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Veröffentlicht am 14.05.2017

Magonia - Das Reich der Vögel und des Gesangs

Magonia
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Inhalt
Ihre Vergangenheit besteht aus Krankenhäusern: Aza Ray hat eine einzigartige Lungenkrankheit, die sogar nach ihr benannt wurde. Es hieß schon ihr ganzes Leben lang, dass sie bald daran sterben wird, ...

Inhalt
Ihre Vergangenheit besteht aus Krankenhäusern: Aza Ray hat eine einzigartige Lungenkrankheit, die sogar nach ihr benannt wurde. Es hieß schon ihr ganzes Leben lang, dass sie bald daran sterben wird, und doch nähert sich in sechzehnter Geburtstag.
Dann sieht Aza ein Schiff im Himmel und es klingt, als würden Vögel sie rufen. Sie kann es selbst nicht wirklich glauben und ihr bester Freund Jason sucht auch nach Erklärungen für diese Phänomene. Weitere seltsame Dinge passieren und nachdem Aza fast gestorben ist, findet sie sich plötzlich auf einem Schiff wieder - ein Schiff, das über den Wolken schwebt, im Reich Magonia. Und obwohl ihr Herz noch an der Erde hängt, und an Jason, muss sie bleiben.
Denn hier fühlt Aza sich nicht mehr krank, hier wurde sie geboren. Und sie hat eine Macht, mit der sie große Dinge leisten soll, um Magonia und die Welt zu retten...

Cover und Titel
Das Cover gefällt mir so schon gut, und außerdem passen die Motive Vögel und Federn auch sehr gut zum Inhalt. Wenn man genau hinsieht, kann man eventuell sogar Vogelarten erkennen (wenn man sich denn auskennt). Magonia hängt direkt mit den Motiven zusammen, also passt der Titel sowohl zum Buch als auch zum Cover. Also ist dies kein grundlos hübsches Cover, sondern ein wohl überlegtes.

Protagonisten
Aza ist hauptsächlich ein normales Mädchen. Aufgrund ihrer Krankheit ist sie auf der Erde sarkastisch und und ihre Intellligenz macht ihr den Umgang mit Mitmenschen auch nicht so einfach. Sie liebt ihre Familie und Jason ist ihr sehr wichtig, da die beiden gemeinsame Interessen haben und er auch ihr einziger Freund ist. In Magonia ist sie dann aber in einer völlig anderen Situation und ihr Wissen nützt nicht viel, weil ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird. Ihre geliebte Familie ist gar nicht ihre Familie und auch Jason ist für die Rostrae (so nennen sich die Wesen) nur ein bedeutungsloser Drowner. Also muss sie alles hinter sich lassen und sich an ihr neues Leben gewöhnen, denn ihre leibliche Mutter hat noch was mit ihr vor.
Für Aza ist die Welt sehr fremd und sie fand sie genauso komisch wie ich und hatte so ihre Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden und ist etwas überfordert. Obwohl sie sich gesund fühlt, fühlt sie sich nicht so ganz wohl, weil ihr Herz noch bei ihrer Familie ist.

Jason ist wohl mein Lieblingscharakter. Er ist schlau - das Erste, was man über ihn erfährt - und das ist neben seiner Entschlossenheit eine seiner wichtigsten Eigenschaften. Er ist fast wie ein wandelndes Lexikon, mehr noch als Aza, und er bietet in diesem Buch eigentlich auch die meisten Informationen. Als Aza Ray in Magonia ist, weiß er nichts davon und ist der Zurückgelassene. Aza war für ihn sehr wichtig und es geht ihm entsprechend schlecht, als sie fort ist. Diese Szenen haben mich unglaublich berührt und ich habe mich da dann in ihn verliebt.

Andere Charaktere
Die Kapitänin der Amina Pennarum - Azas leibliche Mutter - hat ihre Tochter nach jahrelanger Suche endlich gefunden und juhu, ihre Tochter hat auch diese besondere Macht in der Stimme, das heißt, sie kann endlich ihren Plan durchziehen. Also nochmal: Sie findet ihre Tochter wieder, aber statt ihr alles ordentlich zu erklären und Zeit mit ihr zu verbringen, um sie besser kennenzulernen, legt sie mehr Wert darauf, sie möglichst schnell an ihr Leben zu gewöhnen und auszubilden. Ja, okay, soll Aza ruhig ausgebildet werden, schließlich liegt ihr das im Blut, aber ein bisschen Liebe kann man doch zeigen.

