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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2019

Ein gutes Buch für alle, die mal in die Szene reinschnuppern möchten

Duo Dominant - wie werde ich eine Domina? | Erotischer SM-Roman
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Buchinfo
Emma ist es leid, nur Sex im Swingerclub zu haben. Nach einem Jahr intensivem Lustleben fehlt ihr schon bald der gewisse Kick. So kommt es, dass sie eine neue Herausforderung bei einem Pornofotografen ...

Buchinfo
Emma ist es leid, nur Sex im Swingerclub zu haben. Nach einem Jahr intensivem Lustleben fehlt ihr schon bald der gewisse Kick. So kommt es, dass sie eine neue Herausforderung bei einem Pornofotografen sucht. Durch ihn erfährt sie dominante Tendenzen, erkennt aber auch, dass er nicht der Richtige für sie ist.
Emma entschließt sich, Kontakt zu dem maskierten Mann aufzunehmen, den sie bei einem Gangbang kennengelernt hat und der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Manuel ist ein klasse Typ, aber auch eine harte Nuss, die nicht einfach zu knacken ist. Schließlich tritt sie mutig und mit klopfendem Herzen in eine sagenhaft bizarre Welt ein. Mit Manuels Hilfe avanciert sie zu einer echten Domina. Schaffen sie es als dominantes Duo, Menschen mit extravaganten Wünschen zu beglücken? (Quelle: Lesejury)

Anfang
Ihre Augenlieder waren geschwollen. Auch das eiskalte Wasser, dass sie sich mehrmals mit hohlen Händen ins Gesicht schüttete, brachte keine wesentliche Besserung.

Positiv
Wirklich gut gefallen hat mir, dass sich die Protagonistin Emma selbst hinterfragt und sich ändern möchte. Viel zu häufig werden die Charaktere als zu perfekt und zu rund dargestellt. Da fehlen Ecken und Kanten um diese fiktiven Personen etwas realistischer wirken zu lassen. Emma weiß, dass sie so nicht auf Dauer weitermachen kann. Eine Bekanntschaft nach der anderen, bei der es nur um Sex geht. Keine Namen, keine Gesichter, einfach nur der Akt an sich. Das geht mal eine Weile, aber es ist eben einfach nicht die Erfüllung.
Ich habe schon einige erotische Romane gelesen, die in Richtung SM gingen. Oftmals wird dabei ein gewisses Maß an "Erfahrung" (zumindest theoretisch) vorausgesetzt. Hier aber wird dem Leser alles ganz genau erklärt und gesagt warum dieses oder jenes so gehandhabt wird und warum es für jemanden zum Beispiel erotisch sein kann, eine Maske zu tragen. Für mich persönlich hätte es das nicht gebraucht, aber für "Neueinsteiger" in dieses Genre ist das sicherlich sehr aufschlussreich und dadurch auch um einiges verständlicher.

Negativ
Habe ich eben noch Emmas Ecken und Kanten gelobt, muss ich mir hier nun quasi widersprechen. Was die sexuellen Handlungen betrifft, ist sie mir nämlich leider etwas zu toll und perfekt. ALLE Männer wollen sie und sie weiß natürlich ganz genau was sie machen, wie sie sich bewegen oder schauen muss, damit alle direkt schon eine Errektion haben. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten.
Ein weiterer Negativpunkt ist für mich das Ende. Da hätte ich mir einfach etwas anderes gewünscht.

Besonderheit
Ich kritisiere bei erotischen Romanen ganz oft, dass leider kein Wert auf Safer Sex gelegt wird. Oftmals wird das dann mit der mangelnden Erotik begründet - Tripper (oder schlimmere Krankheiten) oder eine Schwangerschaft nach Gruppensex fände ich persönlich dann doch etwas unerotischer als ein Kondom.
Aus diesem Grund möchte ich hier als Besonderheit betonen, dass ganz selbstverständlich Kondome benutzt werden ohne viel Aufhebens darum zu machen. Da fließt dann einfach ganz nebenbei ein, dass ein Kondom gewechselt oder entfernt wird und fertig. Kein Tam-Tam, keine zerstörte Erotik, aber Schutz vor allen Eventualitäten. Super!

Schreibstil
Der Schreibstil ist einfach und leicht. Man kommt schnell voran, ohne dass man über gestelzte Sätze oder Dialoge stolpert.

