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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2022

Tolle Fortsetzung!

Gargantis - Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea
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Gargantis ist der Folgeband vom Malamander und der zweite Band um das kleine Städtchen am Meer Eerie-on-Sea. Was mir als allererstes positiv aufgefallen ist, ist die Karte, die innen in den Buchdeckel ...

Gargantis ist der Folgeband vom Malamander und der zweite Band um das kleine Städtchen am Meer Eerie-on-Sea. Was mir als allererstes positiv aufgefallen ist, ist die Karte, die innen in den Buchdeckel eingedruckt ist. Ich liebe Karten zur Geschichte, sie ergänzen das Gelesene perfekt und ich muss sagen, dass ich mir tatsächlich manche Geschehnisse besser vorstellen konnte, nachdem ich mir die Schauplätze in Relation zu einander auf der Stadtkarte angesehen habe. Ein fantastisches Extra, was es in viel mehr Büchern geben sollte!

Mein Befürchtung war, dass durch den relativ großen zeitlichen Abstand zwischen den beiden Bänden meine Beziehung zu den Figuren gelitten haben könnte, und auch die genaue Handlung aus dem ersten Teil ist mittlerweile etwas verblasst. Allerdings wurden meine Erinnerungen mit kleinen Hinweisen im Text wieder aufgefrischt, sodass ich das Buch voll und ganz genießen konnte.

Herbie ist ein klasse Typ und ich finde ihn nach wie vor super. Er gefällt mir als Protagonist sehr gut, seine Neugierde macht ihn zu einem ausgezeichneten Ermittler! Auch in diesem Teil ist er wieder einem großen Geheimnis auf die Spur und macht sich auf die Suche nach Hinweisen und Lösungen auf die Rätsel, die sich ihm in den Weg stellen. Es war ein Fest, mit ihm zu grübeln, zu knobeln und zu tüfteln, wirklich cool!
Und zudem wird er auch in diesem Buch von Violet begleitet, einer jungen Dame, die ihm in Tapferkeit, Klugheit und Abenteuerlust in Nichts nachsteht. Ich liebe sie, sie ergänzt Herbie perfekt und ich könnte mir keine bessere Figur an seiner Seite vorstellen.

Auch der zweite Band konnte mich wieder überzeugen. Spannung, Humor und Rätsel greifen ideal ineinander und erzeugen einen Sog, dem sich die Lesenden nur schwer entziehen können. Mit seinem angenehm lockeren Schreibstil hat der Autor mir ein flüssiges Leseerlebnis ermöglicht und damit war das Buch leider viel zu schnell zu Ende.

Mein Fazit:
Ich bin hin und weg! Für alle Fans des ersten Bandes spreche ich auch für die Fortsetzung eine klare Leseempfehlung aus.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.02.2022

Schonungslos ehrlich und mitreißend

Heul doch nicht, du lebst ja noch
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Von Kirsten Boie ist man ein hohes literarisches Niveau gewohnt. Ihr letztes Buch, was ich gelesen habe, war Dunkelnacht und ich war tief beeindruckt von diesem Werk. Ein wichtiges Thema wie die sensiblen ...

Von Kirsten Boie ist man ein hohes literarisches Niveau gewohnt. Ihr letztes Buch, was ich gelesen habe, war Dunkelnacht und ich war tief beeindruckt von diesem Werk. Ein wichtiges Thema wie die sensiblen Stellen der deutschen Geschichte so sprachlich eindrucksvoll und schonungslos zugleich rüberzubringen und die Lesenden damit komplett aus der Bahn zu werfen, müssen Schreibende erst einmal schaffen, ohne dabei direkt so zu wirken, als treten sie den Lesenden belehrend mit mahnendem Zeigefinger gegenüber. Kirsten Boie hat dieses Maß perfekt getroffen und so war ich mehr als gespannt auf dieses Buch, von dem ich mir ähnliches versprach. Ich denke, ich greife nicht zu weit vor, wenn ich sage, ich habe exakt das bekommen, was ich mir erhofft hatte.

