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Veröffentlicht am 20.12.2017

Berg- und Talfahrt ...

Der eine Kuss von dir
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Mit diesem Buch setzt Patrycja Spychalski ihre Geschichte um die Protagonistin weiter fort.
„Ich würde dich so gern küssen“ war der Startschuss im Jahre 2012, nun erschien am 13.Januar 2014 „Der eine Kuss ...

Mit diesem Buch setzt Patrycja Spychalski ihre Geschichte um die Protagonistin weiter fort.
„Ich würde dich so gern küssen“ war der Startschuss im Jahre 2012, nun erschien am 13.Januar 2014 „Der eine Kuss von Dir“. Auf 256 rockigen Seiten erzählt die Protagonistin Frieda ihre Geschichte weiter und trifft während eines Jobs auf den Forntsänger Milo.
Das Buch ist als E-Book und Taschenbuch erschienen.

Frieda bekommt einen Auftrag und soll die Tour der „BlackBirds“ aufzeichnen. Diese sind eine junge Rockband, die mit ihrem Frontsänger Milo einige weibliche Herzen hochschlagen lassen.
Auch Frieda bleibt bei seinen Avancen nicht kalt, doch tagelang auf engsten Raum mit draufgängerischen Jungs und On-Off Beziehung von Milo, zerren an aller Nerven …

Die Autorin beginnt ihr Buch mit einer sehr tristen Stimmung, welche mich selbst hat stutzig hat werden lassen und man dadurch die Figuren nur sehr langsam heranlässt.
Dennoch nahm sie nach diesen Seiten ordentlich an Tempo auf und beginnt eine turbulente Reise, die durch die dörflichen Ecken Brandenburgs verlaufen (da ich selbst aus dem Osten kommen und in einigen der Orte selbst war, konnte ich ihre Beschreibungen nur beipflichten, denn große Veranstaltungen werden in diesem Buch vergeblich gesucht.) Auch wenn es mir schleierhaft ist, warum die Autorin die ganze Zeit von der „Tour durch Brandenburg“ erzählen lässt, der große Abschluss aber in Leipzig (Sachsen) steigt. Ein einziges Hin – und Her.

Auch wenn die Band wunder denkt, was für einen Erfolg sie haben, hatte es oft den Anschein, dass sie mehr auf die Nase fliegen, mit Hilfe des Tourmanagers, als das es ihrem Ruf helfen könnte.
Ebenso waren manche Situationen von Frieda schwerlich nachvollziehbar. Sie weiß und erlebt, welchen Zuspruch Milo durch sein Aussehen genießt und lässt sich dennoch, in aller Heimlichkeit, mit ihn ein.
Die Stimmung, welche man zu Beginn schon erfahren konnte, kippt einen auch zum Ende hin entgegen, sodass man sich nicht wirklich wundert, als die Figuren beginnen eigene Wege zu gehen.
Eine Gemeinschaft, wie man sie eigentlich bei solchen Events erwartet, sucht man im gesamten Verlauf vergebens.

Es entwickelt sich ein reines Katz-und-Maus-Spiel zwischen Milo, Frieda und dessen Freundin Linda.
Diese war mir überaus unsympathisch, da sie mehr als Klette an Milo fungierte und mit ihrem kindlichen Wesen und sehr labilen Art, mehr eine Gefahr für sich selbst darstellte. Man hatte wirklich das Gefühl, das sie einfach nur als gutes Mittel zum Fortbestand der knisternden Szenen herhalten musste.
Einzig der Erzählstil war es, der mich sehr gut durch das Buch getragen hat, der Verlauf und die einzelnen Szenen waren im Großen und Ganzen zu flach gehalten und ich vermisste einen gewissen Blick in die Seele der Protagonistin.

„Der eine Kuss von Dir“ ist ein großes Abenteuer für die Protagonistin, aber in puncto Unterhaltung für den Leser eine einzige Berg- und Talbahn.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 20.12.2017

The Choice ...

The Choice - Bis zum letzten Tag
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Nicholas Sparks eben verfilmtes Werk erschien bereits im Jahr 2009 im Heyne Verlag. Nun durfte ich die neu gestaltete Taschenbuchversion mit 412 Seiten lesen.

Im Jahr 1996 zieht Gabby neu in die Stadt. ...

