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Veröffentlicht am 07.02.2020

Dunkle Geschäfte im mittelalterlichen Köln ...

Der Ring des Lombarden
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Sie hat es gewiss nicht immer leicht, die junge Aleydis de Bruinker, die vor einiger Zeit durch ein Gewaltverbrechen an ihrem Mann Nicolai ganz plötzlich und viel zu früh zur Witwe wurde. Doch sie schlägt ...

Sie hat es gewiss nicht immer leicht, die junge Aleydis de Bruinker, die vor einiger Zeit durch ein Gewaltverbrechen an ihrem Mann Nicolai ganz plötzlich und viel zu früh zur Witwe wurde. Doch sie schlägt sich tapfer und wird immer selbstbewusster. In ihrem Haus wohnen neben der Dienerschaft auch noch drei junge Mädchen, um deren Erziehung sie sich kümmert. Dennoch zögert sie keinen Moment als Matteo vor der Tür steht, der Sohn ihres verstorbenen Schwagers Andrea. Als sich schließlich auch noch Alessandro zu der Runde gesellt, wird es langsam eng … besonders der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve steht der ganz Situation sehr kritisch gegenüber und hat so seine eigenen Pläne. Nach und nach überschlagen sich die Ereignisse und schließlich erhält Aleydis einen immer tieferen Einblick in die dunklen Geschäfte ihres Mannes. Schnell muss sie feststellen, dass Reichtum die Begierden der Anderen weckt und angreifbar und verletzlich macht ….

Wie schon im ersten Band hat Petra Schier es mal wieder geschafft mich als Leserin mitzunehmen und mitten ins Geschehen zu platzieren. Sie hat eine Gabe das Augenmerk nicht nur auf die Charaktere, sondern auch auf ihre Umgebung zu lenken, sodass man sich stehts fühlt als sei man vor Ort und live dabei. „Ich versuche beim Schreiben alle Sinne anzusprechen“ verriet sie mir in der Leserunde und genau das ist ihr gelungen. Ich konnte die mittelalterliche Stadt Köln und ihre Bewohner riechen, schmecken und hören. Ich durfte mit ihnen an der Hand durch unterirdische römische Gänge wandeln und alte Grabstätten erkunden. Und ich durfte das Geheimnis um den „Ring des Lombarden“ erforschen. Ich freue mich riesig auf Band drei und spreche für diese Reihe eine überzeugte Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Wie eine Laune der Natur das Leben auf den Kopf stellt ...

Ellas Geheimnis
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Das war mal wieder so ein richtig schön dicker Wälzer, der mich da übers Wochenende begleitet hat. Wie gut, dass draußen Sturm und Regen tobten. Ich habe mir „Ellas Geheimnis“ von Patricia Mennen vorgenommen ...

Das war mal wieder so ein richtig schön dicker Wälzer, der mich da übers Wochenende begleitet hat. Wie gut, dass draußen Sturm und Regen tobten. Ich habe mir „Ellas Geheimnis“ von Patricia Mennen vorgenommen und wurde von München bis ins ferne Afrika entführt, aber nun kurz zum Inhalt …

In zwei Handlungssträngen, die auf den ersten Blick scheinbar nichts miteinander zu tun haben, lernen wir Luise und Henny kennen. Henny und ihre Freundin leben in München in der Zeit kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Die Beiden sind jung und frei und haben mit Politik groß nichts am Hut. Sie sind Schwesternschülerinnen, die eine strebsam, die andere eher das junge Leben genießend. So ist es dann auch die quirlige Frieda, die ihre Freundin Henny zu einem gemeinsamen Tanzabend überredet, der ihrer beider Leben für immer auf den Kopf stellen soll. Henny lernt Emil kennen und die zwei verliebten jungen Leute sind sich eigentlich sofort einig, das passt einfach. Auch Frieda lernt ein wenig später ihre große Liebe kennen, doch dieses Quartett passt auf einmal nicht mehr zusammen, denn der bevorstehende Krieg und die neue politische Einstellung wirft bereits seine dunklen Schatten …

