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Veröffentlicht am 09.08.2019

nette Liebesgeschichte

Mit dem Wind
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1884 lernt die junge Mathilde den Ballonfahrer Paul Naumann kennen und lieben. Das Fliegen wird schnell auch für sie zu einem wichtigen Teil ihres Lebens. Aber damals war es nicht ganz so einfach, als ...

1884 lernt die junge Mathilde den Ballonfahrer Paul Naumann kennen und lieben. Das Fliegen wird schnell auch für sie zu einem wichtigen Teil ihres Lebens. Aber damals war es nicht ganz so einfach, als Frau und bald auch Mutter diese Leidenschaft und den Alltag unter einen Hut zu bringen. Und mehr als einmal muss Mathilde um ihr Glück und das Fliegen kämpfen.

Eigentlich eine spannende Ausgangslage und ein interessantes Hintergrundthema. Für meinen Geschmack war es etwas zu viel Liebesgedöns und zu wenig historische Fakten und Details. Ich hätte mir eine Geschichte gewünscht wie z.B. von Maiken Nielsen über die Hindenburg. Aber leider bleibt das Buch recht profan und oberflächlich und konnte mich nicht richtig packen.

Veröffentlicht am 06.08.2019

hervorragend

Brennende Narben
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Eigentlich scheue ich immer ein bisschen, eine Krimireihe mittendrin zu beginnen, denn zumindest von Privatleben der Kommissare hat man dann ja schon einiges versäumt. Aber da ich auf Leo Born erst jetzt ...

Eigentlich scheue ich immer ein bisschen, eine Krimireihe mittendrin zu beginnen, denn zumindest von Privatleben der Kommissare hat man dann ja schon einiges versäumt. Aber da ich auf Leo Born erst jetzt aufmerksam geworden bin, habe ich es gewagt und wurde nicht enttäuscht.

An "Brennende Narben" hat mir wirklich alles gefallen. Ich kenne Frankfurt nicht, also war das Lokalkolorit für mich spannend und neu. Die Hauptakteurin Mara erinnert mich optisch und emotional an Lisbeth Salander. Aber das ist nicht negativ gemeint, ich mag schräge starke sperrige Frauengestalten und sie hat durchaus Eigenheiten, die sie einzigartig machen. Der Kriminalfall ist spannend in Szene gesetzt, blutig und rasant und die Ermittler müssen alles geben, um den Täter dingfest zu machen. Das hohe Tempo verleitet den Leser dazu, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Was kann man besseres sagen.

Ich werde mir auch Teil eins und zwei zulegen müssen.

Veröffentlicht am 24.07.2019

wie immer der Knaller

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Chris Carter ist inzwischen kein Geheimtipp mehr. “Jagd auf die Bestie“ ist bereits der 10.te Fall in den er seine Ermittler Hunter und Garcia schickt. Carter war selbst einige Jahre Profiler für Mordfälle ...

Chris Carter ist inzwischen kein Geheimtipp mehr. “Jagd auf die Bestie“ ist bereits der 10.te Fall in den er seine Ermittler Hunter und Garcia schickt. Carter war selbst einige Jahre Profiler für Mordfälle in den USA und man merkt die Detailfreude und das psychologische Fach-Wissen seinen Thrillern durchaus an. Dabei hat er aber auch eine große Freude am Erzählen und auch am schockieren, denn er gehört sicher zu den Autoren mit den blutigsten und bizzaresten Mordfällen in diesem hart umkämpften Genre. Deshalb also Vorsicht! Auch der neue Fall ist nichts für zarte Gemüter. Es geht ganz schön zur Sache und mehr als einmal wird einem der Mund trocken und die Haare stehen einem förmlich zu Berge vor unterdrückter Angst. Genau das macht aber seine Romane aus. Und natürlich die Sympathie, die man den zwei Ermittlern entgegenbringt.

