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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Zwei starke Persönlichkeiten

Doppelporträt
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Das Buch war einfach wunderschön. Die beiden starken Persönlichkeiten, Christie und Kokoschka, so unterschiedlich und doch beide Künstler:innen, wenn auch ganz anders und wenn auch in ihren Sichtweisen ...

Das Buch war einfach wunderschön. Die beiden starken Persönlichkeiten, Christie und Kokoschka, so unterschiedlich und doch beide Künstler:innen, wenn auch ganz anders und wenn auch in ihren Sichtweisen so unterschiedlich und doch gleich. Der Schreibstil, der in einem Zitat auf der Rückseite als "verdichtet" und "Roman als Haiku" beschrieben wird, ist eben das: wunderschön in der Einfachheit und in der Beschreibung von Umständen, Innerem und Dialogen. Anfangs hatte ich mir mehr über Christies Geschichte als über Kokoschkas gewünscht, aber das folgte in der zweiten Hälfte und war dabei auch sehr passend. Wie Kokoschka und Christie widerspenstig aufeinander treffen, wie sie sich einander annähern, wie sie sanft und unnachgiebig in ihren Vergangenheiten verschwinden und sich dann wiederfinden ineinander. Die beiden haben mich derartig mitgenommen, dass ich am Ende weinen musste, obwohl mir klar war, dass die über 80-jährige Christie wohl irgendwann sterben wird. Aber die Sanftheit davon so wie die Traurigkeit von Kokoschkas Tod... einfach wow. Ein wunderschönes Buch, das Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Wundervolles Cozy Crime

The Maid
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The Maid von Nita Prose war Cozy Crime at its best. Molly war eine wundervolle Protagonistin, mit der ich komplett mitfiebern konnte. Einige Plottwists kamen aus dem Nichts, andere haben sich angedeutet ...

The Maid von Nita Prose war Cozy Crime at its best. Molly war eine wundervolle Protagonistin, mit der ich komplett mitfiebern konnte. Einige Plottwists kamen aus dem Nichts, andere haben sich angedeutet - und das finde ich völlig okay. Lieber ist mir ein Plottwist vorher klar, als dass er einfach unbegründet aus dem Nichts kommt (ich schaue da einen ganz gewissen deutschen Thriller-Autor an...).

Der Schreibstil von Nita Prose war wirklich schön und hat tolle Einblicke in ihre Protagonistin gezeigt - ein wirklich gelungener Debütroman, würde ich sagen!

Mein einziger Kritikpunkt: Molly the Maid wirkte in ihrer Art neurodivergent, nämlich als wäre sie auf dem Autismusspektrum. Ich bin da natürlich keine Expertin, doch die Reviews scheinen sich da ziemlich einig zu sein. Im Buch wird Molly aber immer nur als merkwürdig und anders bezeichnet und auch die Autorin kommentiert nur, wie schlecht ihr Sozialverhalten ist. Das finde ich Schade, ich denke, hier ist eine gute Chance verloren gegangen, Repräsentation zu schaffen und mehr als nur einen “merkwürdigen” Charakter zu schaffen.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Wo ist die Dark Academia?

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
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Ich will Seufzen. Laut. Ich hatte mich auf Dark Academia gefreut, sehr sogar. Nun würde ich gerne allen Verlagen einmal sagen, dass ein Buch nicht Dark Academia ist, nur weil es an einer Uni, einem Internat ...

Ich will Seufzen. Laut. Ich hatte mich auf Dark Academia gefreut, sehr sogar. Nun würde ich gerne allen Verlagen einmal sagen, dass ein Buch nicht Dark Academia ist, nur weil es an einer Uni, einem Internat oder in einem alten Haus spielt. Nach 50 Prozent des Buches hatte Harper nicht einmal einen Kurs besucht, gelernt, oder ein Buch aufgeschlagen. Nur weil eine Studentenverbindung einen lateinischen Spruch hat, macht sie das nicht zu Dark Academia.

Machen wir direkt dort weiter: das Buch spielt in Oxford. Das wissen wir, weil es gesagt wurde und weil die Charaktere englische Namen haben. Wäre das nicht der Fall, könnte es auch die Uni Heidelberg oder sonstiges sein. Nichts, aber auch gar nichts, weißt auf England als Spielort hin. Keine Getränke, kein Essen, keine sonstigen Beschreibungen. Es ist so schade, wenn Autor:innen sich einen Ort im Ausland für ihr Buch aussuchen und dann nichts von der Atmosphäre widerspiegeln.

Mein letzer negativer Punkt ist definitiv das Cover. Es scheint ein Rabensburger Ding zu sein, dass die Cover aussehen wie von 2009, aber wenigstens dort hätte man ja etwas von dem angekündigten Dark Academia einbringen können.

Um was positives zu sagen: Anna Avas hat einen sehr hübschen Schreibstil, die Hintergrundgeschichten der Charaktere sind interessant und ich mag Finley. Leider hört es da aber bei mir auf.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Interessant, mitreißend, merkwürdig

Vegetarianer
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Interessant, mitreißend, aber etwas merkwürdig. Das hatte ich mir schon bei der Leseprobe gedacht und doch hat die Geschichte mich in seinen Bann gezogen. Manchmal las sich das Buch wie ein verlängerter ...

Interessant, mitreißend, aber etwas merkwürdig. Das hatte ich mir schon bei der Leseprobe gedacht und doch hat die Geschichte mich in seinen Bann gezogen. Manchmal las sich das Buch wie ein verlängerter Wikipediaartikel - in jedem Fall spricht das dafür, wie extrem gut das Buch recherchiert zu sein scheint. Ich habe viel gelernt und man stellt fest, wie gewisse Trends - Vegetarismus, eine Abneigung gegen das Impfen - in bestimmten Gruppen immer wieder auftaucht. Diefenbach war wohl eine faszinierende Persönlichkeit, keinesfalls aber eine sympathische, was manchmal etwas anstrengend war. Und trotzdem habe ich "Vegetarianer" an einem Tag gelesen. Vermutlich ist literarische, biografische Fiktion ein nicht so leichtes Genre für sich, vielleicht auch einfach nur nicht ganz das richtige für mich. Leider war auch das Ende nur noch eine kurze Zusammenfassung des restlichen Lebenswegs Diefenbachs, was mich zu der Frage bringt, ob vielleicht eine ausgearbeitete Biografie ein passenderes Format gewesen wäre im Gegensatz zu einem literarischen Roman. Alles in allem jedoch ein sehr interessantes Buch mit einem wirklich schönen Cover.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Wirklich schön

Sei stärker als die Angst
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Zuerst einmal: ich hatte ein Heftchen erwartet und war sehr überrascht, als ich plötzlich ein Buch in der Hand hatte haha. Aber das Cover ist einfach wunderschön und nicht zu Selbsthilfe-mäßig, ...

Zuerst einmal: ich hatte ein Heftchen erwartet und war sehr überrascht, als ich plötzlich ein Buch in der Hand hatte haha. Aber das Cover ist einfach wunderschön und nicht zu Selbsthilfe-mäßig, was mich sofort abschrecken würde. Stattdessen ist es ein Buch, das man auch in der Öffentlichkeit lesen könnte, ohne sich zu schämen.

Das Thema ist wirklich schön aufgearbeitet. Man hat das Gefühl, dass die Autorin, die auch ausgebildete Angst- und Stressbewältigungstrainerin ist, sich auskennt und echte Expertise mitbringt, auch weil sie von ihren persönlichen Erfahrungen erzählt - aber nicht zu viel und das ist gut so. Sie gibt nicht das Gefühl, dass es ein Buch über sie ist, sondern wirklich, dass es um die Leser:innen geht.

Die Aufgaben sind unterschiedlich schwer. Bei manchen fühlt es sich fast schon zu leicht an, bei anderen dafür wirklich schwer, zu reflektieren. Ich bin noch nicht ganz durch, denn ich möchte mir dafür wirklich Zeit nehmen. Das ist vielleicht der einzige Knackpunkt: es gibt wirklich so viele Aufgaben, dass man lang dafür braucht. Aber anders kann man vermutlich keine echte Veränderung bewirken.

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