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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2019

Viel mehr als nur Säbelgerassel ...

Der Wanderer
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In diesem zweiten Teil der Gral Trilogie macht sich der Bogenschütze Thomas von Hookton – diesmal in Begleitung eines neuen Freundes, dem Schotten Robbie Douglas – erneut auf die Suche nach dem heiligen ...

In diesem zweiten Teil der Gral Trilogie macht sich der Bogenschütze Thomas von Hookton – diesmal in Begleitung eines neuen Freundes, dem Schotten Robbie Douglas – erneut auf die Suche nach dem heiligen Gral. Schließlich fällt ihm ein Buch in die Hände, das ihm sein Vater hinterließ. Es handelt sich um ein Werk mit zahlreichen, verschlüsselten Hinweisen auf den Gral, das ihm viele Neider auf den Hals jagt. Neben den im gigantischen 100jährigen Krieg auftretenden Schlachten, muss er sich nun auch noch mit diesen Nebenbuhlern rumschlagen. Kann er die vielen Kämpfe unbeschadet überstehen?


Ich gestehe, einige Stellen ließen mich das Buch fast abbrechen oder wenigstens vorspulen. Irgendwie hatte ich mal wieder total den Überblick verloren, wer hier gut und böse war. Aber mein Durchhaltevermögen hat sich gelohnt. Ich bekam eine Geschichte zu hören, die neben grausamen Schlachten auch einiges an Spannung, Liebe und ab und zu sogar durchblitzenden Humor lieferte, so dass ich es nun kaum erwarten kann die Trilogie mit dem letzten Teil „Der Erzfeind“ zu beenden.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Mein Haar hat die Farbe von Milch ...

Die Farbe von Milch
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Was für ein beeindruckendes Buch um ein einfaches Bauernmädchen zu Anfang des 19ten Jahrhunderts. Die junge Mary ist bei Weitem nicht die einzige, die damals das Schicksal eines harten Lebens ertragen ...

Was für ein beeindruckendes Buch um ein einfaches Bauernmädchen zu Anfang des 19ten Jahrhunderts. Die junge Mary ist bei Weitem nicht die einzige, die damals das Schicksal eines harten Lebens ertragen musste. Es war zu diesen Zeiten nicht unüblich, dass die Kinder auf dem Hof mithalfen und so von morgens bis abends schufteten. An Freizeit oder Lesen und Schreiben zu lernen, war gar nicht zu denken. So war es doch ein unendliches Glück – wenn sie es auch nicht gleich so sah – dass Mary dieser Einöde entrinnen durfte, in dem sie dem Pfarrer zur Hand ging und dessen kranke Frau pflegte. Ganz allmählich führt der Herr des Hauses sie an die Welt der Bücher und des Lesens und Schreibens. Er findet in ihr eine wissbegierige Schülerin. Die Stimmung ändert sich drastisch als die Frau des Pfarrers stirbt …
In recht einfachen Sätzen beschreibt Mary ihr Leben. Man will sie fast ein wenig emotionslos nennen, aber so hat sie es zu Hause gelernt. Da wurde um die Liebe nicht viel Federlesens gemacht. Doch Mary kann lieben, das zeigt sie ihrem alten Großvater so oft es geht. Umso schlimmer fand ich die Art, wie ihr Vater sie behandelte indem er sie an den Pfarrer nahezu verschacherte. Seite um Seite vertraut sie uns als Lesern und Hörern ihr Leben an und ganz allmählich beginnt man zu ahnen, wie die Geschichte enden wird …
Die Sprecherin Laura Maire hat Mary genau die richtige Stimme gegeben und während des Hörens ist mir Mary sehr ans Herz gewachsen. Einfach eine wunderbare Geschichte. Mein Hörbuchhighlight des Monats!

Veröffentlicht am 02.07.2019

Tja, was wäre, wenn es so gewesen wäre?

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Schon, wenn man den Klappentext liest, laufen einem Schauer den Rücken hinunter. Die junge Programmiererin Helene nimmt uns mit auf die Reise zurück ins Jahr 1942, zu Zeiten des Nazi Regimes und des Zweiten ...

