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Veröffentlicht am 03.12.2020

Spannend und fantasievoll geschrieben

Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe
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Amaia bleibt wenig Zeit, ihre Zweisamkeit mit Noár zu genießen, in ihrer Position als goldene Erbin des Totenreichs Cassardim muss sie die Fürstentümer bereisen und Ihre Verlobung mit dem Schattenprinzen ...

Amaia bleibt wenig Zeit, ihre Zweisamkeit mit Noár zu genießen, in ihrer Position als goldene Erbin des Totenreichs Cassardim muss sie die Fürstentümer bereisen und Ihre Verlobung mit dem Schattenprinzen präsentieren. Dabei lauern einige Intrigen und sogar Anschläge auf sie, besonders in der Schattenfeste ist sie ständig in Gefahr. Noár ist gezwungen, seine Fassade als eiskalter, überheblicher Kronprinz des Schattenreichs aufrecht zu erhalten und Amaias Liebe zu ihm wird hart auf die Probe gestellt.

"Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe" ist, wie aus dem Titel ersichtlich, der zweite Band von Julia Dippels Buchreihe. Wie schon der Vorgänger, hat mich die Geschichte schnell in ihren Bann gezogen - zum Verständnis ist es unbedingt notwendig, Teil 1 zuerst gelesen zu haben. Bei der Protagonistin Amaia war zu spüren, dass sie sich weiter entwickelt hat, um als goldene Erbin vor den Cassarden bestehen zu können, hat sie ihre jugendliche Naivität, die im ersten Buch stellenweise zum Vorschein kam, ablegen müssen.

Den Schreibstil von Julia Dippel habe ich von Anfang an gemocht, die Reihenfortsetzung zu lesen hat sich ein wenig angefühlt, wie in eine vertraute Welt nach Hause zu kommen. Für mich war genug Spannung in der Geschichte enthalten, auch die Szenen an den verschiedenen Fürstenhöfen, bei denen eher Ränkespielchen als offene Kämpfe zum Einsatz kamen, vermochten mich zu fesseln. Das Setting war umfassend und farbenfroh beschrieben, auch ihre Figuren hat die Autorin liebevoll gestaltet, so dass während der gesamten Lesezeit eine Art Film vor meinem geistigen Auge abgelaufen ist. Und im aller letzten Satz wurde ich mit einem Cliffhanger überrascht, so dass mir nun die Zeit bis zum Erscheinen des dritten Bandes unendlich lang vorkommt. Wer sich daran nicht stört, dem empfehle ich dieses fantasievolle Leseerlebnis gern weiter.

Fazit: Wie schon im ersten Band, hat es Spaß gemacht in das fantastisch beschriebene Reich Cassardim abzutauchen. Allerdings ist das Ende der Reihe noch nicht erreicht und es gibt einen fiesen Cliffhanger. Dennoch spreche ich gern eine Leseempfehlung an alle Freunde romantischer Fantasy aus.

Veröffentlicht am 01.12.2020

Fortsetzung des fantastischen Zeitreiseabenteuers

Leonis – Herz über Kopf durch die Zeit
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Nach der Rückkehr aus Florenz bleibt Rosalie nur eine Nacht in ihrem Zuhause, denn die Tabula Rubina ist verschwunden, der Orden ist in heller Aufregung und einige Mitglieder scheinen Rosalie zu verdächtigen. ...

Nach der Rückkehr aus Florenz bleibt Rosalie nur eine Nacht in ihrem Zuhause, denn die Tabula Rubina ist verschwunden, der Orden ist in heller Aufregung und einige Mitglieder scheinen Rosalie zu verdächtigen. Als auch noch Leo ihre Gefühle verletzt, reist sie spontan in die Vergangenheit und findet sich in Rom im Jahr 1500 wieder. Zu ihrer Freude ist der erste Mensch, auf den sie trifft, Leonardo da Vinci - doch auch Lucian Morell ist nicht weit und macht Jagd auf die Rubintafel.

"Leonis - Herz über Kopf durch die Zeit" ist der zweite Teil der Trilogie von Marina Neumeier und hat mich wie schon sein Vorgänger restlos begeistern können. Die Bücher sollten unbedingt der Reihe nach gelesen werden, da die Handlung fortlaufend geschrieben ist. Rosalie war für mich schon im ersten Band eine sympathische Protagonistin und auch Leo war mir dort schon ans Herz gewachsen. So hat sich dieser Roman etwas wie ein Wiedersehen mit alten Freunden angefühlt und ich war schnell in der Geschichte versunken.

Marina Neumeiers Schreibstil habe ich wieder als sehr angenehm empfunden, aus Rosalies Sicht konnte ich die Reise in die Vergangenheit vor meinem geistigen Auge lebendig werden lassen. Der Hintergrund ist umfassend und farbenfroh beschrieben, mit der Protagonistin habe ich das Sightseeing im Mittelalter genossen. Der Spannungsbogen hat sich bis zum Ende hin gesteigert, zum Schluss gab es einen Cliffhanger, der mich nun voller Vorfreude auf den dritten Band warten lässt. Für dieses fantasievolle Leseerlebnis spreche ich gern eine Empfehlung aus.