Fazit
Ein erotischer Roman, der sich besonders für die Leser eignet, die gerne mal in die Welt des SM schnuppern möchten. Genaue Erklärungen und ein "Schritt für Schritt"-Vorgehen, macht es Neulingen einfach das Handeln zu verstehen. "Alte Hasen" könnten sich langweilen und zu wenig geboten zu bekommen.
Das Thema Safer Sex wird hier ganz beiläufig aber selbstverständlich thematisiert, ohne die Erotik zu zerstören.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Max Bentow ist einfach ein Garant für wahnsinnig gute Bücher!

Rotkäppchens Traum
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Inhalt
Als Annie Friedmann wieder zu Bewusstsein gelangt, ist sie zutiefst verstört. Warum liegt sie in einem Wald, unter Laub verborgen? Wie ist sie hierher gekommen, und warum klebt Blut an ihrem roten ...

Inhalt
Als Annie Friedmann wieder zu Bewusstsein gelangt, ist sie zutiefst verstört. Warum liegt sie in einem Wald, unter Laub verborgen? Wie ist sie hierher gekommen, und warum klebt Blut an ihrem roten Mantel? Ihre Erinnerung ist wie ausgelöscht, sie weiß nur, dass sie namenlose Angst hat. Alles wird immer rätselhafter, als sie herausfindet, dass sie sich in einem kleinen Ort in der Nähe von Ulm befindet – eine Gegend, die ihr gänzlich unbekannt ist. Und warum behauptet ein ihr fremder Mann, eine Liebesbeziehung mit ihr zu haben? Annie macht sich auf die verzweifelte Suche nach der Wahrheit. Und was sie entdeckt, droht ihr ganzes Leben zu zertrümmern... (Quelle: Lesejury)

Anfang
Ihr Name ist Annie, und ich bin verrückt nach ihr. Das war, seit ich denken kann, und wird immer so sein. Sie ahnt es nicht, doch ich bin in ihrer Nähe, am Morgen und am Abend, nachts hüte ich ihren Schlaf.

Positiv
Wer meine Rezensionen schon etwas länger verfolgt weiß, dass ich Max Bentow vergöttere ♥ Es war also absolut klar, dass ich seinen neuen Thriller definitiv lesen muss und auch lieben werde - und so kam es dann auch.
Das ganze Buch über fragte ich mich: 'Was bezweckst du damit, Bentow? In welche Richtung soll die Geschichte gehen?'. Das macht seine Geschichten für mich so wahnsinnig gut. Man weiß zu Beginn nie, was da noch so alles auf einen wartet.
Nach etwas mehr als der Hälfte bekommt die Geschichte eine sehr einschneidende Wendung, die nochmal alles ändert und völlig aus der Bahn wirft. Ab diesem Punkt ist die Spannung auf ihrem absoluten Höhepunkt und flacht auch nicht mehr ab. Wie so häufig, wird es dann auch richtig eklig und krank. Die Einteilung Thriller (oftmals auch Psychothriller) passt bei Max Bentow immer wie gespuckt. Ein "Psycho" beehrt den Leser in seinen Geschichten grundsätzlich mit seiner Anwesenheit.

Negativ
Der einzige Negativpunkt für mich war, dass ich mich vor der Wendung fragte, ob das dann jetzt wirklich schon die ganze Geschichte gewesen sein sollte. Da es das aber nicht war, kann man diesen Punkt auch nicht zählen.

Besonderheit
Alle Bücher von Max Bentow sind für mich eine absolute Besonderheit und grundsätzlich dann auch eines meiner Jahreshighlights. Der Name ist für mich ein unumstößlicher Garant für gute Bücher.
Wie in jedem Buch landet der Leser auch hier wieder mitten im Geschehen. Es gibt einfach kein langes Rumgeeier oder lahme Vorgeschichten. Natürlich hat das zur Folge, dass man eventuell erstmal etwas verwirrt wird und nicht so recht weiß, wie man es einsortieren soll, aber das macht es für mich aus. Direkt zu Beginn ist die Spannung dadurch schon so hoch, dass ich unbedingt weiterlesen will, um zu erfahren, was das soll.

Zitat
Schnipp-schnapp. Schnipp-schnapp.
Einige Sekunden vergehen, nur das Schnappen der Schere ist zu vernehmen.
Schnipp-schnapp. Schnipp-schnapp. Schnipp-schnapp.
Plötzlich herrscht Stille.
Es ist aus, denkt er verzweifelt.Sein Herz pocht.
Dann verspürt er die Stiche der Schere. (Seite 290)

Schreibstil
Ich liebe Bentows Schreibstil. Er ist für mich persönlich etwas ganz Besonderes. Flüssig, einfach, klar. Keine blumigen Umschreibungen und kein unnötiger Tam-Tam, aber trotzdem so, dass mir ganze Filme vor dem inneren Auge ablaufen.

