschaffen, die einzelnen Handlungsstränge mit ihren jeweiligen Figuren und Zeitebenen durchziehen die Geschichte wie die einzelnen Streifen das Fell eines Tigers. Und der Tiger ist auch das verbindende Elemente, das all diese Konstellationen, unterschiedlichen Leben und Schicksale zusammenhält, sie verbindet und schließlich in ihren jeweiligen Verwundungen, Vernarbungen und Traumata erlöst. Und davon gibt es viele in diesem Buch, denn die einzelnen Figuren sind alle gebrochene, teilweise kaum noch fähig, ihr jeweiliges Leben zu meistern und den Herausforderungen, die aus Vergangenheit und Gegenwart erwachsen, zu meistern. An eine persönliche Zukunft ist zum Teil nicht mal zu denken.
Das alles hört sich sehr schwer an für den Leser – schwer zu verstehen, schwer zu durchdringen und ja, auch schwer zu ertragen. Das ist es stellenweise auch, zugleich schafft es Polly Clark, ihrer Erzählung sehr viel Leichtigkeit zu verleihen und ihren Leser selbst mit ihren teilweise detailreichen Schilderungen der Natur und vor allem ihrer Tier- und Pflanzenwelt in ihren Bann zu ziehen. Und auch die Figuren und ihre Schicksale sind mir in weiten Strecken ans Herz gewachsen und mit ihrer Einzigartigkeit auch jetzt noch in meinem Kopf und Gedanken: die verwundete Frieda, Tomas in seiner Einsamkeit und seinem Schmerz, Edit, verloren und eine neue Heimat findend, Sina, ein Geschöpf, das erst im Entstehen begriffen ist und sich und die Welt noch finden muss.
Was mich aber bis zur letzten Zeile nicht losgelassen hat, ist die Frage, was dieses Buch eigentlich ist. Ist es ein Roman über die Gesundung und Erweckung der Frau als mystisches Wesen – ich fürchte, in Teilen ist es so –, sind es die Schilderungen der Natur und vor allem des Tigers als einzigartiges Lebewesen, die im Mittelpunkt stehen, ist es ein Entwicklungsroman über typischerweise mehrere Figuren und Zeiten hinweg? Ich weiß es einfach nicht, es verwirrt mich. Und das gefällt mir.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Peter Grant unter Computernerds: Magie, Hochspannung und ein großes Lesevergnügen

Ein weißer Schwan in Tabernacle Street
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Nachts unter der Bettdecke und mit Leselicht in der Hand – Peter Grant konnte ich mal wieder nicht aus der Hand legen! Auch, wenn der Zugang zu der Geschichte sich erst ein wenig mühsam gestaltete. Die ...

Nachts unter der Bettdecke und mit Leselicht in der Hand – Peter Grant konnte ich mal wieder nicht aus der Hand legen! Auch, wenn der Zugang zu der Geschichte sich erst ein wenig mühsam gestaltete. Die verschiedenen Zeitebenen im ersten Teil haben bei mir ordentlich zu Verwirrung geführt, und das, obwohl ich mich da noch bei Tageslicht und damit sehr wach und sogar ausgeruht durch das magische London geschmökert habe. Da die zeitliche Collage in den weiteren Teilen nicht fortgesetzt wurde und für mich eine tiefere Absicht oder Funktion nicht zu erkennen war, würde ich sagen: lieber nicht.
Was aber die Geschichte an sich betrifft: lieber ja und lieber viel mehr davon!
Nachdem ich für mich nämlich erstmal Ordnung in Zeit, Namen und Personenkonstellationen gebracht hatte, begann der Spaß so richtig. Die Beschreibung des Arbeitslebens bei SCC war ein Genuss, und ich konnte viel Wahres aber auch viele Klischees über Tech-Unternehmen wiedererkennen. Und als ich gerade dachte: Okay, cooler Krimi, aber was ist mit all dem Magischen und Metaphysischen, für das ich diese Reihe so sehr liebe, hat Aaronovitch auch hier richtig Gas gegeben. Insektoide Drohnen, eine Dämonenfalle und die körperlose Stimme, die mir Gänsehaut zauberte. Herrlich! Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, wurden wir auch noch mit einem großen magischen Duell und einem fulminanten Showdown belohnt. Ich bin glücklich! Wenn auch vielleicht mit Blick auf meine nächtlichen Leseeskapaden ein wenig übermüdet. Aber die Augenringe haben sich gelohnt.
Was ich allerdings bemängeln möchte, ist eine andere Art von Eskapaden und zwar die der Übersetzerin. Spätestens nach der dritten Verwendung des Wortes „Bäuchlein“ war ich schon schwer genervt. Und als „große Truckerin im Herzen“ fiel mir natürlich sofort der Fehler „Sattelaufleger“ anstelle von „Sattelauflieger“ auf – aber sei’s drum. Einen Peter Grant kann so schnell nichts entstellen. Und deswegen: Chapeau Ben, dieser Band ist Dir wieder hervorragend gelungen!

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