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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2025

Nicht das erwartete Highlight

If We Were Gods
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Ich hatte extrem hohe Erwartungen an If we were Gods. Nicht nur weil es optisch einfach eins der schönsten Bücher in meinem Regal ist und der Inhalt mithalten können muss, sondern auch weil ich in den ...

Ich hatte extrem hohe Erwartungen an If we were Gods. Nicht nur weil es optisch einfach eins der schönsten Bücher in meinem Regal ist und der Inhalt mithalten können muss, sondern auch weil ich in den Leaf Verlag sehr große Hoffnungen setze. So 100%ig bin ich allerdings leider nicht zufrieden gewesen, sodass kein Highlight bei rausgekommen ist.

Der Anfang verlief etwas holprig, ich hatte leichte Verständnisprobleme beim zurechtfinden in der Welt und dem Magiesystem, wenn ich ehrlich sein soll. Die Figuren waren mir stellenweise recht unsympathisch und ich hatte Probleme, die Handlungen nachvollziehen zu können, darunter auch die von Olivia. Allerdings hatte ich mich dann irgendwann damit abgefunden, dass ich es ja nicht genauso machen müsste, sondern es nehmen muss, wie es kommt. Mit einer Portion „Ach, das ist schon okay“ las sich das Buch direkt eine Spur besser für mich und auch wenn ich langsam gelesen habe, was anscheinend mein neuer Standard ist, so war ich doch stetig in einem Fluss.

Insgesamt empfand ich das Buch also als ganz nett zu lesen, hatte auch aufregende Lesestunden damit und mochte es stilistisch sehr sehr gern, doch das erhoffte Highlight blieb leider aus.

Veröffentlicht am 16.04.2025

Lesenswert!

Schildkrötenmond
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Schildkrötenmond ist eines dieser Bücher, bei denen ich von der ersten Sekunde an wusste, dass es mich begeistern würde. Ich liebe die Geschichten von Hannah Gold, ihre Appelle an die Menschheit, unsere ...

Schildkrötenmond ist eines dieser Bücher, bei denen ich von der ersten Sekunde an wusste, dass es mich begeistern würde. Ich liebe die Geschichten von Hannah Gold, ihre Appelle an die Menschheit, unsere Tiere und Umwelt zu schützen, und das verpackt in so ein wunderbares Gewand, dass man nicht anders kann als die Bücher in guter Erinnerung zu behalten und sie lange nachklingen zu lassen.

Silver, unsere Protagonistin, ist ein großartiges Kind. Sie hat eine herrlich selbstironische Art, mit der sie die Lesenden nicht nur oberflächlich unterhält, sondern schnell für sich erwärmen kann. Man lernt zudem schon in den ersten Kapiteln, hinter ihre coole Fassade zu blicken, denn in ihrer Familie ist nicht alles so rosig, wie man es sich wünschen würde.

Für die tierliebe Silver ist es ein Abenteuer schlechthin, als ihre Familie für einige Monate zu einer Rettungsstation für Schildkröten aufbricht. Man lernt auf dieser Reise so viel über die dort heimische Flora und Fauna, ohne jedoch das Gefühl zu haben, man würde mit erhobenem Zeigefinger ermahnt oder belehrt werden. Wir erleben mit den Figuren traurige Momente, gefährliche Situationen und rasante Szenen, all dem gegenüber steht aber auch eine große Portion Hoffnung, Liebe, Freundschaft und Engagement, was ich bei einer jungen Person wie Silver nur zutiefst bewundern kann. Ich hing wie gebannt an den Seiten und wollte nicht, dass es endet, auch wenn ich sagen muss, dass der Schluss des Buches natürlich mal wieder Balsam für die Seele war.

Das Gleichgewicht von Mensch und Natur ist so zerbrechlich und es liegt an uns, unsere Mitbewohner auf dieser Erde mit Respekt zu behandeln und zu schützen. Ich bin sicher, dass dieses Buch junge Lesende inspirieren kann, vor allem da die Autorin zur Vertiefung des Themas noch eine Menge Information und Recherche-Möglichkeiten anhängt.
Ich kann „Schildkrötenmond“ ohne Einschränkung weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 21.03.2025

Nichts zu bemängeln

All The Hidden Monsters 1: All The Hidden Monsters
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All the hidden Monsters kommt im wunderschönen Gewand daher, wie gefühlt alle Carlsen-Bücher derzeit. Farbschnitt passend zum Cover, darunter verpackt eine spannende Geschichte mit Mordermittlungen, einem ...