Nicholas Sparks eben verfilmtes Werk erschien bereits im Jahr 2009 im Heyne Verlag. Nun durfte ich die neu gestaltete Taschenbuchversion mit 412 Seiten lesen.

Im Jahr 1996 zieht Gabby neu in die Stadt. Ihr Ziel ist es ihren langjährigen Freund Kevin dazu zu bringen sie zu heiraten.
Mit ihrem Nachbar Travis scheinen große Probleme auf sie zu zukommen. Nicht nur, dass nur sein Hund in Frage kommen kann, weswegen ihre geliebte Hündin trächtig ist. Auch hat er eine sehr charismatische Seite, die Gabby magisch anzuziehen scheint …

Sehr viele Werke aus der Feder von Nicholas Sparks wurden schon verfilmt und sind auf dem Markt. Auch ich durfte schon einige davon bewundern. Leider zählt „Bis zum letzten Tag“ nicht gerade zu seinen stärksten Werken, aber immerhin schafft es, der Liebesromanautor schlecht hin, das Ruder zum Ende noch herumzureißen.

Gabby Ziel kann man durchaus nachvollziehen, sehnt sie sich doch nach einer ganzen Familie und danach von ihrem Freund Kevin anders wahrgenommen zu werden. Da kommen schnell die Fragen auf, warum sie überhaupt mit ihm zusammen ist, denn immer wieder bemerkt Gabbys Umfeld, das die Beiden überhaupt keine gemeinsamen Interessen haben. Der Frust darüber nun in einem kleinen Ort allein zu sein, bei Arbeit belästigt zu werden und seine reinrassige Hündin von einem rassefremden Hund gedeckt zu bekommen, bringt sehr viel Schwung in Gabbys Ruhiges gemüht.
Das ist die Szene, die wirklich am peinlichsten, aber zum Schlüsselpunkt der Figuren führt – das Aufeinandertreffen von Gabby und Travis, wegen der Hündin Molly.

Nicht nur der Leser bemerkt das Knistern der Figuren, auch diese zeigen es in diesen bestimmten Situation genau. Es ist einfach unvermeidbar, sich nicht zu begegnen und je mehr Travis sie für sich einnehmen kann, desto deutlicher beginnt Gabby über ihre Situation nachzudenken.
Wie soll es auch anders sein, hat Nicholas Sparks damit sein Traumpart kreiert, nicht aber ohne einen Wendepunkt einzuläuten.

Es sind diese Handlungsstränge, welcher wohl jeder, der seine Werke mag, komplett einnehmen – Dramatik beherrscht er wie kein anderer.
Ganz überzeugen konnte mich die Geschichte bei seinem Start zwar nicht, dennoch ist es durch die Sichtwechsel deutlich geworden, wie vielschichtig die Charaktere werden können.

Gerade Travis hat mich von sich überzeugt. Er ist ehrlich und immer für seine Freunde und Mitmenschen da. Und auch wenn das Leben ihn Steine in den Weg legt, so schafft er es durchzuhalten und um seine Liebe zu kämpfen!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 20.12.2017

Tiefgründige Geschichte ...

Die Sache mit Callie und Kayden
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Nach einem Tipp im Internet, bei der Erscheinung der englischen Version des Buches, wartete ich gespannt auf die deutsche Fassung von Jessica Sorensens „Die Sache mit Callie und Kayden“.
Im E-Book Format ...

Nach einem Tipp im Internet, bei der Erscheinung der englischen Version des Buches, wartete ich gespannt auf die deutsche Fassung von Jessica Sorensens „Die Sache mit Callie und Kayden“.
Im E-Book Format und als Taschenbuch ist diese gefühlvolle Geschichte am 10.März 2014, im HEYNE-Verlag, erschienen und umfasst 384 Seiten.
Ich hab das E-Book Format gewählt.

Callie ist eine Einzelgängerin und nicht gern in der Nähe ihrer Klassenkameraden.
Als ihre Mutter sie auf eine Party schickt, um ihren Bruder herauszuholen, bekommt sie eine brutale Szene zwischen Kayden und dessen Vater mit.
Sie hilft ihm und kann diesen Anblick auch lange Zeit nicht mehr vergessen.

