Platzhalter für Profilbild

hanka81

Lesejury Star
offline

hanka81 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hanka81 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2023

Hölle statt Paradies

Apfelmädchen
0

Idun Lind und Calle Brandt werden direkt von der ersten Seite an mit einem brutalen Verbrechen konfrontiert. Doch was so spannend beginnt, verliert sich leider auf den nächsten Seiten. Die Ermittlungen ...

Idun Lind und Calle Brandt werden direkt von der ersten Seite an mit einem brutalen Verbrechen konfrontiert. Doch was so spannend beginnt, verliert sich leider auf den nächsten Seiten. Die Ermittlungen kommen nicht wirklich voran und das Buch lebt vor allem von den Rückblenden. Diese sind auf jeden Fall interessant und verstörend. Geht es darin doch um eine Familie, in der der Vater gewalttätig ist. Die Mutter schafft es nicht, sich ihrem Mann zu widersetzen und die beiden Kinder gehen mit dem Erlebten völlig unterschiedlich um. Wie prägend die Kindheit ist, zeigt sich, als die eine Tochter selber Familie hat.
Klar ist, dass diese Geschichte aus der Vergangenheit mit dem Mord in Verbindung stehen müssen. Das wie bleibt dabei völlig offen. So spannend die Rückblenden waren, fand ich sie doch recht lang und im Vordergrund stehend.

Um die Ermittlungen und den Fall von Lind und Brandt wird es erst wieder interessant, als auch ein zweites Verbrechen passiert. Nun zeigen sich erste Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart und die beiden Stränge verweben sich geschickt.
Spätestens jetzt wollte ich das Buch ungern aus der Hand legen und unbedingt wissen, wie die beiden Fälle zusammenhängen und wo der gemeinsame Nenner ist.

Einziger Wermutstropfen zum Schluss war, dass die Auflösung zu vorhersehbar war. Das hätte man bestimmt etwas geschickter lösen können!? Trotzdem hat mich das Debüt überzeugt und ich würde Band 2 sehr gerne lesen.

Fazit: mit dem Buch musste ich erst warm werden, aber dann hat es mich gefesselt.

Veröffentlicht am 21.06.2023

Der Geschichtenerzähler

Melody
0

Toms Aufgabe ist es, den Nachlass von Peter Stotz aufzubereiten. Die Nachwelt soll darin den sehen, als der er erscheinen möchte. Er war Nationalrat, Mitglied der liberalen Wirtschaftspartei, Geldgeber, ...

Toms Aufgabe ist es, den Nachlass von Peter Stotz aufzubereiten. Die Nachwelt soll darin den sehen, als der er erscheinen möchte. Er war Nationalrat, Mitglied der liberalen Wirtschaftspartei, Geldgeber, in verschiedenen Verwaltungsräten, … Er hatte alles – Erfolg, Geld, Ansehen, Einfluss – aber neben der Liebe ist dies nebensächlich.

Das Buch ist geprägt von den täglichen Routinen. Dem Sichten der Unterlagen, Vorsortieren, den gemeinsamen Essen von Tom und Peter, der Essenszubereitung, … Eigentlich komplett unspektakulär. Und trotzdem schafft es Suter uns Leser, genauso wie Tom, von der Lebensgeschichte von Peter Stotz gefangen zu nehmen. Leicht, einfühlsam, warmherzig erzählt Suter eine Liebesgeschichte, die schon viele Jahre zurückliegt und trotzdem für Peter Stotz noch präsent ist. Seine Melody ist verschwunden, und dennoch immer da. Doch was geschah vor so vielen Jahren? Warum ist Melody verschwunden? Lebt sie noch, wurde sie entführt, ist sie freiwillig untergetaucht?

Im weiteren Verlauf ist es nicht nur eine Liebesgeschichte über seine Melody. Langsam verwandelt es sich auch in eine Geschichte über die Person Peter Stotz. Was ist/war er für eine Mensch? Wer steckt hinter dieser nach außen hin erfolgreichen Person? War er im Grunde seines Herzens doch ein großer, unglücklicher Liebender. Behutsam wird man auf das Ende vorbereitet und trotzdem überrascht.

Fazit: eine ruhige Geschichte voller Tragik, Verhängnis und Geheimnissen

Veröffentlicht am 18.06.2023

Komplex und spannend

Mordsand
0

Auf dieses Buch von Romy Fölck habe ich mich gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Mit ihr kann man eine wunderbare Reise in die Elbmarsch unternehmen. Dank der bildhaften Sprache, fühle ich mich dorthin ...

Auf dieses Buch von Romy Fölck habe ich mich gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Mit ihr kann man eine wunderbare Reise in die Elbmarsch unternehmen. Dank der bildhaften Sprache, fühle ich mich dorthin versetzt und habe sie förmlich vor Augen, ohne jemals dort gewesen zu sein. Wie auch in den anderen Bänden geht es ebenfalls um das Leben in der Elbmarsch, besonders durch Frida. Das Privatleben von ihr und Bjarne bildet den Rahmen der Ermittlungen und beides steht in einem ausgewogenen Verhältnis.

