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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2022

Entscheidungen bestimmen unser Leben

Sonnenblumentage
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Marie lebt mit ihrem Freund Fabian als Floristin in Bamberg. Sie hat gerade ihre Mutter verloren und steht vor der Entscheidung ihr Leben zu verändern oder nicht. Die Autorin nimmt den Leser mit auf zwei ...

Marie lebt mit ihrem Freund Fabian als Floristin in Bamberg. Sie hat gerade ihre Mutter verloren und steht vor der Entscheidung ihr Leben zu verändern oder nicht. Die Autorin nimmt den Leser mit auf zwei unterschiedliche Lebenswege, die kapitelweise abwechseln erzählt werden. Zu Beginn muss der Leser sehr gut aufpassen, um die Versionen richtig zuordnen zu können. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und mit der Zeit verdichten sich beide Erzählstränge und erhalten wichtige Bezugspunkte. Einige Stellen haben Längen, während sich am Ende die Ereignisse überschlagen . Die Abhängigkeit unseres Lebens von einzelnen Entscheidungen wird gut dargestellt und die Charakterentwicklung Maries hat mich überzeugt. Fabian hat mich als Charakter nicht angesprochen. Und ich hatte von Beginn an eine Lieblingsversion. Das Ende habe ich so nicht erwartet, ist aber aus Sicht der Autorin eine Möglichkeit die Geschichten wieder zusammenzuführen. Die Geschichte beschäftigt sich neben der Floristik auch mit Kunst und enthält einige interessante Nebenschauplätze.

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Veröffentlicht am 02.09.2022

Jahreslosung 2023 sehr unterschiedlich veranschaulicht

Du bist ein Gott, der mich sieht
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Für 2023 wurde von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen »Du bist ein Gott, der mich sieht« (Gen 16, 13) ausgewählt. Die drei Autoren Ulrike Greim, Andrea Schneider und Tobias Petzold beleuchten ...

Für 2023 wurde von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen »Du bist ein Gott, der mich sieht« (Gen 16, 13) ausgewählt. Die drei Autoren Ulrike Greim, Andrea Schneider und Tobias Petzold beleuchten diese Losung unter den gleichen Aspekten mit ihrem jeweils sehr eigenen Stil. Das Büchlein ist mit Illustrationen von Franziska Schatz sehr ansprechend gestaltet worden. Tiefgründige Gedichte und nachdenklich machende Texte lassen den Leser innehalten und Bezüge auf das eigene Leben herstellen.

Im Jahresverlauf kann man dieses Kleinod bestimmt öfter herausholen, um sich selber zu fokusieren und seine Gedanken auf seinen Glauben auszurichten.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

von der Begine zur Ordensgründerin

Allzeit aus Liebe
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In diesem historischen Roman schildert der Autor Günter Krieger wie die Begine Apollonia Radermecher um 1622 in Aachen ein heruntergekommenes Spital übernimmt und wichtige Reformen durchsetzt.

Der Schreibstil ...

In diesem historischen Roman schildert der Autor Günter Krieger wie die Begine Apollonia Radermecher um 1622 in Aachen ein heruntergekommenes Spital übernimmt und wichtige Reformen durchsetzt.

Der Schreibstil und die Wortwahl dieses Romans ist an die damalige Zeit angepaßt. Der Autor wechselt im Schreibstil manchmal zwischen der Dokumentation der historischen Tatsachen und dem Schildern fiktiver Ereignisse. Häufige zeitliche Einschübe und Rückblicke lassen den Leser langsam in Apollonias Vergangenheit eintauchen. Der Roman verbindet unterhaltsam fiktives mit historisch belegten Tatsachen . Selbst der Humor kommt an einigen Stellen nicht zu kurz.

Apollonia war für die damalige Zeit eine selbstbewußte und willensstarke Frau, die viel für ihren Glauben aufgegeben hat. Sie hat Glück, dass ihre Familie , ihre Gefährtinnen und einige christliche Amtsträger hinter ihr gestanden haben. Die Bürgermeister und die Räte der Städte konnten froh sein, dass es solche enthusiastische Beginen gab, die ihr eigenes Vermögen investierten. um Armen und Kranken zu helfen. Da sich wegen der ungeklärten finanzielle Zukunft des Spitals keine geweihte Schwesternschaft findet, sieht sich Apollonia gezwungen selber den Schleier zu nehmen und wird so in Angesicht des Todes zur Ordensgründerin.

Es gelingt dem Autor gut die Mißstände der damaligen Zeit aufzudecken. Auch die persönlichen Opfer und Verluste , die Apollonia ertragen muss, werden gut in den Roman eingebettet.