In diesem Buch geht es um drei überlebende Kinder nach dem Ende des zweiten Weltkriegs 1945. Traute, Jacob und Hermann könnten unterschiedlicher kaum sein, der eine ist Jude, die zweite ist Tochter einer Bäckersfamilie und der dritte ehemaliges hochrangiges Mitglied der HJ, und dennoch vereint sie alle das gleiche Schicksal: Sie müssen im Nachkriegsdeutschland mit sich und den neuen Umständen klarkommen. Es hat sich so viel für die Kinder und deren Familien verändert und jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen, manche sind mehr und manche weniger schwer. Dennoch fühlt es sich falsch an, die drei miteinander zu vergleichen, da sie alle für sich aus dem Leben gerissen worden sind. Man könnte meinen, dass Jacob als Jude das härteste Schicksal hat, doch ich muss ehrlich gestehen, dass ich trotz seiner eingefahrenen Ansichten mit Hermann im Endeffekt am meisten Mitleid hatte. Der Junge ist kein Musterknabe und nicht mal ein besonders freundlicher Bursche, doch bei dem Gedanken daran, was er zuhause mitmachen muss, schaudert es mich jetzt noch.

In diesem Buch wird deutlich, welche Spuren der Krieg hinterlassen hat. "Heul doch nicht, du lebst ja noch" beschreibt das Gefühl, den Zwiespalt, mit dem man das Buch liest, perfekt. Einerseits will man denen, die jetzt noch da sind, genau das sagen, aber andererseits, wie soll man jemandem in einer solch bedrückenden Situation das Recht absprechen, zu trauern und am Boden zerstört zu sein? Wie könnte man auf die Idee kommen, auch nur daran zu denken, es sei für die drei doch jetzt alles überstanden und damit automatisch wieder gut?

Das Buch gibt mir auch jetzt noch stark zu denken. Kirsten Boie hat wie ich finde eine Atmosphäre erschaffen, die ich als Unwissende durchaus als authentisch bezeichnen würde, sie hat ungeschönt und ohne Hemmungen den Alltag der drei Kinder für die Lesenden aufbereitet und die verschiedensten Menschen vereint im selben Schicksal dargestellt. Der zwar knappe aber trotzdem detaillierte, umgangssprachliche Schreibstil mit immer wiederkehrenden Verweisen auf die Dialekte, die die Menschen teils sprechen, trägt sein übriges dazu bei, dass sich die Geschichte wie ein Film vor dem inneren Auge aufbaut.

Dafür, dass das Buch so kurz ist, kamen wie schon bei Dunkelnacht erstaunlich viele Emotionen bei mir an. Ich hing bestürzt über den Seiten, habe gebannt gewartet, was als nächstes passiert, habe auf ein Happy End für die Kinder gehofft.
Was mir besonders gefallen hat, waren die leicht hoffnungsvollen Schlussgedanken von Traute, die nahelegen, dass es jetzt vielleicht Zeit für eine positive Wandlung in der Geschichte ist. Dass es jetzt vielleicht bergauf geht.

Mein Fazit:
Ein eindringliches und schonungslos ehrliches Jugendbuch, welches einem die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg aus verschiedenen Perspektiven näher bringt. Bauchgrummeln verursachend und vorsichtige Hoffnung auslösend zugleich hat mich die Geschichte von Traute, Jacob und Hermann mitgerissen und tief bewegt.
Ich kann gar nicht anders, als 5 von 5 Sternen zu vergeben.

Veröffentlicht am 02.02.2022

Gebt mir mehr!

Ansuz – Das Flüstern der Raben (1)
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Ansuz hat mich so lange beschäftigt, wie schon seit Jahren kein Buch mehr. Man könnte jetzt denken, das sei ein schlechtes Zeichen, aber mitnichten! Ich habe zwar sehr lange für die Geschichte gebraucht, ...

Ansuz hat mich so lange beschäftigt, wie schon seit Jahren kein Buch mehr. Man könnte jetzt denken, das sei ein schlechtes Zeichen, aber mitnichten! Ich habe zwar sehr lange für die Geschichte gebraucht, aber das lag keinesfalls daran, dass ich das Buch nicht spannend oder fesselnd fand. Im Gegenteil, wenn ich dann mal die Gelegenheit hatte, dazu zu greifen, las es sich an vielen Stellen wie von selbst. Vielleicht war meine Motivation deshalb so löchrig, weil ich geahnt habe, dass das Buch mir zum Ende hin noch das Herz brechen würde und ich nicht wollte, dass das passiert. Letztendlich bin ich trotzdem nicht glimpflich davongekommen.

