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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2025

Langatmige und enttäuschende Story

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Die Literaturagentin Nora fühlt sich als Stadtmensch in New York pudelwohl. Ihre Schwester Libby kann sie mit grosser Mühe überzeugen, Urlaub in der Kleinstadt Sunshine Falls zu machen. Dort hoffen beide, ...

Die Literaturagentin Nora fühlt sich als Stadtmensch in New York pudelwohl. Ihre Schwester Libby kann sie mit grosser Mühe überzeugen, Urlaub in der Kleinstadt Sunshine Falls zu machen. Dort hoffen beide, ihre Geschwisterbeziehung zu stärken. Libby hat aber noch andere Pläne für ihre Schwester. Zudem wird der Urlaub durch das Auftauchen von Charlie Lastra gestört, den Nora nicht leiden kann.

Ich habe verhältnismässig lange gebraucht (100 Seiten), um in die Geschichte reinzukommen. Erst dann steigt die Spannung etwas, wo sich Nora und Charlie in Sunshine Falls begegnen und sich annähern. Leider war das auch das Highlight der Handlung, denn danach plätschert die Geschichte vor sich hin und ist sehr vorhersehbar. Ich habe mich insgesamt nicht gut unterhalten gefühlt, und durch die nicht überzeugende Handlung musste ich mich fast durchgängig durch das Buch quälen.

Die Figuren sind an sich realitätsnah gezeichnet und weisen auch eine gewisse Tiefe und ihre individuellen Probleme auf. Schlussendlich konnte ich aber mit keinem wirklich warm werden. Die Beziehung zwischen Libby und Nora hat mich auch eher genervt.

Der Schreibstil war in Ordnung mit einer Prise Humor.

Ich kann für das Buch keine Empfehlung aussprechen. Ich kann mir aber vorstellen, dass jüngere Lesende das Buch toll finden könnten.

Veröffentlicht am 10.11.2025

Anspruchsvolle Familiensaga im kriegsgeprägten 20. Jahrhundert

Lázár
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„Lazar“ handelt von der ungarischen Adelsfamilie, die über mehrere Generationen, Umbrüche und Kriege hinweg versucht, ihren Weg durchs Leben zu finden - inspiriert durch die eigene Biografie des Autors.

Die ...

„Lazar“ handelt von der ungarischen Adelsfamilie, die über mehrere Generationen, Umbrüche und Kriege hinweg versucht, ihren Weg durchs Leben zu finden - inspiriert durch die eigene Biografie des Autors.

Die Ereignisse in dem Buch sind von einer gewaltigen Fülle. Es ist eine Familiensaga, die sich in einem schnellen Tempo entwickelt. Die kurzen Kapitel führen zu einem regelmässigen Szenenwechsel. Es werden grosse Themen angesprochen: Psychische Gesundheit, familiäre Konflikte, Krieg und Flucht, politische Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Stellenweise musste ich das Buch weglegen, da explizite Beschreibungen über den Krieg vorkommen. Dennoch hat Biedermann eine unglaublich spannende Welt geschaffen, in der ich insgesamt gerne meine Lesestunden verbracht habe.

Leider konnten mich nicht alle Figuren berühren. Viele bleiben eher oberflächlich und sind sich insbesondere in der ersten Hälfte des Buches doch sehr ähnlich. Dies hat mich enttäuscht, da die Familiengeschichte doch ein Schwerpunkt des Werks darstellt.

Der Schreibstil hat mich vollkommen überzeugt. Durch die poetische, ergreifende und bildhafte Sprache gelingt es Biedermann eine Welt zu schaffen, die den Leser vollständig in ihren Bann zieht. Biedermanns Sprache schafft eine mythische (an manchen Stellen sogar idyllische) Atmosphäre. Er spielt auch oft mit traumähnlichen Szenen, in denen die Realität und Traum ineinander übergehen. Die Komplexität der Sprache schätze ich als eher hoch ein, was die Lektüre entsprechend anspruchsvoll macht.

Ein Buch, das noch lange nach der Lektüre nachhallt und mich zutiefst beeindruckt hat. Ich empfehle das Werk allen, die nach einer anspruchsvollen Lektüre suchen.

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Veröffentlicht am 27.10.2025

Herbstliche Romanze mit Tiefe, die fesselt

Copenhagen Cinnamon 1. Delicate
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Vor der Lektüre habe ich eine herbstliche Liebesschnulze erwartet, die sich in einem Café abspielt. Meine Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Ja, das Café spielt eine entscheidende Rolle und ja, der ...

Vor der Lektüre habe ich eine herbstliche Liebesschnulze erwartet, die sich in einem Café abspielt. Meine Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Ja, das Café spielt eine entscheidende Rolle und ja, der Hauptfokus liegt auf Mads und Jonna. Hinter der Geschichte steckt aber so viel Tiefe. Mads hat seinen geliebten Bruder verloren und versucht mit der Trauer umzugehen. Im Verlaufe der Handlung wird klar, dass da noch einiges aufgeklärt werden muss. Da wird auch Jonna involviert sein. Es gab einige unvorhergesehene Wendungen, die dafür sorgten, dass ich das Buch nicht weglegen konnte. Die Spannung steigert sich kontinuierlich. Am Ende kommt die Handlung nochmal richtig in Fahrt. Schlussendlich habe ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Ausserdem fand ich toll, dass der Spice-Anteil im Buch eher eine untergeordnete Rolle gespielt hat.

