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Veröffentlicht am 08.05.2018

Überzeugendes Thriller-Debüt um eine Datenanalystin in einem Gestrüpp aus Täuschung und Wahrheit

Wahrheit gegen Wahrheit
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Die amerikanische Autorin Karen Cleveland konnte mich bei ihrem Thriller-Debüt trotz leichter Schwächen insgesamt doch überzeugen.

Das Leben von Vivian Miller ist eigentlich perfekt. Als Datenanalystin ...

Die amerikanische Autorin Karen Cleveland konnte mich bei ihrem Thriller-Debüt trotz leichter Schwächen insgesamt doch überzeugen.

Das Leben von Vivian Miller ist eigentlich perfekt. Als Datenanalystin bei der CIA hat sie einen Job, der ihr großen Spaß macht und auch ihr Privatleben ist ausgesprochen harmonisch. Mit ihrem Ehemann Matt und ihren 4 Kindern lebt sie in einem Vorort von Washington D.C., einzige Sorge ist die Krankheit ihres jüngsten Sohnes.
Als sie eines guten Tages den Computer eines russischen Agentenbetreuers knackt und dort ein Foto von Matt entdeckt, liegt ihr Leben von einem auf dem anderen Moment plötzlich in Trümmern. Ist Matt wirklich ein russischer Schläfer oder ist das Ganze nur eine perfide Intrige ? Vivian versucht auf eigene Faust, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch wem kann sie eigentlich noch trauen ?

Die Autorin erzählt ihre Geschichte konsequent aus der Sicht von Vivian und lässt uns Leser so hautnah an ihren Ängsten und Zweifeln teilhaben. Matt bleibt über die gesamte Strecke der Geschichte doch ziemlich undurchsichtig, bis zum Schluß bleiben nicht nur bei Vivian die Zweifel, ob man ihm wirklich noch trauen kann.
Zudem streut die Autorin immer wieder Rückblenden ein, in denen viele unbeschwerte Momente und Lebenssituationen nun plötzlich in einem ganz anderen Licht stehen.
Was ist hier die Wahrheit ? Ist Vivians bisheriges Leben mit Matt wirklich eine einzige Lüge ?
Mit einem ungemein packenden Schreibstil zieht uns die Autorin mit jeder Seite immer tiefer hinein in dieses dichte Gestrüpp aus Täuschung und Wahrheit. Das Vivian hier in einigen Momenten doch ein wenig naiv und zu vertrauensselig rüberkommt, ist der einzige kleine Schwachpunkt dieser durchweg spannenden Geschichte, die immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet und am Ende auch eine überzeugende Auflösung bietet. Auch die weiteren Charaktere sich gut gezeichnet und hervorragend aufeinander abgestimmt.
Das Hollywood sich bereits die Rechte für eine Verfilmung des Stoffes gesichert hat, ist hier nur folgerichtig.

Wer auf spannende Verschwörungsthriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.
Auf die weiteren Werke dieser Autorin bin ich schon ziemlich gespannt.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Abwechselungsreiche Sammlung mit phantastischen und abgrundtiefen Kurzgeschichten

GHOST WRITER
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In seinem inzwischen schon fünften Erzählband, der im Luzifer-Verlag erschienen ist, beweist Andreas Gruber wieder einmal, über welch großes Repertoire er auf dem Gebiet der Kurzgeschichten verfügt.

Ob ...

In seinem inzwischen schon fünften Erzählband, der im Luzifer-Verlag erschienen ist, beweist Andreas Gruber wieder einmal, über welch großes Repertoire er auf dem Gebiet der Kurzgeschichten verfügt.

Ob nun im Leipzig des Jahres 1840, dem New Orleans um das Jahr 1908, dem Wien des Jahres 1945 oder der heutigen Zeit, überall wimmelt es nur so an phantastischen Elementen, gruseligen Einfällen und gelungenen Spannungsmomenten, die dann auch noch mit einer großen Prise an schrägem und bisweilen sogar schwarzem Humor gewürzt werden.

Jede der 19 Geschichten, die hier versammelt sind, wird zudem mit einer kurzen persönlichen Einleitung des Autoren versehen, die zusätzliche Einblicke in die Entstehung und die Hintergründe der Story bietet.

