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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2025

Schöne Kleinstadtromantik

The Pumpkin Spice Latte Disaster
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Da Kyra Groh mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen gehört und ich besonders alle Bände der Sweet-Lemon Agency-Reihe mittlerweile mehrfach verschlungen habe, waren meine Erwartungen an ihr ...

Da Kyra Groh mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen gehört und ich besonders alle Bände der Sweet-Lemon Agency-Reihe mittlerweile mehrfach verschlungen habe, waren meine Erwartungen an ihr neues Buch entsprechend hoch. Vorweggenommen muss ich leider schonmal sagen, dass das 'Pumpkin Spice Latte Disaster' für mich nicht ganz an meine Lieblingsbücher von ihr heran kommt, aber trotzdem steckt auch in diesem Buch ganz viel Romantik und der tolle Schreibstil, den ich lieben gelernt habe.
Anfangs habe ich schon etwas gebraucht, um mich in Lower Whilby zurechtzufinden und in die Geschichte reinzukommen. Irgendwie war mir alles fast ein bisschen zu viel Klischee, der Kleinstadtvibe war mir etwas zu krass durch die klassischen Themen wie Jeder-kennt-jeden, Jeder-weiß-alles-von-jedem und vor allem auch die Namen der Geschäfte im Städtchen. Gleichzeitig war es auch schön, die typischen Stadtbewohner kennenzulernen, die alle ihre ganz eigenen Marotten haben. Besonders Eleanore hat es mir angetan und ich freue mich darauf, dass sie auch ihren eigenen Band bekommt. Jude und James haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam und durch ihre ganz unterschiedlichen Einstellungen zu Lower Whilby, das für James eher ein Rückzugsort ist, an dem er er selbst sein kann, abseits des Trubels um seine Eltern, während es für Jude der Ort ist, an dem niemand sie so akzeptiert, wie sie ist, sind eine schlechte Ausgangsbasis für eine Beziehung. Nach und nach kristallisieren sich aber immer mehr die tieferen Beweggründe heraus, warum Jude nicht gerne in ihren Heimatort zurückkommt, die dann doch gar nicht so viel damit zu tun haben, dass sie das Kleinstadtleben nicht gutheißen würde. Und spätestens da war ich dann doch wieder begeistert von der Geschichte und davon, wie Jude und James sich einander öffnen, offen über ihre Sorgen und Probleme und die Vergangenheit sprechen und aus der anfänglich doch sehr körperlichen Anziehung doch schnell mehr wird. Die Storys über James' Eltern, die auch stark im Gegensatz dazu stehen, wie liebevoll sie miteinander und ihren Söhnen umgehen, fand ich manchmal auch etwas zu dolle, aber ich denke, hier ist vieles auch bewusst etwas überbetont, um diesen ganz besonderen Kleinstadtvibe zu schaffen, der mich immer mehr für sich eingenommen hat.
Ich denke dass die Themen des Buches für mich nicht die Tropes sind, die ich am liebsten lese, aber dafür hat mir das Buch trotzdem total gut gefallen. Umso gespannter bin ich auf die beiden anderen Bände der Reihe, die mich sehr interessieren, da sowohl Eleanore als auch Olive auf jeweils ihre Art sehr besonders sind.

Veröffentlicht am 17.09.2025

Spannend, informativ und zum Umdenken anregend

Organisch
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Das Bestseller-Buch von Giulia Enders, Darm mit Charme, habe ich zwar schon lange auf meiner Liste, habe es bisher aber immer noch nicht geschafft es zu lesen. Bei ihrem zweiten Buch Organisch war ich ...

Das Bestseller-Buch von Giulia Enders, Darm mit Charme, habe ich zwar schon lange auf meiner Liste, habe es bisher aber immer noch nicht geschafft es zu lesen. Bei ihrem zweiten Buch Organisch war ich ebenso neugierig und habe die Gelegenheit direkt genutzt. Da ich eine chronische Darmerkrankung habe und mein Körper sich bei Anzeichen von Stress schnell bemerkbar macht, finde ich es spannend und wichtig, sich mit den Zusammenhängen im menschlichen Körper zu beschäftigen. In der Schulmedizin kommt das meiner Meinung nach viel zu kurz, da sich jeder Arzt nur mit seinem Fachgebiet auseinandersetzt und nur selten der ganze Mensch betrachtet wird. Guilia Enders zeigt anhand verschiedener Organe im menschlichen Körper anschaulich, wie diese miteinander interagieren und in Wechselwirkung stehen und macht klar, das alles miteinander in Verbindung steht. Dabei schafft sie es, auch komplexe Zusammenhänge mit einfachen Worten und Sinnbildern verständlich zu erklären und macht auch ein Sachbuch leicht zu lesen und spannend. Mir haben auch die persönlichen Noten gut gefallen, die immer wieder mit der Reise durch den menschlichen Körper verbunden wurden. Ich habe durch das Buch vieles gelernt und konnte einige Impulse für mich mitnehmen. Es war toll, wie man während des Lesens immer wieder innehalten und das Gelesene am eigenen Körper beobachten konnte, z.B. als es um verschiedene Atemtechniken und deren Wirkungen ging. Gleichzeitig fand ich aber auch die Gesellschaftskritik die an vielen Stellen mitschwang wichtig und auf den Punkt gebracht. Die Wechselwirkungen von Umweltverschmutzungen und den Auswirkungen auf den Körper waren anschaulich beschrieben und machen stellenweise sehr nachdenklich und auch mal wütend. Ich kann das Buch nur empfehlen und muss wohl dringend "Darm mit Charme" nachholen, denn jetzt bin ich sicher, dass auch dieses Buch viel wertvolles für mich zu bieten haben wird.

Veröffentlicht am 19.07.2025

Leider eher enttäuschend

Say You’ll Remember Me
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Da mir mein letztes (und erstes) Buch von Abby Jimenez nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Schreibstil am Ende doch richtig gut gefallen hatte, habe ich große Hoffnungen in 'Say you'll remember me' ...

Da mir mein letztes (und erstes) Buch von Abby Jimenez nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Schreibstil am Ende doch richtig gut gefallen hatte, habe ich große Hoffnungen in 'Say you'll remember me' gesteckt. Und auch wenn sich das Buch an sich gut lesen lässt und die Geschichte in ihrer Grundidee und Ausführung interessant und emotional ist, ist der Funke bei mir trotzdem nicht so ganz übergesprungen.

Ich kann nicht so ganz sagen, woran das letztendlich lag. Vielleicht auch an der Übersetzung (ich hoffe zumindest das Samanthas "witzige" Sprüche über Senf im Original besser rüberkommen). Teilweise wurden im Buch Begriffe verwendet, die mir überhaupt nicht zum "normalen" deutschen Sprachgebrauch zu passen schienen. Jedenfalls habe ich zu beiden Protagonisten keinen richtigen Zugang gefunden. Bei Xavier, dessen Namen ich irgendwie komplett unpassend finde, lag es sicher auch an seiner unnahbaren und ernsten Art, die ich an sich auch wirklich gut dargestellt fand. Samantha hingegen blieb für mich eher blass und ich konnte auch mit ihrer Hingabe zu ihrem Job, der für mich einfach gar nicht interessant oder sinnstiftend klingt, nichts anfangen. Klar, für sie ist die Flexibilität sehr praktisch, aber das war auch schon das einzige, was für mich an einer Werbetexterin für eine Senffirma reizvoll klingt. Und es steht im krassen Gegensatz zu Xaviers aufopferungsvollen Freiwilligendiensten und seiner Arbeit als Tierarzt. Auch die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden oder den Grund, warum es so gefunkt hat, konnte ich nicht erkennen. Auch, dass sie Xavier gegenüber, unabsichtlich oder nicht, bei ihrem ersten seeehr langen Date nicht erzählt hat, dass sie am nächsten Morgen in einen anderen Bundesstaat zieht, und dass das Thema nicht ganz von alleine aufgekommen ist, hat mich irritiert.

