Thriller | Sie hat alles gesehen. Aber sie will nicht vor Gericht aussagen.
Thomas Wörtche (Herausgeber), Karin Diemerling (Übersetzer)
East London, Herbst 2023. Emmett, ein Schwarzer Jugendlicher, wird wegen Mordes an einem weißen Krankenpfleger verhaftet. Die Beweise gegen ihn sind erdrückend: Zwei Leute haben gesehen, wie er in einem Park über einer Leiche stand, das Messer noch in der Hand.
Angesichts der Vorverurteilung der Presse, einer blütenweißen Jury und eines weitgehend weißen Justizsystems stehen seine Chancen schlecht. Aber seine aufstrebende Anwältin Rosa weiß, dass die Leute zu vorschnellen Urteilen neigen, und vor allem ahnt sie, dass hier etwas nicht stimmen kann. Emmett kommt aus ihrem Viertel. Aus einer guten Familie. Also beginnt sie nachzuforschen und kommt einer Aussage näher, die den Fall gewinnen ‒ oder das ganze Establishment gegen sie aufbringen könnte.
Der Thriller „Die feindliche Zeugin“ wurde von Alexandra Wilson verfasst und erschien am 16. Juni 2025 im Suhrkamp Verlag. Das Buch umfasst 367 Seiten und das Cover hebt die Thematik des Justizsystems ...
Der Thriller „Die feindliche Zeugin“ wurde von Alexandra Wilson verfasst und erschien am 16. Juni 2025 im Suhrkamp Verlag. Das Buch umfasst 367 Seiten und das Cover hebt die Thematik des Justizsystems vor. In der Geschichte geht es um Emmett, einen jungen Schwarzen, der wegen Mordverdachts festgenommen wird. Rosa Mercedes Higgins, eine engagierte Anwältin, erkennt früh, dass an dem Fall etwas nicht stimmt. Eine Zeugenaussage könnte den Fall komplett drehen, entweder zu Emmets Gunsten oder zugunsten der mächtigen Upper Class. Der Schreibstil ist äußerst flüssig, die Kapitel sind angenehm kurz gehalten, was die Spannung konstant hoch hält. Der Roman lässt sich kaum aus der Hand legen, weil man ständig wissen möchte, wie es weitergeht. Die Figuren sind klar und übersichtlich dargestellt. Besonders Rosa ist mir sehr sympathisch, ich habe ihre Arbeitsweise und ihre Entschlossenheit gern begleitet. Auch die anderen Protagonisten wie ihre Nana, ihr Bruder sowie Emmett sind lebendig und nahbar beschrieben, was die Geschichte zusätzlich authentisch macht. Insgesamt ist das Buch ein gelungener Thriller für alle Justiz-Fans!
In einem Park in East London wird im Herbst 2023 Thomas Dove, ein weißer Krankenpfleger, erstochen. Der Schwarze Jugendliche Emmett kniete neben Thomas, sein Pullover ist blutgetränkt und es gibt Zeug*innen, ...
In einem Park in East London wird im Herbst 2023 Thomas Dove, ein weißer Krankenpfleger, erstochen. Der Schwarze Jugendliche Emmett kniete neben Thomas, sein Pullover ist blutgetränkt und es gibt Zeug*innen, die ihn mit dem Messer in der Hand über dem Opfer haben stehen sehen, weshalb Emmett des Mordes beschuldigt wird und bis zum Prozessbeginn in Untersuchungshaft kommt.
Rosa Mercedes Higgins, eine junge Schwarze Anwältin, die am Anfang ihrer Karriere steht, wird von Solicitor Craig mit Emmetts Verteidigung beauftragt. Sie selbst ist bei ihrer Nana aufgewachsen, kommt aus derselben Gegend wie Emmett und glaubt ihm, wenn er beharrt, unschuldig zu sein und Thomas Dove nicht erstochen zu haben. Da Emmett jedoch über alles Weitere schweigt, liegt es an Rosa, bis zum Prozessauftakt Beweise zu finden, die seine Unschuld beweisen.
