Profilbild von gayeugr

gayeugr

Lesejury-Mitglied
offline

gayeugr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit gayeugr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2020

Meine dunkle Vanessa - Rezension

Meine dunkle Vanessa
0

Inhalt:
Vanessa ist gerade fünfzehn, als sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer schläft. Jacob Strane ist der einzige Mensch, der sie wirklich versteht. Und Vanessa ist sich sicher: Es ist Liebe. ...

Inhalt:
Vanessa ist gerade fünfzehn, als sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer schläft. Jacob Strane ist der einzige Mensch, der sie wirklich versteht. Und Vanessa ist sich sicher: Es ist Liebe. Alles geschieht mit ihrem Einverständnis. Fast zwanzig Jahre später wird Strane von einer anderen ehemaligen Schülerin wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Taylor kontaktiert Vanessa und bittet sie um Unterstützung. Das zwingt Vanessa zu einer erbarmungslosen Entscheidung: Stillschweigen bewahren oder ihrer Beziehung zu Strane auf den Grund gehen. Doch kann es ihr wirklich gelingen, ihre eigene Geschichte umzudeuten – war auch sie nur Stranes Opfer?
Meine Rezension:
Ich weiß nicht so recht, wie und wo ich anfangen soll. Vorab möchte ich jedoch sagen, dass dieses Buch sehr gut und sehr verstörend ist, auf jeden Fall nichts für schwache Nerven. Es wundert mich, warum man im Buch keine Triggerwarnung findet.
Dieses Buch ist alles, was man erwartet, alles, was es verspricht.
Kate Elizabeth Russell schafft mit diesem Buch unmögliches. Wie sie schreibt, wie sie Szenen darstellt, wie sie uns hinter jedem Wort, das sie schreibt, sagt, dass das nicht okay, nicht normal ist. Ihr Schreibstil ist sogar fast poetisch, aber nicht auf die schöne Art und Weise, trotzdem verdammt gut.
Es hat beim Lesen wehgetan, ich habe viel zu oft gestoppt, eine Pause eingelegt. Dieses Buch hat mich mit allem, was ich habe herausgefordert, bis an meine Grenzen gebracht und ich habe mich so geekelt, so geekelt vor Jacob Strane, vor solchen Männern, die es leider viel zu oft gibt. Ich habe bisher in meinem ganzen Leben, noch nie ein Buch so oft beiseite legen müssen.
Vanessa ist eine Protagonistin, die mir noch immer ein Rätsel ist, ich sie aber mag. Ich möchte sie drücken und schütteln, dann wieder umarmen und schütteln und wachrütteln. Für einen Außenstehenden wäre es vielleicht schwer ihre Gedanken zu verstehen, aber Russell hat uns so sehr in Vanessas Gedanken reingelassen, dass es mir Angst gemacht hat, nicht vor Vanessa, sondern Angst, dass es ihr tatsächlich passiert ist und noch so vielen anderen Mädchen passiert.
Ihre Seele ist gebrochen, zerstört und wirkt leblos, das hat mich wiederum zerstört und ich wünschte ich könnte irgendwie, in irgendeiner Weise für sie da sein.
Diese Geschichte ist keine Liebesgeschichte mit Missbrauch, die verschönert oder verharmlost wird. Sie passiert, sie passiert und passiert. Das Schlimme ist aber auch, Vanessa versucht sich selbst in dem Glauben zu lassen, dass es hierbei um Liebe geht, aber, ich denke einfach es ist krank, dass sich ein zweiundvierzigjähriger in eine fünfzehnjährige „verliebt“, nicht aus Vanessas Seite, sondern aus Stranes Seite. Es ist nicht normal. Vanessa ist noch ein Kind. Es ist nicht normal, es ist nicht okay, es ist nicht Liebe. Er missbraucht sie - Punkt. Russell verschönert oder verharmlost das alles im Buch auch überhaupt nicht und sammelt die Scherben, die Nabokov mit „Lolita“ hinterlassen hat auf und setzt einen Punkt. (Ich habe das „Lolita“ nicht gelesen, aber der Roman spielt eine sehr große Rolle in „Meine dunkle Vanessa“ und somit erfährt man auch viel von dem Buch selbst).
Diese Thematik sollte behandelt werden, darüber sollte laut geredet werden, man sollte sie nicht vermeiden, denn sie ist so wichtig. So wichtig.
Ich weiß nicht, wie viel ihr ertragen könnt, aber trotzdem sage ich euch, dieses Buch muss gehört werden. Es wird definitiv nicht leicht sein, es treibt euch in den Wahnsinn, aber sowas passiert, auch heute, auch in dieser Welt und genau da liegt das Problem. Missbrauch passiert.
Wir sollten für da sein. Wir sollten uns gegenseitig unterstützen.
Denn ich glaube dir.
(Rezensionsexemplar/ Werbung)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2020

angsteinflößend und sehr viele Emotionen

Liebe mich, töte mich
1

Inhalt:
Der Mörder hinterlässt grausame Botschaften. Und du weißt, sie gelten dir.