Wer ein Faible für phantastische Literatur in der Kurzform hat, wird hier bestens bedient und vorzüglich unterhalten.

Auf die weiteren Erzählbände, die für die nächsten Jahre bereits angekündigt sind, kann man schon mehr als gespannt sein.
Aber auch die bereits erschienenen Bände dieser Reihe sind wärmstens zu empfehlen.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Auch der zweite Band der Reihe um Sven Spelzer und Karin Hollmann bietet wieder spannende Thrillerkost

Der Serbe
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Auch der zweite Band der Thriller-Reihe um den Essener Kommissar Sven Spelzer und die Rechtsmedizinerin Karin Hollmann bietet wieder eine Menge spannender Thrillerkost. Meiner Meinung nach kann sich der ...

Auch der zweite Band der Thriller-Reihe um den Essener Kommissar Sven Spelzer und die Rechtsmedizinerin Karin Hollmann bietet wieder eine Menge spannender Thrillerkost. Meiner Meinung nach kann sich der Autor H. C. Scherf gegenüber dem ersten Band sogar noch steigern.
Grundsätzlich kann man dieses Buch dabei auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen, dennoch empfiehlt es sich, die Bücher in der richtigen Reihe zu lesen, zumal Elmar Pehling, der Mörder aus dem ersten Fall, auch hier wieder eine tragende Rolle einnimmt.

Sven Spelzer und sein Team sind diesmal Teil einer SOKO, die gegen Milan Kladicz ermittelt. Der Serbe treibt schon lange mit äußerst brutalen Methoden sein Unwesen in der Essener Unterwelt, konnte bisher aber noch nicht überführt werden, da er scheinbar über Verbindungen verfügt, die bis tief in den Polizeiapparat hineinragen. Als dann auch noch die Nachricht eintrifft, das Elmar Pehling die Flucht aus dem Polizeigewahrsam gelungen ist, geraten Sven und seine Freundin Katin Hollmann ins Kreuzfeuer zweier skrupelloser Gegner.

Dem Autoren gelingt es auch hier wieder mit seinem überaus packende Schreibstil und einem hohen Erzähltempo die Spannung über die gesamte Länge des Buches auf einem konstant hohen Niveau zu halten. Im Gegensatz zum ersten Band wartet er dieses Mal zusätzlich noch mit einigen überraschende Wendungen auf, die der Geschichte eine zusätzliche Würze verleihen.
Die neuen Charaktere fügen sich nicht nur wunderbar in das schon aus dem ersten bekannte Figurenensemble ein, sondern bereichern es darüber hinaus auch ganz hervorragend. Zudem bietet auch die Weiterentwicklung der bekannten Protagonisten noch die eine oder andere Überraschung.

Ein spannender Thriller, der mich absolut überzeugen konnte, auf die bereits angekündigte Fortsetzung der Reihe bin ich schon ziemlich gespannt.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Spannende Geschichten und beeindruckende Bilder aus dem Leben eines Haischützers

HAILIGHTS
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Gerhard Wegner gehörte im Jahre 2002 zu den Mitbegründern der ehrenamtlich tätigen und inzwischen weltweit operierenden Artenschutzorganisation SHARKPROJECT, die es sich neben dem aktiven Haischutz u.a. ...

Gerhard Wegner gehörte im Jahre 2002 zu den Mitbegründern der ehrenamtlich tätigen und inzwischen weltweit operierenden Artenschutzorganisation SHARKPROJECT, die es sich neben dem aktiven Haischutz u.a. auch zur Aufgabe gemacht hat, das eher schlechte Image von Haien in der Öffentlichkeit nachhaltig zu verbessern. Auf diesem Wege soll dann auch eine breite Öffentlichkeit auf das Thema Haischutz aufmerksam gemacht bzw. für das Thema sensibilisiert werden.
Zudem wurde seitdem in zahlreichen Kampagnen gegen das Finning und den Verzehr von Haiprodukten, wie z.B. der Schillerlocke, mobil gemacht.