Fazit
Ich bekomme einfach niemals genug von Max Bentow. Egal ob seine Nils Trojan-Reihe oder seine Einzelwerke - sie sind allesamt perfekt.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Zäh, langatmig und zu detailgenau beschrieben

Als Luca verschwand
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Inhalt
Die junge Mel ist in einem Drogeriemarkt, als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet. Hat ihn die merkwürdige Frau vor dem Schaufenster aus dem Kinderwagen genommen? Warum ließ Mel ihr Baby an einem ...

Inhalt
Die junge Mel ist in einem Drogeriemarkt, als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet. Hat ihn die merkwürdige Frau vor dem Schaufenster aus dem Kinderwagen genommen? Warum ließ Mel ihr Baby an einem eisigen Januartag im Wagen draußen vor dem Laden stehen? Oder hatte sie Luca gar nicht dabei? Ein heikler Fall für Kommissar Klinkhammer, denn er kennt die Familie gut und weiß, dass es in Mels Ehe nicht zum Besten steht. Eine Familientragödie nimmt ihren Lauf. Und mit jeder Stunde, die vergeht, wird es unwahrscheinlicher, dass Luca überlebt. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Der Vormittag war hektisch, weil sie nur zu dritt waren. Seit Wochenbeginn fehlte eine Kollegin - krankheitsbedingt, und das nicht zum ersten Mal, doch die Zentrale sah nicht ein, für Ersatz zu sorgen. Für den Nachmittag erwartetet Jutta Meuser den gewohnt stressigen Freitagsbetrieb.

Positiv
Es tut mir wirklich leid, aber viel Positives kann ich leider nicht über das Buch sagen - sonst hätte es auch mehr als zwei Sterne bekommen.
Was ich gerne mag sind Perspektivwechsel. So bekommt man oftmals einen viel besseren Überblick auf die gesamte Geschichte und das Gefühlsleben der Charaktere. Allerdings muss man so etwas auch können und das richtige Maß finden. Eigentlich ist das ein positiv zu wertender Punkt für mich, da Frau Hammesfahr es mit der Anzahl aber etwas zu gut meint, rutscht es dann doch fast in die nächste Kategorie.
Ein weiterer Pluspunkt ist für mich die Ausarbeitung der Charaktere. Man erfährt viel (manchmal auch etwas zu viel) über die jeweilige Person und das Verhältnis zu weiteren auftauchenden Charakteren.

Negativ
Dieses Buch ist wirklich zäh und langatmig. Auch wenn es als Roman deklariert ist, hatte ich mir doch etwas mehr Spannung erhofft. Nun natürlich nicht wie bei einem Thriller, aber einen guten Spannungsroman hatte ich doch erwartet - nur leider nicht bekommen.
Die Autorin verzettelt sich in extrem detailreichen Beschreibungen. Bereits am Anfang lässt sich das erkennen. Seitenweise wird dort erzählt welche Kunden die Drogerie betreten, was sie machen, durch welches Regal sie gehen, was die Kassiererin von ihrem Platz aus beobachtet... Mir persönlich war es einfach zu viel des Guten. Solche Dinge bringen weder den Leser noch die Geschichte voran.

Schreibstil
Geschrieben ist die Geschichte mit recht einfachen Worten und dadurch leicht verständlich. Die Verwirrungen durch die vielen Personen, deren Geschichten und die detaillierten Beschreibungen machten es dann doch recht holprig für mich, weswegen ich den Schreibstil als nicht sonderlich flüssig beschreiben würde.

Fazit
Ich hatte in der Vergangenheit so viele begeisterte Stimmen zu der Autorin gehört, dass ich dachte, dass ich es einfach mal selbst testen muss. Leider waren die fast 500 Seiten nicht mein Fall und ich bin mir nicht sicher, ob ich nochmal ein Buch von ihr in die Hand nehmen werde.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Thriller? Davon habe ich leider nichts feststellen können

Er will sie sterben sehen
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Buchinfo
Er hat ihre Schwester ermordet. Jetzt ist sie dran.

Die 22-jährige Susana verschwindet nach ihrem Junggesellinnenabschied spurlos. Was die Polizei vorfindet, als man sie Tage später zum Fundort ...