Vor vierzehn Jahren kehrte Geos beste Freundin Angela nach einer Party nicht nach Hause zurück. Nun wird ihre zerstückelte ...

Inhalt:
Der Mörder hinterlässt grausame Botschaften. Und du weißt, sie gelten dir.

Vor vierzehn Jahren kehrte Geos beste Freundin Angela nach einer Party nicht nach Hause zurück. Nun wird ihre zerstückelte Leiche gefunden. Für die Polizei ist schnell klar: Angela ist das Opfer des berüchtigten Serienmörders Calvin James. Doch für Geo ist Calvin nicht nur ein Serienmörder. Für sie ist er ihre erste große Liebe. Seit vierzehn Jahren weiß sie, was in dieser einen Nacht geschah, und vierzehn Jahre lang hat sie niemandem davon erzählt. Doch dann werden weitere Frauen ermordet, auf dieselbe Weise wie damals Angela. Der Mörder hinterlässt am Tatort eindeutige Botschaften. Und diese Botschaften gelten Geo …
Meine Rezension:
Wow… also, wo soll ich da bitte anfangen? Dieses Buch hat mich richtig mitgenommen und es ist absolut empfehlenswert, vorab gesagt.
Um ehrlich zu sein, hat mir dieser Thriller nicht nur Angst eingejagt, sondern mich auch emotional herausgefordert.
„In jeder Geschichte gibt es einen Helden und einen Schurken. Doch manchmal kann eine einzige Person beides sein.“ (Seite 272) Und das ist so wahr. So wahr.
Ich habe für dieses Buch zwei Tage gebraucht und dann mitten in der Nacht beendet. Man kann sich also vorstellen mit welchen Gedanken ich versucht habe ruhig einzuschlafen, aber ich musste durchgehend an das Buch denken.
Jennifer Hilliers Schreibstil fand ich sehr speziell und besonders. Ich habe nicht einmal gemerkt, dass ich so viele Seiten hinter mir hatte, der Schreibstil nimmt dich mit und der ganze Thriller lässt dich einfach nicht mehr los. Man fühlt sich überhaupt nicht gezwungen, das Buch zu beenden. Ich war sehr begeistert von dem Schreibstil und hoffe auf mehr übersetzte Bücher von ihr, ansonsten muss ich sie mir auf englisch besorgen.
Ehrlich gesagt, weiß ich noch immer nicht, was ich von der Protagonistin Georgiana Shaw halten soll, ich bin so verwirrt. Sie hat mich so verwirrt. In einem Moment wächst sie mir ans Herz und dann hat sie etwas getan, das ich absolut nicht nachvollziehen konnte, dann dachte ich mir wiederum, sie war sechzehn und hatte Mitleid mit ihr. Ich bin mir noch immer so unsicher.
Trotzdem denke ich, dass ich ihre Art und sie als guten Menschen mochte, ich mochte es, wie sie sich um andere gekümmert hat, trotz dass sie so viel erlebt hat, was nebenbei alles sehr traumatisch wahr. Und genau da frage ich mich, wo ist eigentlich die Triggerwarnung?
Die Zeitsprünge, die Wendungen, die Überraschungen, natürlich die negativen und angsteinflößenden Überraschungen und der Schreibstil, die Handlung, das ganze Buch einfach ist richtig gut und ich kann es den Thriller- Liebhaber/-innen wirklich nur empfehlen.
Ich habe das Buch geliebt und regelrecht verschlungen, es war so besonders, speziell und einfach anders.
Danke, für dieses Buch!
(Rezensionsexemplar/ Werbung)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2020

angenehm und traumhaft schön

Lighting Shadows
0

Inhalt:
Wir zerbrechen. Immer wieder.
Aber anstatt kaputt zu gehen, werden wir einzigartig.
Luna Di Nola hat eine traurige Vergangenheit, die sie nicht vergessen kann, weil die Schatten der Erinnerung ...

