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Veröffentlicht am 22.03.2017

Wenn du nicht zurück kannst, musst du eben vorwärtsgehen.

Die Glücksliste
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Rachel, gerade 30 Jahre alt, liebt es Listen zu schreiben, Listen bei denen man anschließend abhaken kann, was man getan hat – oder eben einfach sinnieren kann, was woran vielleicht gut ist, was man woran ...

Rachel, gerade 30 Jahre alt, liebt es Listen zu schreiben, Listen bei denen man anschließend abhaken kann, was man getan hat – oder eben einfach sinnieren kann, was woran vielleicht gut ist, was man woran merkt, etc. Nun steckt sie aber mitten in der Scheidung von Dan und da hilft ihr auch die beste Liste nicht weiter. Auf der Suche nach einer Wohnung lernt sie Patrick kennen, der ein Zimmer zu vergeben hat. Zusammen mit ihren Freundinnen, die ihr natürlich auch helfen wollen, legt sie die „zurück ins Leben“-Liste fest, bei der sie bald, auch mit Hilfe von Patrick, schon die ersten Häckchen setzen kann…

Die Glückliste – allein der Buchtitel hat mich ja schon unheimlich neugierig darauf gemacht. Die Beschreibung des Buches klang für mich sehr lesenswert, ein unterhaltendes Buch, das in Richtung „Typische Frauenliteratur“ geht. Und in gewisser Weise war das dann auch so, aber ich würde das Buch nicht als so „ganz typische Frauenliteratur“ einsortieren, in diese Schublade würde ich doch eher etwas seichtere Bücher packen.

Dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen, der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, alles wirklich gut verständlich, keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe, eine echt angenehme Lektüre, locker-leicht zu lesen – aber dennoch mit Anspruch. Die Geschichte mag mit einer guten Portion Phantasie gespickt sein, aber so ganz extrem wurde da nichts erfunden, finde ich. Denn alles wirkt auch glaubhaft und nicht arg zusammen geschustert.

Der Stil des Buches hat mir gut gefallen, auch der Verlauf der Geschichte. Den ahnt man vielleicht mal kurz vorweg, aber – und das ist das schöne daran – es kommt dann immer doch etwas anders, als man vielleicht vermutet hat. Ich wurde hier wirklich toll unterhalten, habe das Buch ungern aus der Hand gelegt, habe die über 500 Seiten regelrecht verschlungen. Es gibt sowohl emotionale als auch sehr lustige und kuriose Szenen, manchmal auch nachdenkliche Schilderungen, die mir schon sehr gut gefallen haben. Bereits die Schilderung des Berufes bzw. der genauen Tätigkeit, die Rachels Meinung nach wie der unzuverlässigste Beruf in der Welt klingt, ähnlich wie Venushügeldekorateurin oder Zehenagelberaterin (Seite 52), habe ich mich sehr amüsiert.

Alles in allem kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen. Ein unterhaltsames Buch, das locker-leicht geschrieben ist, mir super gut gefallen hat, sich nicht ständig wiederholt, abwechslungsreich ist und eine schöne Geschichte bietet. Angenehme Unterhaltung beim Lesen, wie ich finde.
Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Einfach mal was wagen…

Wenn du dich traust
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Lea zählt – aber wirklich alles. Sie macht sich Notizen über ihre Zahlen, kontrolliert immer wieder den Herd, ob dieser auch wirklich ausgeschalten ist, außerdem muss alles ordentlich sortiert sein. Jay ...

Lea zählt – aber wirklich alles. Sie macht sich Notizen über ihre Zahlen, kontrolliert immer wieder den Herd, ob dieser auch wirklich ausgeschalten ist, außerdem muss alles ordentlich sortiert sein. Jay hingegen ist ein chaotischer Typ, er liebt Parties, ist bislang für eine feste Beziehung wohl nicht zu haben, durchaus schon straffällig geworden. Durch Zufall werden die beiden WG-Bewohner – und das Chaos ist quasi vorprogrammiert, wenn zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander prallen. Oder geht doch alles gut?

Der mir bisher bekannte Klappentext (kann man auch hier nochmal nachlesen: http://www.arena-verlag.de/artikel/wenn-du-dich-traust-978-3-401-60149-6 ) hatte mich sehr neugierig auf das Buch gemacht, dass es ein Jugendbuch war, war mir da erstmal egal. Dass es mit über 300 Seiten auch ein eher dickerer Schinken ist – nun ja. (Gerade für unterwegs ist das für mich nicht sooo praktisch, egal.)

Die Geschichte ist an und für sich gut geschrieben, alles sehr gut nachvollziehbar, kein großartig komplizierter Satzbau, schon gar keine Fremdwörter oder Fachbegriffe, auch keine Jugendsprache, die da irgendwie eingebracht wurde – sehr gut. (Was dem Buch keinen Abbruch tut, dass die aktuelle Jugendsprache nicht verwendet wurde!)

