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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2025

Titel ist Programm

Unsere letzten wilden Tage
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Die Journalistin Loyal kehrt in ihrem Heimatort Jacknife, einen Ort mitten in den Sümpfen Louisianas, zurück, um sich mit ihrer Kindheitsfreundin Cutter zu versöhnen. Doch bevor dies möglich ist, wird ...

Die Journalistin Loyal kehrt in ihrem Heimatort Jacknife, einen Ort mitten in den Sümpfen Louisianas, zurück, um sich mit ihrer Kindheitsfreundin Cutter zu versöhnen. Doch bevor dies möglich ist, wird Cutter ermordet aufgefunden. Loyal macht sich auf die Suche nach Hinweisen und begibt sich wortwörtlich in den Sumpf.
Das gelungene, romantische, gelblich-rosa Cover steht in einem starken Kontrast zum Inneren des Buches. Der Roman ist derbe, schnell, verzwickt – eben so, wie der Ort, an dem das Geschehene verortet ist. Es geht um derbe Typen, die ein hartes Leben führen, Alligatoren, die in der Hitze im erbarmungslosen Sumpf gejagt werden, starke Frauen, die sich nicht abspeisen lassen, und das Leben der Ermordeten, deren letzten Tage nach und nach enthüllt werden. Dabei gelingt es der Autorin, malerisch und wortgewandt ein Setting zu kreieren, das einen in den Bann zieht. An manchen Stellen ist der Erzählstil recht schnell, sodass man schon mal eine halbe Seite braucht, um ins neue Kapitel zu finden. Dabei bleiben insbesondere Randcharaktere jedoch etwas oberflächlich und Vieles wird durch die wörtliche Rede offenbart.
Insgesamt ein schnelles Buch, das dennoch Tiefe und einen außergewöhnlichen Schreibstil hat.

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Veröffentlicht am 24.08.2025

Gute Message

Der Regenbogenfisch in Gefahr
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Im neuen Abenteuer des Regenbogenfisches von Marcus Pfister geht es um das Thema der Fischerei und dessen Gefahren für die Meeresbewohner.
Wie das Cover verrät, gerät der Regenbogenfisch und der Glitzerschwarm ...

Im neuen Abenteuer des Regenbogenfisches von Marcus Pfister geht es um das Thema der Fischerei und dessen Gefahren für die Meeresbewohner.
Wie das Cover verrät, gerät der Regenbogenfisch und der Glitzerschwarm zusammen mit anderen Lebewesen in ein Schleppernetz. Nur ein Fisch konnte entkommen und versucht, alle zu retten.
Das Buch ist liebevoll illustriert und die Geschichte in kurzen Texten auf Seiten mit großen Bildern beschrieben. Dabei schreibt der Autor Marcus Pfister kindgerecht und mit Spannungsbogen, welche Gefahr von Schleppernetzen drohen. Auch wenn es sich um ein Kinderbuch handelt, wären ein oder zwei Seiten, die das Thema etwas präziser aufarbeiten, schön gewesen. Dennoch hoffe ich, dass das Buch Anlass geben kann, mit Kindern darüber ins Gespräch zu kommen.
Insgesamt also eine bildhafte Geschichte, deren Message doch etwas kurz kommt.

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Veröffentlicht am 30.07.2025

Zuhause - Ort, Gefühl, Menschen?

Die Suche nach Zuhause
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In "Die Suche nach Zuhause" beschreibt Marie Luise Ritter ihre Geschichte und über ihre Erlebnisse, die nach dem Gefühl "Zuhause" suchen. Mit der Mischung aus (Zitat) Poesie, Beobachtungen und ...

In "Die Suche nach Zuhause" beschreibt Marie Luise Ritter ihre Geschichte und über ihre Erlebnisse, die nach dem Gefühl "Zuhause" suchen. Mit der Mischung aus (Zitat) Poesie, Beobachtungen und Sachbuch (Zitat Ende) gelingt es ihr, einen tollen Roman zu schreiben, in dem man sie auf dieser Suche begleiten kann und auch unbedingt wissen möchte, ob es ihr am Ende gelingt, ihr 'Zuhause' zu finden - ist es eine Stadt, ein Gefühl, sind es die Menschen?

