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Veröffentlicht am 24.10.2018

Ein kurzweiliger Spaß für zwischendurch

33 Männer in 33 Nächten
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Buchinfo
Wer auf der Suche nach sexueller Abwechslung ist, wird im Internet garantiert fündig, denn in jeder Stadt wartet jemand auf ein unverbindliches heißes Treffen oder sogar einen Seitensprung. Gerade ...

Buchinfo
Wer auf der Suche nach sexueller Abwechslung ist, wird im Internet garantiert fündig, denn in jeder Stadt wartet jemand auf ein unverbindliches heißes Treffen oder sogar einen Seitensprung. Gerade Männer präsentieren sich gern in den einschlägigen Portalen. Die Userin bekommt hier alle Größeninfos, erfährt, was Mann sucht, ob er gebunden ist oder nicht, sogar, was ihn anmacht und welche Stellungen er bevorzugt.

Da ist ›Benni_30‹, der sich beim ersten Mal nur in der Kräutersauna verabredet, um die Körper der Damen abzuchecken. ›Bigboy‹ hingegen ist glücklich verheiratet, hat aber nichts dagegen, noch ein bisschen glücklicher zu werden. ›Mrloverboy‹ sieht so verdammt gut aus, dass ihm die eklatanten Rechtschreibfehler in seinen Mails nicht zum Nachteil gereichen sollten. Auf seinem Profilfoto zeigt er sich im Portal gleich völlig nackt.

Im Netz gibt es ihn noch, den zu allem bereiten Mann, inklusive Steckbrief und Gebrauchsanweisung. (Quelle: Amazon)

Meine Meinung
Eigentlich war dieses Buch als ein Geschenk für eine Freundin gedacht - eigentlich. Ich habe es dann aber doch behalten und selbst gelesen ^^

Die Geschichte ist schnell erzählt und erklärt sich bereits auf dem Klappentext. Junge Frau versucht ein (S)Experiment. Ihr Ziel sind 33 Männer in 33 Nächten aufzureißen. Dies tut sie nicht ganz oldschool in einer Bar oder Disco, sondern meldet sich auf einem Seitensprungportal im Internet an und gibt an, selbst vergeben zu sein, obwohl sie Single ist. Einfach um irgendwelche Situationen à la "Können wir uns nicht öfter treffen" oder "Wir sollten zusammen sein" zu umgehen.

Siena Schneider nimmt uns mit auf eine Reise durch 33 Abenteuer mit den unterschiedlichsten Typen. Stellenweise sehr komisch und unterhaltsam, aber dann und wann auch wieder komisch im Sinne von merkwürdig.

Es ist einfach jeder Typ Mann dabei. Von dem, der ihr gefährlich werden könnte über den, der sich an ihrer Schulter ausweint über eine "Nürnberger Bratwurst" bis hin zu einem Mann, der einen Dreier mit seiner Frau will - die davon allerdings nicht so begeistert zu sein scheint.

Jeder, der auf Datingseiten im Internet unterwegs war und sich vieleicht auch zu einem Blind-Date überwinden konnte, wird in diesem Buch mindestens einen Typ Mann entdecken, der dem "Eigenen" nicht unähnlich ist.

Neben dem ganzen Sex, kommt in diesem Buch natürlich auch die Romantik nicht zu kurz. Es kommt wie es kommen muss und die Autorin verliebt sich. Wie das für sie ausgeht möchte ich hier jetzt nicht verraten - das muss jeder selbst herausfinden

Es handelt sich um 33 kurze Geschichten, die mal eben schnell gelesen werden können ohne nochmal zwei Seiten nachholen zu müssen weil man nicht mehr in die Story zurückkommt.

Ich habe viel schmunzeln und stellenweise auch laut lachen müssen, aber auch ebenso mit ihr mitgefühlt und gelitten. Sie hätte auch über 100 Männer schreiben können und ich hätte nach mehr verlangt - ich war von Anfang bis Ende begeistert von diesem Buch.

Fazit
Wer kleine aber feine Geschichten sucht, wird hier fündig.
Erfrischend ehrlich beschreibt Siena Schneider ihre Internet-Dating Erfahrungen, die jeder fast so oder zumindest so ähnlich auch selbst mal erlebt hat.

Kurzweiliger Spaß und ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Für mich persönlich hat dieses Buch 5 von 5 Sternen verdient, da ich es ungemein unterhaltsam finde und der Autorin ab einem gewissen Punkt einfach vom ganzen Herzen das pure Glück gewünscht habe.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Teil 1 der Reihe konnte mich überzeugen

Breeds - Callans Schicksal
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Buchinfo
Als Journalistin ist Merinus Tyler ständig auf der Jagd nach einer guten Story. Eines Tages stößt sie auf Hinweise, dass das Militär genetische Experimente an Menschen vorgenommen hat. Und es ...

Buchinfo
Als Journalistin ist Merinus Tyler ständig auf der Jagd nach einer guten Story. Eines Tages stößt sie auf Hinweise, dass das Militär genetische Experimente an Menschen vorgenommen hat. Und es gelingt ihr tatsächlich, einen der Supersoldaten aufzuspüren, der vor seinen Schöpfern geflohen und untergetaucht ist. Callan Lyons trägt Löwenblut in sich und besitzt übermenschliche Kräfte. Von ihrer ersten Begegnung an weckt der attraktive Callan eine wilde Leidenschaft in Merinus. Doch das Militär und die Gen-Forscher sind Callan dicht auf den Fersen. (Quelle: Amazon)

Anfang
"Das hier ist meine Geschichte." Merinus starrte ihre sieben Brüder und ihren Vater an und sagte das mit fester Stimme, entschlossen, sich diesmal durchzusetzen.

Meine Meinung
Ohne es zu wissen kaufte ich einen Teil einer Reihe - allerdings nicht passenderweise diesen ersten Teil - nein, ich nahm "Kanes Verlangen" aus der Buchhandlung mit nach Hause. Beim Reinlesen wurde mir immer bewusster, dass vom Leser Vorkenntnisse erwartet wurden und so fiel mir auf, dass es eben kein einzelner Roman war.
Also was tat ich völlig begeistert vom Reinlesen? Richtig - ich besorgte mir Band 1 (Callans Schicksal) und alle die noch dazwischen lagen.

"[...] Es ist nicht die Geschichte, die du willst, und es ist nicht Gerechtigkeit. Du willst von dem Löwenmann gefickt werden. Gib es zu."
(Seite 63)

Lora Leigh hat sich hiermit zu einer meiner Lieblingsautoren gemeistert. Ich liebe es wie sie schreibt und schaffe es immer nur unter Mühe und Not das Buch weg zu legen und nicht weiter zu lesen.

Gleich zu Beginn befindet man sich in einer Diskussion zwischen Merinus und ihrer Familie. Das finde ich persönlich besser als ein langes Vorgeplenkel. Allerdings dauert es dadurch auch einen ganzen Moment bis man dahinter gestiegen ist, was einen wohl erwarten wird. Alle Fragen werden aber sehr zügig geklärt.

"Wenn du reinkommst, werde ich dich ficken", stöhnte er.
Sie lächelte traurig, trat zu ihm in die Kabine und schloss die Tür hinter sich.
"Und ich werde dich lieben", flüsterte sie.
(Seite 218)

In diesem Buch werden einige Charaktere vorgestellt, die Lust auf mehr machen. Mir erging es so, dass ich nicht nur Interesse an der Geschichte zwischen Merinus und Callan hatte, sondern auch wissen wollte was wohl allen anderen so passiert ist oder noch passieren wird. Und da es sich ja um eine Reihe handelt, habe ich Glück

Sehr schön fand ich auch, wie Lora Leigh zu beschreiben wusste, dass Callan bereits in Merinus verliebt ist, es ihr gegenüber aber nicht zugibt, da er bei ihr eher auf Ablehnung trifft. Es dauert einen Moment bis sie sich eingestehen kann, dass sie ihn liebt und er zugeben kann, dass es ihm schon länger genauso geht.

"Ich habe dich gar nicht verdient", flüsterte Callan heiser an ihrem Hals. "Du erstaunst mich, Merinus."
"Und wie mache ich das?", fragte sie sanft und fuhr mit den Fingern durch sein goldenes Haar.
Er schüttelte leicht den Kopf. "Durch deine Liebe. Die Tatsache, dass du das alles einfach so akzeptierst."
(Seite 278, f.)

