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Veröffentlicht am 02.11.2019

Ein Buch für Erwachsene

Ein plötzlicher Todesfall
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"Ein plötzlicher Todesfall" ist der erste Roman, den J.K. Rowling für Erwachsene geschrieben hat. Und nach Lesen des Buches steht fest, dass es sich tatsächlich auch nur für erwachsene Leser eignet. Während ...

"Ein plötzlicher Todesfall" ist der erste Roman, den J.K. Rowling für Erwachsene geschrieben hat. Und nach Lesen des Buches steht fest, dass es sich tatsächlich auch nur für erwachsene Leser eignet. Während die Bücher rund um den Zauberlehrling Harry Potter Jung und Alt zu begeistern vermochten, ist das neueste Werk der Autorin so offensichtlich "erwachsen", das es ihm fast auf die Stirn geschrieben steht. Das fängt bei dem sehr erwachsenen Klappentext an und hört bei dem ebenso erwachsenen Schreibstil auf. Vergeblich sucht man hier nach zauberhaften Details, nach einem verträumten Schloss oder niedlichen Kinderscherzen. In "Ein plötzlicher Todesfall" geht es ernst zu. Todernst. Und es wird geflucht, mit Schimpfwörtern um sich geschmissen und Beleidigungen ausgeteilt.

"Ein plötzlicher Todesfall" erzählt von einer Vielzahl an Einzelschicksalen, deren Leben durch den plötzlichen Tod von Gemeinderatsmitglied Barry Fairbrother völlig auf den Kopf gestellt wird. Das Buch erzählt von Konflikten, die schon lange unterschwellig schwelten und nun voller Wucht an die Oberfläche dringen. Es gibt Einblicke in das Seelenleben von Teenagern, die völlig auf sich allein gestellt sind und schon viel zu früh Verantwortung übernehmen müssen. Langjährige Ehen werden auf den Prüfstand gestellt und Gewalt wird ebenso thematisiert wie Drogenprobleme. J.K. Rowling wirft einen Blick hinter die Fassade eines idyllischen Kleinstadtlebens und holt dabei so manche Intrige und Gemeinheit ans Tageslicht. Dabei beweist sie ein scharfsinniges Gespür für Details und baut ein feines Netz an Verbindungen zwischen den einzelnen Protagonisten auf.

"Ein plötzlicher Todesfall" ist kein Buch, dessen Handlung als schön zu bezeichnen wäre. Im Gegenteil: Diese ist erschreckend und stellenweise einfach nur grausam. Es gibt keine freudigen oder liebevollen Momente. Die Autorin konzentriert sich völlig darauf, die Abgründe der Gesellschaft darzustellen. Und das gelingt ihr auch. Aber wirkliches Vergnügen bereitet sie ihren Lesern damit nicht. Es ist höchstens die Faszination am Schrecklichen, die dazu bringt, das Buch weiterzulesen. Irgendwie schafft es J.K. Rowling doch, eine gewisse Faszination für die Charaktere zu erschaffen. So schlimm das Buch auch ist, man will doch wissen, wie es endet.

Mein Fazit:

"Ein plötzlicher Todesfall" ist definitiv ein Buch für Erwachsene!

Veröffentlicht am 02.11.2019

Ein fantasievoller Roman, dem es leider an Spannung mangelt.

Hüter der Worte
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Tom ist verzweifelt. Der Abgabetermin für sein neuestes Buch rückt immer näher, die Verlage warten sehnsüchtig auf sein neuestes Werk, und ihm fehlt einfach die zündende Idee. Irgendwie ist sein Buch einfallslos ...

Tom ist verzweifelt. Der Abgabetermin für sein neuestes Buch rückt immer näher, die Verlage warten sehnsüchtig auf sein neuestes Werk, und ihm fehlt einfach die zündende Idee. Irgendwie ist sein Buch einfallslos geworden, fad, es mangelt an Spannung.

Doch dann lernt Tom Mellie kennen, die sich für seine Buchreihe um die Welt Willerin interessiert, mit der er über seine Figuren reden kann, die ihm Tipps gibt. Aber manchmal benimmt sich Mellie komisch. Vor allem, wenn es darum geht, die Charaktere der Buchreihe in den Kampf zu schicken oder sie ähnlichen Gefahren auszusetzen. Dann wird Mellie immer ganz wütend und wirft Tom vor, mit dem Leben seiner Figuren zu spielen. Dabei existieren diese doch nur in Toms Fantasie...

Parallel dazu sieht Laryon seine Heimat Willerin in Gefahr, denn gefährliche Schwarzkunstmagier bedrohen die Insel und haben zudem auch noch einen Jungen entführt, der für die Zukunft des Landes von großer Wichtigkeit ist. Und merkwürdige Ereignisse nehmen ihren Lauf, die sich Laryon nicht erklären kann.

