Cover-Bild Der eine Kuss von dir
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6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbt
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 13.01.2014
  • ISBN: 9783641119515
Patrycja Spychalski

Der eine Kuss von dir

Ein Road-Trip durch die Wirren einer Sommerliebe

Frieda hat ihre Eltern ewig bekniet und endlich ist es so weit: Sie darf die Band BlackBirds auf ihrer Sommertour als Kamerafrau begleiten, um die schönsten, wildesten Momente dieser Reise festzuhalten. Milo, der charismatische, undurchsichtige Sänger, hat sie dazu eingeladen. Frieda ist nach Jeffers Verschwinden nicht bereit, sich neu zu verlieben, doch sie spürt auch diese heftige Spannung zwischen ihnen. Als sie sich auf Milo einlässt, weiß sie nicht, ob es die richtige Entscheidung war – denn da ist auch noch Linda, bald schon so etwas wie eine Freundin, aber auch Milos größtes Geheimnis …

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2019

Ein reinster Genuss

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Schon ein Satz von „Der eine Kuss von dir“ genügt, und ich befinde mich in einer anderen Welt. Patrycja Spychalski schafft es bereits auf der ersten Seite des Buches, mich völlig gefangen zu nehmen. Auf ...

Schon ein Satz von „Der eine Kuss von dir“ genügt, und ich befinde mich in einer anderen Welt. Patrycja Spychalski schafft es bereits auf der ersten Seite des Buches, mich völlig gefangen zu nehmen. Auf einmal bin ich selbst wieder eine Jugendliche in Friedas Alter. Alle „erwachsenen“ Gedanken stellen sich ab und ich denke und fühle wie die weibliche Hauptperson, die als Ich-Erzählerin auftritt. Ich weiß nicht, wie die Autorin das macht, aber ihre Bücher treffen einfach einen ganz besonderen Nerv von mir und ich vergesse alles um mich herum. Es fühlt sich gut an, sich selbst noch einmal wie eine Jugendliche zu fühlen und sich dabei an die eigene Jugendzeit zurück zu erinnern. Da schwingt ein Hauch Melancholie mit, aber in erster Linie ist es ganz großer Genuss.

Während ich Frieda in „Ich würde dich so gerne küssen“ noch nur „ganz ok“ fand, mochte ich sie in „Der eine Kuss von dir“ viel mehr. Inzwischen ist sie schon fast so etwas wie eine Freundin für mich und mir fiel es total leicht, ihre Gedankengänge und Handlungen nachzuvollziehen. Frieda ist bodenständig und ehrlich, macht sich Sorgen um ihre Mitmenschen und fügt sich überall perfekt ein, weil sie ein so umgänglicher Mensch ist. Nicht zu jeder Figur aus „Der eine Kuss von dir“ konnte ich so eine intensive Beziehung aufbauen, aber das liegt vermutlich daran, dass Frieda als Ich-Erzählerin nun mal den intensivsten Kontakt zum Leser hat. Denn auch alle anderen Charaktere sind sehr lebendig gezeichnet und mit Eigenschaften ausgestattet, die sie unverwechselbar machen. So sympathisch wie Frieda war mir allerdings nur eine weitere Figur: Edgar, der inzwischen nach „Ich würde dich so gerne küssen“ Friedas bester Freund ist.

Milo war ein Typ, der für mich ebenso undurchsichtig war wie für Frieda. Er kann so charmant sein, so liebenswert. Und im nächsten Moment ist er wieder so unnahbar und kühl. Dabei spielt Linda auch eine gewisse Rolle, die sich erst gegen Ende des Buches voll offenbahrt. Zu Linda konnte ich übrigens auch keine gute Beziehung aufbauen, aber das kenne ich inzwischen nicht anders von den Büchern von Patrycja Spychalski. Irgendwie ist immer jemand dabei, der ganz besonders nervt.

