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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2024

Der gefährliche Fremde

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll, denn es gibt so viele Aspekte die ich schreiben könnte, weil ich das Buch einfach toll fand!

Das mag auch daran liegen, dass ich gerne wandern gehe ...

Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll, denn es gibt so viele Aspekte die ich schreiben könnte, weil ich das Buch einfach toll fand!

Das mag auch daran liegen, dass ich gerne wandern gehe und die ein oder andere Trekkingtour gemacht habe. Deswegen sollte man zumindest Interesse daran (oder an Rad-, Kanutouren, …) mitbringen um die beschriebenen Situationen nachvollziehen zu können.

Die Schreibweise ist sehr ruhig und reduziert, denn eigentlich passiert nicht viel. Es dreht sich um klassische Fragen welche Route man gehen will, die Essenszubereitung oder den besten Schlafplatz. Ist das spannend zu lesen? Nur sehr begrenzt. Aber wir wissen aus den ersten Seiten, dass Anna von der Wanderung gerettet werden muss. Also warum? Was passiert in den wenigen Tagen, dass sich die Situation so zuspitzt? Das fand ich super interessant zu lesen. Dieser Ausblick auf den Ausgang hängt die ganze Zeit über der Wanderung und sorgt für eine unheilvolle Stimmung. So richtige Freude an der Natur und dem draußen unterwegs sein, blitzt nur selten durch. Umso mehr treten die Probleme zu tage. Und obwohl ich auf das Unglück hin gefiebert und gewartet habe, war ich doch überrascht, als es geschah. Einfach toll gemacht!

Die Wanderung erleben wir aus der Sicht von Anna. Trotzdem sollten wir kritisch hinterfragen, ob wir ihrer Wahrnehmung trauen können. Ist ihre Sicht der Dinge wirklich objektiv? Oder gibt es nicht auch andere Auslegungen? Diese Fragen sorgen zusätzlich für Unbehagen.

Die drei Freunde Anna, Hendrik und Milena machen schon seit vielen Jahren gemeinsame Wanderungen. Doch dieses Jahr ist Jakob mit dabei. Interessant ist zu beobachten, wie eine Person das Gefüge der Freunde durcheinanderbringen kann. Wie sehr sich die Gruppendynamik ändern kann. Oder wie Rücksichtnahme, weil man sich nicht kennt, zu Kompromissen führt die man eigentlich nicht eingehen will. Aber dem lieben Frieden wegen nun doch schließt. Denn Jacob bringt Unruhe. Was ist sein Hintergrund? Erzählt er die Wahrheit oder hat er etwas zu verbergen?

Die Stimmung ist überwiegend düster und unheilvoll. Es ist also in vielen Facetten eher ein Psychothriller. Und obwohl das eher nicht meins ist, bin ich von diesem überzeugt worden.

Eines sei noch erwähnt. Das Ende ist eher offengehalten. Auch das sonst nicht meins. Möchte man doch lieber eine eindeutige Erklärung haben. Hier habe ich mich jedoch ein bisschen in der Ermittlerrolle wiedergefunden. Augenzeugenberichten kann man eben nur bedingt trauen, da sie auch immer objektiv eingefärbt sind. Es liegt also an uns zu schauen, welche Erklärung wirklich wahrscheinlich, realistisch oder gar nachweisbar ist.

Fazit: keine Erwartungen gehabt, aber dafür mein persönliches Lesehighlight des bisherigen Jahres gefunden

Veröffentlicht am 09.04.2024

Mein erster und letzter Band

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Dies war mein erster Band der Reihe, was mich aber nicht weiter gestört hat. Es wäre höchstens für das Verhältnis zwischen Max und Keskin von Vorteil gewesen Vorkenntnisse zu haben. Aber wenn man nicht ...

Dies war mein erster Band der Reihe, was mich aber nicht weiter gestört hat. Es wäre höchstens für das Verhältnis zwischen Max und Keskin von Vorteil gewesen Vorkenntnisse zu haben. Aber wenn man nicht alle Bände kennt, muss man damit leben können, Wissenslücken zu haben.
Insgesamt lies sich das Buch sehr flüssig und leicht lesen. In Teilen fand ich es fast zu leicht, wenn nicht gar mit flapsigem Unterton. Irgendwie hat mich das gestört, will es doch so gar nicht zu einem Krimi oder Thriller passen.

