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Veröffentlicht am 22.03.2017

Einfach mal was wagen…

Wenn du dich traust
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Lea zählt – aber wirklich alles. Sie macht sich Notizen über ihre Zahlen, kontrolliert immer wieder den Herd, ob dieser auch wirklich ausgeschalten ist, außerdem muss alles ordentlich sortiert sein. Jay ...

Lea zählt – aber wirklich alles. Sie macht sich Notizen über ihre Zahlen, kontrolliert immer wieder den Herd, ob dieser auch wirklich ausgeschalten ist, außerdem muss alles ordentlich sortiert sein. Jay hingegen ist ein chaotischer Typ, er liebt Parties, ist bislang für eine feste Beziehung wohl nicht zu haben, durchaus schon straffällig geworden. Durch Zufall werden die beiden WG-Bewohner – und das Chaos ist quasi vorprogrammiert, wenn zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander prallen. Oder geht doch alles gut?

Der mir bisher bekannte Klappentext (kann man auch hier nochmal nachlesen: http://www.arena-verlag.de/artikel/wenn-du-dich-traust-978-3-401-60149-6 ) hatte mich sehr neugierig auf das Buch gemacht, dass es ein Jugendbuch war, war mir da erstmal egal. Dass es mit über 300 Seiten auch ein eher dickerer Schinken ist – nun ja. (Gerade für unterwegs ist das für mich nicht sooo praktisch, egal.)

Die Geschichte ist an und für sich gut geschrieben, alles sehr gut nachvollziehbar, kein großartig komplizierter Satzbau, schon gar keine Fremdwörter oder Fachbegriffe, auch keine Jugendsprache, die da irgendwie eingebracht wurde – sehr gut. (Was dem Buch keinen Abbruch tut, dass die aktuelle Jugendsprache nicht verwendet wurde!)

Generell also lässt es sich gut lesen – würde es sich zu Beginn nicht so hinziehen. Bis man so richtig „durchstartet“ hat es lange gedauert, wie ich finde. Die Geschichte geht nach frühestens 100 Seiten los, zumindest ist das mein Gefühl. Vorher ist alles mehr oder weniger Geplänkel und war schleppend zu lesen, was ich echt schade finde. Dafür ist es interessant, wie einerseits Lea, dann aber auch wieder Jay die Geschichte aus seiner Sicht schildert – immer wieder abwechselnd die beiden also. Schön, hier einen Einblick in beide Personen zu bekommen, das hat mir gut gefallen. Auch die Entwicklung der Geschichte, die vielleicht teilweise schon ein bißchen vorhersehbar war. Spannend ist es dann durchaus wenn man sieht, wie sich die Geschichte entwickelt, die auch durchaus emotional ist.

Was in meinen Augen nicht ganz klar geht ist die Jugendfreigabe ab 14 Jahren – oder vielmehr die Empfehlung, wie auch immer. Dafür sind im Buch Szenen geschildert, die 14 Jährige zwar wohl schon kennen, die aber meiner Ansicht nach in einem Jugendbuch nichts verloren haben – bzw. hätte ich dann die Altersempfehlung auf 16 Jahre hochgesetzt. (Und ja, zwei Jahre sind in diesem Alter doch ein ordentlicher Schritt…). Mag manch Anderer vielleicht jetzt nicht so sehen, aber das ist meine Meinung.

Die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, grundsätzlich kann ich das Buch auch durchaus empfehlen. Ich ziehe jedoch zwei Sterne ab, da es lange gedauert hat, bis die Geschichte so richtig in Gang kommt sowie einen weiteren, da es für mich als Jugendbuch etwas zu freizügig geschrieben ist bzw. der Klappentext für mich anders zu deuten war (je ½ Stern). Entsprechend gibt es 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Kopfgeflüster

Zwei fürs Leben
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Anni hatte einen schweren Unfall. Als sie wieder aus dem Koma erwacht, hört sie eine Stimme. Die Stimme von Ben. Zuerst zweifelt sie an sich selbst, weil sie diese Stimme hört, mit der Zeit entwickelt ...

Anni hatte einen schweren Unfall. Als sie wieder aus dem Koma erwacht, hört sie eine Stimme. Die Stimme von Ben. Zuerst zweifelt sie an sich selbst, weil sie diese Stimme hört, mit der Zeit entwickelt sich jedoch ein angenehmer Austausch mit Ben. Doch existiert diese Person wirklich, die da immer mit ihr spricht? Und kann man sich in diese Person sogar verlieben?

Allein die Cover-Gestaltung hat mich schon neugierig auf das Buch gemacht, außerdem natürlich auch noch die Geschichte. Und – ich muss das direkt vorweg sagen – es lohnt sich auch absolut dieses Buch zu lesen!

Vom Schreibstil her hat es mir sehr gut gefallen, es ist gut zu lesen, keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe, angenehme Literatur, wie ich finde. Bei den Gesprächen von Anni und Ben (diese sind kursiv abgesetzt dargestellt) kann man nicht immer genau folgen, wer welchen Satz sagt, was aber nichts großartig ausmacht, finde ich, denn es kommt ja eher auf den Inhalt an.