So geht es auch Kayden, der immer wieder an Callie denken muss.
Als er diese auf dem Collage wiederfindet steht eines für ihn fest – dieses Mädchen hat etwas in ihm geöffnet, von dem er nie dachte, dass er dazu je imstande wäre zu fühlen.
Doch Callie trägt wie Kayden eine dunkle Vergangenheit mit sich herum und ihr fällt es schwer, sich anderen Leuten zu öffnen …

„Im Laufe unseres Lebens gibt es den einen Zufall, der uns zusammenführt und unsere Herzen für einen Moment im Einklang schlagen lässt.“ (Position: 1697; bei 38%; Die Sache mit Callie und Kayden)

Was als romantischer Roman sich im ersten Moment darstellt, geht sehr schnell in eine Geschichte über, die tiefer geht, als das normale Geplänkel zwischen Verliebten.
Die Autorin Jessica Sorensen setzt ihren Start direkt mit einer großen Szene an, die Wichtigste im Buch, denn ohne das Zusammentreffen und den brutalen Übergriff von Kaydens Vater, hätten sich die Figuren nie kennengelernt.
Danach trennen sich ihre Wege für eine sehr kurze Zeit, denn Callie nimmt das Sommersemester in Anspruch und ist froh endlich von Zuhause ausziehen zu können.

Als Protagonistin schleppt Callie so einiges mit sich herum und findet einen Seelenverwandten in ihrem Mitkommilitonen Seth. Nur stückchenweise bekommt man mit, was Callie belastet und warum sie gegenüber Männern so vorsichtig ist und kein Vertrauen aufbauen kann.
Wohingegen bei Kayden alles dem Leser offenliegt und auch sehr viel Verwendung in Gesprächen findet.
Er macht bei Callie keinen Hehl daraus, was sich alles in seiner Vergangenheit abgespielt hat und welch tragende Rolle dabei sein Vater noch immer einnimmt.

Gerade die zarten Anfänge zwischen diesen beiden Figuren haben es geschafft mich zu unterhalten, auch wenn die eine oder andere Szene nicht so wie erhofft verläuft. Aber was im Leben nimmt schon den Weg des geringsten Widerstandes - besonders wenn es ums Vertrauen geht.
Vertrauen - ein Wort das zwischen Callie und Kayden immer wichtiger wird, denn jeder hat seinen Highschool - Ruf anhaften und gegen Vorurteile zu kämpfen, da ist es nicht so leicht gegen diese Widrigkeiten ankämpfen zu können.

Wichtig sind hier die Nebenfiguren, denn diese existieren nicht neben der Erzählung um Callie und Kayden einher, sondern greifen tatkräftig mit hinein.
Seth und Kaydens Vater sind solche Figuren, den einen mag man schnell in sein Leserherz schließen, den anderen gern zum Mond schießen, da seine Wutanfälle schon beinahe legendär herüberkommen.
Und doch kann die Geschichte einfach nicht ohne diese beiden und seine Protagonisten hätten wohl nicht eine so tiefe und gefühlvolle Zeit erleben können.

Tragend für den Verlauf der Handlung und der gewissen Erwartung an die Geschichte, ist und bleibt bis zum Auflösen, Callies Vergangenheit. Immer wieder kreisen als Leser die großen Worte - Wer, Was und Warum - durch den Kopf, sodass man mitgezogen wird.
Jessica Sorensen versucht leicht durch die Szenen zu führen, was ihr leider nicht sehr oft gelingt. Sie wirkt tiefgründig, aber zeitweise verändert sich der Erzählstil dadurch, dass man das Gefühl bekommt auf einer Stelle zu treten, aber doch gern vorwärtsgehen zu wollen.
Zum Ende hin sind es jene Nebenfiguren, die den Ausschlag zu einem Finale und gewisser Überleitung bereiten, welche eine große Lust auf den zweiten Teil zurücklässt.

„Die Sache mit Callie und Kayden“ erzählt eine tiefgründige Geschichte, zweier Figuren, deren hart erkämpftes Vertrauen zueinander zart mit der aufblühenden Liebe verknüpft wurde.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 20.12.2017

Eine Geschichte voller Technik ...

Pandora - Wovon träumst du?
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Allein schon wegen des auffallend schönen Covers, hatte ich mir den Erscheinungstag von „Pandora – Wovon träumst du?“ vermerkt. Herausgeber ist der cbt-Verlag, welcher Eva Siegmunds Werk mit 496 Seiten ...

