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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2022

Locker und informativ

Queergestreift
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Weil ich persönlich bisher nur wenige Berührpunkte mit der LGBTIQA+ Community hatte/habe, fand ich dieses Buch total interessant und wichtig, um mich besser in die Menschen hineinversetzen zu können und ...

Weil ich persönlich bisher nur wenige Berührpunkte mit der LGBTIQA+ Community hatte/habe, fand ich dieses Buch total interessant und wichtig, um mich besser in die Menschen hineinversetzen zu können und mir auch mehr Klarheit über verschiedene Themen zu verschaffen. Ich finde, das ist mit dem Buch sehr gut gelungen. Die Einleitung der Kapitel nach den Großbuchstaben und quasi "Themen" fand ich gut gewählt und übersichtlich und man hatte beim Lesen trotzdem nei das Gefühl, einfach Themen abzuarbeiten, sondern war immer nah an den Menschen dran, bekam durch Interviews und Zitate viele persönliche Eindrücke und gleichzeitig auch einfach die neutralen Informationen (auch wenn ich sagen muss, dass ich die Formulierungen und Aussagen manchmal doch etwas zu dramatisiert und fast reißerisch fand, aber das ist vielleicht auch nur mein subjektiver Eindruck). Die Gestaltung des Buches hat mir total gut gefallen, es war schön bunt, nicht überladen mit Texten, sondern durch Zeichnungen und abgesetzte Infoblöcke total aufgelockert und dadurch auch sehr angenehm und entspannt zu lesen. Bei Sachbüchern finde ich es immer blöd, wenn man einfach vom Text erschlagen wird und gar keine gestalterischen Anhaltspunkte hat, die die Ausführungen auflockern. Aber da gibt eben auch jedes Thema etwas anderes her. Was mir leider nicht so gut gefallen hat war die im Buch verwendete Sprache, die ich selbst für Jugendsprache doch sehr übertrieben fand. Es kamen mir zu viele englische Begriffe vor, alles war zu gewollt "cool" und was mich insbesondere am Anfang gestört hat war, dass vor jedes zweite Adjektiv ein "super" gesetzt wurde. Das waren dann z.B. innerhalb weniger Sätze "superbefreiend", "superliebenswert", "superwichtig" und "superviele". Ist klar, danke! Ungefähr das meinte ich oben auch mit überdramatisiert Ein weiterer, zwar nicht inhaltlicher, aber für mich dennoch sehr enttäuschender Punkt ist die Qualität des Buches. Für 22€ erwarte ich ein Hardcover oder zumindest mal einen vernünftigen Pappumschlag. Das Buch kam bereits mit abgestoßenen Ecken durch den super dünnen Einband an und obwohl ich es dann wirklich sehr vorsichtig gelesen habe, sah es nach dem Lesen nochmal schlimmer aus. Für den Preis geht das echt gar nicht.

Letztendlich fand ich das Buch aber echt total hilfreich und ich muss zugeben, dass mir dann doch noch mehr unklar war, als ich dachte und ich bin froh, dass ich das Buch jetzt gelesen habe und mit dem neuen Wissen einfach einen besseren Umgang entwickeln kann und auch mein Wording entsprechend ändern kann. Ich finde es toll, dass das Buch so viele Menschen anspricht, dass es für jedes Kapitel, also jede "Zielgruppe" abschließend weitere Kontaktadressen gibt und das Buch sich aber gleichzeitig auch ausdrücklich an Personen außerhalb der LGBTIQA+-Community richtet.

Veröffentlicht am 06.06.2022

Unerwartetes Highlight!

Schallplattensommer
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Von Alina Bronsky habe ich vor schon echt einigen Jahren das letzte Buch gelesen. Ich glaube, damals konnte die Autorin mich nicht so richtig überzeugen aber jetzt denke ich, dass ich damals vielleicht ...