Liegt das daran, dass Tom gerade an seinem Manuskript bastelt und herumexperimentiert?

Das Buch braucht eine Weile, bis es in Fahrt kommt. Die Ereignisse, die im Klappentext erwähnt werden - nämlich, dass Tom in seine Fantasie-Welt Willerin reist - passieren erst nach fast 300 Seiten. Bis es so weit ist, beschreibt die Autorin zwar anschaulich das Leben von Tom und Laryon, aber wirkliche Spannung kommt hier nicht auf.

Dazu wird der Leser zu lange mit seinen Vermutungen und Spekulationen alleine gelassen. "Worthüter", "Wortgestalten" - das sind Begriffe, zu denen man sich zwar einiges einfallen lassen kann. Aber solange von der Autorin keine Erklärungen dazu kommen, bleibt es eben nur bei Vermutungen. Kurzum: Es mangelt an Erläuterungen. Die Zusammenhänge werden überhaupt nicht deutlich. Der Leser wechselt ständig zwischen der "normalen" Welt und der Welt von Willerin hin und her, begleitet dabei Tom und Laryon auf ihren Wegen. Aber es wird einfach nicht klar, was die Autorin sagen will. Es gibt immer wieder Szenen, mit denen man als Leser einfach nichts anfangen kann. Klar, im letzten Drittel werden die Zusammenhänge deutlich. Aber bis dahin bleibt alles ein großes Rätsel und man verliert als Leser den Mut, es zu lösen, weil einfach keine brauchbaren Hinweise erteilt werden.

Die Grundidee hinter dem Buch ist sicherlich nicht neu. Autoren, die in die Fantasiewelt ihrer Bücher schlüpfen, hat es schon gegeben. Diana Menschig hat um diesen Grundgedanken eine Geschichte gewoben, die authentisch und schlüssig ist, die sicherlich auch sehr fantasievoll und fantastisch ist. Aber dem Buch mangelt es einfach an echten Höhepunkten. Packende Spannung, die den Leser antreibt, kommt einfach nicht auf. Dazu bleiben die Charaktere einfach zu blass. Es fällt schwer, einen echten Zugang zu ihnen zu finden, da man einfach nicht weiß, welche Rolle sie spielen und was die Beweggründe für ihr Handeln sind.

Mein Fazit:

Ein fantasievoller Roman, dem es leider an Spannung mangelt.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Eine Geistergeschichte im weitesten Sinne, der es aber an einer spannenden Handlung sowie sympathischen Charakteren fehlt.

Zwischen Ewig und Jetzt
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Ausnahmsweise handelt dieses Buch nicht von der Liebe auf den ersten Blick, sondern von der Trennung auf den zweiten Blick. Es erzählt von Liebeskummer und den Problemen, wenn der Verstand „nein“ sagt, ...

Ausnahmsweise handelt dieses Buch nicht von der Liebe auf den ersten Blick, sondern von der Trennung auf den zweiten Blick. Es erzählt von Liebeskummer und den Problemen, wenn der Verstand „nein“ sagt, aber der Körper „ja“.

Es hätte wirklich eine schöne Lektüre werden können und ich hatte mir viel von dem Buch erhofft, aber irgendwie bin ich mit ihm nicht warm geworden. Weder mit seinen Charakteren, noch mit seiner Handlung. Julia ist zwar eine sympathische und angenehme Ich-Erzählerin, aber irgendwie konnte ich keine richtige Beziehung zu ihr aufbauen. Es war immer eine gewisse Distanz zwischen uns und ich bin ihr nicht wirklich nahe gekommen. Ihr Verhalten blieb für mich zu einem großen Teil nicht nachvollziehbar. Das betrifft vor allem den Punkt, warum sie ihr „neues“ Leben komplett auf einer Lüge aufbaut. Sicherlich mag sie ihre Gründe dafür haben, aber sie verstrickt sich dadurch nur immer mehr in Probleme und für mich war das einfach nicht verständlich.

Julia ist in ihrer neuen Clique sehr beliebt, aber ich fand die Jungs und Mädchen, die sich hier tummeln, einfach nur furchtbar oberflächlich und zu blass. Nicht einmal zu den beiden Jungs, zwischen denen Julia sich entscheiden muss, konnte ich Sympathie aufbauen. Ich hätte mich für keinen von den beiden entscheiden wollen.

Während es in den meisten Jugendromanen um Dreiecks-Beziehungen geht, war hier ausnahmsweise die komplette Clique in die Liebesprobleme integriert. A wollte was von B, der aber mit C zusammen war, der aber heimlich in D verknallt ist. So kam es mir beim Lesen vor und irgendwie war das dann doch zu viel des Guten.

Im weitesten Sinne ist „Zwischen Ewig und Jetzt“ eine Geistergeschichte, denn Niki, der geheimnisvolle Typ an Julias Schule, kann mit Geistern reden und als Julias Opa stirbt, nimmt er über Niki Kontakt zu seiner Enkelin auf. Denn er will sie dazu bewegen, etwas zu finden, das mit dem Tod eines anderen Menschen in Julias Leben zu tun hat. Ich will hier an dieser Stelle nicht zu viel verraten, das sollt ihr am besten selbst lesen. Auch von diesem Teil der Handlung hatte ich mir einfach mehr erwartet. Wirklich spannend war es nicht gerade zu lesen und auch die Suche gestaltet sich nicht sehr aufregend.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und für ein Buch, das sich eher an jugendliche Leser richtet, passend. Der Roman lässt sich leicht und mühelos lesen und viele lockere Dialoge erleichtern den Lesefluss.

Mein Fazit:

Eine Geistergeschichte im weitesten Sinne, der es aber an einer spannenden Handlung sowie sympathischen Charakteren fehlt.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Anspruchsvoll

Herznovelle
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Puh, also "Herznovelle" war schon ein ziemlich anspruchsvolles Buch im Vergleich zu den Büchern, die ich sonst so lese. Zum Einen vom Stil her, weil die Autorin sehr poetisch schreibt und man viel zwischen ...

Puh, also "Herznovelle" war schon ein ziemlich anspruchsvolles Buch im Vergleich zu den Büchern, die ich sonst so lese. Zum Einen vom Stil her, weil die Autorin sehr poetisch schreibt und man viel zwischen den Zeilen lesen muss. Zum anderen aber auch vom Inhalt her, weil man viel in die Geschichte hineinlesen muss. Es liegt fast viel mehr in dem, was die Autorin NICHT schreibt, als in dem, was sie tatsächlich schreibt. Denn "Herznovelle" ist ein sehr emotionslos geschriebenes Buch, das gerade die Suche nach Gefühlen zum Inhalt hat. Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich ausdrücken soll, was für einen Eindruck das Buch bei mir hinterlassen hat. Irgendwie blieb alles so distanziert, obwohl ich doch ahnen kann, was die Autorin mit ihrem Buch ausdrücken wollte. Aber vielleicht hätte ich doch ein paar mehr Hilfestellungen von ihr gebraucht. Gerade die Gefühle der Ich-Erzählerin, die in diesem Buch im Vordergrund stehen, kommen einfach zu kurz. Man kann zwar zwischen den Zeilen herauslesen, was sie bewegt und antreibt, aber da fehlt doch etwas. Gerade ihre Beweggründe, den Arzt immer wieder aufzusuchen, weil er "ihr Herz berührt hat" - und das im wahrsten Sinne des Wortes - hätte ich mir doch deutlicher herausgearbeitet gewünscht. So bleibt das Verhalten der Ich-Erzählerin für mich nicht nachvollziehbar und völlig übertrieben.

Die Gedichte fand ich teilweise ganz schön. Und so bekommt das Buch noch drei Sterne von mir.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Hat mich nicht überzeugt

Sturz in die Zeit
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Ich lese Zeitreiseromane wirklich sehr gerne, aber "Sturz in die Zeit" konnte mich nicht überzeugen. Was daran liegt, dass dieses Buch eben nicht nur ein Zeitreiseroman ist, sondern zusätzlich auch noch ...

Ich lese Zeitreiseromane wirklich sehr gerne, aber "Sturz in die Zeit" konnte mich nicht überzeugen. Was daran liegt, dass dieses Buch eben nicht nur ein Zeitreiseroman ist, sondern zusätzlich auch noch eine Agentengeschichte enthält, wie ihr schon so schön gesagt habt. Und damit konnte ich einfach gar nichts anfangen. Mir kamen hier eindeutig zu viele Pistolen vor, zu viele Selbstverteidigungsgriffe.

Was mir aber wirklich gut gefallen hat, waren die Szenen zwischen Jackson und Holly und zwischen Jackson und seiner kleinen Schwester. Sie waren nicht zu emotional, aber doch sehr gefühlvoll. Und diese drei Figuren mochte ich deshalb auch am liebsten. Obwohl ich Adam auch nicht schlecht fand. Ich finde auch nicht, dass die Figuren neben Jackson zu blass waren. Gerade Holly und Sam, aber auch Jacksons Vater sind doch sehr lebendige Figuren, meiner Meinung nach.

Insgesamt kann ich dem Buch aber leider nur :drei Sterne geben. Und weiterverfolgen werde ich die Reihe auch nicht...