Dai gehört zur Mannschaft der Amina Pennarum und ihm wird die Ausbildung Azas überlassen. Was er nicht so toll findet, denn er ist genervt davon, dass sie so unwissend ist. Aber irgendwie wird schnell klar, dass er eine Art Love Interest ist, denn er sieht gut aus und verbringt gezwungenermaßen viel zeit mit Aza. Darum mochte ich ihn nicht besonders, weil eben Jason mein absoluter Liebling war.

Handlung und Schreibstil
Das Reich Magonia hat ein bisschen bei mir gebraucht. Es ist ein Fantasiereich im Himmel, wo Vögel eine besonders große Rolle spielen. Aza Ray wird da einfach so reingeworfen und niemand macht sich so richtig die Mühe, die Begriffe zu erklären, weil sie für alle anderen selbstverständlich sind. Ich habe mich irgendwie gefühlt, als hätte man mich plötzlich ins Wunderland gezogen. Es war einfach so ungewohnt und dann auch alles auf einmal.
Erst zum Ende hin, und ich meine recht weit am Ende, konnte das Reich mich überzeugen, weil Schattenseiten gezeigt wurden und endlich wichtige Dinge geklärt wurden. Daher freue ich mich sehr auf die Fortsetzung!

Die Kapitel aus Jasons Sicht waren ein Highlight für mich. Sie waren so emotional, dass ich weinen musste, obwohl ich die andere Perspektive der Handlung zur gleichen Zeit eher mäßig fand. Also habe ich mich irgendwie mehr auf seine Kapitel gefreut, obwohl die wichtigen Sachen ja eher bei Aza passierten.

Fazit
"Magonia" hatte eine Welt, die mich erst mit der Zeit überzeugen konnte, da man einfach hineingeworfen wurde und sich selbst zurechtfinden musste. Dafür mochte ich den männlichen Protagonisten besonders gerne, und das Ende war so spannend, dass ich mich schon sehr auf die Fortsetzung freue!

Veröffentlicht am 07.05.2017

Elfenfolklore und komische Liebesgeschichten

Der Prinz der Elfen
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Inhalt
Während man fast überall glaubt, Elfen wären nur Fabelwesen, sind sie in Fairfold grausame Realität.
Sie terrorisieren, morden, ärgern, verschrecken ... und sind auch eine Touristenattraktion, wenn ...

Inhalt
Während man fast überall glaubt, Elfen wären nur Fabelwesen, sind sie in Fairfold grausame Realität.
Sie terrorisieren, morden, ärgern, verschrecken ... und sind auch eine Touristenattraktion, wenn auch eine sehr gefährliche.
Auch der schöne gehörnte Junge im Glassarg mitten im Wald zählt zu den magischen Dingen dieser Stadt. Seit vielen Jahrzehnten liegt er dort und schläft, keiner weiß warum, wer er ist oder ob er jemals aufwacht.
Die Geschwister Hazel und Ben sind sich sicher, dass er bald aufwachen wird. Sie sind von ihm fasziniert und wollen ihn unbedingt kennenlernen. In einer ihrer vielen Geschichten um ihn ist er ein Elfenprinz, der von ihnen gerettet werden soll.
Und dann geschieht es: Eines Tages ist der Sarg leer und gleichzeitig werden die Elfen den Menschen noch gefährlicher. Hazel und Ben sind in die Geschehnisse verwickelt und stürzen sich in ein Abenteuer ...

Protagonisten
Hazel ist recht mutig, und eher der kämpferische Typ. Also sie setzt sich für die Dinge ein, an die sie glaubt. Sie möchte gegen böse Elfen kämpfen, aber ohne die Unterstützung ihres Bruders ist es nicht mehr das gleiche wie früher. So gerne hätte sie ihn an ihrer Seite, aber seit ihrer Kindheit hat sich vieles verändert. Jetzt mag sie Jungs küssen, ohne Gefühle für sie zu haben oder so. Das war eine der Sachen, die ich nicht so toll an ihr fand, das andere war ein Handel mit Elfen, aber da will ich nicht näher drauf eingehen.
Von den beiden Geschwistern mochte ich sie definitiv am liebsten, und auch sonst war sie der beste Charakter im Buch. Sie überlegte, bevor sie handelte, zögerte aber auch nicht zu handeln, wenn es eilte.