Generell also lässt es sich gut lesen – würde es sich zu Beginn nicht so hinziehen. Bis man so richtig „durchstartet“ hat es lange gedauert, wie ich finde. Die Geschichte geht nach frühestens 100 Seiten los, zumindest ist das mein Gefühl. Vorher ist alles mehr oder weniger Geplänkel und war schleppend zu lesen, was ich echt schade finde. Dafür ist es interessant, wie einerseits Lea, dann aber auch wieder Jay die Geschichte aus seiner Sicht schildert – immer wieder abwechselnd die beiden also. Schön, hier einen Einblick in beide Personen zu bekommen, das hat mir gut gefallen. Auch die Entwicklung der Geschichte, die vielleicht teilweise schon ein bißchen vorhersehbar war. Spannend ist es dann durchaus wenn man sieht, wie sich die Geschichte entwickelt, die auch durchaus emotional ist.

Was in meinen Augen nicht ganz klar geht ist die Jugendfreigabe ab 14 Jahren – oder vielmehr die Empfehlung, wie auch immer. Dafür sind im Buch Szenen geschildert, die 14 Jährige zwar wohl schon kennen, die aber meiner Ansicht nach in einem Jugendbuch nichts verloren haben – bzw. hätte ich dann die Altersempfehlung auf 16 Jahre hochgesetzt. (Und ja, zwei Jahre sind in diesem Alter doch ein ordentlicher Schritt…). Mag manch Anderer vielleicht jetzt nicht so sehen, aber das ist meine Meinung.

Die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, grundsätzlich kann ich das Buch auch durchaus empfehlen. Ich ziehe jedoch zwei Sterne ab, da es lange gedauert hat, bis die Geschichte so richtig in Gang kommt sowie einen weiteren, da es für mich als Jugendbuch etwas zu freizügig geschrieben ist bzw. der Klappentext für mich anders zu deuten war (je ½ Stern). Entsprechend gibt es 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Kopfgeflüster

Zwei fürs Leben
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Anni hatte einen schweren Unfall. Als sie wieder aus dem Koma erwacht, hört sie eine Stimme. Die Stimme von Ben. Zuerst zweifelt sie an sich selbst, weil sie diese Stimme hört, mit der Zeit entwickelt ...

Anni hatte einen schweren Unfall. Als sie wieder aus dem Koma erwacht, hört sie eine Stimme. Die Stimme von Ben. Zuerst zweifelt sie an sich selbst, weil sie diese Stimme hört, mit der Zeit entwickelt sich jedoch ein angenehmer Austausch mit Ben. Doch existiert diese Person wirklich, die da immer mit ihr spricht? Und kann man sich in diese Person sogar verlieben?

Allein die Cover-Gestaltung hat mich schon neugierig auf das Buch gemacht, außerdem natürlich auch noch die Geschichte. Und – ich muss das direkt vorweg sagen – es lohnt sich auch absolut dieses Buch zu lesen!

Vom Schreibstil her hat es mir sehr gut gefallen, es ist gut zu lesen, keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe, angenehme Literatur, wie ich finde. Bei den Gesprächen von Anni und Ben (diese sind kursiv abgesetzt dargestellt) kann man nicht immer genau folgen, wer welchen Satz sagt, was aber nichts großartig ausmacht, finde ich, denn es kommt ja eher auf den Inhalt an.

Von der Art und Weise wie das Buch geschrieben ist, hat es mir auch gut gefallen. Es hört sich vom Titel her vielleicht ein wenig kitschig an, so war es für mich aber absolut nicht. Es ist ein unterhaltsames, durchaus auch mal lustiges Buch voller Emotionen – positiver wie auch mal negativer. Die Geschichte ist zwar generell der Phantasie entsprungen, ob es sowas also wirklich gibt, Stimmen (bzw. vielmehr ja nur eine Stimme!) im Kopf, kann ich also nicht wirklich beantworten, es klingt aber nachvollziehbar und durchaus realistisch geschildert, wirklich einfach schön.

Mich hat das Buch ziemlich gefesselt, ich wollte immer und immer wieder wissen, wie es weiter geht, konnte es also nie lange aus der Hand legen. (Der Schreibstil ist ja auch toll!) Entsprechend hatte ich es schnell gelesen, habe mich dabei wirklich gut unterhalten gefühlt, war durchaus ein wenig in emotionaler „Hach“-Stimmung.

Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen, es hat mir super gut gefallen und ich kann dafür fünf von fünf Sternen geben.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Wir kämpfen für die Menschen, die wir lieben.

Zwanzig Zeilen Liebe
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Stella arbeitet nachts in einem Hospiz. Dort schreibt sie die letzten Briefe für Menschen, die bald aus dem Leben scheiden werden. Briefe, mit den letzten, wichtigen Worten, die sie ihren Lieben unbedingt ...

Stella arbeitet nachts in einem Hospiz. Dort schreibt sie die letzten Briefe für Menschen, die bald aus dem Leben scheiden werden. Briefe, mit den letzten, wichtigen Worten, die sie ihren Lieben unbedingt noch mitteilen wollten. Das können manchmal vielleicht eher nebensächliche Dinge sein, die aber schon lange jemandem auf dem Herzen liegen, es können aber auch wunderbare Liebeserklärungen sein. Doch auch in Stellas Leben läuft nicht alles so, wie es früher einmal war, was sie aber erst versteht, als sie einen Brief schreibt, für den sie keine Zeit verlieren darf. Denn man muss um die Menschen, die man liebt, kämpfen. Und um die Momente, die das Leben so unglaublich lebenswert machen.