Was ich an "Die feindliche Zeugin" am interessantesten fand, ist, dass die Autorin Alexandra Wilson selbst als Anwältin tätig ist und in Form des Thrillers sehr viele Vorgänge und Abläufe des britischen Justizsystems darstellt. Ihr Schreibstil ist flüssig, prägnant und leicht, weshalb sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Meinen Lesefluss beeinflusst hat in jedem Fall auch die Spannung, die sich im Laufe des Buches immer mehr aufbaut. Ich habe mich gefragt, weshalb Emmett schweigt, weshalb er Rosa nicht vertraut und natürlich gebangt, ob sie es schafft, Beweise für seine Unschuld zu finden. Was das Privatleben von Rosa angeht, konnte ich einiges nicht nachvollziehen, fand jedoch auch hier - wie im Gerichtssaal - die Schilderungen sehr eingängig und plastisch dargestellt. So habe ich einen Eindruck von ihrem Aufwachsen und dem ständigen Kampf gewonnen.
Alexandra Wilson hat nicht nur einen spannenden Justizthriller mit überraschenden Wendungen geschrieben, sondern thematisiert Rassismus, Vorverurteilung und Polizeiversagen im Buch.
Für mich auf jeden Fall ein empfehlenswertes Buch, das ich an einem Wochenende durchgelesen habe.
Der schwarze Jugendliche Emmett wird wegen Mordes an einem weißen Krankenpfleger verhaftet. Die Beweise gegen ihn sind erdrückend, doch die aufstrebende Anwältin Rosa ist sich sicher, das er unschuldig ...
Der schwarze Jugendliche Emmett wird wegen Mordes an einem weißen Krankenpfleger verhaftet. Die Beweise gegen ihn sind erdrückend, doch die aufstrebende Anwältin Rosa ist sich sicher, das er unschuldig ist. Doch sie merkt schnell, wie stark die Vorurteile gegenüber manchen Menschen sind.
Ich kannte bisher noch kein Werk der Autorin, aber dieses Buch hat mich sofort angesprochen. Nicht nur, das das Buchcover einfach genial ist, nein, auch die Story ist super.
Der Schreibstil liest sich ausgesprochen gut und die Autorin lässt einem wieder mal bewusst werden, das Rassismus immer noch viel zu groß ist.
Die Protagonistin Rosa hat mir von Anfang an richtig gut gefallen und ich empfinde sie als taffe Frau, die sich ihren Erfolg hart erarbeiten musste / muss.
Das Buch bekommt von mir volle Punktzahl und ich kann es nur jedem empfehlen.
Ich freue mich schon auf weitere Bücher von Alexandra Wilson.
Ein weißer Krankenpfleger wird im Herbst 2023 in einem Londoner Park von einer Gruppe schwarzer Jugendlicher angegriffen und erliegt schließlich einer Stichwunde. Emmet ist der Hauptverdächtige, da er ...
Ein weißer Krankenpfleger wird im Herbst 2023 in einem Londoner Park von einer Gruppe schwarzer Jugendlicher angegriffen und erliegt schließlich einer Stichwunde. Emmet ist der Hauptverdächtige, da er mit einem Messer aufgefunden wurde und zwei Zeugen ihn belasten. Die junge, schwarze Anwältin Rosa wird als sein Barrister, also Prozessanwalt engagiert und merkt einmal mehr, wie sehr die Vorverurteilungen ihre Arbeit beeinflussen.
Für mich war diese Geschichte ein Mustread nachdem ich die Autorin, Alexandra Wilson schon von ihrem Vorgängerbuch „In Black and White: A Young Barrister’s Story of Race and Class in a Broken Justice System” kannte. Besonders freute es mich, dass sie sich im Gegensatz zum Vorgänger nun an einen Thriller gewagt hat. Man merkt auch hier die Sachkenntnis der Autorin, die selbst als Barrister in England arbeitet. Trotz all der Fachbegriffe, die man vielleicht speziell, wenn man aus einem anderen Rechtssystem kommt, nicht kennt, lässt sich die Geschichte leicht lesen. Neben der, wie ich meine, realistischen Darstellung des Justizwesens allgemein, werden auch noch die privaten Probleme des Angeklagten und der Anwältin eingeflochten. Denn immerhin ist diese neben Anwältin auch Tochter, Enkelin, Schwester und kämpft mit der Last aus einer einkommensschwachen Schicht zu kommen und ihre Familie unterstützen zu wollen und müssen. Außerdem erkennt man welchen Unterschied es macht, ob man in ein unterstützendes System hineingeboren wird, oder sich seinen Weg erst erkämpfen muss.
