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Veröffentlicht am 24.04.2023

Ein Must-Read!

Lass mal Therapie gehen!
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Lass mal Therapie gehen war ein unglaublich intensives Buch für mich. Psychotherapie ist heutzutage leider immer noch für viele ein Tabu-Thema, dabei sollte man diejenigen, die die Kraft haben, sich Hilfe ...

Lass mal Therapie gehen war ein unglaublich intensives Buch für mich. Psychotherapie ist heutzutage leider immer noch für viele ein Tabu-Thema, dabei sollte man diejenigen, die die Kraft haben, sich Hilfe zu suchen, viel mehr bewundern statt sie zu verurteilen. Dieses Buch trägt einen großen Teil zur Enttabuisierung bei, wie ich finde, und genau deshalb kann ich es auch uneingeschränkt weiterempfehlen, nicht nur an Jugendliche, sondern auch Angehörige oder diejenigen, die sich vor Augen führen wollen, wie so eine Therapie überhaupt funktioniert.

Ein weit verbreitetes Vorurteil: Nur Menschen aus instabilen Verhältnissen kommen überhaupt in die Situation, sich einen Therapieplatz suchen zu müssen. Wer eine liebende Familie hat, viele Freundinnen, Erfolg, gute Noten, eine erfüllte Freizeit mit spannenden Hobbys, demder kann es doch nicht schlecht gehen.
Man könnte gar nicht weiter daneben liegen, das zeigt Nina Jordis in ihrem Buch auf. Die Jugendlichen, deren Therapiewege sie hier aufschlüsselt, könnten unterschiedlicher kaum sein, meist sind sie sozial sehr gut integriert und haben einen großen Freundschaftskreis, oder sie sind sehr selbstbewusst, beinahe forsch, so gar nicht die „typischen“ Kandidatinnen, bei denen man den Vorurteilen folgend erwarten würde, dass sie in Therapie sind. Gerade deshalb empfand ich die Wahl auch als so gut gelungen.

Die Geschichten der Jugendlichen beinhalten alle verschiedene Diagnosen. Dadurch wird das Spektrum dessen, was man kennenlernen kann, breit gefächert und man lernt viel mehr, als man es bei zu ähnlichen Geschichten vielleicht getan hätte.
Die Aufbereitung der Fälle fand ich großartig gemacht. Zunächst gibt es immer eine kleine Einführung zum jeweiligen Gegenüber, das Kennenlernen und die Hintergrundstory bis hin zur Diagnose. Dann kommt ein lebendig und gut verständlich geschriebener Teil mit Fakten zur Erkrankung, sodass man sich mehr darunter vorstellen kann, welche Prozesse dahinterstecken, wo die Ursache liegen kann, welche Einschränkungen das für die Jugendlichen bedeutet. Zum Schluss kommen die Patient
innen auch immer selbst noch zu Wort, was für mich besonders in den Fällen, wo ich mich selbst in Teilen wiedererkannt habe, sehr berührend war. Meinen Respekt für den Mut, die eigene Geschichte so für andere aufzuarbeiten!

Nina Jordis schafft es, das Buch informativ und sensibilisierend zugleich wirken zu lassen, ohne jedoch dabei mit dem belehrenden Zeigefinger auf die Lesenden zu zeigen. Ich habe mich trotz der schweren Themen immer sicher zwischen den Seiten gefühlt, die Aufklärung war unglaublich lehrreich und ich würde das Buch am liebsten jedem einzelnen Menschen da draußen in die Hand drücken, damit endlich verstanden wird, dass Therapie kein Tabu ist.

Veröffentlicht am 24.04.2023

Toller Auftakt, etwas chaotisch

Die Geschichtenwandler − Magische Tinte
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Die magische Tinte aus „Die Geschichtenwandler“ kann etwas, was sich bestimmt viele Bücherwürmer nach dem Tod einer geliebten Figur wünschen würden: Sie kann Bücher umschreiben. Dass damit allerlei Schabernack ...

Die magische Tinte aus „Die Geschichtenwandler“ kann etwas, was sich bestimmt viele Bücherwürmer nach dem Tod einer geliebten Figur wünschen würden: Sie kann Bücher umschreiben. Dass damit allerlei Schabernack bis bin zu ernsthaften Gefahren verursacht werden kann, kommt einem vielleicht nicht sofort in den Sinn. Doch im Laufe der Story merkt man, wie wichtig es ist, dass die Bücher so bleiben wie sie sind und wie groß der Einfluss der bekannten Weltliteratur für die Entwicklung der Historie war.

Enna lebt meinen persönlichen Traum, denn ihre Mutter hat eine Buchhandlung. Ich würde mich ja an ihrer Stelle täglich von früh bis spät da verbarrikadieren und lesen. Deutlich geschärft ist da auch ihr Bewusstsein für den Zustand der Bücher, niemand darf einfach so ungestraft in eine Erstausgabe malen. Ich mochte Ennas Charakter, sie ist mutig und schreckt auch vor den ausweglosesten Situationen nicht zurück, teilweise würde ich sie sogar als waghalsig beschreiben. Aber so machte es auf jeden Fall immer Spaß, sie zu beobachten, ihr zu folgen und die Geschehnisse durch ihre Augen zu betrachten.

Die Idee, dass man Bücher umschreibt und damit die Gegenwart beeinflussen kann, ist faszinierend. Ich habe nie näher darüber nachgedacht, was Bücher auch für unsere Geschichte bedeuten können, und die Auswirkungen werden hier mehr als deutlich. Das war spannend zu lesen, auch wenn das Gepfusche in den Storys hin und wieder etwas verwirrend wurde und zunehmend mehr Chaos verursachte, mit dem ich zeitweise nicht ganz mithalten konnte.

Mein Fazit:
Auf jeden Fall ein aufregendes Buch, was ich den Lesenden ans Herz legen kann. Zwar kein Highlight und hin und wieder etwas zu chaotisch für mich, aber die Idee dahinter ist genial!
4 von 5 Sternen gibt es von mir.

Veröffentlicht am 22.04.2023

Eine Bereicherung für die Reihe

Der Lotuskrieg: Last Stormdancer
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The Last Stormdancer ist sowohl für eingefleischte Fan als auch für Neulinge ein wunderbares Buch. Trotz so weniger Seiten schafft Jay Kristoff eine beeindruckende Atmosphäre, die den Stil der Trilogie ...

The Last Stormdancer ist sowohl für eingefleischte Fan als auch für Neulinge ein wunderbares Buch. Trotz so weniger Seiten schafft Jay Kristoff eine beeindruckende Atmosphäre, die den Stil der Trilogie wunderbar widerspiegelt und einen in den Bann zieht.

Für Anfänger*innen, die die Hauptreihe nicht kennen, mögen manche Begrifflichkeiten anfangs schwer zu verordnen sein. Auch einige Bezüge können dann nicht hergestellt werden, aber ich muss sagen, dass die Kurzgeschichte dennoch oder vielleicht deshalb sehr schön als Teaser für die Trilogie funktioniert. Ich habe mich zwischen den Seiten sofort wohl gefühlt, die Stimmung aufgesogen, das Buch von vorn bis hinten genossen.

Mein Fazit:
Trotz des geringen Umfangs bietet diese Novelle einen enormen Mehrwert, insbesondere wenn man die Stormdancer-Trilogie schon kennt. Mir gefällt das Buch sehr und ich kann es von Herzen weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 22.04.2023

Lecker!

Fatmanurs fabelhafte Backwelt
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Backbücher sind für mich immer wieder ein Highlight. Ich liebe die Gestaltungen, die Beispielbilder, die Inspirationen, die man dort sammeln kann. Daher war Fatmanurs fabelhafte Backwelt für mich ein Muss.

Die ...

Backbücher sind für mich immer wieder ein Highlight. Ich liebe die Gestaltungen, die Beispielbilder, die Inspirationen, die man dort sammeln kann. Daher war Fatmanurs fabelhafte Backwelt für mich ein Muss.

Die Rezepte sind leicht verständlich aufbereitet, teilweise gibt es sogar Codes für Zubereitungsvideos, die zusätzlich Hilfe bieten können. Ich habe ein paar der simpleren Gebäckstücke ausprobiert und war mit der Klarheit der Anweisungen sehr zufrieden. Für einige Rezepte bräuchte bei meinem Zutatenstamm zwar einen extra Einkauf, aber es waren durchaus auch Dinge dabei, die ich mit ganz einfachen Mitteln ohne Mühe zubereiten konnte.

Auch optisch ist das Buch für mich sehr ansprechend. Die Bilder der fertigen Kuchen, Torten oder auch herzhaften Kreationen machen sofort Lust aufs Nachbacken, sodass es schwer fällt, nicht sofort zum Kochlöffel zu greifen. Ich werde mich auch auf jeden Fall noch an weiteren Rezepten probieren!

Mein Fazit:
Ein Backbuch, was sowohl mit Klassikern als auch mit ausgefalleneren Rezepten überzeugen kann. Die Auswahl ist ansprechend und vielfältig, die Erklärungen gut verständlich, die Zutatenauswahl auch für einen Nicht-Backprofi-Haushalt geeignet. Mir gefällt's sehr!

Veröffentlicht am 22.04.2023

Hatte mehr erwartet

Stealing Infinity
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Stealing Infinity hatte bei mir hohe Erwartungen geweckt. Das wunderschöne Äußere des Buches ließ mich hoffen, die Geschichte würde mithalten können, zumal das Buch ja schon vor Erscheinen unglaublich ...

Stealing Infinity hatte bei mir hohe Erwartungen geweckt. Das wunderschöne Äußere des Buches ließ mich hoffen, die Geschichte würde mithalten können, zumal das Buch ja schon vor Erscheinen unglaublich gehyped und beworben wurde. Leider muss ich sagen, dass ich persönlich mit der Story nicht allzu viel anfangen konnte.

Im Normalfall mag ich Geheimnisse und Mysterien. Alle wollen doch Spannung in ihren Leseerlebnissen, vor allem im Bereich Fantasy. Hier jedoch muss ich sagen, dass die Lesenden für meinen Geschmack zu lange an der Nase herum geführt wurde. Man wurde über so vieles im Dunkeln gelassen, alle tun ganz geheimnisvoll und niemand wollte der Protagonistin reinen Wein einschenken. Ich rätsel gern, wirklich. Aber hier hat es mich zunehmend genervt, dass ich keinen Plan hatte, wohin es gehen wird.

Das Setting war recht düster und nicht so atmosphärisch, wie ich es mir erhofft hatte. Die Academy, an die Natasha gesteckt wird, entpuppte sich nicht als ein Ort, an dem ich gern Zeit verbringen würde, sondern einer, den ich null Komma null einschätzen konnte. Das fand ich sehr schade, weil ich im Grunde Internatsgeschichten echt gern habe.

Natasha badete das halbe Buch über in Selbstmitleid. Ich verstehe, dass ihre Situation schwer war, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass alle wie brütende Hühner auf ihren Geheimnissen hockten. Aber die starke, mutige Protagonistin, die ich erwartet hatte, bekam ich wenn überhaupt erst recht spät im Laufe der Geschichte.

Mein Fazit:
Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht von der Story, wenngleich ich erstaunlicherweise trotzdem gern wüsste, wie es weitergeht. Der Schreibstil war gut lesbar, ich kam locker durch das Geschehen und auch die Kapitellänge war in Ordnung. Das Äußere des Buches ist der helle Wahnsinn, ich liebe einfach alles daran. Aber das rettet die Bewertung nur auf 2,5 von 5 Sternen, wo nur ganze Sterne möglich sind auf 3.