Insgesamt fand ich persönlich es einen wahninnig guten Auftakt in eine scheinbar spannende und erotische Reihe, der ich nach dem halben Buch bereits völlig erlegen war.

Fazit
Wer eine erotische Fantasy-Liebesgeschichte sucht in der es nicht nur zwischen den Laken heiß her geht, ist hier genau richtig.
Man darf nicht zu zimperlich sein, da hier Mord (zur eigenen Verteidigung) genauso wie exzessiver Sex zur Tagesordnung gehören - und auch alles sehr detailliert beschrieben wird.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Dies war mein erster erotischer Roman...ich habe es nicht bereut!

Zieh dich aus!
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Lili kämpft für Geld mit Männern. Und die bezahlen sehr gut. Sie ist die Beste in diesem Geschäft. Ihr durchtrainierter Körper und fantastisches Aussehen haben noch jeden in die Knie gezwungen. ...

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Lili kämpft für Geld mit Männern. Und die bezahlen sehr gut. Sie ist die Beste in diesem Geschäft. Ihr durchtrainierter Körper und fantastisches Aussehen haben noch jeden in die Knie gezwungen. Obwohl ihr die Männer buchstäblich zu Füßen liegen, lässt Lili sich mit niemandem ein. Das ändert sich, als der mysteriöse James ihre Dienste in Anspruch nimmt. Fasziniert von seiner Unnahbarkeit, gibt sie seinen Avancen nach - und muss sich bald fragen, wer hier wen aufs Kreuz legt... (Quelle: Amazon)

Anfang
Der Mann unter mir stöhnte. Ich konnte sehen, wie sich seine Erektion gegen seine roten Satinboxershorts drückte. Männer sind immer so einfach gestrickt. Roter Satin. Ich bitte Sie.

Meine Meinung
Lili verdient ihren Lebensunterhalt mit Kämpfen. Sehr privaten Kämpfen. Mit Männern, die eine Art Fetisch dafür haben und ohne jede weitere Anstrengung so zu ihrem sexuellen Höhepunkt kommen. Dafür reißt sie quer durchs Land und ist schon über Monate hinweg ausgebucht. Manager und persönlicher Beschützer ist ihr homosexueller Freund Dexi, der bei jedem Kampf im Nebenzimmer sitzt um im Notfall eingreifen zu können.

"Braves Mädchen. Du hast deine Bestrafung sehr tapfer ertragen. Ich bin jetzt bereit, dich zu belohnen. Sag nett bitte."
"Nett bitte!", brüllte ich.
(Seite 45)

Lili trennt Beruf und Privatleben sehr streng, obwohl sie mehr als einmal die Möglichkeit hätte sich von Kunden zum Essen oder auf einen Drink einladen zu lassen. Doch diese Einstellung ändert sich nach dem Kampf mit einem gewissen Bill. Auf seine Frage hin gibt sie schließlich nach und sagt ihm zu.

Nach einer Nacht voll zügellosem Sex möchte James, wie Bill eigentlich heißt, über ihre gemeinsame Zukunft sprechen. Doch Lili ist sich nicht sicher ob es überhaupt eine gemeinsame Zukunft für sie geben kann. Gegen jede ihrer Regeln und gegen jegliche Vernunft macht sie eine Reise mit James in eine Welt, die sie noch nicht kannte.

"Versuch jetzt nicht, wie eine billige Schlampe zu klingen. Du bist etwas weitaus Besseres. Okay, du befriedigst Männer für Geld."
"Genau wie jede andere Schlampe."
"Aber du hast besondere Fähigkeiten."
"Die hat eine Schlampe auch."
(Seite 47)

Schon lange hatte ich mich mit dem Gedanken getragen mal in einen erotischen Roman hinein zu lesen. Allerdings wollte ich nicht mit der riesen Masse schwimmen und habe bis heute einen erfolgreichen Bogen um die Bücher über die Eskapaden eines gewissen Herrn Grey gemacht.
Beim Einkaufen in einem großen Supermarkt mit Buchabteilung war meine Stunde gekommen und ich stand vor der erotischen Lektüre. Natürlich waren von eben genannten Büchern Massen im Regal. Irgendwo dazwischen stand ein einzelnes Buch - das Letzte seiner Art - und dessen Buchrücken lächelte mich an. Absolut unspektakulär gehalten stach es mir genau deswegen ins Auge. Es landete in meinem Einkaufswagen und ich las es in zwei Tagen durch.