Auch wenn ich den Sehnsuchtsort Paris nicht teile, gelingt es ihr, lebendig und farbenfroh von ihren lustigen, schönen, und auch weniger schönen Erlebnissen zu berichten, dabei unterschiedlichste Sichtweisen auf Zuhause zu vermitteln und in den vielen kleinen Kapiteln so Reflexionsfragen zu stellen, dass sie einfach zum Text dazugehören. Sie berichtet in einem leicht lesbaren und lebendigem Schreibstil von ihrer Ankunft, ihrem Zweifeln, ihren schönen Momenten und schließlich ihrem Aufbruch.
Ich könnte mir vorstellen, das Buch direkt ein zweites Mal zu lesen und doch noch etwas Neues zu entdecken. Wirkliche Empfehlung!

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Veröffentlicht am 14.07.2025

Mutig

Two Lives
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In ‚Two Lives‘ beschreibt Laura Herz ihr Leben - einmal vor und einmal nach der Trennung von ihrem Verlobten/dem Umbruch. Mutig beschreibt sie, wie sie die Reise zu ihrer Trennung und danach ...

In ‚Two Lives‘ beschreibt Laura Herz ihr Leben - einmal vor und einmal nach der Trennung von ihrem Verlobten/dem Umbruch. Mutig beschreibt sie, wie sie die Reise zu ihrer Trennung und danach erlebt. Ich konnte das Buch, welches sich sehr leicht lesen lässt, in einem Tag durchlesen.
Während des Lesens habe ich mich jedoch mehrfach gefragt, ob die Männer, die die Autorin gedated hat, wohl davon wissen, dass sie erwähnt werden; und auch, ob ihr Exfreund eingewilligt hat.
Ich finde es sehr mutig, dass sie ihre Geschichte aufgeschrieben hat und dies zeigt, dass Depressionen und Lebenswege abseits der gesellschaftlichen ‚Norm‘ noch mehr Normalisierung brauchen. Man muss das Buch mit dem Wissen lesen, dass es sich um eine sehr individuelle und persönliche Geschichte handelt. Wenn nämlich im Single-Dasein der Autorin ein Tipp war, sich selbst eben das Dinner zu kochen, Dinge für sich selbst zu machen, etc., dann sind das leider keine neuen Erkenntnisse, sondern nur die altbekannte Leier.
Insgesamt ein mutiges Buch, das abseits der Insta-Glitzerwelt mal das wahre Leben zeigt.

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Veröffentlicht am 27.06.2025

Toll Idee, Spannung erst am Ende

Die feindliche Zeugin
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Der Titel ‚die feindliche Zeugin‘ verspricht tatsächlich mehr Justizthriller, als er am Ende ist. Emmett, ein Schwarzer Jugendlicher, wird des Mordes an einem Weißen verdächtigt. Die junge Anwältin Rosa ...

Der Titel ‚die feindliche Zeugin‘ verspricht tatsächlich mehr Justizthriller, als er am Ende ist. Emmett, ein Schwarzer Jugendlicher, wird des Mordes an einem Weißen verdächtigt. Die junge Anwältin Rosa vertritt ihn vor Gericht. Und dies ist im Buch auch die Haupthandlung. Man erfährt viel über das britische Rechtssystem, allerdings bleiben alle Charaktere sehr oberflächlich beschrieben. Man fühlt sich keinem von ihnen nahe und es dauerte lange, bis ich in die Geschichte reingekommen bin. Dabei nehmen nebensächliche Handlungen (kaputte Strumpfhosen, ihre Affäre, …) auch einigen Raum ein und Rosa scheint auch nicht sehr überzeugend. Dabei kann ich mir jedoch gut vorstellen, dass die Geschichte näher an der Wahrheit dran ist, als dass sie fiktiv ist.
Im letzten Drittel nimmt die Geschichte an Fahrt auf und es wird dann doch spannend.
Eine bedeutende Geschichte, die jedoch für mich kein Justizthriller ist.

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