Im zweiten Handlungsstrang treffen wir auf die junge Luise, die bis jetzt in ihrem Elternhaus geliebt und gefördert aufwachsen durfte. Der frühe Tod der Mutter reißt jedoch ein großes Loch in die Familie und lässt Luise unglücklich zurück. Um sie aus ihrer Lethargie zu reißen, nimmt ihr Bruder sie mit auf eine Party, wo sie sich prompt in den falschen Mann verliebt. Ein erneuter Schicksalsschlag für Luise, doch da tritt auf einmal ein schottischer Missionar in ihr Leben und nimmt sie mit ins ferne Afrika …

Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten. Ich kann euch jedoch ein wunderbares Buch versprechen, in das man so richtig eintauchen kann. Die großartigen Beschreibungen der Autorin erweckten die Charaktere für mich zum Leben und vermittelten ein Gefühl des „Dabeiseins“. Ich fieberte direkt mit Henny, Emil, Luise und Thomas mit. Doch auch die Nebencharaktere und ihre Schauplätze kamen nicht zu kurz. Die bedrückende Atmosphäre in Nazideutschland erreichte mich ebenso wie die für uns fremde Welt des spirituellen Afrikas. Eine sehr schön gezeichnete Geschichte, die für mich vier von fünf möglichen Sternen verdient. Und das schönste ist, ich habe zwei weitere Bücher der Autorin auf meinem SUB entdeckt …

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Besessen vom Töten ...

Stirb
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Es ist bestimmt schrecklich, sich ständig verfolgt, beobachtet oder gar in Gefahr zu fühlen. Genau so muss es Lara und ihrer Tochter Emma gehen, die seit dem tragischen Ereignis in Berlin kein Wort mehr ...

Es ist bestimmt schrecklich, sich ständig verfolgt, beobachtet oder gar in Gefahr zu fühlen. Genau so muss es Lara und ihrer Tochter Emma gehen, die seit dem tragischen Ereignis in Berlin kein Wort mehr gesprochen hat. Ganz langsam jedoch taut Lara wieder auf seit es die Beiden im Zuge des Zeugenschutzprogramms auf Rügen eine neue Heimat gefunden haben. Doch dann hat Lara einen schrecklichen Verdacht und ruft die Polizei in Berlin zur Hilfe. Zu behaupten, sie hat damit eine ganz Lawine an Ereignissen los getreten, entspricht durchaus der Wahrheit … „let the games begin …“

Um nicht für weitere Leser zu spoilern, belasse ich es hiermit bei der Beschreibung, und möchte lediglich positiv anmerken, dass mich das Buch richtig in den Bann gezogen hat. Und als man schon dachte, alles sei geklärt, eröffnen sich nochmals neue tödliche Perspektiven. Aber genau dafür gibt es von mir leider auch ein Sternchen Abzug, denn zum Schluss hin kam es mir fast vor, als wäre der Autorin auf den letzten Drücker noch ein neuer Plot eingefallen und sie wollte nochmal so richtig Gas geben. Mir war es zu viel, ich fühlte mich ein wenig überrumpelt. Manchmal ist weniger mehr ...

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Angst und Adrenalinstoß ...

Töchter der Lüfte
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Dieses Buch, der mir bereits durch „Der Kommandant und das Mädchen“ bekannten Autorin Pam Jenoff führt uns zurück in eine düstere Zeit. Es beginnt mit einem ganz wunderbaren Prolog, den es sich lohnt, ...