Wieder mal eine gelungene Mischung. Ein Wechselbad der Gefühle, eine Achterbahn der Spannung. Ich kann auch diesen Band nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 22.07.2019

toller Histo mit viel Detailwissen

Sterne über der Toskana
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Sterne über der Toskana ist der dritte Teil einer historischen Reihe aus der Feder von Karin Seemayer. Da die Geschichte eine Generation nach dem zweiten Band spielt, dürften auch Quereinsteiger keine ...

Sterne über der Toskana ist der dritte Teil einer historischen Reihe aus der Feder von Karin Seemayer. Da die Geschichte eine Generation nach dem zweiten Band spielt, dürften auch Quereinsteiger keine großen Verständnisprobleme haben und Kenner der Vorgängerromane werden sich über kleine Hinweise auf Vergangenes freuen. Diesmal steht der Weinanbau im Hintergrund und dafür erfährt man so Einiges über die politischen Unruhen, die um 1857 herum in Oberitalien wieder aufbrachen, da das Volk immer mehr gegen die österreichische Vorherrschaft aufbegehrte.

Die junge Winzertochter Gianna muss um das Leben ihrer Brüder aber auch um dass ihres ersten Mannes und ihres Geliebten fürchten. Und der Krieg fordert tatsächlich mehr als ein Opfer.

Zum einen ist dies Geschichte einer jungen Frau, die erwachsen wird und nach einigen Wirren doch noch die große Liebe findet. Zum anderen ist es ein packender Bericht über die historisch belegten Auseinandersetzungen, Attentate, Gefechte, Vergeltungsschläge und am Ende eine Schlacht zwischen Franzosen, Österreichern und italienischen Truppen, in der Zehntausende ihr Leben verloren.

Das Cover ist fast ein wenig irreführend, denn es ist keine seichte Liebesgeschichte, die man hier serviert bekommt, sondern sehr gut recherchierte historische Details und ziemlich realistische Beschreibungen der damaligen kriegerischen Handlungen. Man fiebert mit den Darstellern mit und Gianna hat man sowieso sehr schnell ins Herz geschlossen. Ja, die Liebe kommt hier nicht zu kurz aber es gibt hier keinen Kitsch sondern vor allem Herzenswärme und authentische Charaktere.

Für mich ein toller Histo, den ich ratzfatz durchgeschmökert hatte. Etwas gelernt dabei und großes Lesevergnügen gehabt.

Veröffentlicht am 18.07.2019

überraschend

Wir von der anderen Seite
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Rahel Wald erwacht aus einem Alptraum. Um festzustellen, dass es gar kein Traum war, denn sie war schwer krank und findet gerade erst ins Bewusstsein und ins Leben zurück. Das klingt nach schwerer Kost ...

Rahel Wald erwacht aus einem Alptraum. Um festzustellen, dass es gar kein Traum war, denn sie war schwer krank und findet gerade erst ins Bewusstsein und ins Leben zurück. Das klingt nach schwerer Kost und nach Krankheit, Krankenhaus und Beklemmung. Aber von Anfang an setzt die Autorin Anika Decker auf Humor und ein Augenzwinkern und lässt ihre Heldin mit sarkastischem Unterton erzählen, was ihr so alles auffällt und widerfährt in ihrer langwierigen Rekonvaleszenz.

Es geht vor allem darum, wie Rahel, die so plötzlich aus ihrem Alltag gerissen wurde und die anfangs kaum fähig ist zu sprechen oder sich selbstständig zu bewegen, erkennt, was wichtig und überlebenswichtig ist und dass sie ihr Leben von Grund auf ändern will. Und es geht um den Zusammenhalt einer Familie und die Beziehung zu Freunden und geliebten Menschen, die plötzlich auf dem Prüfstand stehen und von denen nicht jede dem Druck stand halten kann und einige sich dadurch überraschend ändern.

Das Cover passt eigentlich sehr gut zu dieser erfrischend abwechslungsreichen und unkonventionellen Geschichte. Die Autorin versteht zu unterhalten und ich werde sie sicher im Auge behalten.