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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2018

Fluch oder Segen? ... das Ende der deutschen Monarchie ...

Eben noch unter Kronleuchtern ...
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Meine Glücksfee meinte es mal wieder gut mit mir und so durfte ich dieses interessante Buch in einer Leserunde genießen. Es ist mit seinen 180 Seiten relativ schnell gelesen aber bei Weitem nicht so schnell ...

Meine Glücksfee meinte es mal wieder gut mit mir und so durfte ich dieses interessante Buch in einer Leserunde genießen. Es ist mit seinen 180 Seiten relativ schnell gelesen aber bei Weitem nicht so schnell vergessen. Ich war selbst überrascht, wie wenig ich über unseren letzten bayrischen König und seine Familie wusste. Während sich die Welt intensiv mit der Zarenfamilie Romanov beschäftigt hat und dies bis zum heutigen Tage tut, ist die Geschichte dieser Familie eigentlich recht unspektakulär im Hintergrund versandet. Umso schöner, dass sich die engagierte Autorin Christiane Böhm der Story angenommen hat und mit viel Liebe die Tagebücher der Königstöchter, aber auch ihrer bewundernswerten Kammerfrau Fanny Scheidl, die mit ihren damals immerhin schon über 70 Jahren eine unheimlich Stütze für die Königsfamilie darstellte, veröffentlicht. Ganz besonders interessant ist hierbei der Stil der Tagebücher. Man schrieb damals wohl so, dass diese durchaus von der Öffentlichkeit gelesen werden konnten, allzu persönliche Gefühlsäußerungen fehlen – leider. Dadurch wirkt das Buch manchmal fast ein wenig nüchtern obwohl doch die ganze Aktion wohl mehr als tragisch und gefährlich war. Sehr gut gefallen hat mir die Ausschmückung des Buchs mit Fotos und Karten, die einem die königliche Familie ein wenig näher gebracht hat. Allen adelsinteressierten Lesern und Leserinnen möchte ich dieses Buch ans Herz legen, von mir bekommt es eine unbedingte Leseempfehlung.

Ich meine gehört zu haben, dass noch ein weiteres Werk zu dieser Familie in Arbeit ist, das die Informationen zu einer der Tagebuchschreiberinnen noch vertiefen wird. Hierauf bin ich sehr gespannt und jetzt schon neugierig.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Hier geht es um mehr als um den Käfer ...

Eine Familie in Deutschland
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Ich muss gestehen, dass ich großer Peter Prange Fan bin und mich auch dieses Buch aus seiner Feder wieder begeistern konnte. Immer wieder wählt er interessante geschichtliche Themen, zu diesem hier hat ...

Ich muss gestehen, dass ich großer Peter Prange Fan bin und mich auch dieses Buch aus seiner Feder wieder begeistern konnte. Immer wieder wählt er interessante geschichtliche Themen, zu diesem hier hat aber diesmal fast jeder einen Bezug, dessen Eltern oder Großeltern in Deutschland zu Zeiten der Machtergreifung der Nationalsozialisten lebten. Wie auch der Autor habe auch ich mich schon oft gefragt: „Wie hätte ich mich verhalten? Hätte ich den Mut zum Widerstand gehabt, oder wäre ich mit gelaufen?“ Stellvertretend für viele dient mir in diesem Roman Familie Ising als Beispiel. In dieser Familie finden wir neben wunderbaren Erfolgen eben auch Schicksalsschläge, wie eine geistige Behinderung oder Gewagtes wie gleichgeschlechtliche Liebe. Die Seiten flogen nur so dahin und haben mich regelrecht in den Bann gezogen. Nun bin ich natürlich fürchterlich gespannt auf den nächsten Teil. „Zucker schadet? Grundverkehrt! Zucker schmeckt, Zucker nährt!“ – wie wird es weitergehen mit dem Zuckerbaron und seiner Familie?

Veröffentlicht am 15.11.2018

Ein typischer Jojo Moyes Roman ... ein wenig fantastisch aber macht Lust auf mehr ...