Die Autorin hat ein ganz tolles Gefühl für Sprache und schafft es perfekt, Stimmungen einzufangen. Das ist auch der Punkt, der mich an ihren Büchern am meisten begeistert: Sie ist eine so gute Beobachterin und übermittelt Lebensgefühle und -einstellungen perfekt mit ihren Worten. Der Schreibstil von Patrycja Spychalski ist eine hervorragende Mischung aus Umgangssprache und Poesie. Erlebt und erlest es einfach mal selbst. Mir fällt es sehr schwer, hierfür die richtigen Worte zu finden.

„Der eine Kuss von dir“ erzählt von einem Road-Trip durch Brandenburg, der aufregender ist, als er vielleicht klingen mag. Das Buch erzählt von Freundschaften, von der Liebe zur Musik, von der Liebe zu einem ganz besonderen Menschen, es erzählt vom Sommer und vom Erwachsenwerden. Es gibt so viele besondere Momente in diesem Buch, das ich sie gar nicht aufzählen kann. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite in sich stimmig und ich mochte jeden einzelnen Augenblick. Obwohl es nicht nur schöne Szenen gibt. Auf Momente der Unbeschwertheit folgen tragische Ereignisse. Und Liebe und Kummer liegen so nah beieinander. Aber gerade das macht das gesamte Buch so authentisch. Denn als Teenager durchlebt man so viele unterschiedliche Gefühle, dass man manchmal gar nicht weiß, wie man damit umgehen soll. Und all das fängt Patrycja Spychalski in „Der eine Kuss von dir“ ein und erzählt eine ganz wundervolle Geschichte.

Vermutlich sollte man „Der eine Kuss von dir“ nur lesen, wenn man auch „Ich würde dich so gerne küssen“ bereits kennt. Es gibt einige Rückblicke auf das erste Buch der Autorin und Friedas Einstellungen zu den Themen „Jungs“ und „Liebe“ wird man als Leser vermutlich nur dann richtig nachvollziehen können, wenn man weiß, was Frieda mit Jeffer in „Ich würde dich so gerne küssen“ durchgemacht hat.

Mein Fazit

Für mich war jede Seite des Buches der reinste Genuss.

Veröffentlicht am 22.08.2023

Leises Roadmovie über eine große Sommerliebe

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Okay, ich muss zugeben, ich kenne den ersten Teil nicht. Bis vor kurzem wusste ich nicht einmal, dass es einen gibt. Aber zum Glück ließ sich das Buch auch ohne wunderbar lesen und ich habe die Lektüre ...



Okay, ich muss zugeben, ich kenne den ersten Teil nicht. Bis vor kurzem wusste ich nicht einmal, dass es einen gibt. Aber zum Glück ließ sich das Buch auch ohne wunderbar lesen und ich habe die Lektüre wirklich genossen.
Das lag auch an den Figuren, zu denen ich erst einen Draht finden musste, besonders zu Frieda. Doch je mehr sie sich geöffnet hat, desto greifbarer wurde sie für mich und ich konnte schnell richtig mit ihr mitfühlen und –leiden. Das lag vor allem daran, dass sie wirklichkeitsnaher Charakter ist: Sie ist keine unglaublich toughe junge Frau, die auf alles eine Antwort weiß und sich immer und gegen jeden durchsetzen kann. Aber sie ist auch kein Mauerblümchen, das zu schüchtern ist, um den Mund aufzumachen. Ihre Probleme, Ängste und Wünsche passen wunderbar zu ihrer Altersgruppe und werden lebensnah dargstellt.
Dasselbe gilt für Milo, der weder dem völligen Bad Boy Image entspricht noch ein netter, hochsensibler Traumtyp ist, dem man alles anvertrauen kann. Er hat etwas von beiden, mitsamt seinen Unsicherheiten und Fehlern, was ihn umso interessanter macht.