Leider konnte ich auch bei der Liebesgeschichte von Sam und Xavier nicht so richtig mitfiebern. Normalerweise habe ich mit so etwas kein Problem, aber die zahlreichen schweren Themen nahmen teilweise so viel Raum ein, dass wenig Positives dazwischen durchkam. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich lese nur eine Aneinanderreihung von Schicksalsschlägen und das hat meine Leselust ziemlich getrübt. Gleichzeitig wusste man ja, dass es sicherlich ein Happy End geben wird, weshalb ich irgendann einfach nur noch gehofft habe, dass das ganze Leiden für Xavier und Sam bald vorbei ist.

Somit war Say You'll remember me für mich leider nur ein mittelmäßiges Leserlebnis und ich muss feststellen, dass Abby Jimenez vielleicht doch einfach nicht meine Autorin ist.

Veröffentlicht am 30.06.2025

Feelgood-Roman mit tollem Sommer-Setting

Problematic Summer Romance – Die hitzige Unzulässigkeit der Liebe
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Schon seit ihrem Debütroman bin ich absolut süchtig nach den Büchern von Ali Hazelwood. Ich liebe den Schreibstil der Autorin, den Humor und wie sie ihre Figuren immer so subtil aber für den Leser offensichtlich ...

Schon seit ihrem Debütroman bin ich absolut süchtig nach den Büchern von Ali Hazelwood. Ich liebe den Schreibstil der Autorin, den Humor und wie sie ihre Figuren immer so subtil aber für den Leser offensichtlich ihre Gefühle zeigen lässt. Nur bei wenigen Büchern kann ich so sehr mitfiebern wie bei den meisten von Ali Hazelwood. Bei ihren letzterschienenen Büchern (und angefangen hat das mit Not in Love) war der Funke bei mir allerdings immer nicht ganz übergesprungen, deshalb war ich bei ihrem neusten Buch etwas skeptisch. Aber nach dem Lesen bin ich wieder total begeistert und finde, dass sie wieder mehr die Richtung von ihren Anfängen eingeschlagen hat. "Problematic Summer Romance" handelt von Conor und Maya, die sich schon lange kennen. Er ist der beste Freund ihres großen Bruders, der sie aufgezogen hat, nachdem ihre Eltern starben und und Conor ist ganze 15 Jahre älter als Maya. Er steht voll im Leben, sie hat gerade ihr Studium beendet und steht vor der Entscheidung, welchen Weg sie für ihr weiteres Leben einschlagen soll. Als Gefühle zwischen den beiden aufkeimen, ist vor allen Conor aufgrund des Machtgefälles vehement gegen eine Beziehung. Doch als Mayas Bruder auf Sizilien heiratet und die beiden eine ganze Woche miteinander verbringen müssen, können sie ihren Gefühlen nicht mehr so leicht aus dem Weg gehen.

Age Gap ist zwar eigentlich keines meiner Lieblingsthemen, aber ich fand die Umsetzung toll und auch die Konflikte, die dadurch entstanden. Auch das Setting in Sizilien war wunderschön beschrieben und hat definitiv Summergefühle aufkommen lassen. Conors und Mayas Schlagabtäusche waren einfach toll zu lesen und man hat immer wieder gemerkt, dass das Machtgefälle zwischen den beiden eigentlich gar nicht so groß ist. Dass sie sich auf Augenhöhe begegnen und sich herausfordern. Mich hat die Geschichte wirklich mitgerissen und ich fand auch toll, dass so viele Nebencharaktere involviert waren, was bei Ali Hazelwoods Büchern normalerweise eher nicht der Fall ist. Maya war mir von Anfang an sehr sympathisch. Conor kam anfangs eher schroff rüber, ich habe mir aber schnell gedacht dass das mehr ein Abwehrmechanismus war. Durch die Rückblenden in die Vergangenheit vor drei Jahren, die im Wechsel zu den Kapiteln im Jetzt erzählt werden, habe ich ihn auch sehr schnell lieb gewonnen. Man merkt, dass die beiden trotz ihres Altersunterschiedes viel verbindet. Das Buch hatte einige Wendungen zu bieten, wie auch sehr verstrickte Beziehungsgeflechte. Den Konflikt um die Beziehung zwischen Maya und Conor konnte ich meist sehr gut nachempfinden. Am Ende ging alles etwas zu schnell aber alles in allem war es ein richtig tolles Buch einer meiner Lieblingsautorinnen mit ganz großen Gefühlen!

Veröffentlicht am 27.06.2025

Spannendes Setting und liebeswerte Protagonisten

Variation
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Wie auch schon bei ihren anderen Romanen hat es mich noch überrascht, dass mir auch dieses Buch von Rebecca Yarros sehr gut gefallen hat. Die Frau kann eben einfach schreiben! Diesmal fand ich auch noch ...

Wie auch schon bei ihren anderen Romanen hat es mich noch überrascht, dass mir auch dieses Buch von Rebecca Yarros sehr gut gefallen hat. Die Frau kann eben einfach schreiben! Diesmal fand ich auch noch das Setting und die Nebengeschichte über das Ballett sehr faszinierend. Vatiation handelt von Allie, deren Mutter bereits eine außergewöhnliche Tänzerin war und die sie und ihre drei Schwestern mit ziemlich harter Hand in die selbe Form zu pressen versucht. Freunde und eigentlich alles, was Spaß macht, sind nicht erlaubt, zu hoch die Ablenkung und das Verletzungsrisiko. Doch dann lernt Allie Hudson kennen und die beiden werden beste Freunde und verbringen jede freie Minute gemeinsam. Unter der Oberfläche ist da noch mehr, doch bevor die beiden sich ihre wahren Gefühle gestehen können geschieht eine Tragödie, die Allie und Hudson zehn Jahre lang voneinander trennt. Als sie sich wiedertreffen, ist Allie wütend auf Hudson, der damals ohne Abschied aus ihrem Leben gegangen ist, doch seiner Nichte Juniper zuliebe, die unbedingt ebenfalls Ballerina werden will, verbringen die beiden wieder mehr Zeit zusammen.
Besonders zu Beginn des Buches war ich super schnell in der Handlung drin und direkt fasziniert von Allie und ihrer Familiensituation und den offenen Fragen, die zwischen ihrer Jugendfreundschaft mit Hudson und den brodelnden Gefühlen im Jetzt lagen. Besonders Juniper und ihr Vorhaben, ihre Mom davon zu überzeugen, Ballettunterricht nehmen zu dürfen, fand ich besonders süß.
Zwischen Allie und Hudson, aber auch den Schwestern gab es noch so einiges zu klären und viele Geheimnisse, die zu einem stetigen Auf und Ab führten und die beiden niemals zur Ruhe kommen ließen. Ich muss sagen dass es mir Richtung Ende des Buches fast ein paar zu viele Hochs und Tiefs wurden und sich das Buch für mich dadurch etwas in die Länge gezogen hat. Allie und Hudson mochte ich beide sehr, besonders Allies Gefühle konnte ich immer gut nachvollziehen. Bei Hudson kam es mir manchmal etwas seltsam vor, dass er gleichzeitig so überzeugt von seiner Liebe von Allie war, dann aber trotzdem in all den Jahren nie den Kontakt zu ihr gesucht hat.
Grundsätzlich war es aber eine tolle und absolut lesenswerte Geschichte und ich freue mich auf alles, was noch von Rebecca Yarros kommt.