Im Schatten das Licht
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Obwohl ich kein Pferdefan bin und diesem Hörbuch erst ziemlich kritisch gegenüber stand, hat es mich fast überzeugen können. Jojo Moyes, die in jedem Jahr gefühlte fünf neue Bücher zu schreiben scheint, ...

Obwohl ich kein Pferdefan bin und diesem Hörbuch erst ziemlich kritisch gegenüber stand, hat es mich fast überzeugen können. Jojo Moyes, die in jedem Jahr gefühlte fünf neue Bücher zu schreiben scheint, versteht es einen Wohlfühlfaktor zu übermitteln, wie wenig andere Autoren. Sie schafft es den Leser/Hörer auch für die weniger sympathischen Protagonisten zu begeistern und nicht nur schwarz-weiß zu sehen. Während die Geschichte an sich recht abenteuerlich ist und in dieser Form wohl kaum im wahren Leben hätte geschehen können, fühlte ich mich als Hörer abgeholt und gut unterhalten. Den einen Stern Abzug gibt es aber genau dafür, die etwas zu vielen Zufälle.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Frieda Klein does it again ...

Eisiger Dienstag
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Selten habe ich den zweiten Teil einer Reihe gehört, die so nahtlos an Teil eins anknüpft. Ich würde sagen, diese Reihe ist für Quereinsteiger schlecht geeignet.
Spannend ist in diesem Buch nicht nur ...

Selten habe ich den zweiten Teil einer Reihe gehört, die so nahtlos an Teil eins anknüpft. Ich würde sagen, diese Reihe ist für Quereinsteiger schlecht geeignet.
Spannend ist in diesem Buch nicht nur der neue Fall sondern ganz besonders auch das Privatleben von Psychotherapeutin Frieda Klein. Hat sie diesmal den Bogen überspannt? Der alte Fall ist noch nicht abgeschlossen und schon findet sie sich wieder mittendrin im Geschehen.
Die vielen Details verlangen dem Hörer einiges Konzentration ab aber man wird definitiv mit einer tollen Story belohnt, die … man sollte es kaum glauben … mal wieder mit einem Cliffhanger endet. Teil drei liegt Gott sei Dank schon auf dem SUB!

Veröffentlicht am 09.11.2018

Ein empfehlenswertes Zeitzeugnis ...

Mag’s im Himmel sein, mag’s beim Teufel sein
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Mit dem Thema Antisemitismus haben sich gerade in den letzten paar Jahre viele Romanautoren und - autorinnen befasst. Ich selbst habe auch einige dieser zum Teil großartig geschriebenen Geschichten gelesen. ...

Mit dem Thema Antisemitismus haben sich gerade in den letzten paar Jahre viele Romanautoren und - autorinnen befasst. Ich selbst habe auch einige dieser zum Teil großartig geschriebenen Geschichten gelesen. Dennoch ist es für mich auch immer mal wieder wichtig, den wahren Tatsachen in Form eines Sachbuchs direkt in die Augen zu schauen. Der Autorin Evelyn Steinthaler hat mit ihrem Buch ein wichtiges Zeitzeugnis erstellt, in dem sie die Leben vier verschiedener Künstlerpaare zu Zeiten des Naziregimes unter die Lupe nimmt. Während diese die Tatsache gemeinsam hatten aus jeweils einem jüdischen und einem nicht-jüdischen Partner zu bestehen, hätten ihre Einstellungen und Taten unterschiedlicher kaum ausfallen können. Während die einen sich pro-aktiv dem Terror gegenüber aufstellten, versuchten andere sich hinter ihrem Künstlerstatus zu verstecken und das Regime für sich arbeiten zu lassen. Mir hat das Buch an vielen Stellen die Augen geöffnet und mich wieder einmal erschüttert als ich lesen musste, wie viele Menschen damals der Willkür der herrschenden Klasse ausgesetzt waren und schlussendlich daran zerbrachen. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an die Autorin, dass sie mir und sicher auch vielen anderen Lesern mal wieder die Augen geöffnet hat.