Ben hat von einer Elfendame das Geschenk der Musik erhalten, hat aber seit langeer Zeit keine Musik mehr gemacht, da er diese Gabe nicht ganz unter Kontrolle hat. Das ist auch schon alles, was ich irgendwie cool an ihm fand. Eigentlich wurde alles von seiner Faszination für den gehörnten Jungen überlagert. Er hatte wie Hazel eine recht genaue Vorstellung davon, wie Dinge ablaufen müssten, weil sie die Märchen früher so erzählt hatten. Darum war er zum Beispiel überzeugt, dass der gehörnte Junge ihn nicht lieben könnte, sondern zu jemand anderem gehörte. Und, oh, wie sein armes Herz darunter litt! Ben war ständig damit beschäftigt, verliebt zu sein und sich selbst zu bemitleiden. Ich wurde definitiv nicht warm mit ihm.

Das Problem zwischen den beiden war, dass sie sich eigentlich lieben, aber die Dinge zwischen sich stehen lassen. Es ist in ihrer Vergangenheit vieles passiert, worüber sie nicht reden, worüber sie schweigen und was die beiden voneinander distanziert. Sie wollen das Beste für den jeweils anderen, diesen schützen, aber sie gehen es eben falsch an. Außerdem spielen auch Eifersucht (z.B. bezüglich des gehörnten Jungen) und Neid (bezüglich ihrer Talente und Stärken) eine Rolle. Sie haben ein nicht ganz richtiges Bild voneinander und das hilft der Situation nicht.

Andere Charaktere
Jack ist Bens bester Freund und ein Wechselbalg. Er wurde mit Carter vertauscht, aber Carters Mutter sorgte dafür, dass sie ihren Sohn zurückbekam und behielt auch Jack als zweiten Sohn. Jack ist zwar unter den Menschen groß geworden, aber er war immer ein Außenseiter, was verständlich ist, wenn man bedenkt, was die anderen Elfen alles anstellen. Er wird von vielen als einer der Elfen angesehen und viele misstrauen ihm, doch Hazel und Ben gehören nicht dazu.

Handlung und Schreibstil
Auf den ersten hundert Seiten ist fast nichts passiert, denn es wird viel aus der Vergangenheit erzählt, und wenn es nicht da um Elfen geht, dann werden generelle Elfen-Folklore erzählt. Auch später im Buch passiert das regelmäßig, aber immerhin kommt da die Handlung auch etwas voran. Diese ganzen Sagen und Geschichten über die Elfen waren etwas viel auf einmal und sie waren zwar interessant, haben aber nicht unbedingt zur Spannung beigetragen, eher umgekehrt.

Holly Black meint in der Danksagung, dass sie Elfenfolklore liebt, und das merkt man auch. Hätte ich vorher schon Bücher mit Elfen von ihr gelesen, hätte ich es vielleicht kommen sehen, aber ich kannte bisher nur Magisterium und die Curse Workers Reihe, die mir beide sehr gut gefallen haben. Daher hatte ich irgendwie wohl hohe Erwartungen und wurde daher auch ein wenig enttäuscht. Von den Charakteren, der etwas schleppenden Handlung und den zahlreichen Sagen, die in dieser Menge etwas verwirrend waren.

Fazit
Insgesamt war ich von "Der Prinz der Elfen" leider etwas enttäuscht. Die Hauptcharatere waren in Ordnung, die Love-Storys komisch, der Einstieg war mühsam und es wimmelte von Elfenfolklore und Geschichten aus der Vergangenheit.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Eine fantastische Welt und einsame Helden

Vier Farben der Magie
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Inhalt
Die Welt, in der du lebst, ist nur eine von vier ...
Kell ist ein Antari, und somit einer von zwei Personen, die zwischen den Welten reisen kann - er nennt sie nach ihren Eigenschaften Grau, Rot, ...