Ich war von der ersten bis zur letzten Seite absolut gefesselt von dieser Geschichte. Die eigentliche Haupthandlung ist zwar oft etwas vorhersehbar und auch das Ende war für mich nicht sonderlich überraschend, aber die Wendungen und die gut platzierte Erotik haben mich in ihren Bann gezogen.
Tina Troy nimmt ihre Leser mit in die Welt und stellenweise auch in die Abgründe und Folgen der SM-Szene, schafft es aber dennoch romantische Gefühle nicht gänzlich hinten überfallen zu lassen.
Ich habe mich dabei erwischt, dass ich hoffte, dass sich eben doch ein Liebespaar aus den beiden Hauptcharakteren entwickeln würde. So ganz ohne Romantik scheine ich dann eben doch nicht auszukommen...

Die Sexualpraktiken gehen weit über Seidenschal, Handschellen und Peitsche hinaus und haben mich das ein oder andere Mal durchaus etwas mit den Ohren schlackern lassen.

Das offene Ende lässt die Möglichkeit einer Fortsetzung, die ich mir sofort holen würde. Trotz des offenen Endes blieb ich nicht unbeholfen zurück, sondern hatte das Gefühl, dass es so genau richtig war. Ich schloss das Buch mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen.

Fazit
Wer sich nicht davor scheut auch mal über die eigene Bettdecke hinaus zu gucken und sich möglicherweise die ein oder andere Anregung im SM-Bereich holen möchte, ist hier genau richtig.
Die Dinge werden in diesem Buch deutlich beim Namen genannt und man sollte nicht zu zimperlich sein.

Gut beschriebene Erotikszenen, die in Bildern im eigenen Kopf landen - und da auch einen Moment bleiben - und eine nicht ganz so tiefgehende Hauptstory. Es darf kein Liebesroman erwartet werden - denn dieses Buch ist keiner.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Eine mutige Frau geht ihren Weg und wir dürfen sie dabei begleiten

Das Herz der Kriegerin
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Buchinfo
Nach einer wahren Geschichte – romantisch, genau recherchiert und mitreißend erzählt!

Dublin 1702. Die schöne Kit Kavanagh mit den feuerroten Haaren ist frisch verheiratet und glücklich. Doch ...

Buchinfo
Nach einer wahren Geschichte – romantisch, genau recherchiert und mitreißend erzählt!

Dublin 1702. Die schöne Kit Kavanagh mit den feuerroten Haaren ist frisch verheiratet und glücklich. Doch dann wird ihr Mann Richard von Soldaten verschleppt, und Kit ist entschlossen, ihn zurückzuholen – koste es, was es wolle. So zieht sie ihm nach und schließt sich, als Soldat verkleidet, dem Regiment des charismatischen Captain Ross an. Kit spürt, dass sie mehr für Captain Ross empfindet als nur Gehorsam und Freundschaft. Doch sie muss nicht nur ihre wahre Identität, sondern auch die gefährliche Anziehungskraft um jeden Preis geheim halten. Als sie fast enttarnt wird und sich zu ihrer Sicherheit der gegnerischen Seite anschließen muss, begegnet sie Captain Ross erneut – diesmal in ihrer wahren Gestalt … (Verlag)

Anfang
Die Rothaarige war am mutigsten.
Sie stieg höher auf den grünen Hügel als alle ihre Kamerad innen und stürz te sich dann Hals über Kopf verwegen und furchtlos wieder hinunter. Ein halbes Dutzend Mädchen mochte vielleicht bei ihr sein, aber die anderen fielen überhaupt nicht auf. Nur sie zog die Blicke auf sich wie ein Komet.

