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Veröffentlicht am 31.07.2023

Wer glaubt mit 13 Jahren wie Pete, die Hauptfigur, noch an den Weihnachtsmann?

Schatten – Der Pakt (Schatten 1)
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Die Illustrationen sind überzeugend, das Cover gespenstisch ansprechend mit diesen teuflischen Augen. Es wird vom Weihnachtsland und von einem Tor und von Elpiö geschrieben. Es ist im Norden Finnlands, ...

Die Illustrationen sind überzeugend, das Cover gespenstisch ansprechend mit diesen teuflischen Augen. Es wird vom Weihnachtsland und von einem Tor und von Elpiö geschrieben. Es ist im Norden Finnlands, in Rovaniemi tatsächlich gelegen. Inhaltlich geht es um Schatten und böse und gute Gnome und Wichtel als eifrige Helfer des Weihnachtsmanns in der Weihnachtszeit, die besonders zur gruseligen Nachtzeit aktiv sind. Wie Pete bereit ist, sein voriges Leben gegen Saras Heilung getauscht hat, ist überzeugend als große Freundschaftsleistung herausgestellt worden, jedoch in Band 1 ohne befriedigende Auflösung mit dem Hinweis auf Band 2 in dieser Trilogie beendet. Die dunklen Mächte im Text sorgen natürlich für viel Spannung. Auf zwei Handlungssträngen – Petes Geschichte und die von Uudit, der Schattenflickerin – erfährt der junge Leser viel über die Bedeutung und Wirkung des Schattens für diese Menschen. Insgesamt eine wunderschöne Gestaltung!

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Halle an der Saale und seine interessante Geschichte

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 2)
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Dieser Roman der Hallorensaga umfasst den Zeitraum von 1905 bis 1923. Neben den politischen Wirren verursacht durch den 1. Weltkrieg geht es besonders um den betrieblichen Ausbau der Schokoladenmanufaktur. ...

Dieser Roman der Hallorensaga umfasst den Zeitraum von 1905 bis 1923. Neben den politischen Wirren verursacht durch den 1. Weltkrieg geht es besonders um den betrieblichen Ausbau der Schokoladenmanufaktur. Historische Meilensteine wie das Dreiklassenwahlrecht von Männern bis 1914, wie das Fehlen der Witwen- und Waisenversorgung oder die Ballinstadt Hamburg mit der bewegenden Geschichte von fünf Millionen Auswanderern machen deutsche Geschichte hier lebendig neben den Traditionen der Salzwirker und Halloren mit ihren Bruderschaften in Halle an der Saale, bis in unsere Gegenwart gepflegt. Die Geschichte um die reale, älteste Schokoladenfabrik Deutschlands rund um die fiktive Besitzer der Schokoladenfabrik David und Mendel und ihren gutbürgerlichen Familien gefällt. Gegensätzliche Charaktere sowohl aus dem Arbeiter- und Handwerkermilieu der Salzwirker als auch aus dem überaus begüterten Fabrikantenambiente sorgen für ausreichende, bildhafte Beschreibung des Arbeitslebens und der damals geltenden Gesellschaftsschranken.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Mehr als nur eine Akte……

Die Akte Madrid
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Auf drei Zeitschienen, hier 1943, 1968 und 2016, verlaufen historisch teils fiktional aufbereitete Vorgänge des Franco-Regimes in Spanien – vorwiegend in Granada und Madrid neben Geschehnissen um Bonn ...

Auf drei Zeitschienen, hier 1943, 1968 und 2016, verlaufen historisch teils fiktional aufbereitete Vorgänge des Franco-Regimes in Spanien – vorwiegend in Granada und Madrid neben Geschehnissen um Bonn und Berlin. Dabei geht es nicht nur um die Aufarbeitung der Vergangenheit mancher Väter sowohl in Kriegs- wie auch in Friedenszeiten besonders für die nachgewachsene Generation. Wie der Buchtitel suggeriert, geht es jedoch nicht nur um eine besondere, unter Verschluss gehaltene Akte, sondern auch um ein Bild, identifiziert als Beutekunst. Kreativ gestaltete Intrigen und politische Machenschaften an diversen Schauplätzen sorgen für spannende Ermittlungen mit plausiblen, unvorhersehbaren Aufklärungen. Geschichtlich die brutale Franco-Diktatur im Zusammenhang mit Hitlers doch engen Machenschaften zu verstricken, war mir neu. Insgesamt ein umfangreicher, kreativer Plot mit erfolgreicher Einlösung eines Versprechens – interessant geknüpft.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Rassismus vor 50 Jahren in den USA – immer noch ein tief gehendes Thema.