Anfang des Jahrs 2018 hat Gerhard Wegner nun die Präsidentschaft
von SHARKPROJECT, die er von Beginn an innehatte, niedergelegt und die Führung der Organisation in jüngere Hände gelegt.
Diesen Einschnitt hat er zugleich zum Anlass genommen, in diesem Buch auf die vergangenen 16 Jahre zurückzublicken.
Dabei ist das Buch allerdings keine chronologisch geordnete Biographie, sondern eher eine lose Sammlung von Geschichten zu vergangenen Kampagnen, spannenden und zuweilen auch spektakulären Tauchgängen und den zahlreichen Begegnungen mit beeindruckenden Persönlichkeiten. Das es dabei zwischen den Geschichten schon einmal zu ziemlich großen Zeitsprüngen kommt, stellt beim Lesen des Buches kein großes Problem dar.

Neben den eindringlich erzählten Geschichten liefert das Buch aber vor allem auch eine Vielzahl an beeindruckenden Fotos, die hier durchgehend in hervorragender Qualität abgedruckt werden.

Allein das Coverbild ist schon ein echter Blickfang und wurde einer Plakataktion von SHARKPROJECT entnommen, die deutlich macht, das der Mensch für den Hai um ein Vielfaches gefährlicher ist, wie der Hai es umgekehrt je sein könnte.

Wer sich für das Thema Tierschutz im Allgemeinen und Haischutz im Speziellen interessiert, wird hier eine Fülle an Informationen finden. Auch für passionierte Taucher ist das Buch eine echte Fundgrube.

Ein informatives und zugleich unterhaltsames Buch zu einem wichtigen Thema.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Rasanter und gut recherchierter Wissenschafts-Thriller zum Thema Wetterbeeinflussung

Sturm
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Der Autor Uwe Laub entwirft in seinem rasanten und ungemein packenden Wissenschafts-Thriller ein erschrechendes Szenario, das dann aber insgesamt doch ziemlich realitätsnah rüberkommt, und transportiert ...

Der Autor Uwe Laub entwirft in seinem rasanten und ungemein packenden Wissenschafts-Thriller ein erschrechendes Szenario, das dann aber insgesamt doch ziemlich realitätsnah rüberkommt, und transportiert sein Thema in einer spannenden, actionreichen Geschichte, die mich komplett überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt des Geschehens stehen der Meterologe Daniel Bender, der vor einiger Zeit eine eigene Fernsehshow zum Thema Wetter hatte, sich nun aber nach einem öffentlichkeitswirksamen Vorfall schon seit einiger Zeit eher auf dem absteigenden Ast befindet, und die alleinerziehende Laura Wagner, die als Sekretärin bei der Andra AG arbeitet und deren Chef Professor Hardenberg in die rätselhaften Wetterphänomene, die urplötzlich weltweit auftreten, verstrickt zu sein scheint.
Diese beiden so unterschiedlichen Charaktere werden zu Schlüsselfiguren in einer großangelegten Verschwörung , die die Welt ins Chaos zu stürzen droht.

Schon alleine der Auftakt dieses Thrillers, bei dem ein Tornado eine Schneise der Verwüstung durch das vollbesetzte Berliner Olympiastadion zieht, gerät ziemlich spektakulär. Anschließend führt uns der Autor fast schon in Form einer Zapping-Show durch die unterschiedlichen Szenarien bzw. Handlungsorte und wartet dabei zudem mit einer Vielzahl an Protagonisten auf, die teilweise aber auch relativ schnell wieder von der Bildfläche verschwinden.
Die unterschiedlichen Stränge werden dann aber aber doch ziemlich schnell zusammengeführt und ab dann wird der sich daraus ergebene Hauptstrang auch stringent und weitestgehend schnörkellos vorangetrieben.
Nur im Mittelteil nehmen Daniels Ausführungen zum Thema Wetterphänomene und -beeinflussung kurzzeitig ein wenig das Tempo aus der Geschichte, allerdings sind diese Erläuterungen für das Verständnis der weiteren Geschehnisse dann doch absolut erforderlich.
Kurz danach ziehen Tempo und Spannung aber wieder deutlich an und steuern das Geschehen gekonnt auf einen grandiosen Showdown zu, der dann auch wieder ähnlich spektakulär gerät wie der Auftakt.

Wem die Kombination Wissenschaft und Thriller gefällt, wird hier bestens bedient und unterhalten.