Mein Highlight und zugleich aber auch ein erster Kritikpunkt war die Protagonistin Anne. Ich habe ihre trockene, beinahe abweisende und schroffe Art von der ersten Seite an geliebt und mich über jeden Dialog, in dem man ihre nüchternen Kommentare in Action erleben durfte, diebisch gefreut. Sie war einfach klasse, wenn man davon absieht, dass ihr quasi nicht existenter Selbsterhaltungstrieb mir graue Haare hat wachsen lassen. Ich habe selten eine Hauptfigur gesehen, die sich so oft und so unbedacht selbst in Gefahr gebracht hat, meist um jemand anderen zu retten. Das mag ritterlich sein, in Anbetracht der Tatsache, welchen Stellenwert sie in der Geschichte einnimmt, jedoch nicht sonderlich klug. Und dennoch liebe ich dieses verrückte Mädchen auch nach dem Lesen des Buches noch abgöttisch.

Anne wird begleitet von einem Haufen uriger Nebenfiguren. Manche hasst man zutiefst, manche haben definitiv ein Rad ab, manche toleriert man halt, manche lernt man aber auch flugs lieben, nur damit sie einem dann auf übelste Weise das Herz herausreißen können. Mein Favorit war Monster, Annes Hund, den man bereits am Anfang schon kennenlernt. Er sorgt für einiges Aufsehen, wie aber eigentlich so gut wie jeder in diesem Buch. Es gibt hier keine „Normalos“, jeder ist auf seine Weise schräg und was Besonderes.

Die Gefühlsachterbahn, die die Autorin mich hier hat durchleben lassen, war auf Level Extraklasse. Stets stand hinter der nächsten Ecke jemand mit einem neuen Klopper, den man nicht hat kommen sehen, immer wieder wurde ich überrascht, geschockt und gegen Ende zutiefst verraten, was ich ehrlich gesagt auch jetzt noch nicht verdaut habe. Ich habe all diese Entwicklungen geliebt, etwas viel wurde es mir nur an den Stellen, an denen die Mythologie aufgerollt und erklärt wurde. Da hat mein Kopf ganz schön geraucht und ich glaube, so richtig zu 100% verstanden habe ich immer noch nicht alles, aber das tut meiner Begeisterung keinen Abbruch.

Was mich jedoch leider so gar nicht überzeugt hat, war die Romantik, die hier eingestreut wurde. Anne wird zugleich gehasst und von allen Seiten von attraktiven Männern belagert, wobei ausgerechnet der, der am unsympathischsten rüberkommt und am schlechtesten Gefühle zeigen kann, der Love Interest wird. Zwischen den beiden gab es für mich null nachvollziehbare Anziehung, kein Prickeln, keine Emotionen. Sehr schade, denn das Buch hätte meiner Meinung nach auch bestens ohne Beziehung für Anne funktioniert.

Mein Fazit:
Trotz der Kritikpunkte kann ich nicht anders, als 5 von 5 Sternen zu vergeben. Warum? Weil ich einfach vom Hocker gefegt wurde von dieser Geschichte. Trotz verkorkstem Liebesdrama und einer Protagonistin, die an vielen Stellen den Überlebensinstinkt einer Zeitung im Regen hat, hat mich Ansuz bestens unterhalten. Hat mich zum Staunen und Lachen gebracht, hat mich fluchen lassen, hat mich niedergeschmettert und dann wieder etwas aufgebaut. Ich kann gar nicht anders, als nach diesem Ende die Fortsetzung sehnlichst zu erwarten!

Veröffentlicht am 30.01.2022

Fortsetzung, bitte!

The Inheritance Games
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Bei den Inheritance Games fand ich allein den Klappentext des Buches schon sehr faszinierend. Thriller für Erwachsene kann ich so gar nicht leiden, doch dieses als Jugendthriller angepriesene Buch wollte ...

Bei den Inheritance Games fand ich allein den Klappentext des Buches schon sehr faszinierend. Thriller für Erwachsene kann ich so gar nicht leiden, doch dieses als Jugendthriller angepriesene Buch wollte ich mir nicht entgehen lassen. Der Plot mit dem Mädel, was in einem Haus mit lauter heißen und gefährlichen Typen landet, erinnerte mich ein wenig an Paper Princess, nur dass hier wesentlich mehr Geld und weniger Erotik und Teenie-Drama eine Rolle spielt. Ich fand mich direkt super zurecht in der Geschichte und war schnell sehr gespannt auf Averys Abenteuer.