Buchinfo
Er hat ihre Schwester ermordet. Jetzt ist sie dran.

Die 22-jährige Susana verschwindet nach ihrem Junggesellinnenabschied spurlos. Was die Polizei vorfindet, als man sie Tage später zum Fundort der Leiche ruft, weckt das kalte Grauen: Die junge Frau wurde ermordet, indem man ihr Löcher in den Schädel bohrte und Würmer einführte, die bei lebendigem Leib das Gehirn fraßen. Dann stellt sich heraus, dass Susanas ältere Schwester auf dieselbe Art und Weise umgebracht wurde – und für diese Tat sitzt ein Mann hinter Gittern. Hat man den Falschen verurteilt und weggesperrt? Oder gibt es einen Nachahmer? Und warum mussten beide Schwestern ausgerechnet am Vorabend ihrer Hochzeit sterben? (Quelle: Lesejury)

Anfang
Anfangs wirkt es wie ein Spiel. Jemand hat den Jungen in einen dunklen Raum gesperrt, und er muss versuchen, auf eigene Faust wieder herauszukommen. Als Erstes müsste er den Lichtschalter finden, aber er sucht nicht danach, weil er glaubt, dass die Tür gleich wieder aufgehen wird.
Die Tür geht nicht auf.

Positiv
Nach dem Klappentext habe ich so wahnsinnig viel von dem Buch erwartet - und vielleicht war das auch mein Problem. So viel Positives ist mir beim Lesen nämlich leider nicht untergekommen.
Toll fand ich die kurzen Kapitel. Meist unter zehn Seiten kommt man wahnsinnig schnell voran und denkt sich immer wieder 'Ach komm...das kurze Kapitel kannst du ja noch schnell lesen'. Ehe man sich versieht hat man dann wieder 50 Seiten gelesen, ohne dass es einem aufgefallen wäre. Das mag ich wirklich gerne. In anderen Büchern haben Kapitel meist zwischen 30 und 50 Seiten und schrecken so dann doch eher ab. Zumindest geht es mir so. Je länger die Kapitel sind, umso langsamer und schleppender komme ich persönlich meist voran.
Das Buch ist in fünf Teile gegliedert und bevor jeder Teil startet, ist immer ein Kapitel über einen eingesperrten Jungen zu lesen. Diese Passagen sind stellenweise wirklich abstoßend und eklig, aber so ganz anders als die restliche Geschichte. Für mich auch um einige Stufen besser. Ich habe mich im Endeffekt durch das Buch gehangelt um zu erfahren wie es mit diesem Jungen weitergeht. Wäre doch das ganze Buch in dieser Art und Weise geschrieben worden...
Nachdem mir das Buch an sich eigentlich nicht so gut gefallen hat, kam das abschließende Kapitel, das meinen Puls hat höher schlagen lassen. Das letzte Kapitel war mit großem Abstand das beste im ganzen Buch. Warum hat die Autorin das nicht durch die gesamte Geschichte geschafft?

Negativ
Die Autorin ist Spanierin und auch die Geschichte spielt in diesem Land. Da ist es nur natürlich, dass die Figuren spanische Namen haben. Und obwohl ich tatsächlich mal ein bisschen Spanisch sprechen konnte, waren die Namen doch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Wie das eben immer ist, wenn man mal was völlig anderes liest. Das ist auch an sich kein Minuspunkt, da ich mich schnell daran gewöhnt habe. Wer allerdings so gar nichts mit der Sprache am Hut hat, könnte beim Lesen öfter stolpern.
Ich habe lange sehr lange auf den Thriller und die Spannung gewartet. Ich muss sagen, dass diese Hoffnung leider vergebens war. Bis auf die Stellen über den Jungen und das letzte Kapitel empfand ich leider keinerlei Spannung, Puls- oder Herzrasen, habe mich oft gelangweilt und eigentlich nicht wirklich unterhalten gefühlt. Die Autorin lässt den Leser sehr detailliert an der Ermittlungsarbeit und dem Privatleben einzelner Figuren teilhaben - da liegt jetzt nicht mein persönliches Interessensgebiet, wenn ich ein Buch lese, auf dem Thriller steht.
Auch wenn man viel über gewisse Charaktere erfahren hat, war mir keiner so wirklich sympathisch. Ich konnte mich nicht mal im Ansatz mit dem ein oder anderen identifizieren und prinzipiell war mir auch egal wie deren Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft aussehen mag.
Das letzte Kapitel lässt darauf schließen, dass ein zweiter Teil zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen ist. Ich persönlich würde allerdings keinen weiteren Band lesen - auch wenn mich das letzte Kapitel dann endlich hat stocken lassen.

Schreibstil
Der Schreibstil an sich war gut und wenn man nicht an den spanischen Namen hakt, kommt man sehr schnell und flüssig voran. Allerdings hat mir jegliche Spannung gefehlt (bis auf die oben beschriebenen Ausnahmen).

Fazit
Mal wieder ein Buch, auf dem Thriller steht, das aber inhaltlich keinen besitzt - zumindest nicht für mich. Der Klappentext hat so viel versprochen, was dann leider nicht gehalten werden konnte.
Meiner Meinung nach sollte die Geschichte eher in die Kategorie (Spannungs)Roman oder Krimi eingeordnet werden. Dann wäre ich auch mit weniger Erwartungen rangegangen.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Für mich persönlich leider eine absolute Enttäuschung

Steht auf, auch wenn ihr nicht könnt!
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Fazit
Ich selbst bin seit über 30 Jahren Co-behindert. Meine Mutter sitzt seit 50 Jahren im Rollstuhl und ich kenne unglaublich viele Situationen, in die ein körperlich behinderter Mensch kommen kann. ...

Fazit
Ich selbst bin seit über 30 Jahren Co-behindert. Meine Mutter sitzt seit 50 Jahren im Rollstuhl und ich kenne unglaublich viele Situationen, in die ein körperlich behinderter Mensch kommen kann. Auch wenn ich sie nicht am eigenen Leib erlebt habe, bin ich seit meiner Geburt unzählige Male dabei gewesen, wenn andere Menschen gegafft oder blöde Sachen gesagt/gefragt haben, Aufzüge kaputt waren, Treppen am Eingang den Zutritt versperrt haben, Menschen sich im Zuge der Inklusion so politisch korrekt verhalten wollen, dass man sich übergeben möchte,...Ich könnte ewig weiter machen. Ich kenne also diese Situationen, die Herr Dorner in seinem Buch beschreibt. Allerdings gehe ich in den seltensten Fällen d'accord mit ihm.

Machen wir uns nichts vor, eine körperliche Behinderung ist eine ziemliche Kacke. Sagen wir es einfach mal wie es ist. Unfair wird es dann, wenn man nichts dafür kann. Niemand sucht es sich aus, das ist klar, aber wenn ich als Stuntman oder Extremsportler einen Unfall habe und mir dabei was passiert, hätte es eigentlich auch umgangen werden können. Rein Theoretisch. Herr Dorner hat MS (=Multiple Sklerose) - entweder man ist eine arme Sau und bekommt es, oder man hat Glück und bleibt verschont. Es ist zu 0,00% beeinflussbar - was es von dem Stuntman oder dem Extremsportler unterscheidet. Nun kommt zu der körperlichen Belastung auch noch die psychische dazu. Da kann man in Löcher fallen, depressiv werden oder auch einfach mal durchdrehen. Da habe ich absolutes Verständnis für. Wer selbst nicht in so einer Situation ist, darf sich da kein Urteil erlauben. ABER: Anderen Menschen das Leben schwer zu machen und das mit der eigenen Behinderung zu rechtfertigen, ist unfair und respektlos. Wer so behandelt werden will wie jeder andere "gesunde" Mensch, der sollte sich erstmal an die eigene Nase fassen und ehrlich zu sich selbst sein. Ich kann nicht nach Gleichberechtigung schreien, mir und anderen Rollstuhlfahrern dann aber Sonderrechte einräumen, weil wir in so einer Karre sitzen. So funktioniert das einfach nicht.
Ebenso finde ich es erschreckend, wenn sich ein körperlich behinderter Mensch abwertend über geistig Behinderte äußert. Man muss nicht mit jedem Menschen klar kommen und viele Menschen haben eine innerliche Sperre, wenn sie auf geistig Behinderte treffen, aber bevor ich mich als Autor im Rollstuhl negativ über Menschen äußere die 'anders' sind, lasse ich solche Abschnitte doch lieber weg. Jeder kann denken was er will, aber es muss nicht immer alles laut ausgesprochen werden.

Ich hatte mir viel von dem Buch erhofft und bin eigentlich auf ganzer Linie enttäuscht worden. Schade!



Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog

https://franzysbuchsalon.blogspot.com