Inhalt:
Wir zerbrechen. Immer wieder.
Aber anstatt kaputt zu gehen, werden wir einzigartig.
Luna Di Nola hat eine traurige Vergangenheit, die sie nicht vergessen kann, weil die Schatten der Erinnerung sie vor allem nachts in ihren Alpträumen ständig einholen.
Als Luna schließlich von Mailand nach New York flüchtet, um an der renommierten Ballett Akademie zu studieren, tritt Travis Williams in ihr Leben.
Obwohl sie sich am liebsten von ihm fernhalten würde, taucht er immer wieder auf der Bildfläche auf und ist da, um sie aufzufangen.
Bis er schließlich selbst zum Grund wird, der sie das Gleichgewicht verlieren lässt.

Meine Rezension:
Ich bedanke mich bei BoD und Steffi Glocker für das Rezensionsexemplar und somit auch für das Lesen des Buches. Mir hat Steffis Debütroman sehr gut gefallen!
Das Buch war sehr angenehm zu lesen und mit den tollen Charakteren hat Steffi eine sehr tolle und angenehme Geschichte erschaffen.
Ich möchte gar nicht viel über das Cover reden, außer dass es traumhaft schön ist, ich meine… wow, der Sternenhimmel? Ein Anblick, den ich für den Rest meines Lebens betrachten kann! Die Gestaltung, das Zitat am Anfang, das alles hat mir richtig gut gefallen. Auch der Titel passt sehr gut zu der Geschichte und mein Herz wurde auf Anhieb warm.
Luna ist eine Protagonistin, die ich wirklich sehr gerne hatte und mit der ich sehr gut klarkam, weil ich auch ein bisschen von mir in ihr wiederentdeckt habe. Ich habe mir wirklich gewünscht, dass sie endlich nach den traumatischen Erlebnis anfangen kann, ihr Leben zu genießen.
Der Roman ist leicht geschrieben und somit sehr einfach und angenehm zu lesen, wie ich finde. Man kommt zügig voran und mit den 230 Seiten hat das Buch auch ganz schnell durch. Was auch dazu geführt hat, dass ich den Anfang und das Kennenlernen ein wenig zu schnell fand, aber sonst war alles sehr toll.
Travis ist ein Charakter, der ebenfalls wegen seiner Vergangenheit kämpfen musste, man weiß anfangs nicht so recht, ob man ihm trauen kann, aber mit der Zeit lernen wir ihn besser kennen und wissen, hinter ihm steckt auch nur ein zerbrechliches Herz.
Vor allem hat mich zum Lächeln gebracht, wie sich Travis um Luna gekümmert hat. Wie sie sich gestärkt haben.
Ich würde mich unheimlich gerne über Folgebände zu den Nebencharakteren freuen, denn wenn ich eines mit Sicherheit versichern kann, dann, dass diese Clique eine Herzensclique ist. Ich habe sie geliebt.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine süße Romanze, mit einer angenehmen New York Stimmung sucht, wo es nicht drauf ankommt, dass man zerbrochen ist, denn wir alle sind doch irgendwie zerbrochen.
Danke Steffie, für das Buch!
(Rezensionsexemplar/ Werbung)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.08.2020

wunderschön und ehrlich

Mein Himmel über Bali
0

Bali – Insel der tausend Tempel, Insel der Götter. Und für Skye der Ort, an dem ihre Seele verankert ist.

Nach Jahren kehrt sie in ihr Paradies zurück, um sich eine Auszeit zu nehmen. Den letzten Urlaub ...

Bali – Insel der tausend Tempel, Insel der Götter. Und für Skye der Ort, an dem ihre Seele verankert ist.

