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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2018

Fesselnder Psychothriller um eine Mutter, die von den Sünden ihrer Vergangenheit eingeholt wird

Wähle den Tod
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In ihrem neuesten Buch liefert die Autorin Jutta Maria Herrmann einen fesselnden Psychothriller um das alte Thema Schuld und Sühne ab, der mich nicht nur bestens unterhalten, sondern sogar auf ganzer Linie ...

In ihrem neuesten Buch liefert die Autorin Jutta Maria Herrmann einen fesselnden Psychothriller um das alte Thema Schuld und Sühne ab, der mich nicht nur bestens unterhalten, sondern sogar auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Jana Langenfeld, die vor vielen Jahren ihr altes Leben komplett hinter sich zurückgelassen hat und sich inzwischen mit ihrem Mann Hannes, einem aufstrebenden Politiker, und den gemeinsamen Kindern Kim und Max vor den Toren von Berlin ein neues Leben aufgebaut hat.
Mehrere mysteriöse Vorfälle und der brutale Mord am Hund der Familie lassen in ihr einen schrecklichen Verdacht aufkommen. Sind die Geister der Vergangenheit wieder erwacht und wird Jana nun doch noch von ihren früheren Sünden eingeholt ?

In kurzen Kapiteln mit ständigen Perspektivwechseln treibt die Autorin ihre Geschichte voran und ließ mir beim Lesen mit ihrem packenden Schreibstil, einem hohem Erzähltempo und den zahlreichen überraschenden Wendungen kaum Zeit zum Luftholen.
Der zweite Teil des Buches ist dann ein einziger großer Showdown, der die Spannung immer weiter auf die Spitze treibt und die Geschichte schließlich in einem furiosen Schlußakt mit insgesamt überzeugender Auflösung enden lässt.
Die Charaktere sind dabei durchgehend ziemlich vielschichtig angelegt. Insbesondere bei der Hauptfigur Jana schwingt immer ein gewisser Restzweifel mit, der besonders zum Tragen kommt, wenn mal wieder eine ihre zahlreichen Lebenslügen aufgedeckt wird.

Mein erstes Buch der Autorin wird mit Sicheheit nicht mein letztes bleiben.

Veröffentlicht am 08.08.2018

Spannender und überzeugender Krimi aus dem noch geteilten Berlin des Jahres 1988

Totes Gleis
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Mit seinem Krimi-Debüt legt der Journalist Ulrich Stoll gleich einen spannenden und gut recherchierten Roman vor, der seine Leser in das noch geteilte Berlin des Jahres 1988 entführt und mich dabei auf ...

Mit seinem Krimi-Debüt legt der Journalist Ulrich Stoll gleich einen spannenden und gut recherchierten Roman vor, der seine Leser in das noch geteilte Berlin des Jahres 1988 entführt und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der abgehalferte Journalist Lucas Hermes, der nicht nur beruflich sondern auch privat kurz vor dem endgültigen Aus steht und sich daher verzweifelt auf die Jagd nach der großen Story begibt, die ihn zurück ins Geschäft und ins Leben bringt. Eine Reihe von Bombenanschlägen führt ihn auf die Spur einer Verschwörung, hinter der doch mehr zu stecken scheint, als es auf den ersten Blick aussieht. Das ihre Gegner zudem vor nichts zurückschrecken, müssen Lucas und seine Kollegin Anna Rademacher bald am eigenen Leib erfahren.