Mir gefällt es sehr, dass im Epilog noch auf den weiteren Werdegang des Spitals und der historisch belegten Charaktere eingegangen wird.

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Trauer und Glaube

Deine Worte in meinen Händen
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Michelle´s Ehemann Achim ist viel zu jung und unerwartet gestorben. Michelle möchte zunächst aus finanziellen Gründen Achim´s Romantrilogie zu Ende schreiben. Ihre Freundin Chrys und ihre Schwägerin Lara ...

Michelle´s Ehemann Achim ist viel zu jung und unerwartet gestorben. Michelle möchte zunächst aus finanziellen Gründen Achim´s Romantrilogie zu Ende schreiben. Ihre Freundin Chrys und ihre Schwägerin Lara unterstützen sie dabei. Dabei lernt Michelle viel über Achim´s tiefen Glauben , den er in seinen Romanen einfließen ließ .

Der Schreibstil dieses sehr emotionalen Buches ist flüssig und läßt den Leser tief in Michelles Trauer eintauchen. In Gesprächen mit dem verstorbenen Achim verarbeitet Michelle ihren Verlust. Und mit dem Entschluss seine Trilogie mit Hilfe seiner Notizen zu beenden , kehrt auch ihr Lebenswille wieder zurück. Michelle kommt zunächst erst langsam mit Achims Geschichte weiter und setzt sich dabei intensiv mit Achims Glauben auseinander. Die Intention die Achim in seine Trilogie gelegt hat, wird immer deutlicher und ich habe sehr den Eindruck, das Michelle Achims Glauben langsam besser versteht und ihn auch annimmt. Michelle, Chrys und Lara ergänzen sich gut und jede macht eine eigene Entwicklung durch. Der Leser erkennt was Menschen anrichten können, wenn sie vorschnell urteilen oder unqualifizierte Urteile abgeben.

Das Ende dieses Romans ist absolut stimmig. Und auch das Ende in Neema , wie die Romantrilogie übrigens heißt, und die Entwicklung dahin gefällt mir sehr gut. Es gibt soviel Bezüge in Neema zu Michelles Welt . Und auch der LEser kann vieles in seine Realität mitnehmen. Dies gilt sowohl für zwischenmenschliche Probleme als auch für unser Verhältnis zum Glauben und unser Verständnis von Gott und Jesus.

Es werden sehr wichtige und tiefgehende Themen behandelt wie die Verarbeitung des Todes eines nahen Menschen, Freundschaft, Vergebung, falsche Selbstbilder und Ansprüche und die Suche nach Gott.

In diesem Buch steckt viel und jeder Leser kann sich in einer der drei Frauen wiederfinden.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

das Schweigen durchbrechen

Dein Schweigen, Vater
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Der 12-jährige Paul wurde mit seiner Familie nach Kriegsende aus Brünn vertrieben. Aus seiner Familie überlebt er diesen Todesmarsch als Einziger und es gelingt ihm nicht über dieses Traumata mit seiner ...

Der 12-jährige Paul wurde mit seiner Familie nach Kriegsende aus Brünn vertrieben. Aus seiner Familie überlebt er diesen Todesmarsch als Einziger und es gelingt ihm nicht über dieses Traumata mit seiner späteren Frau und seinen Kindern zu sprechen. Nach seinem Tod machen sich seine Kinder auf eine Spurensuche und treffen dabei auf einen Zeitzeugen.

Die Autorin setzt sich in diesem Roman mit der Vergangenheit ihrer eigenen Familie auseinander. Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr emotional. Der Roman spielt auf 3 Zeitebenen. Da ist zuerst die Zeit des Brünner Todesmarsches 1945 als sich die Täter-und Opferrolle umdreht. Dann die Gründung einer eigenen Familie mit Christa und den Kinder Maria und Uli. Und dann die Gegenwart in der Maria und Uli Antworten auf oft gestellte Fragen suchen.

Der Roman ist gut strukturiert und der Sprachgebrauch ist sehr tiefgründig. Der Leser erkennt schnell, das Pauls nie ausgesprochene Kriegstraumata auch seine Frau und seine Kinder belasten. Keiner kann es so richtig greifen, aber die Schatten der Vergangenheit sind allgegenwärtig. Eine zufällige Begegnung auf ihrer Reise in die Vergangenheit läßt Maria und Uli vieles besser verstehen.

Diese Verknüpfung von historischen Tatsachen mit fiktiven Personen und Handlungen hat mich tief beeindruckt und läßt Geschichte und ihre Auswirkungen lebendig werden.

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