Von Alina Bronsky habe ich vor schon echt einigen Jahren das letzte Buch gelesen. Ich glaube, damals konnte die Autorin mich nicht so richtig überzeugen aber jetzt denke ich, dass ich damals vielleicht einfach noch zu jung war. Denn "Schallplattensommer" hat mich komplett in seinen Bann gezogen und ich hätte nie gedacht, dass in einem so kurzen Buch mit knapp 200 Seiten so viele Emotionen, Geschichten, Schicksalsschläge und so viel Leben steckt. Die Protagonistin Maserati fand ich großartig skizziert, ein junges Mädchen, auf deren Schultern die Last der Welt liegt und die sich mit so vielen Dingen herumschlagen muss und musste, die aber doch eigentlich ganz andere Dinge im Kopf haben sollte. Man konnte sich als Leser wahnsinnig gut in Maserati hineinversetzen, denn auch wenn die meisten von uns in diesem Alter wohl keine derartigen Lasten mit sich tragen mussten, so kennt doch jeder das Gefühl wenn einem alles zu viel wird und die Zeit für sich selbst auf der Strecke bleibt. Und viele kennen es sicherlich auch, wenn dieser Zustand zum Dauerzustand wird. Maserati wurde dadurch, obwohl sie für die anderen Charaktere im Buch vermutlich nicht ganz so leicht zu durchschauen war, total nahbar. Ich konnte mich total gut in sie hineinversetzen und ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen.
Auch die anderen Charaktere waren sehr ausdrucksstark und echt, nichts wurde geschönt und romantisiert, sondern einfach ein echtea Leben mit echten Menschen skizziert.
Die Handlung an sich fand ich auch total spannend und vielschichtiger, als ich es erwartet hätte. Vieles wird nur angedeutet oder ganz offen gelassen, aber das ist auch genau der Reiz an dem tollen Schreibstil der Autorin, der so viel Raum für die eigene Fantasie lässt, aber einem dennoch nicht das Gefühl gibt, zu wenige Informationen zu erhalten. Gleichzeitig fand ich die Handlung total unvorhersehbar und überraschend, was mir gut gefallen hat.
Cover und Titel finde ich total stimmig zum Inhalt und auch zu den anderen Büchern der Autorin, bei denen die Cover ja auch immer etwas "anders" sind und sich von der breiten Masse absetzen. Selbiges kann man wohl auch zum Inhalt sagen.
Für mich war "Schallplattensommer" ein total unerwartetes Highlight und ich werde Alina Bronsky in Zukunft definitv genauer im Blick behalten!

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Leider ein Reinfall

Die Wächterinnen von New York
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"Die Wächterinnen von New York" habe ich - dummerweise - blind angefangen, ohne vorher in die Leseprobe hinein zu schauen. Darüber ärgere ich mich mittlerweile sehr, den das Buch konnte mich leider so ...

"Die Wächterinnen von New York" habe ich - dummerweise - blind angefangen, ohne vorher in die Leseprobe hinein zu schauen. Darüber ärgere ich mich mittlerweile sehr, den das Buch konnte mich leider so gar nicht abholen und war völlig anders, als ich erwartet hätte. Weil ich, auch um meine Zeit lieber mit besseren Büchern zu verbringen, das Buch nach ca. 100 Seiten abgebrochen habe, ist meine Rezension nicht vollständig aussagekräftig und ich werde mich kurz fassen, meine Eindrücke will ich aber dennoch kurz schildern. Der Prolog war eine richtig harte Kost, man wird als Leser ohne jegliche Erklärung in eine total komplexe Handlung hineingeworfen, besser gesagt in den Kopf eines verwirrten, armen Jungen, der keinen einfachen Weg hat und sich im Leben immer irgendwie durchschlagen muss. Gleichzeitig ist er der Avatar der Stadt New York, was sein Innenleben nicht gerade leichter verständlich macht. Der Schreibstil ist sehr eigenwillig, die Handlung geht drunter und drüber, man kann als Leser nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden und ist eigentlich einfach nur verwirrt. Ich hätte mir wirklich wahnsinnig gerne erklärende Worte in welcher Weise auch immer gewünscht, die mir zeigen, in welcher Erzählperspektive ich mich hier überhaupt befinde, wessen Gedanken ich da folge und was hier eigentlich gerade passiert. Mit der tatsächlichen Handlung stellte sich zwar eine leichte Besserung ein, aber dennoch nur eine leichte. Erzählperspektive und Schreibstil blieben gleich schwierig, lediglich der Protagonist hatte ein zugänglicheres Innenleben.
Grundsätzlich muss man natürlich sagen, dass die Idee zu dieser Geschichte einfach großartig ist und ich bin überzeugt davon, dass viele diese eigenwillige, aber eben auch unglaublich komplexe und ausgefuchste Umsetzung dieser Idee großartig finden. Für mich war es leider so gar nicht das richtige, auch wenn ich das Buch echt gerne gemocht hätte. Von daher würde ich einfach jeden vor dem Lesen empfehlen, mit der Leseprobe zu starten, um herauszufinden, ob das Buch für euch etwas ist!

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Eine unglaublich gute Geschichte!

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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"Die Sieben Männer der Evelyn Hugo" hat mich auf voller Linie überzeugt. Ein Buch, bei dem ich fast bis zur Hälfte dachte, "Evelyn Hugo" sei eine echte Person und ich wäre einfach noch zu jung, um sie ...