All the hidden Monsters kommt im wunderschönen Gewand daher, wie gefühlt alle Carlsen-Bücher derzeit. Farbschnitt passend zum Cover, darunter verpackt eine spannende Geschichte mit Mordermittlungen, einem kleinen Hauch Knistern und jeder Menge Wendungen, die mich positiv überraschen konnten.

Sage und Oren waren ein Team, dem zuzusehen wirklich unterhaltsam war. Anfangs sind sie natürlich nicht unbedingt auf einer Wellenlänge, aber man sie lernen einander immer besser kennen und das schlägt sich natürlich auch im Umgang miteinander nieder. Ich kann verstehen, wenn man an dieser Stelle bemängelt, dass die Romance zwischen den beiden kurz gekommen ist. Es gab nur sehr wenig Anziehung, kaum Knistern, aber mich persönlich hat das nicht gestört! Der Fokus lag dadurch mehr auf der Mordermittlung, die ihrerseits genug Material geboten hat, um die Seiten ausreichend mit Spannung zu füllen.

Ich empfand den Schreibstil des Buches als angenehm zu verfolgen und bin auch nicht abgeschweift beim Lesen, was in letzter Zeit leider häufiger mal vorkommt. Insofern hat die Autorin alles richtig gemacht, um mich bei der Stange zu halten.
Auch der Fantasy-Anteil gefiel mir sehr gut, besonders Poltergeist P hat mir als Figur super gut gefallen! Ich glaube ohne sie wäre das Buch nur halb so gut gewesen.

Nun bin ich bereit für alles, was danach noch kommen mag. Ob es weiter spannend bleibt oder vielleicht romantischer zugeht, ich nehme jede Richtung gern!

Veröffentlicht am 21.03.2025

Nicht wie erwartet

Super-GAU
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Super-GAU versprach uns die Geschichte von acht Menschen zu erzählen, deren Schicksale durch die Katastrophe über Kontinente hinweg von Japan bis nach Berlin verbunden sind. Das Ganze im Gewand einer Graphic ...

Super-GAU versprach uns die Geschichte von acht Menschen zu erzählen, deren Schicksale durch die Katastrophe über Kontinente hinweg von Japan bis nach Berlin verbunden sind. Das Ganze im Gewand einer Graphic Novel sollte dem Erzählten mehr Intensität verleihen, es greifbarer machen, die Lesenden auf eine Reise mitnehmen, die sie so bald nicht vergessen.

Umso bedauerlicher ist es, dass das Buch zu großen Teilen an meiner Erwartung vorbei erzählt hat. Ich hatte gedacht, wir erleben die verschiedensten Menschen und Japan und Deutschland, alle miteinander verbunden, vor Ort von der Katastrophe direkt betroffen und in Berlin als Angehörige oder Freunde schockiert, durch Berichte doch auch irgendwie ein Teil des Ganzen. Leider spielt sich jedoch bis auf den Prolog die komplette Geschichte ausschließlich in Deutschland ab, über die Zustände in Japan erfahren wir nur durch die Nachrichten. Dieses Motiv zieht sich zwar konstant durch das Buch, egal ob in Zeitung, Radio oder Fernsehen, das ist aber absolut nicht das, was online auf allen Buchseiten meinem Verständnis nach angeteasert wurde.

Auf dem Buch selbst steht es etwas besser formuliert, dort kann man auch rauslesen, dass wir uns fernab der Katastrophe bewegen. Bringt den Lesenden, die im lokalen Buchhandel auf das Buch stoßen, vielleicht mehr als jenen, die sich im Internet informieren.
Ich fand spannend, wie die Leben der acht Personen in der Geschichte verwoben waren. Auf den ersten Blick haben sie alle nicht viel gemeinsam, ein paar wenige offensichtliche Freund- oder Bekanntschaften, die meisten Verbindungen sind jedoch weit subtiler und vermeintlich zufälliger. Dass am Ende doch alles ein großes Ganzes ergibt und alle Puzzleteile ineinander greifen, gefiel mir.