Allein schon wegen des auffallend schönen Covers, hatte ich mir den Erscheinungstag von „Pandora – Wovon träumst du?“ vermerkt. Herausgeber ist der cbt-Verlag, welcher Eva Siegmunds Werk mit 496 Seiten gebunden hat.

Sophie kann den Notartermin nicht erwarten, der sie überraschend dazu einlud eine Testamentseröffnung beizuwohnen. Zu ihrem Schreck sitzt ihr ein Mädchen gegenüber, welches ihr bis aufs Haar gleicht. Elisabeth, die nur Liz genannt werden möchte, ist ihre Zwillingschwester. Durch den Mord an ihrer Mutter, welcher der eigene Vater begangen haben soll, wurden die Geschwister getrennt.
Viele Jahre möchten sie nun aufholen und mehr über den schrecklichen Fall erfahren. Doch die Firma NeuroLink, welche für viele technische Neuerungen gesorgt hat, nimmt die Zwei immer mehr ins Visier. Der Kampf um freie Träume hat begonnen …

Der Einstieg ins Buch ist ein Kennenlernen mit merk würdigen Szenen, die man immer mehr entschlüsseln wird. Damit legt Eva Siegmund den Grundstein ihres Werkes. Rätsel, Korruption, Verschwörungen – sind nur kleine Details, die den Zwillingen Sophie und Liz über den Weg laufen werden.
Ein Kennenlernen der Beiden ist schnell getan und so stürzt man sich mit ihnen in eine Welt, die unseren sehr ähnlich ist. Es gibt neben „LiveBook“ auch Begriffe wie „Seekern“ und „WerbePorts“, sowie „SmartPorts“. Alles Dinge, die heute zum großen Teil zu unserem Alltag gehören und welche die Autorin nur für ihre Welt leicht abgewandelt hat.

Gerade das ist es was „Pandora – Wovon träumst du?“ so ausmacht, die Technik, die unseren Figuren gefährlich wird und sie aus ihren bisher routinierten Leben herausreißen wird.
Durch die Trennung nach dem Mord ihrer Mutter, welcher angeblich vom eigenen Vater verübt worden war, wuchsen die Mädchen in unterschiedlichen Gegenden Berlins auf. Es ist der Schauplatz, der so nahe liegt und dennoch als facettenreich und durchdacht hervorsticht und der Handlung somit viel Spielraum bietet.

Sophie ist bei ihrem „Vater“ groß geworden, da die Mutter leider verstorben war. Viel Geld besitzen sie nicht, dass hat der Charakterstärkung Sophies aber keinen Abbruch getan. Sie sieht zwar nicht so aus, aber immer wieder zeigt sie, wie viel Mut sie so lange verborgen hatte.
Liz ist da schon anders. Ihre Eltern sind nie zugegen und nur die Haushälterin und der Sicherheitschef kümmern sich um sie. Dennoch hatte ich immer wieder das Gefühl, dass sie einsam war und das Auftauchen ihrer Zwillingsschwester holte sie aus einem Loch heraus.
Mit diesen beiden Figuren wird der Leser durch zahlreiche Höhen und Tiefen gehen, aber gerade die brutalen Träume sind es, welche ihr Leben ändern werden.

Um diese loszuwerden, gehen sie den Schritt und beginnen Nachforschungen anzustellen – was sie herausfinden ist nicht nur ein Skandal, sondern auch tödlich für jeden der den Mut besitzt tiefer zu graben und Fragen zu stellen.
Hacker tauchen auf und greifen den jungen Frauen unter die Arme. Und auch wenn mit zahlreichen Begriffen um sich geschmissen wird, so schafft es Eva Siegmund immer, dass dies der Geschichte keinen trockenen Beigeschmack verpasst.

Als dieser Teil beginnt, rasen die Seiten zwischen die Finger des Lesers nur so dahin und immer wieder hat man das Gefühl, das der „Sandmann“ wieder auftauchen könnte.
Leider hatte mir der Einstieg ins Buch etwas Kopfzerbrechen bereitet, denn so schön das Cover zum Buch aus ist – es passt in keiner Weise zur Geschichte.
Dennoch sollte man in „Pandora – Wovon träumst du?“ hineinfallen. Eine spannende Verfolgungsjagd um die geistige Freiheit ist nicht nur in Zukunft ein Thema. Auch heutzutage müssen wir uns mit diesem wertvollen Gut auseinandersetzen.

