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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2021

Klischeehaft

Verwandte Seelen
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Die Menschen werden schon seit Jahren von den Unsterblichen unterdrückt. Sam versteckt sich mit anderen Sterblichen, doch die Angst irgendwann entdeckt zu werden nagt an allen. Als ihre Siedlung dann angegriffen ...

Die Menschen werden schon seit Jahren von den Unsterblichen unterdrückt. Sam versteckt sich mit anderen Sterblichen, doch die Angst irgendwann entdeckt zu werden nagt an allen. Als ihre Siedlung dann angegriffen wird, trifft Sam auf Jake und erkennt, dass nicht alle Unsterblichen gleich sind. Obwohl Jake Distanz wart, kommen die beiden sich immer näher. Doch hat ihre Liebe eine Zukunft?

Die Welt, die Nica Stevens hier erschaffen hat, wird mir wahrscheinlich noch lange in Erinnerung bleiben. Sie hat die Unsterblichen mit ihren Fähigkeiten und Besonderheiten sehr detailliert beschrieben. Zumal sie der Natur und der Tierwelt ebenso viel Bedeutung geschenkt hat, sodass das eine wirklich schöne Kulisse ergeben hat. Dafür haben die beiden Protagonisten eher weniger Tiefe und so richtig sympathisch fand ich keinen von ihnen. Sam handelte oft voreilig und unüberlegt und hatte zudem Ansichten und Wünsche, die ihrem Leichtsinn widersprachen. Jake war mir viel zu gebieterisch und hatte bestimmte Vorstellungen, wie eine Frau sich verhalten sollte, was ich etwas übertrieben fand.

Die Ereignisse, die die beiden erleben fand ich sehr spannend beschrieben und ich habe auch die vielen kriegerischen Szenen gerne gelesen. Obwohl hier sehr viele Klischees angewendet wurden und ich auf das ein oder andere Drama verzichten könnte. Auffällig war das Tempo des ersten Bandes. Viel zu viel passierte auf viel zu wenigen Seiten. Das ist auch der Grund dafür, dass ich die Gefühle zwischen Sam und Jake nicht nachempfinden konnte, da praktisch von null auf hundert beschleunigt wurde. Im zweiten und dritten Band hat sich die Autorin merklich mehr Zeit genommen und die Geschichte richtig ausgebaut. Die Handlung an sich war aber stets einfach gestrickt und vor allem vorhersehbar, auch wenn es trotzdem sehr gut geschrieben ist. Aufgrund der negativen Aspekte, hat mir oft die Lust gefehlt weiterzulesen und ich bin auf das Hörbuch umgestiegen. Leider war die Sprecherin nicht nach meinen Geschmack, denn die Erzählung kam mir gespielt und wenig lebendig vor. Deshalb gibt es von mir keine Empfehlung für das Hörbuch.

Ich denke, hätte ich die Trilogie in meiner Teenagerzeit gelesen, wäre es wahrscheinlich ein Highlight für mich. Doch jetzt, nachdem ich schon vieles in der Art gelesen habe, hat mich vieles zu sehr gestört, als dass ich darüber hinweglächeln könnte. 2,5 von 5 Sternen.

Fazit:
Tolles Setting, jedoch zu unreife Charaktere und zu viele Klischees.

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Veröffentlicht am 06.12.2021

Etwas schwächer als gewohnt

Be My Tomorrow
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Zelda reist nach New York um einen Herausgeber für ihre Graphic Novel zu finden. Als sie scheitert, die Stadt aber weiterhin ihr ganzes Geld frisst, sieht sie die Rettung in Beckett. Ein junger Mann, der ...

Zelda reist nach New York um einen Herausgeber für ihre Graphic Novel zu finden. Als sie scheitert, die Stadt aber weiterhin ihr ganzes Geld frisst, sieht sie die Rettung in Beckett. Ein junger Mann, der wie sie schwer über die Runden kommt. Sie beschließen zusammenzuziehen und kommen sich näher als geplant. Dabei tragen sie beide Wunden, die ihr Glück trüben.

Emma Scott ist einer meiner Lieblingsautorinnen und auch wenn ich die Geschichte um Zelda und Beckett nicht so eindrucksvoll fand wie ihre anderen Bücher, hatte ich dennoch viel Spaß beim Lesen.

Das Besondere an diesem Roman sind die Comicbilder, die Zeldas Arbeit an ihrer Graphic Novel zeigen und wie diese Bilder in der Handlung mit einfließen und Zeldas Gefühlswelt widerspiegeln. Mit dem einfachen und flüssigen Schreibstil ist man wie gewohnt schnell vorangekommen und kleine Details, wie z. B. Anspielungen auf andere Bücher von Emma Scott haben dem Ganzen das i-Tüpfelchen verliehen.