Die Person Max Bischoff ist mir in ihren Handlungen fremd geblieben. Für mich hat er ein Helfersyndrom und ist zuweilen sehr naiv. Gerade gegenüber Dominique, einer ihm eigentlich völlig fremden Person, mischt er zu sehr ein und sein handeln konnte ich nicht nachvollziehen.

Die bereits angesprochene Sprache war sehr einfach, fast oberflächlich. Und so oberflächlich wie die Sprache war, war auch die Handlung im Buch. Zur Unterhaltung mag das reichen, aber nicht um Spannung zu erzeugen. Da muss man sich sprachlich doch mehr Mühe geben und den Ort, Situation, Gedanken, … detaillierter beschreiben. Spannung kann man so nicht erzeugen.

Fazit: ganz ehrlich – ich fand es sehr enttäuschend. Dieser Band weckt keinerlei Anreiz um weitere Bände der Reihe zu lesen. Ich werde auf jeden Fall die Finger davonlassen.

Veröffentlicht am 01.03.2024

Division Street 18

Leuchtfeuer
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Ich habe ein etwas ambivalentes Verhältnis zu Inhalt des Buches. Geht es hier vor allem um eine Familie deren jugendliche Kinder Schuld an einem tödlichen Autounfall tragen. Doch damit nicht genug, wird ...

Ich habe ein etwas ambivalentes Verhältnis zu Inhalt des Buches. Geht es hier vor allem um eine Familie deren jugendliche Kinder Schuld an einem tödlichen Autounfall tragen. Doch damit nicht genug, wird nie aufgeklärt, dass eigentlich der Sohn gefahren ist, der noch keinen Führerschein hat. Innerhalb der Familie wird nie über diese Nacht und deren Folgen gesprochen. Ob aus Scham, Schutz gegenüber dem jüngeren Sohn, den genauen Hergang nicht wissen zu wollen, … bleibt unklar. Aber man war wohl zumindest anfangs der Meinung damit das Richtige zu tun.

Durch den Schreibstil wird eine sehr bedrückende und melancholische Stimmung erzeugt. Unweigerlich hat man Mitleid mit dieser Familie. Aber soll / kann / darf ich mit der Familie Mitleid haben oder sind sie selber schuld? Ohne Frage haben die Familienmitglieder auch noch viele Jahre nach dem Unfall ihre persönlichen Probleme. Doch was ist die Ursache dafür? Das ist mir nicht deutlich genug herausgearbeitet. Ist es ihre persönliche Schuld an dem Unfall, das damit zusammenhängende Geheimnis oder könnte es nicht auch etwas ganz anderes sein? Wir Leser wissen nur von dem Unfall und interpretieren automatisch hinein, dass die Probleme damit zusammenhängen müssen. Aber wir lesen nur von einzelnen Tagen. Vieles im Leben der Familie erfahren wir auch nicht. Und kann z.B. eine Entfremdung zwischen Geschwistern nicht auch andere Ursachen haben!? Und wie schlecht geht es ihnen tatsächlich? Schließlich haben sie als Erwachsene ihren Weg gefunden. Teilweise Familie gegründet und sind erfolgreich in ihrem Beruf. Natürlich, dass ist nur der äußere Schein. Doch irgendwie weigere ich mich, mit ihnen Mitleid zu haben. Würden wir im wahren Leben nicht denken, dass es „fair“ ist, wenn sie nach dem Unfall nicht einfach weitermachen können wie bisher, sondern daran zu knabbern haben?

Zu guter Letzt habe ich das Leuchtfeuer vermisst. Das Buch ist gerade in der Printausgabe wunderschön. Ein leichtes, fröhliches, frühlingshaftes Cover. Und dann noch dieser Titel. Aber ich konnte das Leuchtfeuer in diesem Buch nicht entdecken. Schade.

Fazit: ich hatte mir wesentlich mehr erhofft und bin enttäuscht. Empfehle es nur Personen, die gerne Familiengeschichten lesen. Keine Handlung benötigen. Und gerne in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten eintauchen möchten. Wenn man dann noch für philosophische Ansichten empfänglich ist, umso besser.

Veröffentlicht am 26.02.2024

True-Crime-Reality-Show

Murder in the Family
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Über den Aufbau des Buches in Drehbuch / Skriptform ist schon viel geschrieben worden, was ich nicht zu wiederholen brauche. Ja, er ist neu, innovativ und detailreich. Einblendungen werden ebenso wiedergegeben, ...