Ja, die Geschichte des Buches klang einfach gut, also musste ich es unbedingt lesen. Zu Beginn hat es einen kleinen Moment gedauert, bis ich so richtig in der Geschichte drin war, für mich klar war, um welche Person es gerade geht, in welchem Bezug sie zu Stella stehen, etc. Teilweise ergibt sich das aber auch mit der Zeit erst. Auf die einzelnen Personen, aus deren Sicht hier die Geschichte immer mal wieder erzählt wird, möchte ich nicht eingehen, da man die Personen am Besten beim Lesen kennen lernt. Ich kann nur sagen, dass ich die verschiedenen Sichtweisen gut gewählt finde. Zumal es auch "nur" vier Personen sind, ggf. noch eine fünfte. Die Briefe hingegen sind von den unterschiedlichsten Personen, teilweise auch von Personen die in der Geschichte nicht explizit erwähnt sind, was aber nichts macht.

Auch finde ich es hier sehr interessant, welche Geschichten hier gewählt wurden, wie die Personen dann zueinander stehen, welchen Inhalt man hier gewählt hat, etc. Ich glaube die Autorin war hier ein wenig in phantasievoller Kreativrunde unterwegs, hat ihren Gedanken hier wirklich viel Freiraum lassen können. Was ich aber durchaus toll finde!

Die Geschichte an und für sich spielt ja u.a. eben im Hospiz, was das ganze teilweise doch auch schon sehr emotional macht. Ich mag sowas ja auch mal gerne, es war jedoch nicht so, dass es ein Buch ist, bei dem man nur heult. Lediglich zum Schluß hat es mich dann mal so richtig gepackt. Nun ja.

Die Hauptakteurin im Buch ist ja Stella, die ich vom Lesen her auf eine Frau mit Mitte 50 geschätzt hätte, was sie aber wohl gar nicht ist. Irgendwann erfährt man mal ihr Alter, ich fand es interessant, wie ich rein vom Lesen der Geschichte her, das ganz anders geschätzt habe.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, keine allzu schwierigen Sätze, keine Fremdwörter oder Fachbegriffe, alles wunderbar, locker, leicht zu lesen, so dass man hier auch gut voran kommt. Auch die Einteilung der Kapitel passt für mich gut, so ist kein Kapitel übermäßig lang und zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es immer mal wieder Briefe zu lesen.

Mir hat dieser Stil des Buches sehr gut gefallen, es ist toll und abwechslungsreich, ein wunderbar emotionales Buch, das durchaus auch zum Nachdenken anregt, das mir wieder tolle "Weisheiten" mit auf den Weg gegeben hat. Ich kann das Buch dementsprechend nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Aber wirklich! ;-)

Zwanzig Männer sind genug
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Delilah stellt erschrocken fest, dass sie mit ihren neunzehn Männern in neunundzwanzig Jahren doch weit über dem Durchschnitt liegt. Also muss die Nummer zwanzig nun ihr Traumprinz sein… Nach einer durchzechten ...

Delilah stellt erschrocken fest, dass sie mit ihren neunzehn Männern in neunundzwanzig Jahren doch weit über dem Durchschnitt liegt. Also muss die Nummer zwanzig nun ihr Traumprinz sein… Nach einer durchzechten Nacht, in der sie vorher eine unerwartete Nachricht erhalten hat, findet sie sich in den Armen ihres grauenhaften Chefs wieder. Nun bleibt nur noch eine Lösung… einer ihrer Verflossenen muss wohl doch Mr. Right gewesen sein. Sie macht sich auf die Suche nach ihren bisherigen Freunden und erlebt die verschiedensten Dinge…

Ja, das war mal wieder ein nettes Buch, schön locker, leicht zu Lesen, gut geschrieben, die Geschichte war auch ganz nett, wobei ich dann schon ab der Hälfte oder so eine Ahnung hatte, wie das ganze ausgeht und auch recht behalten habe…
Die Beschreibung der verschiedenen Männertypen von Delilah ist richtig nett gemacht, hier hab ich mich richtig gut amüsiert. Die Absätze find ich gut eingeteilt und auch die Darstellung der Herkunftsorte der Männer ist dann eine Karte eingezeichnet, auf der man dann eben sieht, dass sie von New York nach New Orleans etc. unterwegs war. Das find ich ganz nett gemacht.
Was mir aber eben nicht so gefallen hat, war dieses Durchsichtige, man hat schon vorher so manches erahnen können, ab und an ist es mal ein bissel lahm geschrieben, ich würde mal sagen so 70 Seiten hätte man sich vielleicht doch sparen können.
Das “Ergebnis” am Schluss find ich dafür ganz gut, hier werde ich nun nichts verraten, aber so fand ich z.B. einen Ratschlag der Mutter ganz gut bzw. einige Sachen, die Delilah dann so für sich herausfindet.

Ich vergebe deshalb 4 von 5 Sternen und spreche eine Leseempfehlung aus.