Von der Art und Weise wie das Buch geschrieben ist, hat es mir auch gut gefallen. Es hört sich vom Titel her vielleicht ein wenig kitschig an, so war es für mich aber absolut nicht. Es ist ein unterhaltsames, durchaus auch mal lustiges Buch voller Emotionen – positiver wie auch mal negativer. Die Geschichte ist zwar generell der Phantasie entsprungen, ob es sowas also wirklich gibt, Stimmen (bzw. vielmehr ja nur eine Stimme!) im Kopf, kann ich also nicht wirklich beantworten, es klingt aber nachvollziehbar und durchaus realistisch geschildert, wirklich einfach schön.

Mich hat das Buch ziemlich gefesselt, ich wollte immer und immer wieder wissen, wie es weiter geht, konnte es also nie lange aus der Hand legen. (Der Schreibstil ist ja auch toll!) Entsprechend hatte ich es schnell gelesen, habe mich dabei wirklich gut unterhalten gefühlt, war durchaus ein wenig in emotionaler „Hach“-Stimmung.

Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen, es hat mir super gut gefallen und ich kann dafür fünf von fünf Sternen geben.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Wir kämpfen für die Menschen, die wir lieben.

Zwanzig Zeilen Liebe
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Stella arbeitet nachts in einem Hospiz. Dort schreibt sie die letzten Briefe für Menschen, die bald aus dem Leben scheiden werden. Briefe, mit den letzten, wichtigen Worten, die sie ihren Lieben unbedingt ...

Stella arbeitet nachts in einem Hospiz. Dort schreibt sie die letzten Briefe für Menschen, die bald aus dem Leben scheiden werden. Briefe, mit den letzten, wichtigen Worten, die sie ihren Lieben unbedingt noch mitteilen wollten. Das können manchmal vielleicht eher nebensächliche Dinge sein, die aber schon lange jemandem auf dem Herzen liegen, es können aber auch wunderbare Liebeserklärungen sein. Doch auch in Stellas Leben läuft nicht alles so, wie es früher einmal war, was sie aber erst versteht, als sie einen Brief schreibt, für den sie keine Zeit verlieren darf. Denn man muss um die Menschen, die man liebt, kämpfen. Und um die Momente, die das Leben so unglaublich lebenswert machen.

Ja, die Geschichte des Buches klang einfach gut, also musste ich es unbedingt lesen. Zu Beginn hat es einen kleinen Moment gedauert, bis ich so richtig in der Geschichte drin war, für mich klar war, um welche Person es gerade geht, in welchem Bezug sie zu Stella stehen, etc. Teilweise ergibt sich das aber auch mit der Zeit erst. Auf die einzelnen Personen, aus deren Sicht hier die Geschichte immer mal wieder erzählt wird, möchte ich nicht eingehen, da man die Personen am Besten beim Lesen kennen lernt. Ich kann nur sagen, dass ich die verschiedenen Sichtweisen gut gewählt finde. Zumal es auch "nur" vier Personen sind, ggf. noch eine fünfte. Die Briefe hingegen sind von den unterschiedlichsten Personen, teilweise auch von Personen die in der Geschichte nicht explizit erwähnt sind, was aber nichts macht.

Auch finde ich es hier sehr interessant, welche Geschichten hier gewählt wurden, wie die Personen dann zueinander stehen, welchen Inhalt man hier gewählt hat, etc. Ich glaube die Autorin war hier ein wenig in phantasievoller Kreativrunde unterwegs, hat ihren Gedanken hier wirklich viel Freiraum lassen können. Was ich aber durchaus toll finde!

Die Geschichte an und für sich spielt ja u.a. eben im Hospiz, was das ganze teilweise doch auch schon sehr emotional macht. Ich mag sowas ja auch mal gerne, es war jedoch nicht so, dass es ein Buch ist, bei dem man nur heult. Lediglich zum Schluß hat es mich dann mal so richtig gepackt. Nun ja.

Die Hauptakteurin im Buch ist ja Stella, die ich vom Lesen her auf eine Frau mit Mitte 50 geschätzt hätte, was sie aber wohl gar nicht ist. Irgendwann erfährt man mal ihr Alter, ich fand es interessant, wie ich rein vom Lesen der Geschichte her, das ganz anders geschätzt habe.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, keine allzu schwierigen Sätze, keine Fremdwörter oder Fachbegriffe, alles wunderbar, locker, leicht zu lesen, so dass man hier auch gut voran kommt. Auch die Einteilung der Kapitel passt für mich gut, so ist kein Kapitel übermäßig lang und zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es immer mal wieder Briefe zu lesen.