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da die Identifizierung des gefundenen Skeletts mühsam ist. Wie „gut“, dass wenig später eine weitere Leiche gefunden wird und sich der Modus Operandi ähnelt. Das mag ein wenig konstruiert wirken, andererseits ist es schriftstellerische Freiheit. Parallel zu den aktuellen Ermittlungen, gibt es Rückschauen der Beteiligten. Nur ganz langsam erfahren wir, was sich in der Vergangenheit ereignet hat und welche Personen involviert sind. Die Anzahl der beteiligten Personen und Verdächtigen wird klein gehalten und ist nicht unnötig überfrachtet. Trotzdem gelingt es Romy Fölck einen spannenden Roman zu schreiben bei dem bis zum Schluss die genauen Zusammenhänge offengelassen werden und noch die ein oder andere Wendung auf uns wartet.

Fazit: unblutig und trotzdem durchgehend spannend vor der Kulisse der Jugendwerkhöfe in der DDR

Veröffentlicht am 18.06.2023

Komplex und spannend

Mordsand
0

Auf dieses Buch von Romy Fölck habe ich mich gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Mit ihr kann man eine wunderbare Reise in die Elbmarsch unternehmen. Dank der bildhaften Sprache, fühle ich mich dorthin ...

Auf dieses Buch von Romy Fölck habe ich mich gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Mit ihr kann man eine wunderbare Reise in die Elbmarsch unternehmen. Dank der bildhaften Sprache, fühle ich mich dorthin versetzt und habe sie förmlich vor Augen, ohne jemals dort gewesen zu sein. Wie auch in den anderen Bänden geht es ebenfalls um das Leben in der Elbmarsch, besonders durch Frida. Das Privatleben von ihr und Bjarne bildet den Rahmen der Ermittlungen und beides steht in einem ausgewogenen Verhältnis.

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da die Identifizierung des gefundenen Skeletts mühsam ist. Wie „gut“, dass wenig später eine weitere Leiche gefunden wird und sich der Modus Operandi ähnelt. Das mag ein wenig konstruiert wirken, andererseits ist es schriftstellerische Freiheit. Parallel zu den aktuellen Ermittlungen, gibt es Rückschauen der Beteiligten. Nur ganz langsam erfahren wir, was sich in der Vergangenheit ereignet hat und welche Personen involviert sind. Die Anzahl der beteiligten Personen und Verdächtigen wird klein gehalten und ist nicht unnötig überfrachtet. Trotzdem gelingt es Romy Fölck einen spannenden Roman zu schreiben bei dem bis zum Schluss die genauen Zusammenhänge offengelassen werden und noch die ein oder andere Wendung auf uns wartet.

Fazit: unblutig und trotzdem durchgehend spannend vor der Kulisse der Jugendwerkhöfe in der DDR

Veröffentlicht am 11.06.2023

Schuldig im Sinne der Anklage?

Mutterliebe
0

Was erwartet man, wenn auf dem Einband mit „Justiz-Krimi“ geworben wird? Also ich erwarte eine Gerichtsverhandlung. Anwälte die Zeugen aufrufen und vernehmen, Einsprüche erheben, vom Richter verwarnt werden, ...

Was erwartet man, wenn auf dem Einband mit „Justiz-Krimi“ geworben wird? Also ich erwarte eine Gerichtsverhandlung. Anwälte die Zeugen aufrufen und vernehmen, Einsprüche erheben, vom Richter verwarnt werden, Aussagen der gegnerischen Partei versuchen kritisch zu hinterfragen, taktische Spielereien, … Und wo war das hier??? Das liest man ein wenig auf den ersten Seiten. Aber dann wird es mehr und mehr ein Krimi mit und über eine Gerichtsreporterin. Da sie aber nur einige Tage der Gerichtsverhandlung beiwohnt, ist das wohl kaum das Gleiche wie „Justiz-Krimi“! Mich ärgern solche irreführenden Bezeichnungen/Versprechungen. Hätte man das Ganze Kriminalroman mit der Investigativjournalistin Kiki Holland genannt, wäre das deutlich besser gewesen und die Erwartungshaltung eine andere.

Natürlich macht die Bezeichnung den Krimi inhaltlich nicht besser oder schlechter. Aber eine falsche Erwartungshaltung führt ganz schnell zu Enttäuschung und damit zu einer schlechteren Bewertung. Wie viele Punkte also gebe ich diesem Buch?

Schlecht war es nicht. Aber auch nicht gut. Es hat mich nicht gefangen genommen. Auch wenn die genauen Hintergründe noch nicht bekannt waren, konnte man die groben Zusammenhänge schon sehr früh erahnen. So blieb die Spannung auf der Strecke.

Einzig der Thema Schuld ist eines, über das es sich nachzudenken lohnt. Ist es doch nicht klar in „schwarz und weiß“, in „schuldig und unschuldig“ abzugrenzen. Muss man doch immer auch die Hintergründe kennen, um sich ein Urteil erlauben zu können. Wie schuldig ist die Mutter hier also? Wird es darauf am Ende des Buches eine eindeutige Antwort geben?