Meine Meinung
Kit Kavanagh könnte eigentlich glücklicher nicht sein. Sie ist jung, frisch verheiratet und Erbin einer Schenke. Was also könnte ihrem Glück im Wege stehen? Zum einen sie sich selbst, da sie sich Gedanken darüber macht, wie ihr Leben nun weitergehen wird. Alles wird in geordneten Bahnen verlaufen und ist schon besiegelt. Aber will sie das wirklich? Und der zweite Grund für das fehlende Glück ist, dass ihr Mann kurzerhand zwangsrekrutiert und verschleppt wird. Das will Kit so aber nicht hinnehmen und schwört sich, ihren Gatten zurück zu holen. Doch wie soll sie das anstellen? Ganz einfach: Sie verkleidet sich als Mann und meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst. Doch soll es wirklich so einfach sein?

Dieser historische Roman behandelt eine wahre Begebenheit. Die Autorin schreibt am Ende, dass sie die ein oder andere Geschichte mit etwas Phantasie ausgeschmückt hat, die grundlegende Geschichte aber wahr ist und auf Recherchen beruht. Genau diese Recherchen bemerkt man, im positiven Sinne, während des Lesens. Da wurde im Vorfeld wirklich gründliche Arbeit geleistet.

Auch wenn die Geschichte mit einer Liebesgeschichte startet, ist dieses Buch kein Liebesroman, sondern ein historischer Roman mit Fakten, Krieg und Schlachten. Romantische Gefühle finden zwar ihren Platz, übernehmen aber nicht den Löwenanteil. Das erwähne ich an dieser Stelle nur, damit niemand mit falschen Erwartungen oder Vorstellungen an dieses Buch herangeht.

Führt man sich vor Augen in welcher Zeit sich diese Geschichte zugetragen hat, kann man vor einer Frau wie Kit nur den Hut ziehen. Dass sie den Mut hatte so selbstbestimmt zu leben und immer die Angst im Nacken sitzen hatte als Frau enttarnt zu werden – das wäre kein Leben für mich gewesen. Dafür bin ich vermutlich nicht risikofreudig genug und ein zu großer Hasenfuß, wenn es um mein Leben geht.

Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, sind die ausschweifenden Beschreibungen bis ins kleinste Detail. Manchmal gibt es Momente, an denen solch weitreichende Ergüsse richtig und wichtig sind, aber ich muss nicht fast eine ganze Seite lesen wie ein Wasserlauf beschrieben wird. Das ist mir persönlich einfach zu viel des Guten und schafft unnötige Längen, weswegen ich leider einen Stern abziehen muss.

Fazit
Eine mutige Frau geht ihren Weg und wir dürfen sie dabei begleiten!
Auch wenn durch sehr weitreichende Beschreibungen die ein oder andere Länge vorhanden ist, ist es ein ganz großartiges Buch, das den Leser auf eine Reise durch alle Emotionen mitnimmt.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Eine Protagonistin, die ich nicht mag und ein Schreibstil, der mir nicht gefällt

Liebe M. Du bringst mein Herz zum Überlaufen
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Buchinfo
Während andere den Freitag herbeisehnen, freut sich Matilda auf Montag, denn nichts liebt sie mehr als ihren Job im Amt für nicht zustellbare Post, wo sie für die Buchstaben K bis M zuständig ...

Buchinfo
Während andere den Freitag herbeisehnen, freut sich Matilda auf Montag, denn nichts liebt sie mehr als ihren Job im Amt für nicht zustellbare Post, wo sie für die Buchstaben K bis M zuständig ist. Doch dann kommt der Tag, an dem Matilda ein nie überbrachter Liebesbrief so sehr berührt, dass sie beschließt, ihre gewohnten Pfade zu verlassen und den Empfänger ausfindig zu machen – ganz gleich, wie schwierig es wird. Sie stößt auf eine schmerzliche Liebesgeschichte, die bereits viele Jahrzehnte zurückliegt. Doch für ein Happy End ist es schließlich nie zu spät, oder? (Verlag)

Anfang
Obwohl sie erst sieben Jahre alt war, hatte Matilda vermutlich schon so ziemlich alle Kraftausdrücke zu hören bekommen, die ihre Eltern kannten. Und sie kannten viele.

Meine Meinung
Angelockt von dem wunderschönen Cover und dem verheißungsvollen Klappentext, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Die Geschichte hätte auch wirklich großartig werden können, doch leider gibt es ein paar Punkte, die mir das Buch ziemlich madig gemacht haben.