Inhalt
Die Welt, in der du lebst, ist nur eine von vier ...
Kell ist ein Antari, und somit einer von zwei Personen, die zwischen den Welten reisen kann - er nennt sie nach ihren Eigenschaften Grau, Rot, Weiß und Schwarz. In jeder dieser Welten liegt nur London an der gleichen Stelle und fast alles andere ist verschieden.
Er selbst lebt als Adoptivsohn der Königsfamilie im magischen roten London und erledigt Botengänge zwischen den Königsfamilien der verschiedenen Welten. Als er dabei ein mächtiges und gefährliches Artefakt aus dem düsteren weißen London in die anderen Welten schmuggelt, bringt er das Gleichgewicht der Welten durcheinander und alle in Gefahr... Auch die Diebin Lila aus dem magielosen grauen London wird in die Sache verwickelt...

Cover
Ich finde das deutsche Cover eigentlich ganz gut. Aber ich kenne die englischen Cover, und das deutsche hat große Ähnlichkeiten mit diesem, und dabei finde ich das noch hübscher, weil man da die verschiedenen Londons sieht. Und am besten gefällt mir noch dieser Stil. Bei den englischen finde ich ebenfalls die Cover der Fortsetzungen schöner, im deutschen unterscheiden sie sich nur wenig voneinander und sehen vergleichsweise farblos und trist aus.

Protagonisten
Kell ist ein sehr einsamer Mann. Er ist einer von zwei Antari, obwohl es früher viel mehr von ihnen gab, und weil er sich mit diem anderen nicht besonders gut versteht, ist er da relativ allein in seinen Fähigkeiten. Ein Antari hat nämlich mehr Arten von Magie zur Verfügung und kann diese auch sehr gut beherrschen. Er ist zwar eigentlich der Adoptivsohn der Königsfamilie, aber er fühlt sich auch manchmal wie wertvoller Eigentum. Er mag zwar die Königin und den König, und er liebt den Prinzen Rhy wie einen Bruder, aber perfekt ist sein Leben noch lange nicht. Die Botengänge sind selbst bei seiner Macht gefährlich. Das Volk im roten London ist ehrfürchtig und es fällt ihm dadurch schwer, neue Freunde zu finden. Er kann vieles, was selbst im roten London selten ist und das isoliert ihn von den anderen. Wenn seine Magie ihn zu einem Außenseiter macht, dann sucht er sich Dinge, die nicht magisch sind: Kell ist fasziniert von den technischen und mechanischen Dingen, die es im grauen London gibt. Diese tauscht er gegen unwichtige magische Gegenstände aus dem roten London, auch wenn das streng verboten ist: Es dürfen keine Gegenstände aus den anderen Welten mitgebracht werden! Er ist einer der wenigen Personen, die überhaupt gegen dieses Gesetz verstoßen können, und das tut er dann auch. Es ist quasi eine Art Hobby für ihn. Und obwohl er dabei immer sehr vorsichtig ist, passiert ihm dann dieser Fehler und Kell bringt alle in große Gefahr, und muss nun versuchen, alles wieder gut zu machen.

Lila ist eine Taschendiebin im grauen London. Dort hält man sie zunächst für einen Mann, was ihre Identität noch schützt. Sie ist auch sehr gut in dem, was sie tut und hält sich damit am Leben. Ein Zwischenfall sorgt dafür, dass sie ihre aktuelle Bleibe auf einem Schiff verlassen muss und in einer Kneipe bleibt - eine Kneipe, die auch Kell nicht unbekannt ist. Sie ist selbstbewusst und pfiffig, sie träumt von Abenteuern und möchte Piratin werden. Und weil sie auf sich allein gestellt ist, hat sie auch eine Kämpfernatur. Als sie Kell und bald darauf auch Magie kennenlernt, ist sie fasziniert und verhält sich meiner Meinung nach sehr leichtsinnig, wobei ich furchtbar enttäuscht von ihr war, weil ich mehr von ihr erwartet hatte, vor allem, dass sie etwas skeptischer ist.

Beide Charaktere sind eher der einsame Typ, doch beide entschlossen und tun die Dinge, die sie für richtig halten. Und beide tun auch verbotene Dinge und bilden ein gutes und interessantes Team. Ich habe beide schnell ins Herz geschlossen!

