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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2023

Hochemotional, wie ich es von der Autorin kenne und liebe

When You Come Back to Me
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Holden Parrish scheint nach außen hin ein privilegiertes Leben zu führen, er ist hochintelligent, sieht blendend aus und entstammt einer der reichsten Familien des Landes. In seinem Inneren sieht es jedoch ...

Holden Parrish scheint nach außen hin ein privilegiertes Leben zu führen, er ist hochintelligent, sieht blendend aus und entstammt einer der reichsten Familien des Landes. In seinem Inneren sieht es jedoch ganz anders aus, schwer traumatisiert hält er seine Mitmenschen mit zynischen Sprüchen auf Abstand und flüchtet sich in Alkohol und emotionslose One-Night-Stands.

River Whitmore hingegen ist der Star seiner Footballmannschaft, seine Karriere im Profisport zeichnet sich bereits am Horizont ab, unmöglich kann er sich als homosexuell outen und damit den Traum seines Vaters zerstören, oder? Obwohl sich zwischen River und Holden schnell tiefe Gefühle entwickeln, glaubt keiner der Beiden an eine dauerhafte Beziehung, wird es ihnen gelingen, ihrer intensiven Liebe eine Chance zu geben?

"When You Come Back to Me" von Emma Scott ist der zweite Band der Lost-Boys-Trilogie, da aber in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, können die Romane auch gut einzeln gelesen werden. Mir waren die Protagonisten Holden und River bereits im Vorgängerband ans Herz gewachsen und ich hatte mich schon länger darauf gefreut, ihre Geschichte mit zu erleben. Die Handlung spielt zeitgleich zu "The Girl in the Love Song", so dass mir nicht nur die Figuren, sondern auch einige Ereignisse aus dem Abschlussjahr der Highschool bekannt waren, für mich hat sich das gesamte Leseerlebnis wie die Rückkehr zu guten Freunden und in eine vertraute Umgebung angefühlt, ich habe jede einzelne Seite geliebt.

Den Schreibstil der Autorin kenne und mag ich bereits aus vielen Ihrer Bücher, erneut bin ich locker und leicht durch die Seiten geglitten und war gefühlt viel zu schnell am Ende angekommen, obwohl ich doch so gerne noch etwas länger in dieser wunderbaren Geschichte geblieben wäre. Gewohnt emotional hat mich Emma Scott durch sämtliche Höhen und Tiefen ihrer sympathischen Hauptfiguren mit genommen, der Roman bietet wieder einmal großes Kino der Gefühle und ich freue mich jetzt schon darauf, auch den Folgeband in die Finger zu bekommen. Für diese tiefgründige und herzergreifende Lektüre spreche ich daher gern eine Leseempfehlung an alle Romantiker aus.

Fazit: Wie ich es von der Autorin kenne und liebe, hat mich die Geschichte emotional gepackt und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen, das romantische Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 09.01.2023

Solide Fortsetzung, ein wenig schwächer als die Vorgänger

Achtsam morden am Rande der Welt (3)
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Nachdem die Feier seines fünfundvierzigsten Geburtstags trotz achtsamer Planung ganz anders verlaufen ist, als Björn Diemel es sich vorgestellt hatte, rät ihm sein Therapeut Joschka Breitner, einen neuen ...

Nachdem die Feier seines fünfundvierzigsten Geburtstags trotz achtsamer Planung ganz anders verlaufen ist, als Björn Diemel es sich vorgestellt hatte, rät ihm sein Therapeut Joschka Breitner, einen neuen Weg zu beschreiten. Der Jakobsweg soll es sein, damit Björn Abstand vom Alltag bekommt und sich seiner eigenen Wünsche zur Gestaltung der zweiten Lebenshälfte bewusst werden kann. Doch als der erste Mitpilger ganz ohne Björns Zutun gewaltsam aus dem Leben gerissen wird, kommt der smarte Anwalt zu der Erkenntnis, dass der Rest seines Lebens weit weniger Zeit umfassen könnte, als bisher angenommen - in gewohnt achtsamer Weise nimmt er sich des Problems an.