Alles in allem hat mich das Buch aber dennoch wegen der irreführenden Beschreibung nicht so gepackt, wie ich im Vorfeld annahm. Es geht nur wenig um die Katastrophe an sich, wir erfahren kaum etwas konkretes über die Menschen vor Ort, die Zustände, das Wieso Weshalb Warum. Das fand ich unheimlich schade, da ich dachte, ich könnte hier auch noch etwas lernen als jemand, der während der Ereignisse 2011 damals noch nicht alt genug war, um sich tiefgehender mit der Welt jenseits des eigenen Kinderzimmers auseinanderzusetzen.

Veröffentlicht am 12.02.2025

Super süß!

Practice Makes Perfect
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Practice makes perfect ist schon der zweite Band der Reihe, die in dem verschlafenen Örtchen Rome spielt. Dieses Mal stehen Floristin Annie und Personenschützer Will die Hauptrollen und ich wusste nach ...

Practice makes perfect ist schon der zweite Band der Reihe, die in dem verschlafenen Örtchen Rome spielt. Dieses Mal stehen Floristin Annie und Personenschützer Will die Hauptrollen und ich wusste nach dem Ende von When in Rome, dass ich unbedingt in diese charmante Kleinstadt zurück muss. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an diese Fortsetzung, die zwar ein wenig unter dem Druck eingeknickt ist, aber ihm größtenteils standhalten konnte.

Annie ist genau my type of person. Sie ist zurückhaltend, wirkt wie ein Drinnie, liest gerne und ist nicht so laut und offen wie ihre beiden Schwestern. Entsprechend wird sie aber im Schatten ihrer Geschwister oft unterschätzt, ohne dass sich jemand mal Gedanken machen würde, was wirklich hinter der Fassade vorgeht. Man traut ihr nicht viel zu und belächelt sie und alle wollen sie automatisch beschützen und von Skandalen fern halten. Ich hätte ihr so gerne den Rücken gestärkt und sie aufgemuntert, wenn sie mal wieder unter den eigentlich liebevoll gemeinten Sticheleien ihrer Geschwister ein Stückchen kleiner geworden ist.

Will ist das komplette Gegenteil, selbstbewusst, will die große weite Welt sehen, kann nie stillsitzen. In einem Ort wie Rome, wo Annie sesshaft werden möchte, zu leben, ist für ihn auf dem Papier der komplette Horror.. eigentlich. Denn Annie findet er schon gar nicht so übel, auch wenn er keine Beziehung mit ihr möchte.. wieder nur eigentlich.

Wie die beiden zusammenspielen, war wirklich super süß mitanzusehen. Ihre Dialoge sind voller Humor, niedlicher Neckereien und Knistern, denn die ach so schüchterne Annie ist in Wills Nähe erstaunlich schlagfertig. Ich habs geliebt! Eine großartige Dynamik, die ich super gern verfolgt habe. Auch wieder in dem Setting Rome zurück zu sein, hat mich extrem gefreut. Dann ist da noch die wechselnde Erzählperspektive, durch die man nicht nur den Protagonisten besser in den Kopf gucken kann, sondern auch so viel von den Nebenfiguren mitbekommt, die die beiden umringen. Die Gemeinschaft in Rome ist unglaublich, dazu kommt, dass ich das Couple aus Band unheimlich liebe und mich so gefreut habe, die beiden wiederzutreffen.

Und obwohl ich das Buch echt gern mochte, war es doch kein Highlight wie der vorige Teil. Da war Chemie zwischen Annie und Will, keine Frage. Aber sie waren nicht Noah und Amelia. Ich mochte diesen Aspekt des Rockstars, der sich eine Auszeit nimmt, in Band 1 irgendwie lieber als das Dating-Training, was in diesem Band die Protas zusammenbringt.
Dennoch ein definitiv lesenswertes Buch voller Liebe, positiver Kleinstadt-Vibes und ganz viel Humor.