Andere Charaktere
Holland ist der andere Antari, der aus dem weißen London kommt. Dort dient er den Königszwillingen Athos und Astrid, die grausam, unheimlich und auch irgendwie wahnsinnig vor Machtgier sind. Dieser Dienst von Holland ist nicht gerade freiwillig und als seine Vergangenheit erläutert wird, hatte ich sogar kurz, ganz kurz Mitleid mit ihm. Das hielt gar nicht so lange, doch es veränderte meine Sicht auf manche Situationen und zeigte noch Facetten der weißen Welt.
Viele Nebencharaktere hatten Details, die sie dem Leser näher brachte und ihre Tode trafen mich immer sehr unerwartet.

Handlung und Schreibstil
Die Welten sind unglaublich interessant gestaltet und auch sehr verschieden. Das graue London ist genau das London, das wir kennen, wenn auch in der Vergangenheit. Ich glaube, ich habe irgendwo mal eine Jahreszahl aus dem 19. Jahrhundert gesehen. Also, die graue Welt ist unsere: London liegt in Großbritannien, es gibt die Themse, technischen Fortschritt und keine Magie, dafür gibt es viele Leute, die gern Magie erlernen würden ;) Das rote London mit der roten Isle statt der Themse liegt in Arnes, das viel größer ist als Großbritannien und dort ist Magie allgegenwärtig. Dann das unheimliche weiße London, mit grausamen Herrschern und einem Volk, dass Macht liebt und danach giert. Und zuletzt das tote, schwarze London. Egal ob die Welt faszinierend oder unheimlich ist, alle haben ihre interessanten Details und sind so gut gestaltet, dass ich mich als Leser vor dem weißen gefürchtet und mich im roten London wohler gefühlt habe, ähnlich wie Kell. Die Atmosphäre wurde also perfekt vermittelt.
Was mir auch gut gefallen hat war, dass die Liebesgeschichte, wenn man sie überhaupt so nennen kann, sehr dezent war. Ich wollte Lila und Kell zusammen, aber da gab es nur sehr wenig romantisch angehauchte Stimmung, daher hab ich davon auch fast jede Zeile genossen. Also sowas wie Insta-Love gibt es hier definitiv nicht, weil man nicht mal von Love überhaupt reden kann.
Nein, es dreht sich alles um die Magie und das World-Building, und da das fantastisch gelungen ist, war es auch gut. Eine Liebesgeschichte oder irgendwas anderes habe ich definitiv nicht vermisst.

Fazit
"Vier Farben der Magie" war gute Fantasy, mit einer spannenden Handlung, einer fantastisch ausgebauten Welt mit faszinierenden Details und überzeugenden Charakteren! Absolute Empfehlung an alle Fantasy-Fans (es sei denn, man besteht darauf, dass es eine Liebesgeschichte gibt)!

Veröffentlicht am 30.04.2017

Verdienter Hype

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
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Inhalt
Madeline ist krank. Sie hat einen Immundefekt und darf seit ihrer Kindheit nicht mehr das Haus verlassen, weil sie draußen sofort schnell sterben würde.
Sie findet sich irgendwie damit ab, dass ...

Inhalt
Madeline ist krank. Sie hat einen Immundefekt und darf seit ihrer Kindheit nicht mehr das Haus verlassen, weil sie draußen sofort schnell sterben würde.
Sie findet sich irgendwie damit ab, dass ihre Welt aus ihrem Haus besteht und sie meistens nur mit ihrer Mutter und ihrer Pflegerin Carla Kontakt hat, widmet sich dem Lernen und dem Lesen.
Doch dann zieht Ollys Familie nebenan an, und Olly fasziniert sie sofort. Ihn jeden Tag beim Leben zuzusehen, weckt in Madeline den Wunsch, mehr aus ihrem Leben machen zu können und die Regeln zu brechen ...

Cover
Das englische Cover gefällt mir wirklich sehr gut. Dabei steht das erste Everything sehr nüchtern da, während das zweite vor Leben explodiert. Das bringt die Hoffnung im Buch gut hervor. Das deutsche Cover ist ähnlich, aber da klappt das mit dem Titel nicht so perfekt. Aber ich finde den Titel eigentlich akzeptabel gewählt.