Mir hat dieser Stil des Buches sehr gut gefallen, es ist toll und abwechslungsreich, ein wunderbar emotionales Buch, das durchaus auch zum Nachdenken anregt, das mir wieder tolle "Weisheiten" mit auf den Weg gegeben hat. Ich kann das Buch dementsprechend nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Aber wirklich! ;-)

Zwanzig Männer sind genug
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Delilah stellt erschrocken fest, dass sie mit ihren neunzehn Männern in neunundzwanzig Jahren doch weit über dem Durchschnitt liegt. Also muss die Nummer zwanzig nun ihr Traumprinz sein… Nach einer durchzechten ...

Delilah stellt erschrocken fest, dass sie mit ihren neunzehn Männern in neunundzwanzig Jahren doch weit über dem Durchschnitt liegt. Also muss die Nummer zwanzig nun ihr Traumprinz sein… Nach einer durchzechten Nacht, in der sie vorher eine unerwartete Nachricht erhalten hat, findet sie sich in den Armen ihres grauenhaften Chefs wieder. Nun bleibt nur noch eine Lösung… einer ihrer Verflossenen muss wohl doch Mr. Right gewesen sein. Sie macht sich auf die Suche nach ihren bisherigen Freunden und erlebt die verschiedensten Dinge…

Ja, das war mal wieder ein nettes Buch, schön locker, leicht zu Lesen, gut geschrieben, die Geschichte war auch ganz nett, wobei ich dann schon ab der Hälfte oder so eine Ahnung hatte, wie das ganze ausgeht und auch recht behalten habe…
Die Beschreibung der verschiedenen Männertypen von Delilah ist richtig nett gemacht, hier hab ich mich richtig gut amüsiert. Die Absätze find ich gut eingeteilt und auch die Darstellung der Herkunftsorte der Männer ist dann eine Karte eingezeichnet, auf der man dann eben sieht, dass sie von New York nach New Orleans etc. unterwegs war. Das find ich ganz nett gemacht.
Was mir aber eben nicht so gefallen hat, war dieses Durchsichtige, man hat schon vorher so manches erahnen können, ab und an ist es mal ein bissel lahm geschrieben, ich würde mal sagen so 70 Seiten hätte man sich vielleicht doch sparen können.
Das “Ergebnis” am Schluss find ich dafür ganz gut, hier werde ich nun nichts verraten, aber so fand ich z.B. einen Ratschlag der Mutter ganz gut bzw. einige Sachen, die Delilah dann so für sich herausfindet.

Ich vergebe deshalb 4 von 5 Sternen und spreche eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Manchmal bringt der Flamingo die Kinder... ;)

Zur Hölle mit Seniorentellern!
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An der Geburtstagsfeier zu Elisabeths 70. Geburtstag verrät ihr unmöglicher Schwiegersohn, dass sie ins Altersheim kommt, ihr Geburtstagsgeschenk ist dies quasi. Doch auf Seniorenteller und Rentnerbingo ...

An der Geburtstagsfeier zu Elisabeths 70. Geburtstag verrät ihr unmöglicher Schwiegersohn, dass sie ins Altersheim kommt, ihr Geburtstagsgeschenk ist dies quasi. Doch auf Seniorenteller und Rentnerbingo hat sie so gar keine Lust. Mit ihren neuen Bekannten im Altersheim schmiedet sie so ganz andere, durchaus kuriose Pläne, doch wie kann man einen Fluchtplan dann wirklich durchsetzen, wenn man fast kein Geld hat?

Die Bücher von Ellen Berg mag ich ganz gerne, vor allem der erste Roman, die Rachegeschichte hat mir wirklich gut gefallen. Also war ich auch auf dieses Buch gespannt, dass mir da so spontan über den Weg gelaufen ist. Die Aufmachung finde ich wie immer sehr schön, ich mag es, wenn Bücher so gestaltet sind, dass es einen optisch wirklich anspricht. Zumindest gefällt mir dieses Design mit dem lustigen Motiv.

Vom Schreibstil her wusste ich, dass mir Ellen Berg gefällt, die gewählte Sprache und Ausdrucksweise ist gut verständlich, es gibt quasi kaum verschachtelte Sätze, so dass es sich wirklich gut und leicht lesen lässt. Entsprechend war es für mich eine recht schnelle Lektüre, die mich größtenteils auch gepackt hat. Gelegentlich habe ich mal ein bißchen eine Länge im Buch empfunden, aber ich glaube sowas hat man bei fast jedem Buch mal. Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen, kurios, wirklich ausgefallen, lustig und nachvollziehbar geschildert. (Hat mich an einen Kinofilm erinnert, müsste sogar ein deutscher Film mit Til Schweiger sein... allerdings schon ein paar Jährchen alt...)

Wer auf der Suche nach guter, netter Unterhaltung ist, der ist bei Ellen Berg gut aufgehoben. Generell würde ich ihre bisherigen Romane eher als "Frauen-Romane" kategorisieren, diesen hier aber nicht unbedingt.

Von mir gibts 4 von 5 Sterne für einen wirklich unterhaltsamen, aber eben nicht 100%ig überzeugenden Roman und eine Leseempfehlung.