„Pandora – Wovon träumst du?“ ist ein hochtechnisches Werk, mit zahlreicher Spannung und einer Hauptstadt, die dunkle Register unseres Lebens zum Vorschein bringt!

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 20.12.2017

Das Leben wird Erwachsen ...

Barfuß durch Scherben
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Als Testleserin durfte ich Hannah Sieberns neustes Werk vorweg lesen und bewerten. “Barfuß durch Scherben” erzählt die Geschichte von Luisa, die erkennen muss, dass sich Licht und Dunkelheit nah beieinander ...

Als Testleserin durfte ich Hannah Sieberns neustes Werk vorweg lesen und bewerten. “Barfuß durch Scherben” erzählt die Geschichte von Luisa, die erkennen muss, dass sich Licht und Dunkelheit nah beieinander befinden.

Luisa freut sich auf ihre Zukunft - endlich frei sein und sich nichts mehr von den Eltern und der großen Schwestern irgendwas vorschreiben lassen. China ist ihr Ziel.
Doch dann kommt jener Tag, der alles verändert und ein Junge all ihre Gedanken beherrscht, obwohl er dort eigentlich nicht hingehört …

Mit ihrem Werk „Barfuß im Regen“ hatte mich Hannah Siebern schon von ihrer Figur Janna überzeugt. Nun erzählt sie mit ihrer Schwester Luisa eine gänzlich andere Geschichte.
Luisa ist das mittlere Kind und hatte nie einen guten Draht zu ihrer großen Schwester. Immer nur bemerkt man, dass sich die Welt ihrer Eltern, besonders der ihrer Mutter, sich um die älteste Tochter dreht.

Was bleibt es Luisa da anders übrig, als auszubrechen aus diesem Leben und einen gänzlich neuen Weg einzuschlagen. Mit ihrem chinesischen Freund Tanju möchte sie ein Jahr nach China, um Abstand zu ihrem bisherigen Lebensverlauf zu erhalten.
Doch wie immer ist das Schicksal schneller.
Hannah Siebern macht es ihrer Protagonistin nicht leicht und setzt ihr einen jungen Mann vor die Nase, der nicht nur Luisa den Kopf verdreht.

Kurt ist attraktiv und ein Gentleman, außerdem weiß er, wie er Luisa um den Finger wickeln soll. Dass es ihm selbst mit in ein Gefühlchaos reißt, hätte er wohl nicht gedacht.
Doch nicht nur er ist es, der Luisas Gedanken beherrscht, auch in der Familie bleibt nichts mehr, wie es bisher war.

Wer Luisa kennenlernt, der wird ein wildes Mädchen erleben, das überaus egoistisch herüberkommt. Sie lässt sich von niemanden etwas sagen und scheint nicht zu merken, dass sie mit vielen ihrer starsinnigen Ansichten, die Menschen die sie lieben, vor den Kopf stößt.
Mir persönlich ging sie zum Anfang tierisch auf die Nerven, zum Ende hin merkte ich aber, dass diese krasse Form des Aufbegehrens nur eine Mauer war, wohinter sich eine liebenswerte und starke junge Frau verbringt.
Kurt ist ehr der geheimnisvolle Typ. Auch er hat seine eigenen Abschnitte, in denen man einen kurzen Blick riskieren kann, wie es ihm mit der Situation geht, doch wird die Geschichte selbst von Luisa dominiert.
Über ihren Freund Tanju bekommt man nicht sehr viel mit, er ist eben ein typischer, chinesischer Junge, der immer höflich und zurückhaltend reagiert.

Der Mittelpunkt ihrer Handlung spielt sich auf dem „Rock am Ring“ Festival ab, auf dem einiges passiert, aber es auch viele Szenen gab, die mir persönlich nicht so ganz gefallen hatten.
Vor allem das ausschweifend erklärte Konzert der Toten Hosen nahm mir ein wenig den Leseschwung, der erst wieder so richtig einsetzte, als Luisa einen erschreckenden Anruf erhält.
Die Autorin versteht es dennoch, mit den Gefühlen ihrer Figuren und Leser zu spielen. Sie schafft entweder eine knisternde Atmosphäre, in der sich jeder gern hineinversetzen möchte, oder rührt, besonders hier, zu Tränen.

„Barfuß durch Scherben“ ist das pralle Leben, gespickt mit dem Erwachsen werden und der Entscheidung sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

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