Protagonisten
Madeline ist sehr einsam, schließlich sieht sie eigentlich immer nur ihre Mutter und ihre Pflegerin persönlich, sehr selten mal jemand anderen. Sie lernt über online Kurse, liest gerne und tauscht sich im Internet über Bücher aus. Zuletzt hatte sie mit acht Jahren Nachbarn, aber seitdem diese ausgezogen sind, stand das Haus leer. Und dann taucht Ollys Familie auf und weil sie gleich von ihm fasziniert ist und weil sie auch sonst nichts zu tun hat, beobachtet sie die neuen Nachbarn aus dem Fenster. Bald darauf hat sie auch Kontakt mit Olly und das verändert sie. Sie widmet ihm Zeit und das ändert auch ihren Tagesablauf und ihre Beziehung zu ihrer Mutter. Da sie kaum jemanden hat, ist ihre Beziehung sehr eng und ihre Mutter ist so ziemlich ihre einzige Freundin. Da ihre Mutter den Kontakt zu Olly nicht gutheißt, da es nur Probleme bringen könnte, ist Olly Maddys Geheimnis und das spaltet Mutter und Tochter deutlich.
Maddy behauptet, sich keine Hoffnungen zu machen, aber das tut sie dann doch. Sie schreibt mit Olly, obwohl sie weiß, dass ihr das irgendwann nicht mehr reichen wird. Sie mag die Familie und baut eine Beziehung zu ihnen auf, ohne sie wirklich zu treffen und wäre enttäuscht, wenn sie wegfahren, so wie ihr das schon mal passiert ist. Sie ist also sehr zerbrechlich, aber sie hält sich gut, dafür, dass ihre Möglichkeiten so begrenzt sind.

Olly ist sehr lebhaft und ein sehr normaler Typ mit Problemen in der Familie. Er möchte Maddy kennenlernen und versteht anfangs nicht, warum sie das Haus nicht verlassen kann. Er ist sehr verständnisvoll und tut für Madeline, was er kann und macht sie glücklich. Er versucht nicht, sie zu irgendwas zu überreden, wie manche pubertäre Typen es tun würden, sondern ist immer vernünftig.

Andere Charaktere
Madelines Mutter ist ziemlich streng mit ihrer Tochter, denn sie möchte alles Übel der Außenwelt von ihr fernhalten. Sie kümmert sich aber sehr liebevoll um sie, nimmt sich sehr viel Zeit für sie und möchte ihr innerhalb ihrer sicheren Zone viele Möglichkeiten bieten. Dabei lässt sie Maddie aber keinen Freiraum, damit diese ihre eigenen Entscheidungen treffen kann.
Carla hat selbst auch eine Tochter und versteht sich gut mit Madeline, ihre eigene Tochter ist wohl in einer rebellischeren Phase als Madeline und deswegen zoffen sie sich, aber natürlich liebt sie ihre Tochter trotzdem. Sie ist auf Maddys Seite und auch deren einzige nicht verwandte Freundin, darum ist ihre Meinung sehr wichtig für Maddie, und als ihre Pflegerin ist sie zwar streng, aber als ihre Freundin versucht sie Maddie zum Glück zu helfen.

Handlung
Ich habe erst den Film-Trailer gesehen und wusste daher schon eine ganze Menge und ein Teil der Spannung ging schon verloren. Es sind aber natürlich auch Dinge drin, die im Trailer fehlen, wie zum Beispiel Ollys Familie, Maddies Alltag ohne Olly und vor allem das Ende, das mich echt umgehauen hat. Ich habe es nur grob vermutet und es hat mir sehr gut gefallen.

Schreibstil
Das Buch ist wirklich echt süß gestaltet. Es sind Bilder drin, Internet-Seiten, Notizbucheinträge ...
Manche Kapitel sind sehr kurz, eine Seite oder nur ein Absatz, das hat mich anfangs etwas gestört, aber dann fand ich es okay, weil es eben einen Effekt hat. So gehen auch keine Sätze unter.
Da sind manchmal Chat Abschnitte von Olly und Madeline, ohne Unterbrechungen für die Handlung, die drumherum stattfindet und das fand ich etwas verwirrend. Allerdings ging es halt auch ohne, und vielleicht wäre es mir mit Erklärungen zu lang vorgekommen.

Sonstiges
Das Buch hat mein Interesse eigentlich erst geweckt, als ich den Trailer gesehen habe, und dann habe ich auch nicht mehr lange gezögert. Der Trailer verrät aber meiner Meinung nach schon ziemlich viel, aber ohne wäre es auch weniger spannend gewesen. Ich finde aber toll, wie "Everything Everything" seine Bedeutung entfaltet. Muss den Film definitiv im Kino sehen!

Fazit
Insgesamt hat mir "Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt" sehr gut gefallen. Die innere Gestaltung sowie Madelines Charakter mochte ich besonders. Ich freue mich schon auf den Film!

Veröffentlicht am 30.04.2017

Spannend, sympathische Charaktere und ein fieser Cliffhanger

Der Kuss der Lüge
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Inhalt
Lia, die Erste Tochter der Königsfamilie Morrighans, soll den Prinzen von Dalbreck heiraten, um ein Bündnis zu schließen. Sie hat diesen Prinzen nie gesehen und sie ist als Braut auch nur begehrt, ...

Inhalt
Lia, die Erste Tochter der Königsfamilie Morrighans, soll den Prinzen von Dalbreck heiraten, um ein Bündnis zu schließen. Sie hat diesen Prinzen nie gesehen und sie ist als Braut auch nur begehrt, weil sie die Gabe der Ersten Tochter haben soll, die sich aber immer noch nicht gezeigt hat.
Also flieht Lia kurz vor der Hochzeit mit ihrer besten Freundin Pauline ans Ende des Königreichs und baut sich dort ein neues Leben auf.
Was sie aber nicht weiß: Zwei Männer sind hinter ihr her, einer der Prinz, den sie heiraten sollte, einer ein Attentäter aus dem verfeindeten Venda. Lia freundet sich mit den Männern an und kommt ihnen näher, ohne etwas von ihrer Identität zu ahnen ...

Cover
In einer Leserunde haben wir festgestellt, dass das Mädchen auf dem Cover nicht Lia ist, weil diese dunkle Haare hat, und daher angenommen, dass es Pauline sein muss, die an einer Stelle des Buches auch einen Blütenkranz mit pinken Blumen hat. Lia könnte die Frau mit Pferd rechts im Hintergrund sein, und den Mann (ich glaube zumindest, dass es ein Mann ist) einer der beiden Männer. Jedenfalls gefällt mir das Cover ganz gut. Ich mag die Grüntöne und das Getreidefeld, das ahnen lässt, in was für einer Umgebung das Buch spielt.

Protagonisten
Lia ist sehr willenstark und beeindruckend. Sie lässt sich nicht einfach zu einer Heirat zwingen, sondern verzichtet lieber auf ihren Stand und ihren Reichtum und flieht. In Terravin, wo Pauline ursprünglich herkommt, arbeitet sie in einer Schenke und sie empfindet das auch nicht als unter ihrer Würde. Nein, sie möchte eher zeigen, dass sie auch das kann und will sich in ihren neuen Aufgaben beweisen. Sie handelt nicht leichtfertig und bedenkt meist die Folgen ihrer Handlungen und sorgt sich immer um das Wohl ihrer Freunde und Familie. Sie scheut sich auch nicht davor, sich ihren Gegnern zu widersetzen, wie zum Beispiel dem arroganten königlichen Gelehrten gegenüber. ich mochte sie, weil sie sich nicht unterkriegen lässt und tut, woran sie glaubt.
Sie ist etwas verbittert was ihre Eltern angeht, weil diese sie nicht immer so liebevoll behandelt haben und weil sie sie quasi an Dalbreck verkauft haben. Auch, dass ihre Gabe sich nicht zeigt, bedrückt sie, weil sie nicht versteht, warum. Sie ist auch wissbegierig und nicht besonders religiös, hält sich aber für ihre religiöse Freundin doch an einige Traditionen.

Ich muss Prinz, Attentäter und die beiden Männer unterscheiden, weil man lange nicht weiß, wer welcher ist, was natürlich Absicht ist.
Ich war direkt im Team des Prinzen, aber ich kann es nicht direkt begründen. Vielleicht weil er verlassen wurde, ohne dass er es wirklich verdient hätte. Und weil alles vielleicht anders gekommen wäre, wenn Lia nicht weggelaufen wäre, ohne ihn zu sehen - sie war überzeugt, er wäre ekelhaft und alt. Er ist sympathisch und vom gleichen Schlag wie Lia - er hatte ebenfalls nicht vor, sie zu heiraten. Nun begegnet er ihr und sie verstehen sich gut, und er mag seine ehemalige potenzielle Ehefrau ... Da dachte ich immer, die zwei hätten längst glücklich werden können.

