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Veröffentlicht am 09.07.2025

Bewährte Mischung von abwechslungsreichen Kurzgeschichten aus dem weiten Feld der phantastischen Literatur

Zwielicht 20
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In der inzwischen bereits 20. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den ...

In der inzwischen bereits 20. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den Bereichen Horror und phantastische Literatur zusammengestellt.

In insgesamt 18 Kurzgeschichten wird ein gelungener Querschnitt der Möglichkeiten, den dieses Genre bietet, abgebildet, so dass jeder Liebhaber hier die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden sollte. Darunter befinden sich nicht nur neue Geschichten, sondern auch ein paar ältere Beiträge, die aber kein bisschen bzw. nur wenig angestaubt rüberkommen.

Meine persönlichen Favoriten waren die Geschichten von Nikolaus Schwarz, Maximilian Wust, Karin Reddemann und Sascha Dinse. Aber auch die übrigen Geschichten konnten mich gut unterhalten, echte Ausreißer nach unter gab es hier für mich nicht.

Neben den Geschichten befinden sich in dem Buch noch ein sehr gelungener Artikel von Karin Reddemann, der sich mit der weiten Welt der Schutzpatrone und Märtyrer beschäftigt. Zudem blickt Michael Schmidt auf die Kurzgeschichten beim Vincent Preis zurück und liefert dabei durchaus den einen oder anderen Lesetipp.

Weitere Informationen zu allen an diesem Buch Beteiligten dürfen am Ende des Buches natürlich nicht fehlen.

Das Coverbild von Björn Ian Craig ist auch diesmal wieder ein echter Blickfang. Und auch die Innenillustrationen von Frank G. Gerigk sind sehr gelungen und werten das Buch optisch noch einmal deutlich auf.

Auch mein inzwischen sechstes Buch aus der Zwielicht-Reihe konnte mich wieder gut unterhalten und wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

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Veröffentlicht am 09.07.2025

Spannender Thriller, der vor dem Hintergrund des Irak-Krieges im Jahr 2003 angesiedelt ist

Der Soldat
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Mit diesem Buch legt der Autor Roland Hebesberger den fünften Band seiner Thriller-Reihe um die Fallanalysten Lisa Seifert und Jan Theurer vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und ...

Mit diesem Buch legt der Autor Roland Hebesberger den fünften Band seiner Thriller-Reihe um die Fallanalysten Lisa Seifert und Jan Theurer vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Grundsätzlich sind hier keine Vorkenntnisse aus den ersten vier Bänden erforderlich, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf vergangene Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als die Feuerwehr der Gemeinde Forbach im Rahmen eines Einsatzes die grausam zugerichtete Leiche eines Mannes auffindet, werden Jan, Lisa und ihr Team von der operativen Profilerstellungseinheit (OPE) zu den Ermittlungen hinzugezogen. Der Rump des Toten weist Spuren einer Folterung auf, wie sie im derzeit herrschenden Krieg im Irak typisch sind. Zeitgleich sucht die US-Militärpolizei nach einem desertierten Soldaten, der eigentlich zurück an die Front des Krieges geschickt werden sollte. Besteht hier ein Zusammenhang ? Die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Behörden gestaltet sich äußerst schwierig, da diese nicht unbedingt mit offenen Karten spielen.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, die er hauptsächlich aus den immer wieder wechselnden Perspektiven seiner inzwischen vier Ermittler erzählt. Eine zusätzliche Erzählperspektive ist zudem den beiden Ermittlern der US-Militärpolizei vorbehalten. Die Geschichte ist diesmal im Jahr 2003 und vor dem Hintergrund des Krieges im Irak angesiedelt, so dass den Ermittlern auch weiterhin nicht die technischen Hilfsmittel von heute zur Verfügung stehen. Dieser Umstand lässt beim Lesen ab und an sogar etwas Nostalgie aufkommen. Viel Zeit lässt uns der Autor dafür aber nicht, denn er treibt seine Geschichte konsequent und mit vielen überraschenden Wendungen auf einen fulminanten Showdown zu, der eine überzeugende Auflösung liefert und dabei keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Wer auf packende und atmosphärisch dichte Thriller steht, wird hier erneut bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 09.07.2025

Spannender Kriminalroman aus dem hohen Norden, der mit einem gut aufeinander abgestimmten Ermittler-Team aufwartet

FriesLandGier (Küstenkrimi)
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In ihrem achten Küstenkrimi schickt die Autorin Nele Bruun ihre gut aufeinander abgestimmten Ermittler Carsten Wolf und Fabiu Covaci vom LKA Kiel in ihren dritten Fall, der sie diesmal auf die Insel Sylt ...

In ihrem achten Küstenkrimi schickt die Autorin Nele Bruun ihre gut aufeinander abgestimmten Ermittler Carsten Wolf und Fabiu Covaci vom LKA Kiel in ihren dritten Fall, der sie diesmal auf die Insel Sylt verschlägt.