Der Schreibstil ist super auf die Zielgruppe jugendlicher Heranwachsender zugeschnitten: Sehr locker leicht zu lesen, nicht zu kompliziert und trotzdem manchmal nachdenklich geschrieben, passt er toll zur Sommerzeit, in der der Roman spielt. Anfangs erschien mir Sprache in all ihrer Einfachheit und Direktheit etwas zu holprig. Allerdings harmoniert das sehr gut mit der Story über die Hintergründe einer Band, die dadurch zudem ein Stückweit entzaubert wird, was mir richtig gut gefallen hat.
Genauso ist die Liebesgeschichte gestaltet: Es gibt sie natürlich, die unglaublich romantischen Momente zwischen den beiden Verliebten, die einen aufseufzen lassen. Gleichzeitig präsentiert einem die Autorin immer wieder die Augenblicke, in denen das Leben zurückschlägt und die Hindernisse aufzeigt, die zwischen den Zweien stehen. Patrycja Spychalski tut es nicht auf eine aufdringliche, hochtragische Art und Weise, sondern leise und dennoch eindringlich, eben einfach echt und realitätsnah. Und daher überrascht auch das sehr erwachsene Ende nicht, das einen wehmütig zurücklässt.



Fazit

Der eine Kuss von dir von Patrycja Spychalski ist kein locker leichtes Sommerbuch für zwischendurch, obwohl es viel mit einem solchen gemeinsam hat. Leicht zu lesen dank des schnörkellosen Schreibstils, mit Liebe, Musik und aufregenden Details rund um das Leben einer Rockband garniert. Und doch ist der Roman soviel mehr: Ernst, direkt und kompliziert wie die Wirklichkeit, voller Hindernisse, Unsicherheiten und schweren Entscheidungen.
Es könnte allerdings sein, dass man etwas braucht, um in die Geschichte reinzukommen.
Wer gerne realitätsnahe Jugendbücher mag, sich für Geschichten über Bands, ganz viel Musik und kleine, aber feine Ausschnitte aus dem Backstagebereich interessiert oder ganz einfach eine berührende, lebensechte Love Story kennenlernen will, der sollte bei diesem Werk mal einen Blick riskieren.

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Veröffentlicht am 20.12.2017

Berg- und Talfahrt ...

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Mit diesem Buch setzt Patrycja Spychalski ihre Geschichte um die Protagonistin weiter fort.
„Ich würde dich so gern küssen“ war der Startschuss im Jahre 2012, nun erschien am 13.Januar 2014 „Der eine Kuss ...

Mit diesem Buch setzt Patrycja Spychalski ihre Geschichte um die Protagonistin weiter fort.
„Ich würde dich so gern küssen“ war der Startschuss im Jahre 2012, nun erschien am 13.Januar 2014 „Der eine Kuss von Dir“. Auf 256 rockigen Seiten erzählt die Protagonistin Frieda ihre Geschichte weiter und trifft während eines Jobs auf den Forntsänger Milo.
Das Buch ist als E-Book und Taschenbuch erschienen.

Frieda bekommt einen Auftrag und soll die Tour der „BlackBirds“ aufzeichnen. Diese sind eine junge Rockband, die mit ihrem Frontsänger Milo einige weibliche Herzen hochschlagen lassen.
Auch Frieda bleibt bei seinen Avancen nicht kalt, doch tagelang auf engsten Raum mit draufgängerischen Jungs und On-Off Beziehung von Milo, zerren an aller Nerven …

Die Autorin beginnt ihr Buch mit einer sehr tristen Stimmung, welche mich selbst hat stutzig hat werden lassen und man dadurch die Figuren nur sehr langsam heranlässt.
Dennoch nahm sie nach diesen Seiten ordentlich an Tempo auf und beginnt eine turbulente Reise, die durch die dörflichen Ecken Brandenburgs verlaufen (da ich selbst aus dem Osten kommen und in einigen der Orte selbst war, konnte ich ihre Beschreibungen nur beipflichten, denn große Veranstaltungen werden in diesem Buch vergeblich gesucht.) Auch wenn es mir schleierhaft ist, warum die Autorin die ganze Zeit von der „Tour durch Brandenburg“ erzählen lässt, der große Abschluss aber in Leipzig (Sachsen) steigt. Ein einziges Hin – und Her.