Über den Aufbau des Buches in Drehbuch / Skriptform ist schon viel geschrieben worden, was ich nicht zu wiederholen brauche. Ja, er ist neu, innovativ und detailreich. Einblendungen werden ebenso wiedergegeben, wie die Mimik oder der Tonfall eines Experten. Alleine für diese Umsetzung hat die Autorin volle Punktzahl verdient. Wenngleich ich sagen muss, dass sich der Aufbau zum Schluss hin auch etwas abnutzt. Kann mir deswegen nicht vorstellen, zeitnah ein weiteres Buch dieser Art zu lesen.

Da wir hier nicht die typischen Kapitel vorfinden, ist es manchmal schwer eine Stelle zu finden, wo man Pause machen und das Buch weglegen kann. Eingeteilt ist das Buch in Drehtage / Sendungen. Diese Abschnitte können jedoch sehr lang sein. Und mitten im Drehtag aufzuhören, birgt immer die Gefahr wichtige Erkenntnisse die gerade erst besprochen wurden nicht direkt parat zu haben. Ein doppeltes Lesen der letzten Seite ist da fast unvermeidlich.

Doch es kommt ja nicht nur auf den Aufbau an, sondern vielmehr auf den Inhalt.
Dieser Fall verlangt uns Lesern durchaus einiges ab. Werden wir direkt mit einer Menge an Personen konfrontiert. Produzent, Regisseur und die Teilnehmer. Und dabei bleibt es nicht. Im Verlauf kommen weitere Personen hinzu. Denn Entdeckungen gibt es mehr als man anfangs vermuten konnte. So mangelt es nicht an Motiven und Verdächtigen. Hier muss man hellwach bleiben um nicht den Faden zu verlieren.

Ganz nebenbei ist dies auch ein kleiner Spiegel der uns TV - Zuschauern vorgehalten wird. Denn irgendwie müssen wir bei der Stange gehalten werden um auch Folge 2,3, … anzusehen. Und was gibt es da besseres als Cliffhanger, unerwartete Wendungen, Produzenten die ihre eigenen Teilnehmer vorführen und keine Rücksicht nehmen, Teilnehmer die sich gegenseitig verdächtigen und wo der ein oder andere ein starkes persönliches Motiv hat um an dieser Sendung teilzunehmen.

Fazit: komplexer, unterhaltsamer und unblutiger Fall

Veröffentlicht am 13.02.2024

Wiederbelebt im Maßstab 1:87

Stille Falle
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Das Setting und der Einstieg in den Fall ist überzeugend gewählt - verlassene Gebäude die von Urbexern besucht und erkundet werden. Doch verlassenen Gebäude sind nicht nur interessant, sondern können auch ...

Das Setting und der Einstieg in den Fall ist überzeugend gewählt - verlassene Gebäude die von Urbexern besucht und erkundet werden. Doch verlassenen Gebäude sind nicht nur interessant, sondern können auch gruselig und unheimlich sein und Gänsehaut verursachen. So wie hier, als Smilla und MM immer tiefer in eines hinabsteigen, um Höhlenregen zu sehen.

Das rätselhaft Verschwinden der Beiden bildet den Rahmen des Buches. Getragen werden die Ermittlungen von Leonore Asker, genannt Leo. Sie hat keinen einfachen familiären Hintergrund. Stück für Stück erfährt man im Laufe des Buches mehr darüber. Dies ist auch nötig um das Verhältnis zu ihrer Mutter besser einschätzen zu können. Schließlich spielt sie eine wichtige Rolle bei der Versetzung von Leo in die neue Abteilung.

Im Laufe des Buches erinnerte mich diese neue Abteilung für hoffnungslose Fälle ein wenig an das Sonderdezernat Q von Jussi Adler-Olsen. Eine Abteilung die völlig unabhängig arbeitet. Wobei arbeiten wohl etwas zu hoch gegriffen ist. Denn keinen interessiert so wirklich, womit man sich hier beschäftigt. Dies kommt Leo zugute. Kann sie sich dadurch weiter mit dem Fall der beiden verschwundenen Personen befassen und ihrer eigenen Spur folgen.

Die Lösung des Falles war mir ein bisschen zu geradlinig. Der Personenkreis ist doch sehr überschaubar und es kommt nur zu 1 – 2 kleineren Wendungen. Die letzten 100 Seiten haben einerseits an Spannung zugelegt, weil sich die Story unweigerlich dem Ende zuwandte. Andererseits waren manche Geschehnisse durchaus vorhersehbar.

Fazit: gelungener Start einer neuen Reihe. Gerne würde ich wieder von Leonore lesen. Kann für meinen Geschmack aber ein bisschen wendungsreicher sein.