Die beiden Protagonisten sind auch hier wieder künstlerisch begabt in vielerlei Hinsicht. Zelda ist eine ehrgeizige, starke Person, deren Vergangenheit sie immer wieder einholt. Den inneren Konflikt, den sie durchmacht, fand ich greifbar und nachvollziehbar. Beckett war ein stiller und sehr treuer, gütiger Typ, der innerlich gefangen ist in einem schrecklichen Moment. Die Art, wie er versucht sein Trauma zu verarbeiten, war persönlich und ging mir nah. Die Chemie des Paares und das gegenseitige Verständnis war unschlagbar und gut ausgearbeitet.

Ich habe genau zur richtigen Zeit zu diesem Buch gegriffen, denn es spielt tatsächlich um die Weihnachtszeit und hat mir ein wohliges Gefühl gegeben. Schade fand ich nur, dass die Handlung diesmal viel zu vorhersehbar für mich war.

Fazit:
Nicht das Beste Buch von Emma Scott, aber mit interessanten Hintergründen und einer wohligen Stimmung.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Zufälle häufen sich

Das Schmetterlingszimmer
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Die fast siebzigjährige Posy lebt in ihrem Elternhaus, das einst ein prachtvolles Anwesen war. Eines Tages trifft sie einen alten Geliebten wieder und blickt zurück auf ihr Leben. Dabei stößt sie auf ein ...

Die fast siebzigjährige Posy lebt in ihrem Elternhaus, das einst ein prachtvolles Anwesen war. Eines Tages trifft sie einen alten Geliebten wieder und blickt zurück auf ihr Leben. Dabei stößt sie auf ein lang gehütetes Geheimnis. Doch nicht nur das wirft sie aus der Bahn, sondern auch bestimmte Geschehnisse, die ihre beiden Söhne betreffen.

Wie üblich in den Romanen von Lucinda Riley wurde ich in eine malerische und besondere Atmosphäre entführt und tauchte ein in eine sehr ruhige und doch bewegende Geschichte, welche überwiegend in „Admiral House“ spielt. Aufgrund des anschaulichen Schreibstils konnte ich das Haus regelrecht vor mir sehen und genoss die Kulisse.

Der Leser findet sich zuerst im Jahr 1943 wieder, später dann in den 50ger Jahren, als Posy noch ein Kind bzw. eine junge Frau war und wechselt immer wieder in die Gegenwart ins Jahr 2006. Die einzelnen Abschnitte beginnen mit naturwissenschaftlichen Details, welche das Buch interessanter gestalten und einen Bezug zur Handlung herstellen.

Posy war mir sehr sympathisch mit ihrer positiven, leicht nerdigen Art, auch wenn sie für meinen Geschmack manchmal zu nachsichtig und verständnisvoll agierte. Was mir weniger gut gefallen hat, waren die vielen weiteren Charaktere, die alle ihre eigenen Probleme hatten, die beleuchtet wurden. Es waren einfach zu viele zu unterschiedliche Schicksale, wodurch die Tiefe stellenweise verloren ging. Wahrscheinlich hätten hundert Seiten und zwei bis drei Personen weniger, der Geschichte ganz gut getan. Nichtsdestotrotz fand ich das Geheimnis um Posy und Freddi sehr spannend und konnte es kaum erwarten, als es offenbart wurde. Leider haben sich für mich aber dann doch ein paar zu viele Zufälle ergeben, sodass es weniger realistisch wirkte.

Ungeachtet dessen gab es Momente, in denen ich richtig weinen musste und die mich dann doch wieder überzeugt haben.

Fazit:
Eine ruhige und traurige Liebesgeschichte, die ein klein wenig überholt war. Wen das aber nicht allzu stört und auf ein wenig Drama nebenbei gefasst ist, wird sich über das Buch freuen können.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Gefühlvoll und originell

Bridgerton - Der Duke und ich
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Daphne glaubt an die wahre Liebe. Den Richtigen hat sie jedoch noch nicht gefunden und auch die vorhandenen Verehrer sind rar gesät. Simon der Duke of Hastings hingegen hat kein Interesse an einer Heirat, ...

Daphne glaubt an die wahre Liebe. Den Richtigen hat sie jedoch noch nicht gefunden und auch die vorhandenen Verehrer sind rar gesät. Simon der Duke of Hastings hingegen hat kein Interesse an einer Heirat, gilt aber als sehr gefragt bei den unverheirateten Damen der Gesellschaft. Die beiden beschließen sich gegenseitig zu helfen und spielen dem Anschein nach ein verliebtes Paar. Somit scheint Daphne begehrenswerter und Simon findet Ruhe vor den aufdringlichen Frauen. Geplant war dabei nicht, dass aus dem Spiel ernste Gefühle entflammen.

Ich war bereits von der Serie sehr begeistert und war froh, dass die Handlung hier sehr ähnlich war. Ich bin schnell durch die Seiten gerutscht, da der Schreibstil angenehm und leicht ist. Humorvolle Stellen haben dem Ganzen nochmal Schwung gegeben und mich zum Schmunzeln gebracht. Zu Beginn eines jeden Kapitels wurde aus einem Klatschblatt zitiert, was mir gut gefallen hat. Der Verfasser gibt sich nicht zu erkennen und ich bin sehr gespannt darauf, wer es ist und wann das Geheimnis in den Folgebänden gelüftet wird.

Das ein oder andere Drama aus der Serie habe ich schon vermisst, denn im Buch ist der Fokus sehr auf Daphne und Simon gelegt und weniger auf Nebencharaktere. Dafür hatten die Protagonisten mehr Tiefe in sich und deren Entwicklung war besser nachzuvollziehen. Aus Daphne, einer anfangs sehr unschuldigen, mitfühlenden und zaghaften Person wurde eine starke, trotzige Frau mit eigenem Willen. Simon, regelrecht besessen von seinem Groll, lernt nur schwer und langsam was es heißt loszulassen und seinen inneren Frieden zu finden.

Ich würde sagen, es ist kein typisches Problem, womit die Figuren zu tun haben und das fand ich abwechslungsreich und originell. Die Autorin hat es super umgesetzt und man konnte als Leser das Handeln der Charaktere wirklich verstehen. Auch wenn ich manchmal einfach Lust hatte, Simon kräftig zu schütteln.

Alles in allem handelt es sich hier um eine romantische, leidenschaftliche, witzige Geschichte, die sowohl tieftraurige, aber auch glückselige Momente in sich birgt. Ich freue mich auf die anderen Teile und bin gespannt, auf was für Hindernisse die anderen Mitglieder der Familie Bridgerton stoßen werden.

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Erschreckend und bewegend

Das Institut
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Der zwölfjährige Luke wird gekidnappt und ins „Institut“ verschleppt. Es handelt sich um eine streng geheime und überwachte Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit übernatürlichen Fähigkeiten. Die gefangenen ...

Der zwölfjährige Luke wird gekidnappt und ins „Institut“ verschleppt. Es handelt sich um eine streng geheime und überwachte Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit übernatürlichen Fähigkeiten. Die gefangenen Kinder werden Tests unterzogen und dann weiter in eine Abteilung gebracht, aus der es kein Zurück mehr gibt. Luke schließt sich mit einigen anderen Kindern zusammen und beschließt einen Fluchtweg zu suchen.

Es war das erste Buch, welches ich von Stephen King gelesen habe und dementsprechend war ich sehr neugierig, ob ich ebenfalls ein Fan von diesem Autor werde, wie so viele andere. Und tatsächlich war ich von der Geschichte sehr angetan. Mir war bereits bekannt, dass King einen ausholenden und detaillierten Schreibstil hat und auch hier habe ich das gemerkt. Doch langweilig war es zu keiner Zeit, obwohl ich zugeben muss, dass mir der Roman eher länger vorkam.

Die Idee an sich von dem Institut finde ich sehr interessant und auch gut umgesetzt. Bis zur letzten Seite habe ich gerätselt, wie es wohl ausgehen wird. Es war spannend und auch gefühlvoll, denn was die Kinder durchmachen müssen, ist schwer zu verdauen. Wie sie damit umgehen und wie die einzelnen Charaktere sich entwickeln, ist nachvollziehbar und hat mich oft getroffen.

Gleich zu Beginn werden viele Personen vorgestellt, die alle ihren Hintergrund haben und nicht bei allen ist gleich klar, warum diese Leute vorgestellt werden. Nach und nach ergibt sich ein Bild und alles findet logisch zusammen. Doch bis dahin musste ich mich bemühen die Übersicht zu behalten um die Figuren nicht zu verwechseln.

Luke ist ein Genie. Nichtsdestotrotz gelingt es ihm schnell Freunde zu finden, denn er hat keine angeberische oder besserwisserische Ader an sich. Er ist mutig und wird gezwungen im Laufe der Ereignisse seine Kindlichkeit abzulegen. Trotzdem bleibt sein Auftreten realistisch, denn immer wieder wird der Leser daran erinnert, dass es sich um ein Kind handelt. Die Nebencharaktere sind ebenso gut ausgearbeitet und haben alle Merkmale, die den Figuren Tiefe verleiht.

Mit dem Ende habe ich so nicht gerechnet. Es war regelrecht explosiv und hat mich auch bewegt. Es wurde nicht idealisiert, sondern erschien mir passend und echt.

Fazit:
Ein spannendes und bewegendes Buch über heldenhafte Kinder. Ein detailreiches und erschreckendes Szenario und nach meinem Geschmack ein paar Personen zu viel, was die Übersicht manchmal erschwert hat. 4 von 5 Sternen.

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