Avery als Protagonistin gefiel mir, sie wird unvorbereitet mit einer für sie mehr als unbehaglichen, sogar bedrohlichen Situation konfrontiert und geht damit bewundernswert stark um. Ich wäre wahrscheinlich in Panik geraten, aber sie behält die Nerven und setzt sich durch.
Die vier Enkel des Verstorbenen sind eine ganz eigene Marke. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht entscheiden, wer mir am meisten im Kopf herum spukt, denn einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben sie allesamt. Zunächst hält man sie einfach für einen unfreundlichen Haufen, doch im Laufe der Geschichte lernt man immer besser hinter ihre Fassade zu blicken.

Die ganze Story strotzt nur so vor Geheimnissen und Mysterien. Ich habe es von der ersten bis zur letzten Sekunde geliebt und habe gegrübelt, gerätselt und mich stets gefragt, ob die Dinge tatsächlich so sind, wie sie scheinen und wie ich denke, dass sie sind. Das war fantastisch! Die ganze Geschichte war so schön undurchsichtig, ein wirklich großes Vergnügen. Dazu kommt, dass der angenehme Schreibstil es einem ermöglicht, das Buch ohne große Unterbrechungen durchzulesen.

Mein Fazit:
Ein großartiges Buch, dessen Fortsetzung ich kaum erwarten kann! Zu diesem Titel zu greifen, war eine Entscheidung, die getroffen zu haben ich sehr froh bin. Von mir gibt es volle Sternzahl und eine klare Empfehlung für diese Reihe.

Veröffentlicht am 28.01.2022

Tolle Fortsetzung!

Circles of Fate (2). Schicksalssturm
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Circles of fate hatte mich schon in Band 1 positiv überrascht. Für eine Mini-Serie gestaltete sich der Inhalt um die Schicksalsweberinnen und die Magie in der Welt unerwartet spannend und komplex, ich ...

Circles of fate hatte mich schon in Band 1 positiv überrascht. Für eine Mini-Serie gestaltete sich der Inhalt um die Schicksalsweberinnen und die Magie in der Welt unerwartet spannend und komplex, ich hätte eher was seichteres erwartet. Und auch Band 2 konnte mich wieder von sich überzeugen!
Der Einstieg gelang mühelos, da der Erscheinungstermin vom ersten Teil ja noch nicht allzu lange zurück liegt. Ich war sofort wieder drin in der Geschichte und konnte mich sehr gut zurechtfinden.

Dann komme ich nicht umhin, Litas Charakter-Entwicklung zu loben. Im ersten Band wirkte sie vergleichsweise noch stellenweise ein ganz klein wenig unsicher, mittlerweile habe ich aber das Gefühl, dass sie wirklich bereit ist für das, was sie erwartet. Ihr stehen viele Geheimnisse gegenüber und sie sucht hartnäckig nach Lösungen und Antworten, sie beweist viel Mut und Durchhaltevermögen. Sie ist eine bewundernswerte Protagonistin!

Auch den anderen Figuren kommt man wieder etwas näher. Ich bin froh, dass man im Vergleich zu Band 1 noch etwas tiefer in den Charakter der anderen Personen eintauchen konnte, denn im Auftakt fiel es mir noch etwas schwer, die restlichen neben Lita zu greifen. Hier lernt man viel Neues über sie und das macht die Figuren wesentlich sympathischer und authenischer, man fühlt sich ihnen näher.

Der Schreibstil von Marion Meister hat mich tief in die Geschichte gesogen und ehe ich mich versah, war das Buch auch leider schon wieder zu Ende. Die zauberhafte Welt, die düsteren Geheimnisse, die Magie, all das hat mir ein kurzweiliges Leseerlebnis beschert, was erneut von einem sehr gemeinen Ende gekrönt wurde. Umso besser, dass der Folgeband direkt bereit liegt!

Mein Fazit:
Wieder ein tolles Buch der Reihe! Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung und kann die Mini-Serie bisher uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.