Sekunden der Gnade
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Dieser Roman beginnt mit einer sehr wichtigen historischen Notiz und setzt Boston im Sommer 1974 in den Mittelpunkt des rassistischen, kriminellen Geschehens mit einem irischen Arbeiterviertel, dessen ...

Dieser Roman beginnt mit einer sehr wichtigen historischen Notiz und setzt Boston im Sommer 1974 in den Mittelpunkt des rassistischen, kriminellen Geschehens mit einem irischen Arbeiterviertel, dessen Schüler der dortigen Highschool per Bus in eine Highschool mit farbigen Schülern gebracht werden sollen. Bevor entschlossener Widerstand der Weißen nicht nur in Demonstrationen ausufert, verschwindet die 17-jährige Jules, Tochter der 42-jährigen, irischen Krankenhaushelferin Mary Pat und zeitgleich vermutet die örtliche Polizei einen Zusammenhang mit dem Tod eines schwarzen, jungen Mannes. Die Hauptfigur Mary Pat nimmt eigene Recherchen auf. Im Rückblick wird ihr ärmliches Familienleben in ihrem irischen Arbeiterviertel näher beleuchtet mit kernigen Dialogen, ihr Arbeitsplatzumfeld detailliert charakterisiert, sodass die damalige Atmosphäre voller Hass, Wut, Gewalt, Drogen und Rassismus eindrucksvoll beschrieben wird. Fast nur unter Einsatz brutaler Gewalt gelangt sie, die in ihrer Trauer nichts mehr zu verlieren hat, zu weiteren Erkenntnissen, die sie der verständnisvollen, menschlichen Gegenfigur Detective Bobby Coyne zuspielt. Der kraftvolle Spannungsbogen, bereichert durch erklärende Passagen voller Emotionen und Bostoner Örtlichkeiten, kulminiert in einer harschen Brutalität mit realitätsnahen Dialogen, die berühren. Eine Gegend mit mehr Problemen als nur Rassismus. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Mattanza, das Töten – nur von Thunfisch?

Mattanza
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Über den Zeitraum von 1960 bis 2012 wird eine Entwicklungsgeschichte erzählt über eine süditalienische Insel, von einer Fischergemeinschaft vom Thunfischfang lebend bis zu ihrem Niedergang mit all ihren ...

Über den Zeitraum von 1960 bis 2012 wird eine Entwicklungsgeschichte erzählt über eine süditalienische Insel, von einer Fischergemeinschaft vom Thunfischfang lebend bis zu ihrem Niedergang mit all ihren sehr alten Traditionen. Die Tourismusbranche interessiert sich für die kleine Insel Katria und schließlich wird das Überleben dieser Einheimischen sogar durch die zu große Flüchtlingsflut, durch zu viele Schiffsbrüchige aus dem Mittelmeer in überfüllten Zeltlagern bedroht. In diesem Zeitabriss über 52 Jahre Geschichte sterben nicht nur viele Menschen unnötig, sondern es macht sich auch Hoffnungslosigkeit breit in Zeiten von so viel Unglück und Verlust bis zur Enterbung trotz vorhandener Disziplin und Begabung im Zusammenhang mit traditioneller Fischerei. Wozu ist man in der Lage, um das zu bewahren, was man liebt? Andeutungsweise, sprachlich interessant eingebaut, finden sich unerwartete Antworten. Wenn man verklagt wird wegen Beihilfe zu illegaler Einwanderung statt weg zu sehen, wenn man einfach das Bedürfnis hat, einem Hilferuf Folge zu leisten, man aber dafür verklagt werden kann in unserer Gesellschaft – das führt zum Nachdenken. Ein interessanter Roman für mich!

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