"Achtsam morden am Rande der Welt" von Karsten Dusse ist der dritte Band um den Anwalt Björn Diemel. Da die Handlung in sich abgeschlossen ist, könnte man das Buch durchaus auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen, ich persönlich finde es allerdings noch schöner, auch die Vorgeschichte des Protagonisten zu kennen. Trotzdem er bereits einige Menschen ganz achtsam ermordet hat, empfinde ich immer noch Sympathie für Björn und begleite ihn gern durch sämtliche skurrile Situationen, die sein Leben als liebevoller Vater und heimlicher Mafia-Boss für ihn bereit hält. Wobei ich sagen muss, dass ihm während seiner Wanderung so viele glückliche Zufälle geholfen haben, dass sich die Handlung in meinen Augen ziemlich dicht an der Grenze der Glaubwürdigkeit bewegte.

Den Schreibstil habe ich zum Großteil genau so ansprechend empfunden, wie bei den ersten beiden Bänden, lediglich der Anfang hat sich für meinen Geschmack etwas in die Länge gezogen. Eventuell lag das an der Tatsache, dass gleich zu Beginn der Tod eines Mitpilgers beschrieben wird, während im Anschluss daran ein Rücksprung in die Vergangenheit folgt, der dem Leser (meiner Meinung nach recht umfangreich) erklärt, wie es denn überhaupt zu Björns Pilgerreise kam. Auch den schwarzen Humor habe ich dieses Mal recht zahm empfunden, nichtsdestotrotz konnte ich mir während der Lektüre das eine oder andere Kichern nicht verkneifen, insgesamt habe ich mich immer noch gut unterhalten gefühlt. Deshalb spreche ich auch für den dritten Band gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: In meinen Augen ist dieses Buch nicht ganz so stark wie die beiden Vorgängerbände, dennoch habe ich es gern gelesen und mich solide unterhalten gefühlt, so dass ich es weiter empfehle.

Veröffentlicht am 02.01.2023

Ein weiteres fantasievolles Lesevergnügen aus der Zimt-Reihe

Zimt − Zwischen den Welten geküsst
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Auch nachdem die Gefahr durch Parallelwelt-Finn gebannt ist, kehrt in Vickys Leben keine Ruhe ein. In einer ganz neuen Parallelwelt entdeckt sie freudig überrascht, dass sie dort eine ältere Schwester ...

Auch nachdem die Gefahr durch Parallelwelt-Finn gebannt ist, kehrt in Vickys Leben keine Ruhe ein. In einer ganz neuen Parallelwelt entdeckt sie freudig überrascht, dass sie dort eine ältere Schwester hat - doch Vickys Parallel-Ich scheint nicht ganz so begeistert von der eigentlich recht coolen Charlie zu sein. Als die sich dann noch in Parallel-Konstantin verguckt, gerät die Situation zwischen den Schwestern außer Kontrolle. Und selbst in ihrer eigenen Welt geht es drunter und drüber, Pauline verhält sich seltsam und Vickys Mum lässt sich im Rahmen der Bürgermeisterwahl alle möglichen zusätzlichen Aufgaben aufbürden, so dass sie jeden Tag erschöpfter wirkt...

"Zimt − Zwischen den Welten geküsst" von Dagmar Bach hat mich direkt wieder in Vickys verrücktes Leben eintauchen lassen, ich habe jede Seite dieses fantasievollen Lesevergnügens genossen. Vicky, Konstantin und ihre Freunde waren mir bereits in den Vorgängerbänden ans Herz gewachsen und es freut mich jedes Mal auf´s Neue, ein weiteres Abenteuer mit ihnen erleben zu können. Im Prinzip könnte man das Buch auch ohne Kenntnis der voran gegangenen Bände lesen, ich persönlich finde es allerdings schöner, die Handlung und besonders die Hintergründe von Anfang an zu entdecken.

Den mitreißenden Schreibstil kenne und mag ich bereits seit dem ersten Teil der Zimt-Reihe und obwohl ich inzwischen Kinder im Alter der angestrebten Zielgruppe habe, lese ich die Geschichten immer wieder mit Freude und fühle mich ganz wunderbar davon unterhalten. Die Autorin beschreibt ihre Figuren allesamt sehr lebensecht und authentisch, jede noch so skurrile Begebenheit lässt sie anschaulich vor meinem geistigen Auge aufblühen - die witzige Art, in der Vicky ihre Erlebnisse schildert, machen das Buch in meinen Augen zu einem besonderen Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Wie ich es von der Zimt-Reihe gewohnt bin, hat mich auch dieser Jugendroman mit fantasievollen Abenteuern in parallelen Welten und dem normalen Alltagswahnsinn eines Teenagerlebens fasziniert und begeistert, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 21.12.2022

Fantasievolle Geschichte mit Luft nach oben

Lightlark
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Nur einmal alle einhundert Jahre verstummt der durch einen Fluch hervor gerufene Sturm, der Lightlark vom Rest der Welt abgrenzt - die Insel, die einst die Heimat aller sechs magischen Völker war, ist ...

Nur einmal alle einhundert Jahre verstummt der durch einen Fluch hervor gerufene Sturm, der Lightlark vom Rest der Welt abgrenzt - die Insel, die einst die Heimat aller sechs magischen Völker war, ist nun vom Zerfall bedroht. Einhundert Tage haben die Herrscher nun Zeit, gemeinsam die Flüche zu brechen - dafür muss allerdings einer von ihnen sterben, in verschiedenen Wettkämpfen treten sie gegeneinander an. Isla, die junge Herrscherin des Wildfolks nimmt zum ersten Mal am Centennial teil, niemand darf hier erfahren, dass sie ohne die Macht ihres Volkes geboren wurde. Dafür hat sie sich bereits im Voraus mit Celeste verbündet, die das Starfolk anführt, doch werden sie sich gegen die anderen Herrscher durchsetzen können?

"Lightlark" von Alex Aster ist ein Buch, das in den sozialen Medien bereits vorab so kontrovers diskutiert wurde, dass selbst ich es mit bekommen habe. Wodurch ich einerseits recht neugierig war, andererseits mit etwas gemischten Gefühlen in die Lektüre gestartet bin. Doch es hat nicht allzu lange gedauert, bis mich die Handlung in ihren Bann gezogen und auch bis zum Ende hin gefesselt hatte. Isla ist eine durchaus sympathische Protagonistin, die noch recht jung ist, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die magischen Völker eine sehr hohe Lebenserwartung haben - einige der Herrscher waren bereits bei der Entstehung der Flüche vor 500 Jahren zugegen. Wegen ihrer fehlenden Gabe wurde die Herrscherin des Wildfolks von ihren vertrauten Beraterinnen isoliert aufgezogen, was für mich Islas recht naive Art ausreichend erklärt.

Die Welt, die die Autorin erschaffen hat, mochte ich sehr, der fantasievolle Hintergrund und auch der Centennial, der den roten Faden der Handlung darstellt, zählt in meinen Augen zu den positiven Aspekten des Romans. Für meinen Geschmack hätte es dann allerdings deutlich mehr "Fleisch" auf dem Gerippe der Erzählung benötigt, besonders die Gefühle zwischen den Figuren kamen praktisch aus dem Nichts und haben mich mehr als einmal überrascht. Auch einige Nebenfiguren wurden meiner Meinung nach ziemlich lieblos dargestellt, sie traten kurz in Erscheinung und dienten dann fast nur noch dazu, die Spekulationen anzuheizen, die Isla über die Beweggründe der anderen Herrscher anstellt.

Daher fällt meine Bewertung für das Buch eher mittelmäßig aus, Grundidee und Spannung fand ich ansprechend, die Handlung selbst hätte für mich deutlich ausführlicher geschrieben sein dürfen. Den Schreibstil habe ich gemocht, wobei mir Dinge wie z.B. Satzlänge oder Wortreichtum nicht wirklich auffallen, meine Unterscheidung liegt in " liest sich gut" oder "liest sich nicht gut" - und für mich hat sich die Geschichte eindeutig gut gelesen, so dass ich trotz der erwähnten Kritikpunkte eine Empfehlung an alle Fantasyfreunde ausspreche und auch einen Folgeband gern lesen möchte.

Fazit: In meinen Augen hat die Geschichte positive und negative Aspekte, trotz der mittelprächtigen Bewertung habe ich den Roman durchaus gern gelesen und spreche daher auch eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 19.12.2022

Angenehm zu lesende Kurzgeschichten, die eher Prologe für nachfolgende Buchreihen darstellen

Because It's True − Tausend Momente und ein einziges Versprechen
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«Erzähl mir drei Dinge über dich: eine Wahrheit, eine Lüge und etwas, von dem du dir wünschst, dass es wahr oder gelogen wäre.» Das ist die Challenge, die den Mittelpunkt der Kurzgeschichten verschiedener ...

«Erzähl mir drei Dinge über dich: eine Wahrheit, eine Lüge und etwas, von dem du dir wünschst, dass es wahr oder gelogen wäre.» Das ist die Challenge, die den Mittelpunkt der Kurzgeschichten verschiedener Autorinnen bildet, zwei davon sind in diesem Buch enthalten.

Tausend Momente:

Rosemary ist überrascht, als ihre drei Lieblingsschülerinnen ihr ein Makeover vorschlagen. Zunächst ermutigen sie ihre Lehrerin zum Kauf neuer Kleider, noch am selben Abend verhelfen sie ihr außerdem zu einer veränderten Frisur und probieren dezentes Make up aus. Außerdem soll sie unbedingt ein Buch aus der Bibliothek leihen - erst während einer Verabredung mit dem sympathischen Bibliotheksbesitzer Sheldon wird Rosemary klar, dass die Mädchen von Anfang an geplant hatten, sie zu verkuppeln.

"Tausend Momente" von Kelly Moran ist eine nette Kurzgeschichte, die mich von der ersten Seite an in Wohlfühlstimmung versetzt hat. So ruhig, wie sich das Leben in der beschaulichen Kleinstadt abspielt, so ruhig ist auch die Schreibweise, unaufgeregt habe ich mit erlebt, wie sich Rosemary und Sheldon näher kommen. Durch die Rahmenhandlung war das Happy End schon vorweg genommen, dennoch habe ich das Leseerlebnis sehr genossen. Wäre nicht einmal erwähnt, dass Sheldon eine Arbeit am Computer erledigt, hätte sich die gemütliche Handlung bereits in den Fünfziger Jahren abspielen können, so idyllisch, wie das Flair in der kleinen Stadt dargestellt wird. Über die "Bookish Belles", die Frauen, zu denen sich Rosemarys Schülerinnen entwickeln, wird es eine neue Buchreihe geben, zu der diese Geschichte die Einleitung darstellt, dennoch ist die Haupthandlung abgeschlossen und hat mich einigermaßen zufrieden zurück gelassen.

Ein einziges Versprechen:

Dem neunzehnjährigen Jack scheint gerade alles über den Kopf zu wachsen, sein alkoholabhängiger Vater übernimmt kaum noch Verantwortung für seinen Pub und erst recht nicht für den vierjährigen Finlay. Jacks älterer Bruder Callan lässt Jack ebenfalls ständig im Stich, lediglich seiner beste Freundin Vic bemerkt, was er alles schultern muss. Doch Vic möchte bald zum Studieren nach Edinburgh gehen und ahnt nicht, wie sehr sich Jacks Gefühle ihr gegenüber intensiviert haben. Doch kann er ihr sagen, was er empfindet, oder würde die langjährige Freundschaft dadurch in die Brüche gehen?

"Ein einziges Versprechen" von Kira Mohn stellt ebenfalls die Vorgeschichte zu einer neuen Buchreihe dar, allerdings war ich davon ziemlich enttäuscht. Nicht nur, dass es keinen wirklichen Abschluss gab, die Handlung ist in meinen Augen eher ein Prolog für den Reihenauftakt "Du irgendwo", sie endet auch mit einem ziemlichen Cliffhanger. Der Schreibstil ist genau so ansprechend, wie ich es bereits aus anderen Büchern der Autorin kenne, auch ihre Figuren finde ich umfassend und lebensecht beschrieben, besonders Jack war mir schnell sympathisch. Lediglich das Gesamtkonzept der Geschichte hat bei mir Unzufriedenheit hervor gerufen.

Fazit: Die Idee der Three-Things-Challenge und das Konzept, dass verschiedene Autorinnen diese Grundlage in ihren Erzählungen verwenden, fand ich unglaublich spannend, so dass ich sehr neugierig auf dieses Buch war. Leider ist mir erst später klar geworden, dass die Geschichten eher eine Art "Prologe" für folgende Buchreihen darstellen, so dass ich trotz ansprechender Protagonisten und des guten Schreibstils beider Autorinnen doch etwas unzufrieden zurück geblieben bin.