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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2024

Großartiger Auftakt

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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Honesty ist eine Dystopie, die noch lange nachhallt. Dass ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, ist schon eine Weile her, und dennoch gab es seitdem mehrere Gelegenheiten, bei denen ich das Buch als ...

Honesty ist eine Dystopie, die noch lange nachhallt. Dass ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, ist schon eine Weile her, und dennoch gab es seitdem mehrere Gelegenheiten, bei denen ich das Buch als Hörbuch erneut genossen habe. Ich erinnere mich noch daran, dass auf einem Bloggenden-Treffen bei Fischer gesagt wurde, Honesty würde so ganz anders werden als die Game Show aus Franzis erster Reihe. Und das stimmt definitiv, heißt aber in keiner Weise, dass die Geschichte dadurch weniger intensiv ist, im Gegenteil.

Dass (negative) Gefühle unterdrückt werden hat mich ein bisschen an die Amor-Reihe von Lauren Oliver erinnert, in der nach einer OP die Welt einen emotionsdämpfenden Schleier bekommt. Eben jene Reihe gehört zu meinen All-Time-Favourites, was mich noch mehr auf Honesty gehyped hat. Ich habe mich während des Lesens öfter gefragt, ob ich auch in einer Welt leben wollen würde, in der Lügen unmöglich sind und ich kaum Wut empfinde, und kann das ganz klar mit Nein beantworten. Eine little white lie haben bestimmt alle von uns schon mal benutzt, um die eigenen Gefühle oder die von jemand anderem zu schützen, und ich würde das jederzeit wieder tun. Daher wäre Sestiby für mich wohl nicht der richtige Ort, aber in die Gesellschaft einzutauchen und zu sehen, wie es sich unter den Umständen so lebt, war super faszinierend.

Maes Leben ist quasi ständig in Gefahr in einer Welt, in der man zudem auch noch rund um die Uhr von einer KI überwacht wird. Ich habe in so vielen Situationen die Luft für sie angehalten und gehofft, dass sie nicht erwischt wird und war dadurch noch näher am Geschehen dran. Sie ist unglaublich sympathisch und wahrscheinlich auch wegen ihrer bescheidenen Herkunft herrlich am Boden geblieben, man muss sie einfach gern haben.
Neben Mae gibt es auch zahlreiche andere Figuren, die mein Herz im Sturm erobert haben, um mit Therese nur eine davon zu nennen. Sie ist eine wahre Freundin und trägt mit ihrer begeisterungsfähigen Art zu einer spannenden und bunten Dynamik in der Gruppe bei.

Das Partnerschaftsprogramm fand ich eine aufregende Idee, die allerdings gute zwei Drittel der Geschichte einnimmt. Anfangs dachte ich, dass das vielleicht irgendwann trocken werden könnte, aber dem war mitnichten so. Ich hätte nach „Game Show“ besser wissen müssen, dass Franzi einen nicht enttäuscht. Die verschiedenen Beziehungen der Figuren entwickeln sich während dieser Zeit stetig weiter und bilden eine interessante Grundlage für die Tests innerhalb des Programms. Dazu kommt, dass natürlich auch Geheimnisse gehütet werden, die nach und nach ans Licht kommen und dem Geschehen neue Würze verleihen.

Das Ende ist extrem gemein und geschmückt mit einem Cliffhanger, der seinesgleichen sucht. Ich bin jedes Mal wieder geschockt, wie man seine Lesenden so schutzlos mit einem zerschmetterten Herzen zurücklassen kann. Zum Glück liegt Band zwei in nicht mehr allzu ferner Zukunft und ich weiß jetzt schon, dass ich ihn so bald wie möglich verschlingen werde!

Mein Fazit:
Diese Dystopie spielt in der Königsklasse des Genres und ich habe jede einzelne Seite geliebt. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, weiß jetzt, was er als nächstes zu tun hat. Und habt am besten entweder Taschentücher oder Band zwei griffbereit, eines von beiden braucht ihr mindestens.

Veröffentlicht am 09.06.2024

Super!

Lakestone Campus of Seattle, Band 1: What We Fear (SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Lakestone Campus hat mich sehr positiv überrascht. Mich hat die Idee von Zacks Gendefekt sehr neugierig gemacht und ich war gespannt, wie das wohl im Lesefluss umgesetzt wird, ob dennoch authentische Dialoge ...

Lakestone Campus hat mich sehr positiv überrascht. Mich hat die Idee von Zacks Gendefekt sehr neugierig gemacht und ich war gespannt, wie das wohl im Lesefluss umgesetzt wird, ob dennoch authentische Dialoge zustanden kommen, wie Harlow und er harmonieren. Und ich wurde nicht enttäuscht, so viel kann ich schon sagen.

Harlow und Zack waren beide unendlich sympathische Figuren. Ich habe ihre Dynamik geliebt, wie sie sich necken, sich herausfordern, aber auch gegenseitig auffangen und den Rücken stärken. Genau so sollte eine Beziehung sein, auch wenn es natürlich das typische Drama gibt, ohne das Liebesromane nicht auskommen.

Zacks Gendefekt hat die Gespräche zwischen ihm und Harlow nicht im geringsten beeinträchtigt. Man greift einfach auf andere Wege der Kommunikation zurück, was sich sehr angenehm in den Lesefluss eingepasst hat, sodass man fast schon vergessen kann, dass es nicht immer mündliche Dialoge sind. Ich fand die beiden, wie vorher schon erwähnt, echt klasse zusammen und habe jede Sekunde für die zwei die Daumen gedrückt.

Auch den Aspekt des Hackens fand ich spannend, Harlow ist echt ein Genie. Selbst habe ich absolut keine Ahnung von der Materie und hoffte deshalb, dass es nicht allzu sehr ins Detail gehen und mich gedanklich abhängen würde. Aber ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, irgendwie überfordert zu werden.

Mein Fazit:
Eine wirklich lesenswerte Geschichte! Ich freue mich auf die weiteren Bände der Reihe und kann es kaum erwarten, wieder in Alexandras Schreibstil einzutauchen.

Veröffentlicht am 09.06.2024

Wieder kein Highlight

Der Vertraute
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Leigh Bardugo kennen wohl die meisten Lesenden, die schon einmal im Bereich Fantasy unterwegs waren. Ich habe bisher mit den Büchern, die ich von ihr gelesen habe, eher mittelmäßige Erfahrungen gemacht, ...

Leigh Bardugo kennen wohl die meisten Lesenden, die schon einmal im Bereich Fantasy unterwegs waren. Ich habe bisher mit den Büchern, die ich von ihr gelesen habe, eher mittelmäßige Erfahrungen gemacht, so zieht es sich auch durch „Der Vertraute“. Zwar gebe ich die Hoffnung auf das nächste Highlight nicht auf, aber so langsam beschleicht mich das Gefühl, dass die Autorin und ich vielleicht nicht ganz kompatibel sind.

Ich empfand das Setting leider als sehr austauschbar, dabei hatte ich mich schon darauf gefreut. Es ist immer schade, wenn eine explizite Stadt genannt wird, mit der Lesende auch ggf. Erinnerungen verknüpfen können, und man dann das Gefühl hat, es sei ganz egal, wo die Figuren sich aufhielten.

Die Figuren waren authentisch in meinen Augen, auch wenn das nicht unbedingt in allen Fällen mit sympathisch gleichzusetzen ist. Das müssen Figuren in meinen Augen auch nicht sein, solange sie in ihrem Charakter überzeugen können, und das war hier größtenteils der Fall.

Insgesamt fehlte mir aber der Funke, wie man so schön sagt. Ich habe das Buch deutlich langsamer gelesen als ich gehofft hatte, was nicht zuletzt auch daran lag, dass ich tatsächlich nicht immer das Bedürfnis hatte zu erfahren, wie es gerade weitergeht. Letzten Endes war das Buch okay, aber nicht der Hammer, den ich mir erhofft hatte, da hätte ich auch etwas anderes in der Zeit lesen können.

Veröffentlicht am 18.05.2024

Leider nicht so gut wie erhofft

Of Dreams and Gods
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Götter und Klarträumen scheint auf den ersten Blick eine unschlagbare Kombination zu sein. Luzides Träumen wird in letzter Zeit in vielen Geschichten genreübergreifend genutzt, sei es Romance oder Jugendbuch, ...

Götter und Klarträumen scheint auf den ersten Blick eine unschlagbare Kombination zu sein. Luzides Träumen wird in letzter Zeit in vielen Geschichten genreübergreifend genutzt, sei es Romance oder Jugendbuch, was ich gut finde. Es ist ein spannendes Thema, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe.

Leider erwies sich das Leseerlebnis letztendlich als nicht ganz so aufregend, wie ich gehofft hatte. Der zunächst durch seine Jugendlichkeit und Schlichtheit bestechende Schreibstil wurde mir bald zu platt, zu wenig. Ich wurde durch die Worte nicht so abgeholt und gefesselt, wie es zu Beginn noch den Anschein hatte.

Dazu kommt, dass die Story gerade zum Ende hin so viel Fahrt aufnimmt, dass die wenigen Seiten Finale ihr nicht gerecht werden können. Konflikte werden zu schnell aufgelöst, die Lesenden mit zu wenig abgespeist, dass ich behaupten würde, ein paar Seiten mehr hätten nicht geschadet, im Gegenteil.

Durch die Kurzweiligkeit der Story haben die Figuren nicht so viel Farbe gewonnen, dass ich mich vollends in sie hätte hineinversetzen können, aber anfängliche Sympathien haben zumindest angehalten, wenngleich sie nicht ausgebaut wurden.

Alles in allem ein Buch, was mich zwar unterhalten hat, aber nicht begeistert, leider.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Nicht ganz so deep wie erhofft

Time Shifters
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Was, wenn fürchterliche Ereignisse verhindert werden könnten? Was, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Zeit zurückzudrehen und den Lauf der Geschehnisse zu verändern? Was abgefahren und unmöglich klingt, ...

Was, wenn fürchterliche Ereignisse verhindert werden könnten? Was, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Zeit zurückzudrehen und den Lauf der Geschehnisse zu verändern? Was abgefahren und unmöglich klingt, ist in diesem Buch Realität, dank der Time Shifters.
Mir gefiel diese Idee unheimlich gut und da ich mit Büchern von Davide Morosinotto bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe, war mir klar, hier muss ich meine Nase etwas tiefer drin vergraben.

Was sehr spannend begann, ernüchterte mich dann aber bald wegen zweierlei Dingen, die ich so nicht vorausgesehen hatte. Einmal ist der Schreibstil sehr kurz und bündig gehalten, sehr trocken und prägnant. Ich hatte keine ausschweifende Poesie erwartet, aber dennoch hätte ich mich gefreut, etwas mehr emotional abgeholt zu werden.
Mit dem Stil einher geht auch mein zweiter Kritikpunkt: Mit den Figuren habe ich leider keine Verbindung aufbauen können. Sie schienen mir zu fern und nicht richtig greifbar, eben weil ich nicht richtig emotional eingebunden war. Das ruiniert zwar nicht die ganze Geschichte, aber wäre ein Punkt gewesen, der das Buch auf ein noch höheres Level gehoben hätte.

Nichtsdestotrotz mochte ich die Ideen, die hier verwoben wurden, genauso wie die Tatsache, dass natürlich auch Schwierigkeiten bei den Missionen auftauchen können. Einfach so in der Zeit herumpfuschen klingt viel einfacher, als es eigentlich ist..
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und empfand das Buch als lesenswert. Von mir gibt es eine Empfehlung für alle, die eine spannende Geschichte für zwischendurch suchen, die jedoch ohne größere emotionale Tiefe auskommen muss.