Mit seiner Hauptfigur schickt der Autor einen äußerst vielschichtig angelegten Protagonisten ins Rennen, der zudem alles andere als ein Sympathieträger ist. Ganz im Gegenteil, um seine klamme Kasse aufzubessern, greift Lucas sogar zur fiesesten aller Bertrugsmaschen, dem Enkeltrick. Und dennoch beginnt man im Laufe der Geschichte immer mehr mit ihm und seiner deutlich sympathischer auftretenden Kollegin Anna mitzufiebern, auch wenn meine Meinung zu Lucas bis zum Ende ein wenig zwiespältig bleibt und das wohl auch durchaus so gewollt ist.
Die Geschichte an sich ist gut aufgebaut und konnte mich auch dank des packenden Schreibstiles schnell in ihren Bann ziehen. Die ebenfalls gut charakterisierten weiteren Haupt- und Nebenfiguren tragen zudem einiges zum positiven Gesamtbild bei.
Geschickt baut der Autor immer wieder kleine Details zu real existierenden Personen und tatsächlich stattgefundenen Ereignissen im Sommer 1988 in die Geschichte ein und verschafft ihr dadurch noch eine ganz besondere Note.

Am Ende bleiben zwar noch ein paar Fragen offen, dafür erscheint aber bereits in Kürze der zweite Fall von und mit Lucas Hermes, auf den ich schon sehr gespannt bin. Vielleicht wird dort dann auch der eine oder andere Faden dieser Geschichte weitergesponnen.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Thriller der Extraklasse um einen riskanten Undercovereinsatz gegen einen Falschgeldring

SHAMROCK ALLEY - In den Gassen von New York
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Der amerikanische Autor Ronald Malfi liefert hier einen Thriller der Extraklasse ab, der ihn direkt in die oberste Liga des Genres katapultiert.
Eigentlich unverständlich, das dieses Buch, obwohl bereits ...

Der amerikanische Autor Ronald Malfi liefert hier einen Thriller der Extraklasse ab, der ihn direkt in die oberste Liga des Genres katapultiert.
Eigentlich unverständlich, das dieses Buch, obwohl bereits 2009 geschrieben und 2012 in den USA erschienen, erst jetzt den Weg nach Deutschland gefunden ist. Ein großes Lob an den Luzifer-Verlag, das er diese Perle entdeckt hat.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der junge Secret Service Agent John Mavio, der in einen riskanten Undercovereinsatz einen Falschgeldring in New York aushebeln soll, sich daber aber jederzeit auf die Unterstützung seines Partners Bill Kersh verlassen kann.
Je mehr er aber im Zuge des Einsatzes das persönliche Risiko erhöht und sich dadurch immer tiefer in den Fängen der Organisation unter der Führung von Mickey O´Shay und Jimmy Kahn verstrickt, umso stärker entfernt er sich dabei von seiner hochschwangeren Ehefrau Katie und seinem schwerkranken Vater. Wird er am Ende einen (zu) hohen Preis für seinen Einsatz zahlen müssen ?

Mit seinem kraftvollen Schreibstil und seinen bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino durchgehend auf Hochtouren laufen lassen, schafft der Autor hier eine gut aufgebaute und vor allem atmosphärisch dichte Geschichte, die zugleich ein starkes Stück Spannungsliteratur darstellt und mich damit auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Die vielschichtig charakterisierten Protagonisten in Haupt- und Nebenrollen tragen auch noch ein gehöriges Maß am absolut positiven Gesamteindruck bei.
Das das Buch nicht nur auf Tatsachen beruht, sondern der Autor hier die Geschichte seines eigenen Vaters erzählt, verleiht dem Ganzen zudem noch eine ganz besondere Note.

Mein erstes Buch von Ronald Malfi wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Spannender Wissenschafts-Thriller, der sich mit dem Wunsch nach ewigem Leben auseinandersetzt

Die Ewigen
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Mit diesem Buch legt der Autor V. S. Gerling einen spannenden und großangelegten Wissenschafts-Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Der Millionär Maximilian Kirchner setzt nach ...