Auch wenn die Band wunder denkt, was für einen Erfolg sie haben, hatte es oft den Anschein, dass sie mehr auf die Nase fliegen, mit Hilfe des Tourmanagers, als das es ihrem Ruf helfen könnte.
Ebenso waren manche Situationen von Frieda schwerlich nachvollziehbar. Sie weiß und erlebt, welchen Zuspruch Milo durch sein Aussehen genießt und lässt sich dennoch, in aller Heimlichkeit, mit ihn ein.
Die Stimmung, welche man zu Beginn schon erfahren konnte, kippt einen auch zum Ende hin entgegen, sodass man sich nicht wirklich wundert, als die Figuren beginnen eigene Wege zu gehen.
Eine Gemeinschaft, wie man sie eigentlich bei solchen Events erwartet, sucht man im gesamten Verlauf vergebens.

Es entwickelt sich ein reines Katz-und-Maus-Spiel zwischen Milo, Frieda und dessen Freundin Linda.
Diese war mir überaus unsympathisch, da sie mehr als Klette an Milo fungierte und mit ihrem kindlichen Wesen und sehr labilen Art, mehr eine Gefahr für sich selbst darstellte. Man hatte wirklich das Gefühl, das sie einfach nur als gutes Mittel zum Fortbestand der knisternden Szenen herhalten musste.
Einzig der Erzählstil war es, der mich sehr gut durch das Buch getragen hat, der Verlauf und die einzelnen Szenen waren im Großen und Ganzen zu flach gehalten und ich vermisste einen gewissen Blick in die Seele der Protagonistin.

„Der eine Kuss von Dir“ ist ein großes Abenteuer für die Protagonistin, aber in puncto Unterhaltung für den Leser eine einzige Berg- und Talbahn.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 02.12.2017

Das Ende hat vieles Besser gemacht...

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Frieda war mir ja aus dem Vorgänger bereits bekannt. Sie ist eine liebenswerte und freundliche Figur, die man als Leser auf ihrem Weg begleitet. In "Der eine Kuss von dir" begleiten wir Frieda auf ihrer ...

Frieda war mir ja aus dem Vorgänger bereits bekannt. Sie ist eine liebenswerte und freundliche Figur, die man als Leser auf ihrem Weg begleitet. In "Der eine Kuss von dir" begleiten wir Frieda auf ihrer Tour mit den BlackBirds. Die Orte, die die Gruppe dabei abklappert, sind mir wohl bekannt, da ich aus der näheren Umgebung von Berlin komme. So machen die Jungs und Mädels in Eberswalde halt, tatsächlich war ich dort auf meinem letzten Heimatbesuch auch.

Doch nicht nur meine Ortsgebundenheit hat mir bei dem Buch viel Freude bereitet, sondern auch der Schreibstil und die Art und Weise wie Patrycja Spychalski ihre Geschichten erzählt. Dies ist mir bereits bei den anderen Büchern der Autorin, die ich gelesen habe, aufgefallen.

Die Handlung an sich empfand ich nicht als sonderlich aufregend, aber dennoch bin ich sehr gut durch das Buch gekommen, ohne dass es sich in die Länge zog. Sehr gut gefallen hat mir das Ende, denn hier passiert etwas, das für Liebesgeschichten untypisch ist. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass das Ende nicht passend ist. Ehrlich gesagt, hat gerade das Ende für mich einiges raus gerissen.

Fazit:

Obwohl es sich bei "Nur der eine Kuss von dir" um einen zweiten Teil handelt, kann man diesen auch lesen, ohne den ersten gelesen zu haben. Geliefert bekommt man einen sprachlich wunderbaren Roman, dessen Handlung nicht äußerst spannend ist. Trotzdem begleitete ich die Protagonistin sehr gerne auf ihrer Reise. Ich vergebe 3 von 5 Punkten.