Profilbild von ech68

ech68

Lesejury Star
online

ech68 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ech68 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2024

Packender und atmosphärisch dichter Kriminalroman aus dem hohen Norden

Der Lieblingskontakt
0

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Manuel Martensen seinen Ermittler Walter Bork aus der fiktiven Kleinstadt Nordsum in seinen dritten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Manuel Martensen seinen Ermittler Walter Bork aus der fiktiven Kleinstadt Nordsum in seinen dritten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Maja Lamprecht arbeitet für eine Agentur in Hamburg, die für ihre Kunden diverse Detektivaufgaben übernimmt. Nun soll sie ihren Urlaub in Nordsum mit einem kleinen und völlig harmlosen Überwachungsauftrag verbinden. Doch plötzlich laufen die Dinge um sie herum völlig aus dem Ruder und Maja gerät ins Visier eines unheimlichen Mannes, der sie zwingt, seinen Anweisungen zu folgen, wenn sie das Leben ihrer Kontaktpersonen schützen will. Als eine Kollegin von Maja ums Leben kommt, taucht sie unter und will das Problem auf ihre Weise lösen. Dabei kommt sie allerdings Walter Bork und seinem Team in die Quere, die in dem Fall ermitteln.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen packenden Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Auch bei seinem dritten Auftritt macht es einem der eigenwillige Ermittler Walter Bork nicht wirklich leicht, ihn zu mögen, obwohl ich mich inzwischen durchaus an seine bisweilen etwas ruppige Art gewöhnt habe. Die Rolle der Sympathieträger übernehmen auch diesmal wieder eher andere Protagonisten, mit denen man aber gerne mitfiebert und auf ein gutes Ende hofft.

Wer auf atmosphärisch dichte Krimis aus dem hohen Norden steht, wird hier gut bedient und spannend unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.06.2024

Trotz ein paar leichten Schwächen im Plot bietet auch die 3. Akte Nordsee gute Krimiunterhaltung

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
7

Mit diesem Kriminalroman schickt die Autorin Eva Almstädt die Anwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John in ihren dritten gemeinsamen Fall. Obwohl mich der Kriminalfall diesmal nicht ganz ...

Mit diesem Kriminalroman schickt die Autorin Eva Almstädt die Anwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John in ihren dritten gemeinsamen Fall. Obwohl mich der Kriminalfall diesmal nicht ganz so überzeugen konnte wie noch in den ersten beiden Bänden, liefert das Buch unter dem Strich doch wieder sehr gute Krimiunterhaltung.

Man kann dieses Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen und nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Die Anwältin Fentje Jacobsen erhält mitten in der Nacht einen seltsamen Anruf, in dem ein ihr unbekannter Mann um ihre Hilfe bittet, weil man ihn in Kürze des Mordes verdächtigen würde. Am nächsten Tag werden in einem benachbarten Dorf die Leichen von zwei Männern gefunden, einer von ihnen ist Fentjes mutmaßlicher Klient. Obwohl sie nun keinen Auftrag mehr hat, beginnt Fentje mit Unterstützung von Niklas John zu ermitteln und merkt schnell, dass in der Vergangenheit der beiden Männer und in dem schweigsamen Dorf, in dem die Morde geschehen sind, einige Geheimnisse unter der Oberfläche lauern.

Mit einem packenden Schreibstil, reichlich Lokalkolorit aus dem hohen Norden und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre atmosphärisch dichte Geschichte voran. Wie gewohnt spielt auch diesmal das Privatleben der Akteure wieder eine große Rolle, die Mischung ist diesmal allerdings nicht ganz so gut dosiert und bremst die Ermittlungen immer wieder so ein wenig aus. Erst im letzten Drittel rückt die Krimispannung in den Mittelpunkt und sorgt am Ende für eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Allerdings ist der Fall diesmal nicht ganz so raffiniert gestrickt, wie ich es sonst von der Autorin gewohnt bin. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt. Die neuen Figuren reihen sich dabei nahtlos in das bereits aus den ersten Bänden bekannte und gut aufeinander abgestimmte Ensemble ein. Besonders das mehr als gelungene Zusammenspiel der beiden Hauptakteure kommt diesmal wieder deutlich stärker zum Tragen und sorgt für reichlich Verwicklungen. Dies lässt mich auch über die eine oder andere leichte Schwäche im Plot gnädiger hinwegsehen wie ich es sonst vielleicht getan hätte.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier erneut gut bedient und unterhalten, auch wenn die Klasse der ersten beiden Bände diesmal nicht ganz erreicht wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.05.2024

Intensiver Thriller voller Abgründe

Erloschene Stimmen
0

Mit diesem Buch legt die Autorin Jessica Potthast einen ungemein intensiven Thriller voller Abgründe vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Als ihre fünfjährige Tochter Luisa ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Jessica Potthast einen ungemein intensiven Thriller voller Abgründe vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Als ihre fünfjährige Tochter Luisa spurlos verschwindet, stürzt dies die alleinerziehende Anwältin Maja Verstaad in große Verzweiflung, die kurz darauf durch einen schockierenden Anruf noch einmal gesteigert wird. Der Entführer gibt Maja fünf Tage Zeit, das Schicksal von Joline aufzuklären, der Tochter einer Nachbarfamilie, auf die Maja in der Nacht aufpassen sollte, in der sie spurlos verschwunden ist. Da sie an Phonagnosie leidet, einer Krankheit, durch die sie keine Stimmen erkennen und Personen zuordnen kann, ist Maja den Ermittlern der Kriminalpolizei Holzminden keine große Hilfe und so müssen diese das komplizierte Beziehungsgeflecht rund um Maja und die Familien Behrendt und Maaßen selbst entwirren, um das Leben von Luisa zu retten.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und sorgt dabei mit kurzen Kapiteln und immer wieder wechselnden Erzählperspektiven für ein hohes Tempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die fast alle ihre Leichen im Keller haben und alles dafür tun würden, dass diese dort auch bleiben. So enthüllt erst der krachende Showdown das erschütternde Gesamtbild mit weitreichenden Folgen für alle Beteiligten. Ein absolut schockierendes, aber durchaus schlüssiges Ende, das keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Wer auf intensive Thriller voller Abgründe steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Nach meiner ersten Begegnung mit Jessica Potthast ist meine Neugierde auf die weiteren Werke der Autorin auf jeden Fall geweckt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2024