"Die Sieben Männer der Evelyn Hugo" hat mich auf voller Linie überzeugt. Ein Buch, bei dem ich fast bis zur Hälfte dachte, "Evelyn Hugo" sei eine echte Person und ich wäre einfach noch zu jung, um sie zu kennen, nur um mir dann beim Googeln an den Kopf zu fassen, als ich feststellte, dass sie ein fiktiver Charakter ist, muss erst mal geschrieben werden. Aber wenn man dieses Buch liest, dass so durchdacht und echt ist, kann man erstmal nicht anders, als zu erwarten, dass das alles wirklich so passiert ist und nicht nur aus der Feder einer (äußerst talentierten) Schriftstellerin stammt. Die Idee zu dem Buch und vor allem die Erzählperspektive rund um Monique, die die Biographie über Evelyn schreiben soll, fand ich einfach nur großartig, echt und total besonders. Auch den Schreibstil mochte ich total gerne, auch wenn ich sagen muss, dass ich schon Bücher gelesen habe, die mich mehr in ihren Bann gezogen haben. Hier war es mir manchmal auch genug und ich musste kurz eine Pause einlegen. Auch emotional hat mich das Buch nicht so richtig berührt, obwohl in den Rezensionen, die ich zuvor gelesen habe, oft stand, das Buch würde zu Tränen rühren. Trotzdem fand ich es toll, unvorhersehbar, realistisch und offen. Ich mochte die Protagonisten und die Beziehung zwischen Evelyn und Monique, die von anfang an kompliziert war, aber mit der Zeit immer komplizierter wurde. Von Evelyn bleibt in mir genau das Bild zurück, das sie bekommen wollte: die berühmte Schauspielerin, die doch eigentlich auch nur ein Mensch mit Ecken und Kanten ist, der vieles falsch, aber auch vieles richtig gemacht hat und durch die Gesellschaft in eine gewisse Form gezwungen wurde. Ich fand die subtilen, anprangernden Botschaften, die auch heute noch wichtig sind, toll eingearbeitet und schlussendlich kann ich trotz kleiner Kritikpunkte gar nicht anders, als dem Punkt 5 Sterne zu geben.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Informativ und schön!

Atlas der Unordnung
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Der Atlas der Unordnung vermittelt durch anschauliche und sehr spannende Karten eine riesige Menge an Wissen zu unserer Politik, Geschichte, Geographie und vielen Mehr. Ich bin selbst Geographin und war ...

Der Atlas der Unordnung vermittelt durch anschauliche und sehr spannende Karten eine riesige Menge an Wissen zu unserer Politik, Geschichte, Geographie und vielen Mehr. Ich bin selbst Geographin und war wirklich überrascht, dass auch für mich eigentlich das meiste Wissen völlig neu war. Dabei fand ich aber toll, dass alles auf eine leicht verständliche Weise vermittelt wird und dass man vor allem nicht von Informationen erschlagen wird, sondern dass die Karten die Wichtigsten Informationen vermitteln. Den ein oder anderen Erklärtext, insbesondere zu einigen historischen Ereignissen und Hintergründen, hätte ich mir an mancher Stelle aber trotzdem noch gewünscht. Denn beim Aufschlagen einer neuen Seite hat mich die neue Karte oft erstmal erschlagen und ich hättr es toll gefunden, dann erst mal einen kleinen Orientierungstext lesen zu können, der mir erklärt, was ich darauf überhaupt sehen soll, bevor ich mich dann in der Karte orientiert hätte. Teilweise waren mir die Texte, die es gab, auch zu kurz und ich hätte gerne noch mehr gelernt, insbesondere bei räumlichen Beispielen, die zwar erwähnt und kurz erläutert wurden, aber da wäre sicherlich noch wesentlich mehr Spannendes dazu zu sagen gewesen.
Die Aufteilung nach Themenbereichen hat mir total gut gefallen und vor allem das Kapitel über Meeresgrenzen fand ich total spannend, weil so viele Konflikte und Probleme erklärt wurden, von denen mir bisher gar nicht bewusst war, dass es sie gibt, beziehungsweise wie schwierig es ist, eine Lösung zu finden, die für alle beteiligten Staaten tragbar ist...
Die Gestaltung des Buches fand ich grundsätzlich auch toll, die Karten waren nicht nur informativ, sondern teilweise auch echt schön gestaltet. Manchmal war es mir aber auch etwas zu viel des Guten und die Legenden waren manchmal nicht so klar als solche erkennbar oder aus gestalterischen Gründen an seltsamen Stellen auf der Seite platziert. Da hätte ich mir manchmal ein wenig mehr Einfachkeit und mehr Einheitlichkeit gewünscht. Das quadaratische Format des Buches finde ich grundsätzlich auch schön und ungewöhnlich und es bietet auch viel Platz für die Karten, aber aufgeschlagen ist das Buch dann schon echt groß und auch ziemlich unhandlich.
Cover und Titel finde ich sehr ansprechend und passend. Spannend fand ich auch die Zitate berühmter Persönlichkeiten zu Beginn, die ganz unterschiedliche Meinungen zu Grenzen ausdrücken und einem direkt aufzeigen, wie konfliktbeladen und aktuell dieses Thema ist!
Abschließend kann ich sagen, dass mich ein paar Dinge zwar gestört haben, ich das Buch aber echt toll umgesetzt finde und mehr gelernt habe, als ich anfangs dachte!

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