Mit diesem Buch legt der Autor V. S. Gerling einen spannenden und großangelegten Wissenschafts-Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Der Millionär Maximilian Kirchner setzt nach dem Tod seiner Frau alles daran, ein Heilmittel gegen Krebs zu finden, um nicht auch noch seine Tochter an diese Krankheit zu verlieren.
Als dem Molekularbiologen Professor Krohn nach einigen Jahren tatsächlich ein Durchbruch auf diesem Gebiet gelingt, zeigt sich ein überraschender Nebeneffekt: seine Methode heilt nicht nur den Krebs, sondern stoppt auch den Alterungsprozeß und könnte dadurch sogar zu einem ewigen Leben führen.
Diese Ergebnis weckt natürlich sofort Begehrlichkeiten und ruft auch schnell lauten und heftigen Protest hervor. Und so setzt sich eine unheilvolle Entwicklung in Gang.

Im Gegensatz zu seinen bisherigen Thrillern rund um die Ermittler Nicolas Eichborn und Helen Wagner fährt der Autor hier den Actionanteil deutlich runter und lässt so der gut aufgebauten Geschichte und den vielschichtig angelegten Charakteren mehr Raum zur Entfaltung. In Sachen Spannung lässt das Buch dennoch keine Wünsche offen.
Mit hohem Erzähltempo und einem packenden Schreibstil entwirft der Autor ein atemberaubendes und zugleich erschreckendes Szenario und stellt dabei auch immer wieder die Frage nach der Moral und den Konsequenzen eines ewigen Lebens.

Perfekte Mischung aus Spannung und wissenschaftlicher Utopie, die nicht nur bestens unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Überzeugender Hamburg-Krimi vor dem Hintergrund des G20-Gipfels im Jahr 2017

Die Welt im Viertel
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Mit diesem Krimi führt uns der Autor Cord Buch nun bereits zum dritten Mal in das alles andere als beschauliche Viertel mitten in Hamburg. Man kann dieses Buch aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten ...

Mit diesem Krimi führt uns der Autor Cord Buch nun bereits zum dritten Mal in das alles andere als beschauliche Viertel mitten in Hamburg. Man kann dieses Buch aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden problemlos lesen und verstehen.

Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund des G20-Gipfels, der im Jahr 2017 in Hamburg stattgefunden hat und zahlreiche Demonstrationen und Protestaktionen hervorgerufen hat, die dann zum Teil deutlich aus dem Ruder gelaufen sind. Während die wahren Geschehnisse zum Glück kein Menschenleben gekostet haben, kommt es hier nun gleich zu zwei Todesfällen.
Doch was haben der Student, der im Rahmen einer Demonstration zu Tode getrampelt wurde, und die Polizistin, die einen Tag vor Beginn des Gipfels im Dienst erschossen wird, miteinander zu tun ?
Die bereits bekannten Kommissare Werner Jensen und Wiebke Maurer sind Bestandteil der Mordkommission, die den Mord an der Polizistin aufklären soll und dabei unter starkem politischen Druck steht.
Und auch die Journalistin Nele, ihr Sohn Cairo und ihre Kollegen von der Stadtrundschau werden schnell wieder in die Ermittlungen verwickelt.

Der Autor fängt mit seinem wieder einmal sehr packenden Schreibstil die Stimmung rund um den Gipfel gut ein und verknüpft diese geschickt mit seiner fiktiven Kriminalgeschichte.
So ergibt sich ein absolut stimmiges Gesamtbild, das neben einer gut aufgebauten Geschichte mit vielschichtig charakterisierten Protagonisten und einigen überraschenden Wendungen auch noch eine ordentliche Prise Kritik an den derzeitigen poltischen Verhältnissen im allgemeinen und den Schattenseiten der Globalisierung im speziellen beisteuert, ohne dabei allerdings zu sehr mit erhobenem Zeigefinger daherzukommen. Denn bei all diesen Bezügen und Anspielungen steht die Krimispannung immer deutlich im Vordergrund.

Liebhaber von Kriminalromanen, die vor dem Hintergrund tatsächlicher Ereignisse spielen, werden hier voll auf ihre Kosten kommen.