Schon, wenn man den Klappentext liest, laufen einem Schauer den Rücken hinunter. Die junge Programmiererin Helene nimmt uns mit auf die Reise zurück ins Jahr 1942, zu Zeiten des Nazi Regimes und des Zweiten Weltkriegs. Soweit alles bekannt. Was aber in diesem „was wäre wenn“ Szenario erschreckend anders ist, ist die Tatsache, dass die Überwachung bedingt durch Zukunftstechnologien eine Form annimmt, die nicht mehr zu toppen ist. Hier sind banale Hausdurchsuchungen überflüssig, denn der Staat kontrolliert die Bevölkerung anhand ihres Strom- und Lebensmittelverbrauchs, der akribisch aufführt, wie viele Menschen wo wohnen. Helene selbst hat dieses Programm geschrieben, das ihr und ihrem Freund nun zum Verhängnis zu werden scheint …
Auf spannende Weise, wenn auch an manchen Stellen ein wenig langatmig, zeigt uns der bekannte Autor Andreas Eschbach: „Schlimmer geht’s immer“! Wir können die Zeit natürlich Gott sei Dank nicht wirklich zurückdrehen und diese totale Überwachung im Dritten Reich zum Leben erwecken. Aber man stellt sich als Hörer doch unweigerlich die Frage, wie es damit in der Gegenwart bestellt ist. Und wie wird es wirklich für uns, wenn das Bargeld abgeschafft wird wie in der fiktiven Geschichte um das NSA? Können wir den „Fortschritt“ überhaupt noch aufhalten auf dem Weg zu gläsernen Menschen? NSA … ein typischer Eschbach. Mir hat er gut gefallen und ich spreche gerne eine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Wenn sich die Kälte des Staates New York in die Seelen der Bewohner einnistet ...

Böse Seelen
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Mmmhhh … so sehr ich diese Reihe mag, war ich diesmal doch ziemlich enttäuscht von dem Fall. „Unsere“ Kate ist nach New York beordert worden, was bedeutet, dass sie natürlich auch ihr Team zurücklassen ...

Mmmhhh … so sehr ich diese Reihe mag, war ich diesmal doch ziemlich enttäuscht von dem Fall. „Unsere“ Kate ist nach New York beordert worden, was bedeutet, dass sie natürlich auch ihr Team zurücklassen muss und diese im Buch dadurch nur am Rande auftauchen.
Die verdeckten Ermittlungen, während derer Kate mal wieder in die Rolle einer amischen Frau eintaucht, ließen für mich leider die Spannung missen und zogen sich recht zäh durch die erste Hälfte des Buchs. Gegen Schluss kam, wie eigentlich in allen ihren Fällen, der große Showdown, den sie mal wieder nur knapp überlebte. Schade fand ich auch, dass ihr Lebenspartner John Tomasetti mal wieder in die Rolle des besorgten Mannes gezwängt wurde, dem jedoch zum Eingreifen die Hände gebunden waren.
Ich hoffe doch sehr, dass Band 9 dieser an sich sehr interessanten Reihe mal wieder ein bisschen mehr Kick hat, sonst befürchte ich, dass sich Kate Burkholder für mich irgendwann erledigt hat. Schade.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Die Geister, die ich rief ...

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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WOW! Da haben Sie aber einen Volltreffer gelandet, Frau Löhnig! Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Nachdem ich Anfang des Monats gerade das aktuelle Buch um Kommissar Dühnfort gelesen hatte, ...

WOW! Da haben Sie aber einen Volltreffer gelandet, Frau Löhnig! Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Nachdem ich Anfang des Monats gerade das aktuelle Buch um Kommissar Dühnfort gelesen hatte, war ich natürlich schon mittendrin im Leben Tinos und seiner Frau Gina. Und zu meiner Freude ging es hier nun recht nahtlos weiter. Doch die Rollen sind diesmal umgedreht und Kommissarin Angelucci steht im Mittelpunkt des Geschehens. Sie, ihr Kollege Holger und natürlich die beiden rätselhaften Skelette, die wie durch Geisterhand aus der Vergangenheit in die Gegenwart befördert werden. Ich konnte es mir lebhaft vorstellen, was das für ein Gerede und Misstrauen in dem kleinen Dorf Altbruck verursachte. Ein Dorf, in dem ohnehin zwei der wichtigsten Familien seit Jahrzehnten eine private Fehde führen. Doch wie hängt diese Fehde mit den beiden unbekannten Toten zusammen? Gina hat sich regelrecht festgebissen an diesem Fall und will unbedingt die Antwort darauf erfahren, koste es was es wolle …
Durch zwei Erzählstränge verknüpft die Autorin auf spannende Weise diese Aufklärung, die den Leser mehr als einmal auf eine falsche Fährte lockt. Sie legt erschütternde Details aus den Zeiten der Zwangsarbeiterschaft frei, die mich mitleiden ließen mit diesen armen, gegen ihren Willen verschleppten Menschen. Sie waren bitter benötigt in der nicht sterben wollenden Hoffnung auf den Endsieg. Doch wehe, es kamen Gefühle oder gar Liebe mit ins Spiel!
Dieser Kriminalroman beinhaltet für mich viel mehr als die Aufklärung zweier Morde. Inge Löhnig hat hier ein brisantes Thema mit verarbeitet, das den Leser in Atem hält. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich den Nebenschauplatz mit der ominösen Insektenfrau wirklich gebraucht habe, aber eines schafft der ja auf jeden Fall … er schweißt die kleine Familie bestehend aus Tino, Gina und Töchterchen Chiara noch enger zusammen … gut gemacht, liebe Frau Löhnig! Nun bin ich natürlich sehr gespannt auf den nächsten Fall. Wer wird das Rennen machen, Tino oder Gina?