Ich bin auch mit allen Charakteren sofort warm geworden. Jonna, die sehr direkt ist und ihr eigenes Ding macht. Mads, der ein Familienmensch ist und gleichzeitig etwas verschlossen ist. Mir hat vor allem anfangs sehr gut gefallen, wie gegensätzlich Mads und Jonna auftreten. Der undurchschaubare und teils launische Cafébesitzer, der auf die strahlende Jonna trifft. Die Dynamik zwischen den beiden wurde realistisch dargestellt. Deren Beziehung entwickelt sich langsam und ohne grosse übertriebene Gefühle. Vielmehr entstehen die Gefühle auf natürliche Weise, nichts wirkt erzwungen. Aber auch Knud oder Nikolaj, die auf verschiedene Weisen einzigartig sind, passen perfekt zur Geschichte und verleihen dem Buch einen besonderen Charme.

Stefanie Neeb verwendet eine bildhafte Sprache und schafft dadurch enorm viel Atmosphäre. Die herbstlichen Farben und Gerüche werden so authentisch beschrieben, dass man vollständig in die Szenen eintaucht.

Es ist nicht nur ein cozy, herbstlicher Liebesroman. Auch ernste und schwere Themen finden sich wieder. Ich empfehle es allen, die nach einer mitreissenden Geschichte mit Tiefgang suchen, die perfekt in den Herbst passt.

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Veröffentlicht am 25.10.2025

Depression trifft auf Hochzeit

Wedding People (deutsche Ausgabe)
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Phoebe hat ihr Leben genauestens geplant. Sie will sich nämlich nach ihrer Ankunft in einem teuren Hotel das Leben nehmen. Sie ist von Depression betroffen und hat eine gescheiterte Ehe hinter sich. Unerwartet ...

Phoebe hat ihr Leben genauestens geplant. Sie will sich nämlich nach ihrer Ankunft in einem teuren Hotel das Leben nehmen. Sie ist von Depression betroffen und hat eine gescheiterte Ehe hinter sich. Unerwartet trifft sie auf eine Hochzeitsgesellschaft und wird von der Braut in die Hochzeitswoche integriert. Schnell versandet Phoebes Plan und stattdessen lernt sie das Brautpaar kennen, freundet sich mit ihnen an und feiert mit ihnen.



Das Buch ist in sieben Kapiteln aufgeteilt (in Wochentagen). Die Geschichte enthält einige Wendungen, die zum Weiterlesen motivieren. Nichtsdestotrotz plätschert die Geschichte an zu vielen Stellen leider vor sich hin, sodass ich einzelne Abschnitte etwas unaufmerksamer gelesen oder gar überflogen habe. Es gab auch vereinzelt absurde Vorkommnisse, die zu konstruiert wirkten. Auch das Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen, es schien mir alles abrupt und bedeutungslos. Alison Espach hat es geschafft, die schwere Thematik von Depression und Tod leicht zu erzählen. Eine tiefere Auseinandersetzung findet jedoch nicht statt, was zum Buch als Unterhaltungslektüre auch nicht gepasst hätte. Im Buch geht es viel um Neuanfänge und Selbstfindung.



Die Figuren im Buch waren alle eigenartig und teilweise sogar skurril, was sehr unterhaltsam war. Vor allem fand ich Phoebes und Lilas Charakterentwicklung im Verlauf der Handlung sehr interessant. Der Schreibstil ist locker und humorvoll und hat mir grösstenteils gefallen.



Zusammenfassend hat mir in der Handlung das gewisse Etwas gefehlt, ich hatte vielleicht zu hohe Erwartungen. Trotzdem wurde ich insgesamt gut unterhalten und kann es als Lektüre zwischendurch grundsätzlich empfehlen.

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Veröffentlicht am 18.10.2025

Hoher Unterhaltungsfaktor mit leichter Gesellschaftskrititk

Hustle
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Der Klappentext hat mir sofort zugesagt. Eine kritische Auseinandersetzung mit den moralischen Vorstellungen, da bin ich sofort dabei! Umso gespannter war ich auf das Buch. Es geht um Leonie, die nach ...

Der Klappentext hat mir sofort zugesagt. Eine kritische Auseinandersetzung mit den moralischen Vorstellungen, da bin ich sofort dabei! Umso gespannter war ich auf das Buch. Es geht um Leonie, die nach München zieht und Schwierigkeiten hat, ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Sie trifft auf eine Frauengruppe, die auf jeweils dubiose Weise viel Geld verdient. Genau das, was Leonie gerade braucht. Schnell entsteht die Idee, für kleinere Racheaktionen Geld zu verlangen.

Durch die kurzen Kapitel fliegt man förmlich durch das Buch. Die Handlung schreitet recht schnell voran. An manchen Stellen wirkt es fast wie eine Aneinanderreihung von Episoden. Aufgrund der spannenden Thematik hätte ich mir eine grosse Eskalation gewünscht, was aber leider ausgeblieben ist. Dies hat mich nach der Lektüre etwas unzufrieden zurückgelassen. Auch das Ende war nicht zufriedenstellend. Die Geschichte wurde abrupt beendet, dabei sind zu viele Fragen offen geblieben. Nichtsdestotrotz bietet die Geschichte einen hohen Unterhaltungsfaktor. Jedoch fehlt eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Schwerpunkt der moralischen Frage.

Der Schreibstil hat mir wiederum sehr gut gefallen. Mit einem lockeren und sarkastischen Ton bringt sie die scharfe Kritik an den hohen Mietpreisen in Grossstädten gekonnt rüber. Ich konnte nicht zu allen Charakteren eine Bindung aufbauen. Es fehlte mir an manchen Stellen (auch hier) etwas Tiefe. Was ich grundsätzlich toll fand, ist, dass die weiblichen Figuren in der Geschichte stark und unabhängig gezeichnet wurden.

Kurzum, eine super Lektüre für Leser, die unterhalten werden wollen und sich nicht allzu viel Tiefe wünschen.

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