Nach Jahren kehrt sie in ihr Paradies zurück, um sich eine Auszeit zu nehmen. Den letzten Urlaub auf dieser Insel verbrachte sie mit Noah, doch lange sind sie schon getrennt und haben auch keinen Kontakt mehr.
Als Skye ihr Lieblingscafé betritt, fällt sie aus allen Wolken. Dort sitzt niemand Geringeres als er – Noah. Sie erfährt, dass er seit einigen Monaten auf Bali lebt und sich eine Existenz aufbaut. Eine Existenz, die einmal ihr eigener Lebenstraum werden sollte. Skye ist verletzt und fassungslos. Wie soll sie damit umgehen, dass ausgerechnet ihr Exfreund das verwirklicht, wonach sie sich immer gesehnt hat?
Meine Rezension:
Ich habe dieses Buch geliebt. Ich habe Skye geliebt, Noah geliebt. Diese Reise hat mir so vieles vor Augen geführt.
Zum Cover möchte ich gar nicht viel sagen, außer dass es traumhaft ist und genau zum Buch und zur Geschichte passt!
Annickas Schreibstil ist so warm, so angenehm, mit so viel Gefühl und Poesie. Ich liebe ihren Schreibstil so sehr! In jedem Wort hat man die Liebe zu Bali, zu ihrem Buch und zu der Protagonistin gespürt, somit hat sie uns Leser genau das spüren lassen. Sie hat den Ort so gut und liebevoll, träumerisch beschrieben, dass ich sofort ganz schöne Bilder im Kopf hatte. Dieses Buch ist das perfekte Sommerbuch!
Sie hat so viele wichtige Themen in diesem Buch angesprochen, das Ich, Träume und auch verschiedene Kulturen, Religionen, Orte.
Die Liebesgeschichte von Skye und Noah ist so ehrlich, wahr und so weit entfernt, dass beide erstmal ihren Weg zurück finden müssen, vor allem Skye.
Ich konnte mich mit ihr so gut identifizieren und habe sie so gut verstanden, ihre Entscheidungen, ihre Träume, ihre Ziele, ihr Fliehen. Diese Reise mit ihr hat mir so gut getan und es hat sich angefühlt, als hätte ich eine Freundin neben mir, die mich auf meinem Weg zu mir selbst begleitet und meine Hand ganz fest umschlungen hält! Danke dafür, Annicka!
Und Noah ist der totale Bookboyfriend, und mal ausnahmsweise kein Bad Boy, toll oder? Noah hat so ein reines Herz, strahlt von außen, wie von innen und liebt Skye so sehr, dass ich mit beiden die ganze Zeit lächeln musste. Ein wehmütiges Lächeln.
Mehr als die Liebesgeschichte steht hier der Weg zu sich selbst im Vordergrund, finde ich! Und ich habs geliebt!
Annicka Schuster schreibt so schön, wehmütig, träumerisch, aber ehrlich und realitätsnah. Ich warte sehnsüchtig auf mehr Bücher dieser Art von ihr und kann allen, die sich im Weg zu sich verlaufen haben, ans Herz legen!
Es ist nie zu spät, du kannst alles schaffen!
Danke Annie!
Danke!


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2020

eine philosophische Reise

Labyrinth
0

In diesem Buch begleiten wir Boratin, ein Musiker, der nach einem Selbstmordversuch im Istanbuler Krankenhaus die Augen öffnet. Er kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an seine eigenen Lieder, nicht ...

In diesem Buch begleiten wir Boratin, ein Musiker, der nach einem Selbstmordversuch im Istanbuler Krankenhaus die Augen öffnet. Er kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an seine eigenen Lieder, nicht an sein eigenes Leben, nicht an seine Vergangenheit.
Fangen wir mal mit der einen Sache an, die mich nicht so überzeugen konnte.
Für mich hat im Buch etwas Drama, Handlung und vor allem Spannung gefehlt, das liegt aber auch daran, dass ich eine Leserin bin, die sich immer Drama und Spannung erhofft. Und Traurigkeit.
Ich hatte das Gefühl, man kam mit der Handlung nicht so richtig voran, was mich auch etwas enttäuscht hat. Es war anfangs schwer in das Buch reinzukommen, auch wegen dem eigenartigen Schreibstil, der für mich jedoch überraschend positiv und gewöhnungsbedürftig war.
Der Autor schreibt hier sehr philosophisch und man denkt für und mit Boratin über sein Leben und Schicksal nach. Die vielen aufkommenden philosophischen Fragen und der Schreibstil haben mir sehr gut gefallen.
Außerdem fand ich die Atmosphäre in Istanbul richtig gut und hat dem Buch und der Geschichte auch ein Hauch von Melancholie verliehen.
Das Buch mit den gerade mal 157 Seiten hat mich oftmals zum Nachdenken angeregt und hat mir auch zum Teil vor Augen geführt, dass man für den Moment leben sollte und dass es für Boratin vielleicht gar nicht so schlecht ist, dass er keine Erinnerungen an seine Vergangenheit hat und dass er das weiße Papier neu beschriften kann. Ganz von Anfang.
Das Buch ist für Leser, die gerne sehr viel nachdenken und nicht auf viel Spannung, Drama und Handlung hoffen.
Ich gebe dem Buch 3,5 Sterne von 5 Sternen und kann es jedem, der gerne über das Leben philosophieren möchte ans Herz legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere