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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2025

Spannend bis zur Aufklärung

Wem du traust
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Das Ehepaar Eva und Daniel Kramer sind auf einer Party ihres Freundes Ilkay. Der 5-jährige Sohn Linus wird von Sofia, der Tochter ihrer Freundin Susanne Ziemiac betreut. Nach ihrer Rückkehr bringt Daniel ...

Das Ehepaar Eva und Daniel Kramer sind auf einer Party ihres Freundes Ilkay. Der 5-jährige Sohn Linus wird von Sofia, der Tochter ihrer Freundin Susanne Ziemiac betreut. Nach ihrer Rückkehr bringt Daniel die Babysitterin Sofia mit dem Auto nach Hause – wo sie aber nie ankommt. Wo ist sie, wurde sie entführt, ist sie abgehauen oder hat sie sich etwas angetan? Die Suche unter Federführung von Kriminalhauptkommissarin Heide Westphal und ihrem Team beginnt. Westphal kann sich gut in die Verzweiflung von Susanne hineinversetzen, denn ihre Tochter ist auch 15 Jahre.


Ich habe mit großer Begeisterung schon alle Bücher der Autorin gelesen. Deshalb bin ich auch mit großen Erwartungen an diese Neuerscheinung gegangen und ich wurde nicht enttäuscht. Mir gefällt vor allem auch, daß sie Einzelromane schreibt und keine Reihen beginnt. Sie schreibt auf alle Fälle fesselnd, ihre Krimis lesen sich flüssig und sie schreibt so bildhaft, daß ich eintauche in ihre Geschichten.

Eva und Susanne mit Sofia in ihrer früheren Wohngemeinschaft und die bestehende Freundschaft werden gut beschrieben. Man spürt ihre Vertrautheit, aber im Laufe der jetzigen Stresssituation kommen sie allerdings an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und es werden nun teils giftige Bemerkungen gemacht. Die Lebenssituation der beiden ist sehr unterschiedlich, Eva hat ihre kleine Familie mit Haus, Susanne ist erst vor einem halben Jahr mit Tochter Sofia zu ihrem Freund Axel in ein Penthouse gezogen. Aber überall stecken hinter der heilen Fassade kleine Risse, die nun zu Tage gefördert werden. Es brodelt unter der Oberfläche. Die Autorin nimmt ihre Leser mit beim Beleuchten einzelner Verdächtiger und in die Ermittlungen. So ist man immer wieder hin- und hergerissen und hat Zweifel, ob man mit den Vermutungen richtig liegt. Durch die verschiedenen Perspektiven bleibt es bis zum Ende spannend. Mehr Details möchte ich nicht ausführen, lieber selber lesen.

Von mir bekommt dieser Krimi auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.11.2025

... Knochen überlebt

Knochenkälte
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Dr. David Hunter ist zu einem neuen Auftrag in den Cumbrian Mountains unterwegs, als er im Schneesturm und durch widrige Umstände zum Umkehren gezwungen wird. Dann ist durch einen Lkw-Unfall die Stromleitung ...

Dr. David Hunter ist zu einem neuen Auftrag in den Cumbrian Mountains unterwegs, als er im Schneesturm und durch widrige Umstände zum Umkehren gezwungen wird. Dann ist durch einen Lkw-Unfall die Stromleitung gekappt und er hat keinen Handyempfang oder GPS-Signal, das ganze nächst gelegene Dorf ist von der Außenwelt abgeschnitten. Hier wird er im Pub nicht gerade freundlich empfangen, denn die Bewohner geben ihm die Schuld an dieser Situation. Als Übernachtungsmöglichkeit schicken sie ihn zu einem heruntergekommenen Hotel im Niemandsland. Das Besitzerehepaar vom Hillside House gewährt ihm Unterschlupf erst mal für eine Nacht. Am nächsten Tag findet er bei einem Spaziergang zwischen den Wurzeln eines umgestürzten Baumes ein menschliches Skelett. Aber durch den Ausfall des Stromnetzes kann er an die Polizei keine Meldung durchgeben und ermittelt nun alleine.


Ich bin seit Band 1 ein Fan von Dr. Hunter und habe mit großen Erwartungen auf den neuen Fall gewartet. Der Anfang wurde trotz der aufregenden Situation ruhig geschildert und kam nur langsam in Schwung. Das Setting „von der Außenwelt abgeschnitten“ ist bei Krimis nicht neu. Dr. Hunter hat zu Beginn für mich teils sehr naiv und unbeholfen gehandelt. Wenn man ihn kennt, dann weiß man aber, irgendwann nimmt er seine Leser mit bei den Ermittlungen und dann wird es spannend. Genau so war es hier. Die bedrohliche Atmosphäre dieses Wintersturms, u.a. durch die geringe Sichtweite etc. wurde sehr anschaulich geschildert. Auch die Bewohner, ihre Vorbehalte, Verflechtungen untereinander und die feindliche Haltung gegenüber Dr. Hunter wurden realistisch dargestellt. Und aus dem Cold Case entwickelt sich ein weitaus größerer Fall als anfangs gedacht.

Ich hatte unterhaltsame Lesestunden, es war trotz aller Kritik ein guter Fall, allerdings wird es nicht mein Lieblingsbuch des Autors. Thriller finde ich etwas hoch gegriffen, Kriminalroman hätte ich besser gefunden. Das Cover gefällt mir sehr gut, es setzt die Reihe perfekt fort.

Für alle Fans von Dr. David Hunter gibt es eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.10.2025

Weniger wäre mehr gewesen

The Business Trip
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Zwei sehr unterschiedliche Frauen lernen sich im Flugzeug kennen. Zum einen Jasmine, die eher zu den Losern gehört und auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund ist, zum anderen Stephanie, geschieden, ...

Zwei sehr unterschiedliche Frauen lernen sich im Flugzeug kennen. Zum einen Jasmine, die eher zu den Losern gehört und auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund ist, zum anderen Stephanie, geschieden, erfolgreiche Business-Frau auf dem Flug zu einem Kongress. Sie landen am Zielflughafen und von jetzt an bekommen Freunde und Kollegen nur noch SMS von den beiden. Es taucht übereinstimmend immer wieder der Name Trent McCarthy aus Atlanta auf. Das Verwirrspiel und die Twists beginnen.

Es ist schwierig, den Inhalt mit wenigen Worten wiederzugeben ohne zu spoilern. Daher nur mein kurzer Leseeindruck. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und die kurzen Kapitel ließen sich flüssig und zu Beginn auch spannend lesen, die Sprache ist einfach gehalten. In dem Buch werden sehr viele Figuren eingeführt, die jeweils mit einer der beiden in Verbindung standen. Sie werden alle nur sehr oberflächlich beschrieben. Twists bringen in einem Thriller oft Spannung und Überraschungen, hier waren es für mich eindeutig too much und daher war mir die Story zu konstruiert und unrealistisch. Sympathiepunkte bekamen die drei Hauptfiguren von mir keine. Das Cover finde ich gelungen, aber die Story hat mich nicht gepackt.

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Veröffentlicht am 16.10.2025

Spannende Ermittlungen am Polarkreis

Lügennebel
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Es ist eisiger Januar als eine Gruppe Studenten (zwei Mädchen und vier Jungs) aufbricht, um eine Woche Urlaub in Åre zu verbringen. Sie werden dort im luxuriösen Ferienhaus von William Löwengrens Eltern ...

Es ist eisiger Januar als eine Gruppe Studenten (zwei Mädchen und vier Jungs) aufbricht, um eine Woche Urlaub in Åre zu verbringen. Sie werden dort im luxuriösen Ferienhaus von William Löwengrens Eltern untergebracht sein. Die Einheimischen finden dieses Haus gräßlich und auch die Städter selbst mit ihren Feriendomizilen sind in der ländlichen Gemeinschaft nicht sehr beliebt. Die Jungs bewohnen das Haupthaus, die zwei Mädchen werden im sogenannten Gästehaus auf dem Grundstück schlafen. Mit im Gepäck haben sie reichlich Alkohol und auch Drogen. Nach einem feucht-fröhlichen Abend wird die Leiche der leicht bekleideten Fanny im Schnee gefunden. War es ein Unglück im Alkohol-/Drogenrausch oder Mord? Dieser Frage müssen die Ermittler Hanna, Daniel und Anton nachgehen.


Ich bin bereits seit dem Beginn der Reihe um Thomas Andreasson ein Fan der Autorin. Sie schreibt für mich spannend, realistisch, authentisch und läßt die Leser selbst mit rätseln bzw. ermitteln. Hier in diesem Band nimmt sie uns mit in dieses kalte und neblige Januarwetter bei dem oftmals die Sicht erheblich eingeschränkt ist. Die Studentengruppe um Fanny, Olivia, William, Amir, Pontus und Emil wird sehr genau und facettenreich beschrieben, so daß man sie förmlich vor Augen hat. Allen voran William, dessen Eltern das Haus gehört und der gerne die Führung übernimmt, sich in dieser Rolle auch sehr egoistisch verhält. Die tote Fanny war eher der schüchterne Typ, wollte Amir gefallen und hat sich deshalb auf den ungewohnten Alkoholkonsum samt Drogen eingelassen und war absolut enthemmt. Olivia ihre beste Freundin trauert unendlich. Pontus trinkt eindeutig zuviel und Emil steht etwas außerhalb der Gruppe und ist Tröster für Olivia. Nach dem Spiel „Pflicht oder Wahrheit“ haben sich die einzelnen Personen ins Bett verabschiedet und diesen zeitlichen Ablauf müssen die Ermittler nun näher untersuchen. Wer sagt die Wahrheit? Die Autorin nimmt ihre Leser mit und sät Zweifel am Wahrheitsgehalt der einzelnen Aussagen. Ein Indiz bringt die Wendung und die Ermittler können den Fall erfolgreich abschließen.

Das Privatleben von Hanna, Daniel und Anton nimmt auch einen gewissen Part im Buch ein. Alle haben eine Achillesferse, über die sich nicht offen sprechen, selbst nicht in ihrem vertrauten Kreis. Sie sind mir alle drei sympathisch, ihre Zusammenarbeit ist harmonisch, sie respektieren und vertrauen einander.

Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.09.2025

Es geht spannend weiter mit dem Ex-Commissaire

Schweigende Provence
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Der 80jährige Charles Agnel, der altem Geldadel entstammt, lädt zum 5.Todestag seiner Ehefrau Camille zu einem intimen, familiären Diner in sein Schloß ein. Auch Ex-Commissaire Albin Leclerc erhält eine ...

Der 80jährige Charles Agnel, der altem Geldadel entstammt, lädt zum 5.Todestag seiner Ehefrau Camille zu einem intimen, familiären Diner in sein Schloß ein. Auch Ex-Commissaire Albin Leclerc erhält eine Hochglanzeinladung für sich und seine Frau Veronique. Das Personal hat an diesem Wochenende frei bekommen. Charles ist davon überzeugt, daß nicht ein Wildschwein den Autounfall verursacht hat, bei dem seine wesentlich jüngere Ehefrau Camille starb, sondern, daß es Mord war und daß sich der Täter unter den Gästen befindet. Die illustre Gesellschaft kennt sich untereinander als Freunde von Camille oder auch durch ihre beruflichen Tätigkeiten. Bekocht werden sie von dem Starkoch Edmond Paladin und seiner Assistentin Vera Baux. Es wird Wildschwein serviert, als Erinnerung an Camille. Charles verspricht Albin eine hohe Summe, wenn er den Verursacher des Unfalls ermittelt. Leider kann Charles Albin weitere Details nicht mehr mitteilen, weil er selbst am nächsten Morgen im Teich tot aufgefunden wird. Jetzt wird es spannend, der Täter scheint damit alle Nachforschungen blockiert zu haben.


Pierre Lagrange hat mit dieser Reihe um Albin und seinen Mops Tyson wirklich lesenswerte Bände abgeliefert. Ich hatte schon Krimis des Autors mit seinem Realnamen gelesen und hier bin ich ein Fan der ersten Stunde. Die „Gespräche“ bzw. den Gedankenaustausch zwischen Albin und Tyson sind legendär, keinesfalls albern und führen trotzdem immer wieder zum Schmunzeln. Hier denke ich z. B. auch an Safran, das Markenzeichen von Edmond. Im vorliegenden Fall kommt erschwerend hinzu, daß Sturm Rebecca das Schloß von der Außenwelt abschirmt und dadurch Albins frühere Kollegen Castel und Theroux nur als Nebenfiguren agieren und ihn aus der Ferne unterstützen können. Erstmals wird Veronique in die Geschichte bzw. Ermittlungen aktiv eingebunden. Und was soll ich sagen, ich finde sie hat ihre Sache gut gemacht. Für Neueinsteiger hat der Autor alle wichtigen Basisinformationen immer wieder eingestreut. Albin stellt alle Gäste samt ihrer Verbindungen zu Camille vor, damit sich der Leser selbst ein Bild machen kann und fügt dann die einzelnen Puzzleteile des damaligen Unfalls Stück für Stück erfolgreich zusammen. Der Sturm ist auch endlich beendet. Aber der Fall deswegen noch nicht, sondern es gibt quasi als Zuckerstückchen noch einen Epilog „einige Wochen später“, der es nochmal in sich hat.

Der Autor schafft es, immer wieder neue Ausgangssituationen und Themen zu finden, damit keine Reihenmüdigkeit im Leser auftritt. Das gelingt ihm hervorragend. Titel und Cover der Reihe werden im gleichen Stil fortgeführt, was im Regal perfekt aussieht.

Von mir gibt es für diesen 13. Band wieder eine unbedingte Leseempfehlung!

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