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Veröffentlicht am 28.09.2021

Nichts ist unmöglich ... ein vierter Teil, der ans Herz geht ...

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
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Die drei Vorgängerbände, die jeweils eine der Schwestern in den Fokus stellten, hatte ich bereits verschlungen und so konnte ich es auch diesmal kaum erwarten, den Roman um die vierte Thalheim Tochter, ...

Die drei Vorgängerbände, die jeweils eine der Schwestern in den Fokus stellten, hatte ich bereits verschlungen und so konnte ich es auch diesmal kaum erwarten, den Roman um die vierte Thalheim Tochter, Miri, endlich in den Händen zu halten. Miri, die Kämpferin, die in ihrem Leben schon viel Leid erleben musste, nimmt uns diesmal an die Hand und lässt uns als Leser teilhaben an ihrem jetzigen Leben in den Jahren 1966 bis 1971, aber auch an den Episoden der Vergangenheit, als sie als jüdisches Mädchen den Naziterror überstehen musste und an denen sie noch immer schwer zu knabbern hat. Getriggert durch kleinste Dinge in der Gegenwart - ein Geruch, ein Bild, ein Gefühl – steigen diese immer wieder mit Macht an die Oberfläche und lassen sie für einen Moment wie gelähmt zurück.

Doch das Leben hält auch Freudiges für sie bereit. Die kleine Familie bestehend aus Miri, Schani und Adoptivtochter Jenny Feldmann könnte kaum glücklicher sein. Und so verursacht Miris vollkommen unerwartete Schwangerschaft dann zunächst auch einige Wellen im Wasserglas. Auch nach der Geburt des kleinen Wirbelwinds will sich so schnell noch keine Ruhe einstellen. Doch Miri hat ihren Platz in der Familie Thalheim gefunden und Vater Friedrich hält große Stücke auf sie. Fühlt er sich doch auch immer noch ein wenig schuldig, nicht schon viel früher damit begonnen zu haben. Es gibt eigentlich fast nichts, was diese Familie nicht stemmen kann, oder doch … ???

Die spannende Geschichte rund um die Thalheims spickt Brigitte Riebe immer wieder gekonnt mit dem damals aktuellen Zeitgeschehen. Ein Wiedersehen mit der bewunderns- und zugleich liebenswerten Kanzlergattin Rut Brandt gehört dabei für mich zu einem der vielen kleinen Höhepunkte. Bunte Mini- und Maximode leuchtet den Weg begleitet von der Musik der Beatles, Jimi Hendrix und den „I’m a believer“ singenden Monkees. Schnell muss man aber feststellen, dass in den späten 60er, frühen 70er Jahren nicht alles Gold ist was glänzt, und so erleben wir auch die Demonstrationen und Anfänge der RAF, die uns noch bis weit in der 90er Jahre verfolgen werden.

Die Autorin präsentiert ihren Lesern mit ihrem teils farbenfrohen, teils aber sehr nachdenklich machenden Roman die ganze Bandbreite der Gefühle, die mal Gänsehaut, mal Trauer aber auch viel Freude auslösten. Nach vier gelungenen Thalheim Romanen fällt mir hier der Abschied unheimlich schwer.

Nicht nur, aber auch Dank der wunderbaren Leserunde, aktiv und sehr engagiert begleitet von der Autorin Brigitte Riebe, will und muss ich diesem vierten und leider auch letzten Teil der Reihe um die Thalheim Mädels mit fünf Sternen die absolute Bestnote mit einer unbedingten Leseempfehlung geben. Liebe Brigitte, das war einfach nur großartig!!!!

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Die Höhen und Tiefen einer Hamburger Kaufmannsfamilie ...

Der nahende Sturm
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Diesen Teil fand ich doch um einiges spannender als den Vorgängerband. Hier ist richtig was an Aktion geboten, als Familie Hansen ihrem abtrünnigen Spross Richard und Roberts Exfrau Elisabeth auf den Fersen ...

Diesen Teil fand ich doch um einiges spannender als den Vorgängerband. Hier ist richtig was an Aktion geboten, als Familie Hansen ihrem abtrünnigen Spross Richard und Roberts Exfrau Elisabeth auf den Fersen ist. Mutige Pläne werden geschmiedet und es scheint wieder aufwärtszugehen, wenn auch eine fette Regenwolke über Hans und Luise das allgemeine Glück zu trüben scheint.

Auch im fernen Kamerun steht die Zeit nicht still. Die von der Hansen Plantage überwundene Spinnmilbenplage bleibt natürlich nicht ohne Neider und der arme Hamza muss schwer kämpfen, um zu bestehen. Hilfe naht, aber wird es reichen um ihn als Verwalter in Personalunion zu bestätigen?

Allmählich nähert sich die achtteilige Reihe im mehr dem Ende und ich freue mich schon sehr auf die letzten beiden Teile, die noch einmal richtig Nervenkitzel und Dramatik versprechen. Für diesen sechsten Teil vergebe ich mit gutem Gewissen mit viereinhalb von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Einmal Hamburg, Wien, Kamerun und zurück ...

Der mutige Weg
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Mit „Der mutige Weg“ halte ich bereits den fünften Band der Hansen-Saga von Ellin Carsta in den Händen. Auch in diesem Teil lässt uns die Autorin an den Ereignissen an allen drei Schauplätzen – Hamburg, ...

Mit „Der mutige Weg“ halte ich bereits den fünften Band der Hansen-Saga von Ellin Carsta in den Händen. Auch in diesem Teil lässt uns die Autorin an den Ereignissen an allen drei Schauplätzen – Hamburg, Wien und Kamerun – teilhaben. Es geschehen unrechte Dinge im Kontor in Hamburg und es scheint, dass diesmal leider ein Mitglied der eigenen Familie die Finger im Spiel hat. Derweil ist im fernen Kamerun inzwischen Therese mit Söhnchen Franz angekommen und Robert Hansen somit im siebten Himmel. Georg und Vera Hansen haben dagegen in Wien so ihre Probleme …

Alle Charaktere bekommen auch diesmal wieder einen mal kleineren und mal größeren Fokus in der Geschichte, doch mir hat ein wenig die Spannung gefehlt. Mir scheint es fast als benutzt Frau Carsta diesen Band, um auf die Geschehnisse im nächsten vorzubereiten und dem Leser einfach die Teilnehmer nochmal nahe zu bringen. Fast bin ich gewillt zu sagen, das hätte man dann mit Band sechs kombinieren können. Dennoch hat mir auch dieser Teil die Familie wieder nähergebracht und ich freue mich auf die letzten drei Teile. Ich vergebe für den mutigen Weg dreieinhalb von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Die RMS Lusitania ... eine Reise gegen jede Vernunft ...

Das Herz des Ozeans
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Der Klappentext des Romans „Das Herz des Ozeans“ liest sich ausgesprochen spannend. Als Leser kann man es kaum verhindern, die Bilder aus dem Film „Titanic“ im Kopf zu haben, wenn man das Buch aufschlägt. ...

Der Klappentext des Romans „Das Herz des Ozeans“ liest sich ausgesprochen spannend. Als Leser kann man es kaum verhindern, die Bilder aus dem Film „Titanic“ im Kopf zu haben, wenn man das Buch aufschlägt. Zu Anfang weist die Geschichte auch durchaus Parallelen auf. Die reiche Caroline Hochstetter trifft auf die arme Tessa Fairweather und ihre betrügerische Schwester. Doch schnell hören diese Ähnlichkeiten auf und die Story wird ein wenig wirr und – ich traue es mich fast nicht zu sagen – langweilig. Ein dritter Erzählthread, der in der Gegenwart spielt und rund um die Schriftstellerin Sarah Blake angesiedelt ist, taucht auf. Hier versucht die Amerikanerin Sarah den Geheimnissen der Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Ich glaube, der hat mir ausnahmsweise mal am besten gefallen. Zurück auf dem Schiff und in der Vergangenheit kommt erst auf den letzten hundert Seiten so etwas wie Nervenkitzel auf, doch kaum sind die ersten dramatischen Momente erlebt, ebben sie auch schon wieder ab. Mit viel gutem Willen vergebe ich drei von fünf Sternen und muss sagen, dass mich das Buch ein wenig unbefriedigt zurücklässt. Schade, hier hatte ich mir definitiv mehr von versprochen.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Ein bullernder Ofen, ein duftendes Brot und dann kam der Krieg ...

Trümmermädchen
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Obwohl der Roman im Jahr 1941 seinen Anfang nimmt – also mitten im tobenden Zweiten Weltkrieg – scheint für die junge Anna fast noch alles in Ordnung zu sein. Sie hat Glück, denn sie darf mit Onkel Matthias ...

Obwohl der Roman im Jahr 1941 seinen Anfang nimmt – also mitten im tobenden Zweiten Weltkrieg – scheint für die junge Anna fast noch alles in Ordnung zu sein. Sie hat Glück, denn sie darf mit Onkel Matthias und Tante Marie direkt neben der warmen Backstube wohnen, aus der es nicht nur gut riecht, sondern auch noch himmlisch schmeckt. Die Regierung hat Matthias unabkömmlich gestellt, schließlich versorgt er die hungrigen Menschen mit Brot und Brötchen. Doch allmählich gehen dem Führer die Soldaten aus und so wird auch Matthias schließlich eingezogen und an die russische Front geschickt. Wie soll es nur weitergehen? Eins scheint sicher, es geht bergab! Getrieben von Hunger, Mut und einer unerschütterlichen Portion Ehrgeiz hat Anna es sich schnell auf die Fahne geschrieben, Marie, den kleinen Karl und sich selbst über die Runden zu bringen. Aus Verzweiflung begibt sie sich diesseits der Legalität … wird die Familie es schaffen?

Die Autorin Lilly Bernstein, vielen besser bekannt unter ihrem echten Namen Lioba Werrelmann, ist selbst Bäckerstochter und kann so wunderbar ihre Erfahrungen in den Roman einfließen lassen. Auch zeichnet sie ein sehr authentisches Bild vom kriegsgebeutelten Köln in den späten Kriegsjahren. Fast scheint es, als hätte sie selbst Hunger und Kälte erleiden müssen. So weit so gut aber dennoch kann ich an dieser Stelle leider nicht die volle Punktzahl vergeben. Der Schreibstil erscheint mir für einen Roman für Erwachsene doch recht einfach und mehr auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten. Alles in allem ein eindringliches Buch, das von mir deshalb vier von fünf Sterne erhält.

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