Man kann dieses Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen und nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Auf der Insel Sylt werden kurz hintereinander ein angesehener Arzt und eine bekannte Journalistin mit einem Schuss in den Hinterkopf hingerichtet. Carsten Wolf und sein Team übernehmen die Ermittlungen, die sich zunächst sehr schwierig gestalten, weil es scheinbar keine Verbindungen zwischen den Opfern gibt. Und so müssen sich Carsten und Fabiu vor Ort durch ein dichtes Beziehungsgeflecht rund um die beiden Toten kämpfen, um dem Motiv und damit auch dem Täter auf die Spur zu kommen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die größtenteils bereits aus den ersten beiden Bänden bekannt sind. Besonders das gelungene Zusammenspiel der beiden unterschiedlichen Hauptermittler ist auch diesmal wieder sehr gelungen, aber auch der Rest des Teams bekommt Zeit und Raum, sein Potential zumindest anzudeuten. Neuzugang im Team ist Carstens ehemalige Partnerin Manuela „Manu“ Kramer, die nach ihrer schweren Verletzung zwar noch Innendienst schieben muss, sich aber schnell als echte Bereicherung entpuppt. Und an der schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, und dem zugehörigen dramatischem Showdown gibt es auch nichts zu meckern, so dass mich die Autorin zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten konnte.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit aus dem hohen Norden steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 03.07.2025

Packender Auftakt einer dreiteiligen Dystopie mit einem beängstigenden Szenario, das erschreckend realitätsnah rüberkommt

Als die Freiheit starb – Resignation
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Mit diesem Buch legt die Autorin Dania Dicken den ersten Band ihrer als Trilogie angelegten dystopischen Romanreihe „Als die Freiheit starb“ vor und konnte mich dabei gleich auf ganzer Linie überzeugen ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Dania Dicken den ersten Band ihrer als Trilogie angelegten dystopischen Romanreihe „Als die Freiheit starb“ vor und konnte mich dabei gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

In einer nicht allzu weit entfernten Zukunft bestimmen Rassismus, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und totale Überwachung den Alltag in den USA. Zudem schottet sich das Land, das sich nun „Vereinigte Republik von Amerika“ nennt, nach außen vollkommen ab und hat Mauern an den Grenzen zu Mexiko und Kanada errichtet. Die Latina Adriana Cabello arbeitet als Dozentin für Sozialpsychologie und wird nur durch ihre Ehe mit dem weißen Regierungsangestellten Eric vor der sozialen Abstufung bewahrt. Ihr gemeinsamer Sohn Anthony weist zudem autistische Züge auf und ist dadurch von den neuen Regeln auch stark bedroht. Als die Lage für die kleine Familie immer angespannter wird, spielt Adriana mit dem Gedanken, zu ihrem Bruder Mateo nach Kanada zu flüchten, doch Eric sträubt sich zunächst dagegen. Ein verheerender Anschlag der Widerstandsgruppe „Freedom Fighters“ macht dann alle Pläne zunichte und für Adriana beginnt ein verzweifelter Kampf um das letzte bisschen Freiheit, dass ihr noch geblieben ist.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und entwirft dabei ein beängstigendes Szenario, dass erschreckend realitätsnah rüberkommt, weil sie hier in erster Linie Tendenzen, die in der heutigen Zeit schon erkennbar sind, konsequent weiterspinnt und zu einem monströsen Gesamtbild zusammenfügt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erleben wir Geschehen komplett aus der Perspektive von Adriana, die hier auch als Ich-Erzählerin fungiert und uns hautnah an ihren Ängsten und Zweifeln teilhaben lässt. Immer wieder eingestreute Passagen mit Rückblenden in die vergangenen vier Jahre zeigen zudem deutlich und ziemlich schonungslos die Entwicklungen auf, die zur hoffnungslos erscheinenden Situation in der Gegenwart geführt haben.

Wer auf dystopische Romane mit starken Figuren und einem beängstigenden Szenario steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Die Messlatte für die nachfolgenden Bände liegt gleich ziemlich hoch.

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Veröffentlicht am 01.07.2025

Auch bei ihrem zweiten Auftritt kann Mara Eisfeld auf ganzer Linie überzeugen

Eisfeld – Dunkle Enthüllungen
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Mit diesem Buch legt der Autor Steffen Weinert den zweiten Band seiner Krimi-Reihe rund um die charismatische Ermittlerin Mara Eisfeld vom LKA Berlin vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen ...

Mit diesem Buch legt der Autor Steffen Weinert den zweiten Band seiner Krimi-Reihe rund um die charismatische Ermittlerin Mara Eisfeld vom LKA Berlin vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als der bekannte Investigativ-Journalist Peter Hester auf offener Straße erschossen wird, übernimmt Mara mit ihrem Team von der 9. Mordkommission die Ermittlungen. Handelt es sich um einen Racheakt der Tiznit-Bande, deren Anführer der Journalist mit seinen Recherchen hinter Gitter gebracht hat, oder liegt das Motiv in den neuesten und noch nicht veröffentlichen Enthüllungen, über deren Inhalt aber offenbar niemand etwas zu wissen scheint ? Mara und ihre Kollegen stehen unter großem öffentlichen Druck, da ist es wenig hilfreich, dass sie privat gerade in kräftezehrenden Mediationsgesprächen mit ihrem Noch-Ehemann Matti steckt und auch ihr Sohn Sami ihre volle Aufmerksamkeit beansprucht. Und dann kommt auch noch ihr Vater nach Berlin und will in einer wichtigen Angelegenheit mit ihr sprechen.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die auch bis zum Schluss hält. Am Ende des Spannungsbogens wartet dann ein krachender Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Das der Autor an der Filmakademie Baden-Württemberg studiert hat und bislang vor allem als Regisseur tätig war, merkt man den bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, jederzeit an. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die fein dosierten Ausflüge in das turbulente Privatleben von Mara Eisfeld sorgen zum einen immer wieder für eine gewisse Auflockerung, werden diesmal aber auch geschickt in die Krimihandlung eingebunden. Im Gegensatz zum ersten Band liegt der Fokus diesmal auch wesentlich stärker auf dem Ermittler-Team. Die daraus entstehenden größeren Freiräume wissen Mara und ihre Kollegen sehr gut zu nutzen, so dass ich diesmal eine wesentlich stärkere Bindung zu ihnen aufbauen konnte.

Wer auf packende Kriminalromane mit charismatischen und gut aufeinander abgestimmten Ermittlern steht, wird hier erneut sehr gut bedient und spannend unterhalten.

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