Matilda arbeitet im Amt für unzustellbare Briefe. Eines Tages rutscht ihr ein Brief unter einen Schrank. Als sie ihn hervorholt, kommt noch ein zweiter Brief zum Vorschein, der seit einer halben Ewigkeit dort liegen muss. Da Matilda auch diesen Brief unbedingt noch zustellen möchte, öffnet sie ihn und versucht so an Informationen vom Absender oder Empfänger zu gelangen. Das erweist sich allerdings als ziemlich schwierig und bringt ein Abenteuer mit sich, das Matildas Leben verändert.

Ich weiß nicht wer den Film kennt, aber ich habe „Die Fabelhafte Welt der Amélie“ bestimmt 30 Mal gesehen – wenn nicht öfter. Kein Scherz. Ich habe den Film damals geliebt. Heute, wo ich älter bin, finde ich ihn nicht mehr so berauschend. Er ist mir zu kindlich naiv und nervt mich mehr, als dass er mich verzaubert. Leider haben mich Matilda und ihre Geschichte ganz massiv an den Film erinnert.
Denn auch Matilda ist kindlich, naiv und unbekümmert, sehr introvertiert und ergibt sich irgendwelchen Tagträumen und weitergesponnenen Geschichten, die so nicht stattfinden. Das ist leider nicht mehr mein Fall, weswegen ich sehr häufig mit den Augen rollen musste.

Der Besichtigungstermin war an einem heißen Junitag, und die meisten anderen Interessenten machten einen Rückzieher, kaum dass sie die Wohnung betreten hatten. Sie fanden die Hitze hier oben unerträglich. Matilda fand sie herzerwärmend. Sie friert leicht. (Seite 25, f.)

Neben der Protagonistin, hat mir auch der Schreibstil leider nicht wirklich gefallen. Ich bin ganz oft ins Stocken geraten und über den ein oder anderen Satz gestolpert. Das liegt nicht daran, dass die Autorin sonderlich komplizierte oder verschachtelte Sätze genutzt hat – ganz im Gegenteil. Viele Sätze waren mir persönlich einfach zu kurz und in einem sehr…ich sage mal einfachem Deutsch geschrieben, was meinen Lesefluss tatsächlich hindert. Der Schreibstil ist also sicherlich nicht schlecht, aber eben einfach nicht mein Ding.

So wie sich Matilda stundenlang in Tagträumen verlieren kann, ergeht es auch der Geschichte oftmals. Dinge, die wirklich etwas gekürzt dargestellt hätten werden können, werden zu ausführlich und umständlich beschrieben. Andere Sachen, die ich durchaus interessanter gefunden hätte, wurden dafür zu kurz behandelt.

Wirklich gut gefallen hat mir Matildas Nachbar Knut. Ein sehr rüstiger Rentner, der das komplette Gegenstück zu ihr ist. Weltoffen, realistisch und technisch versiert, hilft er ihr dabei, den Brief vielleicht doch noch zustellen zu können. Knuts Enkel Cornelius war eher nicht so mein Fall. Matildas übrigens auch nicht. Allerdings tauchte er ziemlich häufig auf und machte Matilda damit das Leben schwer.

„Sie glauben an Schicksal? Und Vorhersehung?“ Knuts Stimme klingt zweifelnd.
„Vielleicht. Aber ob man daran glaubt, spielt doch ohnehin keine Rolle. Wenn es so was wie Schicksal gibt, dann könnte Unglaube daran nichts ändern. Und wenn es nicht existiert, könnte mein Glaube daran es nicht herbeizaubern.“ (Seite 31, f.)

Das Buch über macht Matilda eine Wandlung durch und wird zum Schluss sogar noch richtig mutig. Allerdings hat auch leider das nicht ausgereicht um meine Meinung zu ändern.

Fazit
Ein Buch, das mich durch das Cover und den Klappentext angelockt hat, sich aber dann in ausufernden Erzählungen und Tagträumen verliert, mit einer Protagonistin, die ich nicht mag und einem Erzählstil, der mir nicht gefällt.

Es gibt allerdings viele begeisterte Stimmen, weswegen ich bei Interesse dazu raten würde, die Leseprobe auf der Verlagsseite zu lesen um einen ersten Eindruck zu erhalten. Wer solche Geschichten mag, hat in dem Buch sicherlich eine tolle Urlaubslektüre gefunden!