7 abwechslungsreiche Geschichten aus der bunten Welt des Fußballs

Nachspielzeiten
0

In diesem Buch versammelt der Autor Lucas Vogelsang sieben abwechslungsreiche Geschichten bzw. Reportagen aus der bunten Welt des Fußballs, die abseits der tagesaktuellen Berichterstattung eindrucksvoll ...

In diesem Buch versammelt der Autor Lucas Vogelsang sieben abwechslungsreiche Geschichten bzw. Reportagen aus der bunten Welt des Fußballs, die abseits der tagesaktuellen Berichterstattung eindrucksvoll aufzeigen, was diesen Sport wirklich ausmacht und warum er weltweit eine einzigartige Faszination ausstrahlt, an die keine andere Sportart auch nur ansatzweise herankommt.

So begegnen wir hier Ioannis Topalidis, dem Co-Trainer und Dolmetscher von Otto Rehagel bei der griechischen Nationalmannschaft, ohne den der sensationelle Triumph bei der Europameisterschaft 2004 in Portugal wohl nicht möglich gewesen wäre. Weitere Geschichten gehören den ehemaligen Spielern Mehmet Scholl und Tim Wiese, die beide den Fußball auf unterschiedliche Art und Weise geprägt haben. Weniger bekannt ist dagegen Christian Fährmann, der nunmehr als Stadion-DJ von Hertha BSC Berlin dem Fußball weiterhin verbunden ist. Das RTL-Dschungelcamp ist eine beliebte Anlaufstation für ehemalige Profis, die nach ihrer Karriere einen eher dornigen Weg eingeschlagen haben und nun noch einmal zurück ins Rampenlicht wollen. Doch dies ist nicht immer von Erfolg gekrönt, wie der Autor hier aufzeigt. Weit zurück in die Vergangenheit geht es in der vorletzten Geschichte, bei der die Zeit von „Kaiser“ Franz Beckenbauer und Pele bei Cosmos New York nachgezeichnet wird. Den krönenden Abschluss bilden Paul Gascoigne und Vinnie „Die Axt“ Jones, die im Laufe der Zeit von Gegnern zu echten Freunden geworden sind, obwohl ihre erste Begegnung alles andere als freundschaftlich abgelaufen ist, was auch durch ein berühmtes und ziemlich schmerzhaftes Foto dokumentiert wurde.

Der Autor verfügt über einen bildhaften und sehr sprachgewaltigen Schreibstil, der das Kopfkino beim Lesen ordentlich ankurbelt. So dürften auch Leser, die dem Fußball nicht so zugeneigt sind, ihren Spaß an diesem Buch haben. Zudem ist das Ganze immer mit einem gewissen Augenzwinkern versehen, ohne wirklich in Richtung Comedy abzudriften. Man merkt schon, dass der Autor seine Gesprächspartner ernst nimmt und wirklich an ihren Geschichten interessiert ist.

Wer die Wartezeit bis zum nächsten Spiel überbrücken will, macht nichts falsch, wenn er dabei zu diesem Buch greift. Und wer einfach spannende und interessante Reportagen aus der Welt des Sports mag, erst recht nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2024

Spannender und temporeicher Krimi aus Hamburg

Die Toten vor der Tür
0

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Robin D. Jensen den Hamburger Journalisten Steffen Bauman in seinen ersten Fall, der mich gleich gut und spannend unterhalten konnte.

Als Steffen Baumann nach ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Robin D. Jensen den Hamburger Journalisten Steffen Bauman in seinen ersten Fall, der mich gleich gut und spannend unterhalten konnte.

Als Steffen Baumann nach einem stressigen Arbeitstag nach Hause kommt, freut er sich eigentlich auf ein wenig Ruhe und sein Feierabendbier. Doch vor der Tür seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Stellingen liegt die Leiche einer Frau, die sich als Bewohnerin des Hauses entpuppt, und durchkreuzt seine Pläne. Obwohl Baumann die Frau nicht näher kannte, beäugen ihn die ermittelnden Beamten der Kriminalpolizei eher kritisch und behandeln ihn zunächst wie einen Verdächtigen. Zugleich setzt ihn sein Chef mächtig unter Druck und verlangt möglich reißerische Artikel über den Fall. Doch dann schickt ihm ein mysteriöse Mister X kryptische Botschaften und kündigt weitere Morde an. Und tatsächlich liegt schon bald die nächste Tote vor seiner Tür.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und äußerst temporeiche Geschichte voran, legt geschickt einige falsche Fährten und bestückt das Ganze mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Beim für einen Auftaktband üblichen Spagat, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, konnte mich das Buch zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten. Und an der überraschenden und schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, gibt es auch nichts zu meckern.

Wer auf spannende Kriminalromane mit sympathischen und gut aufeinander abgestimmten Figuren steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Für weitere Auftritte von Steffen und Svenja bleibt aber durchaus noch ein wenig Luft nach oben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere