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Veröffentlicht am 16.10.2019

Ich mag die Bücher des Autors so sehr!

Traumsammler
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Was mich an den Büchern von Khaled Hosseini immer wieder fasziniert und begeistert, ist sein Talent, Geschichten zu erzählen. Der Autor hat einfach ein Gefühl für Sprache und schafft es, mit Worten Figuren ...

Was mich an den Büchern von Khaled Hosseini immer wieder fasziniert und begeistert, ist sein Talent, Geschichten zu erzählen. Der Autor hat einfach ein Gefühl für Sprache und schafft es, mit Worten Figuren lebendig werden zu lassen. Wenn ich ein Buch von Khaled Hosseini lese, tauche ich ein in eine andere Welt. Und das buchstäblich, indem ich dabei nach Afghanistan reise, aber auch im übertragenen Sinne, da ich einfach alles um mich herum vergesse und nur noch die Handlung und die Charaktere verfolge. Hosseinis Art zu schreiben ist für mich mit keinem Schreibstil anderer Autoren zu vergleichen und hinter jedem Satz, jedem Wort steckt einfach so viel. Manchmal erwähnt Hosseini Kleinigkeiten wie nebenbei, aber dann liegt doch so viel Sinn in ihnen. Hier ist nichts überflüssig, jedes Wort hat seine Berechtigung. Und am Ende fügt sich alles zu einem großen Ganzen zusammen.

Mir fehlen ein wenig die Worte dafür, zu beschreiben, was ich beim Lesen von „Traumsammler“ empfunden habe. Es war ein Buch, das mich während des Lesens hat innehalten lassen, weil ich zwischendurch immer wieder kurze Pausen brauchte, um das Gelesene zu verarbeiten. Es erwarten den Leser keine brutalen Szenen, aber doch sehr bewegende und teilweise auch emotional schwierige Momente. Ich hatte während des Lesens immer wieder das Wort „krass“ im Sinn, das einfach total gut zu diesem Buch passt, auch wenn es in einer Rezension nicht allzu viel aussagt. Der Leser wird mit Schicksalen konfrontiert, die sehr besonders sind, aber nicht gerade besonders schön. Indirekt wird man vom Autor dazu aufgefordert, Stellung zu beziehen, sich zu schwierigen Themen eine Meinung zu bilden. Es sind vor allem moralisch schwer einzuschätzende Fragestellungen, die dem Leser begegnen. Nur stichwortartig und als kleines Beispiel nenne ich mal das Wort „Sterbehilfe“, aber es steckt noch viel mehr in diesem Buch.

Während des Lesens wird schnell klar, dass die Geschichte von Pari und Abdullah nur als Aufhänger dient und dass in „Traumsammler“ viel mehr als nur die Geschichte der Geschwister erzählt wird. Praktisch auf Umwegen erzählt Khaled Hosseini eine viel größere Geschichte, fast die Geschichte eines ganzen Landes, an der so viele Personen beteiligt sind, deren Wege sich alle irgendwann und irgendwie gekreuzt haben, die aber alle einen ganz deutlichen Knotenpunkt haben: die Geschwister Pari und Abdullah. Es ist einfach großartig, wie Khaled Hosseini die Handlungsstränge zusammenführt, sie wieder trennt, sie verknotet und entwirrt. Er ist eben einfach ein Geschichtenerzähler, der nie den Sinn für Authentizität und Logik verliert, sondern der den Leser immer einen gewissen „Aha!“-Moment erleben lässt.

Den Leser erwarten einige Zeitsprünge und diverse Wechsel der Handlungsorte. Das Buch spielt nicht nur in Afghanistan, sondern unter anderem auch in den USA. Das Buch spielt nicht nur in den 1950er Jahren, sondern auch in der Neuzeit. Khaled Hosseini verlangt seinen Lesern ein hohes Maß an Aufmerksamkeit ab, um der Handlung zu folgen und vor allem die Charaktere mit den etwas befremdlichen Namen auseinanderzuhalten. Aber diese Mühe lohnt sich!

Nur ein klein wenig verzettelt hat sich der Autor meiner Meinung nach mit den Handlungssträngen. Nicht von jeder Figur hätte ich am Ende so viel erfahren müssen. Aber das ist nur meine persönliche Einschätzung. Ich hatte in diesem Buch keine Lieblingsfigur. Jeder Charakter hat seinen Teil zu dem großen Ganzen beigetragen, auf niemanden hätte verzichtet werden können und jede Figur hat sich auf seine ganz eigene Art und Weise meine Sympathie verdient.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Toll, toll, toll!

Die gestohlene Zeit
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„Die gestohlene Zeit“ enthält eine gelungene Mischung aus fantastischem und zeitgenössischem Roman. Wenn euch der Klappentext zu abgedreht vorkommt (wie es auch mir zunächst ging) - lasst euch davon nicht ...

„Die gestohlene Zeit“ enthält eine gelungene Mischung aus fantastischem und zeitgenössischem Roman. Wenn euch der Klappentext zu abgedreht vorkommt (wie es auch mir zunächst ging) - lasst euch davon nicht abschrecken. Heike Eva Schmidt schafft es, dieses fantastischen Elemente so authentisch in die Geschichte zu integrieren, dass man beim Lesen gar nicht darüber nachdenkt, ob Zwerge und Flüche tatsächlich möglich sind. Als Leser nimmt man diese Dinge einfach so hin, weil sie eben so zu diesem Buch passen.

Emma war ein Charakter, den ich von Anfang an mochte. Aber so ging es mir auch mit Jonathan und all den anderen „Guten“ in diesem Buch. Ich habe sofort eine Beziehung zu den Figuren aufgebaut und mich ihnen verbunden gefühlt. Jeder Charakter ist so liebevoll gezeichnet, dass es einfach nur eine Freude war, ihn kennenzulernen. Das gilt sogar für die „Bösen“ in diesem Buch, die so tollpatschig und drollig sind und dabei dennoch eine gewisse Bösartigkeit ausstrahlen. Friederun und Hugbert - ich werde euch nie vergessen.

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat, war der Schreibstil der Autorin bzw. die Erzählweise der Ich-Erzählerin Emma. Ein feiner Humor zieht sich durch den gesamten Text und ich musste des Öfteren schmunzeln oder sogar herzhaft auflachen, denn Emma redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, und es hat einfach großen Spaß gemacht, ihr dabei zuzuhören. Gleichzeitig sind auch die Situationen, in denen sich die Charaktere befinden, stellenweise einfach urkomisch. Emma und Jonathan befinden sich plötzlich in einer völlig fremden Zeit und die überfordert sie manchmal doch etwas. Aber durch ihre Art, das Leben so zu nehmen, wie es kommt, wursteln sie sich da schon durch. Das Buch ist wunderbar kurzweilig und die gut 440 Seiten fliegen während des Lesens nur so dahin.

Die Handlung selbst ist nicht spannend in dem Sinne, dass man an den Fingernägeln kauend vor dem Buch sitzen würde. Aber es ist doch stets so fesselnd, dass man einfach wissen möchte, was mit den Charakteren passiert und vor allem, ob sie es schaffen, den Fluch zu lösen. Es gibt viele Wendungen und das Buch hat keinerlei Längen. Es ist von vorne bis hinten wunderbar durchdacht und alles passt einfach zusammen. An einigen Stellen fand ich die Handlung etwas vorhersehbar, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt.

Mein Fazit:

Tolle Charaktere, toller Erzählstil, toll durchdachte Handlung - toll, toll, toll.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Eine ganz besondere Atmosphäre

Herz aus Eis
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„Herz aus Eis“ gliedert sich in zwei Teile, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die erste Hälfte des Buches ist sehr bodenständig. Der Leser lernt hier die beiden Hauptfiguren Hazel und Jack kennen, ...

„Herz aus Eis“ gliedert sich in zwei Teile, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die erste Hälfte des Buches ist sehr bodenständig. Der Leser lernt hier die beiden Hauptfiguren Hazel und Jack kennen, wird mit ihren Lebensumständen vertraut gemacht und bekommt vor allem zu spüren, was für eine besondere Freundschaft es ist, die die beiden verbindet. Aber man erfährt auch, wie schwer es die beiden haben. Und dass sie sich deshalb oft in Fantasiegeschichten flüchten, in denen sie zum Beispiel Superhelden mit Superkräften sind. Einige Probleme, die das Erwachsenwerden mit sich bringt, werden angesprochen und ganz geschickt in die Handlung integriert. Zum Beispiel das Gefühl, von den Klassenkameraden nicht akzeptiert zu werden. Oder das Gefühl, von den Eltern nicht verstanden zu werden. Und ganz besonders die Angst, alleine zu sein.

Mich hat dieser erste Teil des Buches total verzaubert. Ich war von der ersten Seite an in dem Buch und der Geschichte gefangen und habe jedes einzelne Wort förmlich aufgesogen. Der Schreibstil von Anne Ursu eignet sich sowohl für jüngere als auch für ältere Leser, denn er ist nicht besonders anspruchsvoll, aber trotzdem einfach nur schön und besonders. Anne Ursu holt ihre Leser ab und nimmt sie mit auf eine ganz besondere Reise. Die Atmosphäre des Buches könnte nicht besser zur aktuellen Jahreszeit passen. Es liegt eine besondere Stimmung über dem Buch, die sich gar nicht richtig in Worte fassen lässt.

Und ganz besonders fasziniert haben mich die Charaktere in diesem ersten Teil. Jeder von ihnen, selbst die kleinste Nebenfigur, wird so anschaulich mit seinen Macken und Eigenheiten beschrieben, dass man meint, ihn schon ewig zu kennen. Jede Figur bekommt ein Gesicht und es fällt nicht schwer, sich die Handlung aufgrund der Beschreibungen der Autorin bildlich vorzustellen. Während des Lesens lief durchweg ein Film vor meinem geistigen Auge, der das Gelesene in anschauliche Bilder umgesetzt hat.

So bodenständig der erste Teil des Buches auch ist, umso fantastischer ist dessen zweiter Teil. Mit Betreten des verschneiten Waldes ändert sich die Stimmung total und wird von einer Seite zur anderen mystisch und fantasievoll. Hazel trifft auf ihrer Reise durch den Wald auf allerlei menschliche und tierische Charaktere, die ihr nicht alle etwas Gutes wollen. Einige von ihnen weisen Hazel den rechten Weg, andere wiederum versuchen, sie aufzuhalten. Und allen gemein ist, dass sie Hazel davon abraten, die Weiße Königin zu suchen. Und immer wieder muss sie sich die Frage stellen lassen, ob sie sich den auch ganz sicher ist, dass Jack zurückkommen möchte. Aber da ist sich Hazel ganz sicher, schließlich ist er doch ihr bester Freund.

Leider hat meine Begeisterung für das Buch mit diesem zweiten Teil etwas nachgelassen. Während die Autorin im ersten Teil so viel Zeit und Liebe in die Handlung und die Charaktere investiert hat, wirkt die Handlung im zweiten Teil viel zu übereilt. Hazel hastet durch den Wald, trifft auf Mensch, trifft auf Tier, trifft auf Mensch, gerät in Gefahr, befreit sich aus ihr, hastet weiter. Es bleibt keine Zeit für Beschreibungen, die neu eingeführten Figuren bleiben alle blass, weil man sie als Leser viel zu schnell wieder verlässt, um sie richtig kennenzulernen. Es scheint, als hätte die Autorin zu viele Ideen für diesen zweiten Teil gehabt, von denen sie keine weglassen wollte, sodass sie alle zu gedrungen umgesetzt wurden. Und darunter leidet auch der Schreibstil, der es in diesem zweiten Teil nicht mehr geschafft hat, mich mit jedem Wort zu begeistern. Das Buch wirkt jetzt zu hektisch, als dass ich noch Freude an den Wörtern und Sätzen empfinden könnte.

Auch das Ende kommt viel zu plötzlich. Über so viele Seiten baut sich eine Spannung auf und die Frage, ob Hazel ihren besten Freund zurückgewinnen kann, wird immer drängender. Und dann bekommt man als Leser die Antwort auf diese Frage mit so wenigen Sätzen geliefert. Das ist schade.

Nichtsdestotrotz hat auch der zweite Teil des Buches seine Stärken, und die liegen in den Anspielungen auf andere fantastische Werke und auch andere Märchen. Wer „Harry Potter“, „Narnia“ oder „Der Herr der Ringe“ gelesen hat, wird die Anspielungen ganz bestimmt erkennen, die aber keinesfalls aufdringlich oder konstruiert wirken, sondern sich perfekt in die Handlung eingliedern.

Mein Fazit

Eine moderne Version des Märchens von der Schneekönigin, die mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre und ihren liebevollen Charakteren überzeugt.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Ein Märchen, das moderner nicht sein könnte

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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Den Einstieg in das Buch fand ich etwas befremdlich. Als Leser beobachtet man, wie Cinder, unser modernes Aschenputtel, ihren alten und unbequemen Fuß einfach durch ein neueres Modell ersetzt. Denn Cinder ...

Den Einstieg in das Buch fand ich etwas befremdlich. Als Leser beobachtet man, wie Cinder, unser modernes Aschenputtel, ihren alten und unbequemen Fuß einfach durch ein neueres Modell ersetzt. Denn Cinder ist eine Cyborg: zu einem Teil Mensch, zu einem Teil Maschine und zusammengeflickt aus Ersatzteilen. Cinder ist die beste Mechanikerin in Neu-Peking und erhält entsprechend viele Aufträge. Doch den wichtigsten Auftrag erhält sie an dem Tag, an dem das Buch beginnt: Prinz Kai taucht an ihrem Marktstand auf und bittet sie, seinen Androiden zu reparieren, der seit einiger Zeit nicht mehr funktioniert. Damit nimmt die Handlung ihren Lauf und Cinder gerät in einen großen Machtkampf, in dem sie selbst keine unbedeutende Rolle spielt.

Die Handlung spielt in der entfernten Zukunft, mehrere Jahrzehnte nach dem Vierten Weltkrieg. Und dementsprechend technologisiert ist die Welt. Androiden und Cyborg sind keine Seltenheit und auch die Fortbewegungsmittel sind überaus modern. Von Marissa Meyer wird man sofort und schon mit den ersten Sätzen in diese fremde und ungewöhnliche Welt katapultiert und muss sich mehr oder weniger alleine zurechtfinden, denn Erklärungen bekommt man von der Autorin nur spärlich und häppchenweise serviert. Am Anfang habe ich mich in Neu-Peking nicht so gut zurechtgefunden, aber die Verwirrung hat sich mit der Zeit gelegt und die Zusammenhänge wurden auch immer klarer.

Dazu hat auch der bildhafte Schreibstil der Autorin beigetragen, der es ermöglicht hat, sich mit jeder weiteren anschaulichen Beschreibung mehr und mehr in der Zukunft zurechtzufinden. Marissa Meyer schafft es, mit ihren Worten Bilder vor dem geistigen Auge des Lesers zu malen, und schon fällt die Orientierung viel leichter. Der Marktstand von Cinder, das Schloss des Prinzen, die Charaktere - alles beschreibt die Autorin so anschaulich und bildhaft, das es eine wahre Freude ist.

Cinder fand ich als weibliche Hauptfigur auf Anhieb sympathisch. Sie ist sehr klug und bedacht und eben ein modernes Aschenputtel. Man hat Mitleid mit ihr, obwohl sie das wahrscheinlich gar nicht möchte. Und auch Prinz Kai, der männliche Hauptcharakter, war eine Figur, die ich sofort mochte. Das gilt im Übrigen auch für einige der Nebenfiguren, obwohl da auch echte Fieslinge dabei waren. Das gehört aber nicht nur zu diesem Buch dazu, sondern auch zu Märchen im Allgemeinen. Ohne die Bösewichte macht es doch irgendwie keinen Spaß.

Obwohl „Wie Monde so silbern“ eine Märchenadaption ist, erzählt es darüber hinaus seine ganz eigene Geschichte. Es sind nur wenige Details, die Marissa Meyer angenommen und für ihre Handlung übernommen hat. Doch der Großteil der Handlung entspringt der eigenen Fantasie der Autorin. Und hier hat sie einen großen Ideenreichtum an den Tag gelegt und die Handlung stimmig und authentisch konstruiert. Die Idee, die Handlung in die ferne Zukunft zu verlegen, wurde sehr gut umgesetzt und die Details entsprechend an diese Zeit angepasst. Die Handlung ist sehr vielseitig und es steht nicht nur allein die Beziehung zwischen Cinder und Prinz Kai im Vordergrund, sondern es passiert noch viel mehr. Die Handlung ist praktisch ständig in Bewegung und es gibt viele Wendungen, die nie für Langeweile sorgen.

Allerdings war mir die Handlung stellenweise doch etwas zu politisch. Dieser große Machtkampf, um den sich so vieles dreht, hat mir etwas zu viel Raum eingenommen und ich hätte mir dafür lieber noch ein paar mehr Szenen zwischen Cinder und Prinz Kai gewünscht. Das Auftreten der machthungrigen Königin, die übrigens nicht vom Planeten Erde kommt, sorgt zwar für Spannung, aber insgesamt konnte mich dieser Handlungsstrang nicht vollständig begeistern.


Mein Fazit

„Wie Monde so silbern“ erzählt ein Märchen, das moderner nicht sein könnte.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Noah
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Ich kann nicht beurteilen, ob „Noah“ ein typischer oder untypischer Fitzek ist, da ich bislang erst wenige Bücher des Autors gelesen habe. „Noah“ ist auf jeden Fall aber ein sehr lesenswerter Fitzek und ...

Ich kann nicht beurteilen, ob „Noah“ ein typischer oder untypischer Fitzek ist, da ich bislang erst wenige Bücher des Autors gelesen habe. „Noah“ ist auf jeden Fall aber ein sehr lesenswerter Fitzek und weitere Bücher von ihm werden nach und nach bestimmt in mein Regal wandern. „Noah“ ist in jedem Fall anders als „Splitter“, das ich von Fitzek bereits kenne. Die Spannung ist eine andere. „Noah“ geht nicht in die Richtung Psycho-Thriller, sondern eher in die Richtung Agenten-Thriller oder Krimi.

Es lässt sich kaum etwas zu dem Buch sagen, ohne zu viel zu verraten. Deswegen möchte ich dem Klappentext auch nichts hinzufügen. An „Noah“ sollte man ganz unvoreingenommen herangehen und sich einfach überraschen lassen. Schon die kleinste Information zu viel könnte den Lesespaß verderben, denn „Noah“ ist ein Buch, das von der Handlung lebt. Zusammen mit der männlichen Hauptperson, die unter dem Namen Noah auftritt, begibt man sich auf die Suche nach dessen Identität und bewegt sich dabei nicht nur durch Berlin, sondern auch durch andere Städte und Länder der Erde. Dabei erlebt man eine Art Schnitzeljagd, denn Noah entdeckt immer wieder kleine Hinweise, die ihn auf der Suche nach sich selbst weiter zum Ziel führen. Ganz genial hat Sebastian Fitzek hier Schnipsel für Schnipsel im Buch verstreut und jeder noch so kleine Hinweis sorgt für weitere Spannung. Nicht nur Noah, sondern auch der Leser fragt sich, wer Noah ist, was seine Rolle ist und was von ihm erwartet wird.

Besonders in der ersten Hälfte des Buches hat mich die Konstruktion des Buches begeistert. „Noah“ umfasst mehrere Handlungsstränge und nach und nach verbinden diese sich. Es ist echt genial, wie der Autor hier Verknüpfungen hergestellt hat, die man als Leser so gar nicht erwartet hätte und auf die man von selbst auch nie gekommen wäre. Einfach großartig, wie man hier als Leser vom Autor überrascht wird. Einfach genial, wie der Autor mit seinem Leser spielt.

Das Buch war für mich an keiner Stelle vorhersehbar, aber meine Begeisterung hat mit der zweiten Hälfte des Buches doch etwas nachgelassen. Die anfängliche Schnitzeljagd wandelt sich zu einem Agenten-Thriller mit vielen Kämpfen und Schießereien. Das Hauptaugenmerk liegt nun nicht mehr auf dem Entdecken und Verarbeiten von Hinweisen, sondern eher auf Politik, Intrigen und Machenschaften. Mir wurde hier zu viel gekämpft, geflohen, Wunden geleckt und wieder gekämpft. Eben einfach zu viel Agenten-Thriller für mich und das sorgt in meiner Bewertung dann auch für den Punktabzug.

Gut gefallen hat mir wiederum der Bezug des Buches zur Realität. Das Problem der Überbevölkerung wird thematisiert und diesbezüglich wird der Leser mit aufrüttelnden Fakten konfrontiert. Sebastian Fitzek spielt mit Extremen, aber wer sagt, dass so etwas nicht Realität werden kann?

Mein Fazit:

Schnitzeljagd und Agenten-Thriller - so sorgt Sebastian Fitzek mit seinem neuen Buch „Noah“ für Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.