Das Buch ist ein Justizthriller, bei dem man keine Aktion geladenen Kampfszenen oder ausgedehnte Verfolgungsjagden erwarten darf. Die Spannung ergibt sich vor allem aus dem Kampf gegen die Zeit und das ungerechte System. Langsam nimmt die Geschichte Fahrt auf, sodass man erst auf den letzten ca. hundert Seiten wirklich im Prozess landet. Meiner Meinung ist das aber auch der durchwegs realistischen Schilderung eines Gerichtsprozess geschuldet. Natürlich hätten so manche detaillierte Beschreibung sicher auch kürzer ausfallen können.
Ich würde das Buch definitiv empfehlen, wenn man gerne einen Einblick in das britische Rechtssystem und den Vorverurteilungen denen People of Colour ausgesetzt sind, bekommen möchte. In Zeiten von Black Lives Matters Debatten ein wichtiges Thema, hier eher leicht verpackt in einem Thriller.
"Die feindliche Zeugin" von Alexandra Wilson hat mich von Anfang an gepackt, nicht nur wegen der spannenden Handlung, sondern vor allem wegen der intensiven Auseinandersetzung ...
Meine Meinung und Inhalt
"Die feindliche Zeugin" von Alexandra Wilson hat mich von Anfang an gepackt, nicht nur wegen der spannenden Handlung, sondern vor allem wegen der intensiven Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen wie Rassismus und Vorverurteilung. Die Geschichte dreht sich um den jungen Emmett, der in Nord-London wegen Mordes an einem weißen Krankenpfleger festgenommen wird. So startet auch das Buch. Alles sieht so aus, als wäre er schuldig – zwei Zeugen haben ihn direkt am Tatort gesehen. Doch die junge Strafverteidigerin Rosa Mercedes Higgins glaubt nicht daran, dass Emmett der Täter ist. Ihre Beharrlichkeit und ihr Gerechtigkeitssinn treiben die Handlung voran und machen sie zu einer starken, glaubwürdigen Figur, die ich sofort ins Herz geschlossen habe.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist, wie authentisch die Autorin den Gerichtssaal, den ganzen Prozess und das Justizsystem beschreibt. Sie kennt die Materie (siehe über die Autorin) aus eigener Erfahrung, und das merkt man; Die Details wirken nie konstruiert, sondern lebendig und realistisch. Der Thriller hat mich wirklich gut unterhalten, die Wendungen sind geschickt gesetzt und halten die Spannung hoch, das Ende konnte mich durchaus überraschen. Insgesamt ist es ein klug geschriebenes, emotional packendes Buch, das juristische Spannung mit relevanten gesellschaftlichen Themen verbindet.
Klappentext
East London, Herbst 2023. Emmett, ein Schwarzer Jugendlicher, wird wegen Mordes an einem weißen Krankenpfleger verhaftet. Die Beweise gegen ihn sind erdrückend: Zwei Leute haben gesehen, wie er in einem Park über einer Leiche stand, das Messer noch in der Hand.
Angesichts der Vorverurteilung der Presse, einer blütenweißen Jury und eines weitgehend weißen Justizsystems stehen seine Chancen schlecht. Aber seine aufstrebende Anwältin Rosa weiß, dass die Leute zu vorschnellen Urteilen neigen, und vor allem ahnt sie, dass hier etwas nicht stimmen kann. Emmett kommt aus ihrem Viertel. Aus einer guten Familie. Also beginnt sie nachzuforschen und kommt einer Aussage näher, die den Fall gewinnen ‒ oder das ganze Establishment gegen sie aufbringen könnte.
Über die Autorin
Alexandra Wilson, geboren in East London, ist auf Straf- und Familienrecht spezialisierte Anwältin und Bestsellerautorin des Sachbuchs In Black and White. Sie studierte in Oxford, anschließend an der BPP University in London mit einem Graduate Diploma in Law (GDL) und einem Master of Laws. Sie erhielt das erste Queenʻs Scholarship der Honourable Society of the Middle Temple, ein Stipendium, das an Studenten vergeben wird, die sich als besonders vielversprechend für eine Karriere in der Anwaltschaft erweisen. Gleichzeitig arbeitet sie pro bono für benachteiligte Minderheiten. Die feindliche Zeugin ist ihr erster Roman.