Dieses Buch, der mir bereits durch „Der Kommandant und das Mädchen“ bekannten Autorin Pam Jenoff führt uns zurück in eine düstere Zeit. Es beginnt mit einem ganz wunderbaren Prolog, den es sich lohnt, nochmals zu lesen, nachdem man das Buch beendet hat. Dann wird man verstehen, welch wichtige Bedeutung das Fach hat und welche Tragik hinter seiner Leere steckt … doch nun kurz zur Geschichte an sich. Die Autorin lässt pro Kapitel jeweils das holländische Mädchen Isa oder die deutsche Zirkuskünstlerin Astrid sprechen. Isa findet sich nach einer Flucht aus dem ihr bis dahin vertrauten Leben im Zirkus wieder. Nach einer ungewollten Schwangerschaft aus dem Elternhaus verstoßen, finden Zirkusleute sie schließlich halberfroren in einem Waldstück und können sie retten. Isa ist nicht allein, ein kleines dunkelhaariges Baby liegt in ihrem Arm. Was hat es mit ihrem mysteriösen Bruder auf sich? Im Zirkus angekommen, lernt sie die Trapezkünstlerin Astrid kennen, die ihr erst wenig wohlgesonnen und misstrauisch gegenübersteht. Denn auch Astrid trägt ein Geheimnis in sich. Sie ist Jüdin und wird hier im Zirkus gedeckt und versteckt. Es sind schwierige Zeiten nicht nur für die Zirkusleute und für Liebesbeziehungen – schon gar nicht mit dem Feind – ist kein Platz in der glitzernden Manege …

Während Pam Jenoff eine sehr anschauliche Art zu Schreiben hat, fühlte ich mich beim Lesen dennoch ein wenig abseits statt mittendrin. Sie spart meiner Meinung oft ein wenig an tieferen Gefühlen, so dass ich den Protagonistinnen nicht richtig nahe kommen konnte. Zum Leben im Zirkus habe ich viel gelernt und möchte hier gerne meine Bewunderung für die Arbeit der Künstler aussprechen. Es ist eine harte Arbeit, bei der sie sich nicht selten in Lebensgefahr begeben. Gefallen hat mir auch die Tatsache, dass der Roman in Anlehnung an eine wahre Geschichte geschrieben. Die Figur der im Roman beschriebenen Astrid basiert auf der, der deutsch-jüdischen Zirkuskünstlerin Irene Bento. Sie wird 1943 von Zirkusdirektor Althoff zusammen mit ihrer Mutter, Schwester und Tochter versteckt. Das Publikum hatte keine Ahnung. Mein allerhöchster Respekt gilt diesem tapferen Mann und seinem mutigen Eingreifen, das nicht nur ein Leben rettete.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Was bin ich? ... nein, hier geht es nicht um "Heiteres Berufe raten" ...

Das Geständnis meines Mannes
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Für dieses Buch eine Zusammenfassung schreiben zu wollen, scheint mir schier unmöglich, ohne zu viel zu verraten, deshalb muss ich es lassen. Gleich auf den ersten Seiten schreibt Eilish, eine der Hauptcharaktere ...

Für dieses Buch eine Zusammenfassung schreiben zu wollen, scheint mir schier unmöglich, ohne zu viel zu verraten, deshalb muss ich es lassen. Gleich auf den ersten Seiten schreibt Eilish, eine der Hauptcharaktere und Ehefrau von Luke Livingston, dass sie uns ihre Geschichte erzählen möchte und – Junge, Junge – sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Während der ganzen Lesezeit dieses Romans fragte ich mich, wie ich mich verhalten hätte. Ja, ich frage mich sogar, ob meine eigene Familie das überstanden hätte.

Von der Autorin Charity Norman bin ich es gewöhnt, dass sie mich mit ihren Büchern fesselnd. Auch dieses Mal bin ich nicht enttäuscht worden. Sie schreibt auf eine ganz besondere Art, so dass mich sogar die Bücher von ihr beeindrucken, die vom Thema her nicht so wirklich interessant für mich sind. Mein Lieblingsbuch von ihr ist immer noch „Das Ende meiner Welt“, aber auch dieses braucht sich nicht zu verstecken. Freue mich schon auf neue Lektüre dieser tollen Autorin, die nach Uganda und England inzwischen Neuseeland ihre Heimat nennt.

Übrigens ist das Cover der deutschen Ausgabe sehr gut gelungen. Wer das Buch gelesen hat, wird verstehen, was ich damit meine.

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