Der Attentäter sollte Lia schnell töten und dann zurückkehren, aber seine Mission zögert sich hinaus. Warum wohl? Genau, er bringt es nicht übers Herz, obwohl er vorher versichert hat, dass das kein Problem sei. Das war für mich echt vorhersehbar und ich war keineswegs überrascht.

Rafe ist eher der schüchterne und schweigsame Kerl, er scheint Lia sehr gern zu haben. Kaden flirtet deutlich mehr und ist auch nicht zurückhaltend, er mag Lia auch, aber es wirkt mehr wie ein Flirt als was Ernstes. Beide sind irgendwie immer in ihrer Nähe, manchmal einzelnd, manchmal zusammen, helfen Lia auf die ein oder andere Weise und ständig kommt romantische Stimmung auf. Außerdem konkurrieren die beiden auch deutlich miteinander. Ja, sie arbeiten manchmal Hand in Hand, aber man merkt, dass da etwas zwischen ihnen ist. Jedenfalls fand ich die Annäherungsversuche manchmal etwas plump und plötzlich und die ständige Anwesenheit fast nervig, aber normal, wenn man bedenkt, wer sie wirklich sind und warum sie da sind.

Handlung
Ein wichtiger, aber bisher nicht so wichtiger Teil ist die Vorgeschichte der Länder. Es wird ersichtlich, warum die Reihe "Die Chroniken der Verbliebenen" heißt, weil die Ahnen Morrighans so genannt wurden. Es gibt da viele verworrene Erzählungen mit Widersprüchen und das macht mich sehr neugierig auf die Auflösung der Historie des Kontinents. Ich bin auch gespannt, warum diese Vorgeschichte so wichtig ist, dass die Reihe danach benannt wird, obwohl es schon hunderte Jahre her ist. Jedenfalls hat die Magie irgendwas damit zu tun.

Die Identität der Männer ist ein großes Geheimnis in einem großen Teil des Buches. Das hat schon einen Teil der Spannung ausgemacht, denn daran hat es im Mittelteil etwas gemangelt, während das Ende so spannend war, dass es keine Rolle mehr spielte. Es gibt Kapitel aus der Sicht von Prinz, Attentäter, Kaden und Rafe, und auch aus denen ist nicht ersichtlich, wer denn nun wer ist. Daher war es natürlich auch schwierig, sich einen Favoriten herauszupicken. Also da ich den Prinz mochte, habe ich zu dem gehalten, den ich für den Prinzen hielt und hab nach Beweisen gesucht, die seine Identität bestätigen. Man merkte jedenfalls in diesen Kapiteln, dass da Gefühle aufkeimen.

Es sind jetzt noch viele Fragen offen und es gab einen fiesen Cliffhanger, daher freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung, die im Mai erscheint.

Schreibstil
Der Schreibstil ist sehr flüssig und ich konnte lange Abschnitte an einem Stück lesen. Das letzte Drittel - also so 170 Seiten - habe ich auf insgesamt drei Stunden Zugfahrt gelesen, obwohl ich mich bei Fahrten eigentlich nie so lange konzentrieren. Aber vor allem das letzte Drittel fand ich auch sehr spannend, und konnte es gar nicht mehr weglegen. Das Buch hat eigentlich keine langweiligen Passagen, aber ich finde, dass es doch ein paar Längen hatte, durch Wiederholungen wie Lias nicht endende Überlegungen über ihre Gabe, die zu keinem Ergebnis führen, oder diese ganze Zeit, in der sie einfach in Terravin Zeit verbracht hat, ohne dass die Handlung vorankam.

Fazit
Insgesamt hat mir "Der Kuss der Verbliebenen" sehr gut gefallen. Es war spannend, hatte sympathische Charaktere und eine Handlung sowie einen Cliffhanger, die auf jeden Fall weiterlesen lassen. Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.