Fazit: Wieder entführt die Autorin ihre Leser in die Vergangenheit, die abenteuerliche Zeitreise ist spannend und farbenfroh beschrieben - ein Lesegenuss, der mich begeistern konnte. Da es sich um den zweiten Teil einer Trilogie handelt, sollte der Vorgängerband zum Verständnis unbedingt zuerst gelesen werden, die fantastische Buchreihe empfehle ich sehr gern weiter.

Veröffentlicht am 30.11.2020

Angenehmer Schreibstil, trotz holperiger Handlung

Auf Wolke Sieben sitzen auch nur Frösche
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Seit vielen Jahren lebt Ylvi mit ihrem besten Freund Tom in einer WG, ihre einzige große Liebe war bisher Schildkröte Kalle. Doch in letzter Zeit fühlt sie sich immer mehr zu Tom hin gezogen, dumm nur, ...

Seit vielen Jahren lebt Ylvi mit ihrem besten Freund Tom in einer WG, ihre einzige große Liebe war bisher Schildkröte Kalle. Doch in letzter Zeit fühlt sie sich immer mehr zu Tom hin gezogen, dumm nur, dass der ausgerechnet jetzt eine neue Freundin hat, die auch gleich samt Kitschdeko in der eingespielten WG einzieht. Bei der Suche nach einem Partner trifft Ylvi auf einige skurrile Typen, doch wer ist wirklich ihr Traummann?

"Auf Wolke Sieben sitzen auch nur Frösche" von Britt Gerken hat beim Lesen einiges Kopfschütteln bei mir ausgelöst. Ylvi ist ja eigentlich eine ganz patente Protagonistin, mit ihrer Vorliebe für Sahnetorten und der nicht gerade elfenhaft-grazilen Figur war sie mir erst mal von Grund auf sympathisch. Tom hingegen fand ich ziemlich eigenartig, bedenkt man, dass er seit Kindertagen Ylvis bester Freund ist, lässt er sie zwischendurch gewaltig hängen - selbst wenn ich seinen Konflikt, zwischen der neuen Flamme und Ylvi zu stehen, in die Gleichung mit einbeziehe, bleibt er in meinen Augen ein Trottel.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen, leider konnte die etwas holperige Handlung bei mir weniger punkten. Es gab durchaus Stellen, deren Situationskomik mich zum Schmunzeln gebracht hat, doch Einiges lief einfach unrund. In manchen Situationen waren Ylvis Emotionen so gut beschrieben, dass ich mich beim Lesen in sie hinein versetzten und mit ihr mit fühlen konnte. Dann wieder gab es Abschnitte, bei denen ich innerlich die Augen verdreht habe über die Art, wie sie sich ihre Welt schön denkt. Und der eigentliche Traummann kam dann erst auf wenigen Seiten am Ende zur Geltung, ohne dass ich nachvollziehen konnte, wie sich Ylvis Gefühle für ihn entwickelt haben - so nach dem Motto, plötzlich erfuhr sie, dass er sie liebt, na gut, dann liebt sie ihn eben auch.

Fazit: Der gute Schreibstil konnte mir auch nicht über den stellenweise recht abstrusen Handlungsverlauf hinweg helfen. Die Geschichte hat sich zwar schnell lesen lassen, doch ich blieb mit einem leisen Kopfschütteln zurück Kann man lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 30.11.2020

Spannende und bewegende Familiengeschichte

Die Schweigende
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Als ihr Vater stirbt, nimmt er Imke das Versprechen ab, nach Peter zu suchen. Doch weder Imke noch ihre Schwestern Geli und Anne wissen, wer das überhaupt ist. Mutter Karin, die ihr ganzes Leben lang emotionale ...

Als ihr Vater stirbt, nimmt er Imke das Versprechen ab, nach Peter zu suchen. Doch weder Imke noch ihre Schwestern Geli und Anne wissen, wer das überhaupt ist. Mutter Karin, die ihr ganzes Leben lang emotionale Distanz zu ihren Töchtern gewahrt hat, streitet ab, einen Peter zu kennen. Davon lässt sich Imke nicht abhalten, auf eigene Faust macht sie sich auf die Suche - dabei kommen erschreckende Ereignisse aus Karins Jugendzeit ans Licht.

"Die Schweigende" ist der erste Roman, den ich von Ellen Sandberg gelesen habe - die Geschichte hat mich tief beeindruckt. In bewegendem Schreibstil erzählt die Autorin anhand einer fiktiven Familiengeschichte von düsteren Zuständen, die auch in deutschen Kinderheimen während der Nachkriegszeit geherrscht haben. Die Handlung spielt in zwei verschiedenen Zeitebenenen, so dass sich mir die furchtbaren Ereignisse erst nach und nach beim Lesen erschlossen haben, dabei hat sich die Spannung bis zur letzten Seite hin konstant gesteigert.

Auch mit der Beschreibung ihrer Figuren hat die Autorin meiner Meinung nach ihr schriftstellerisches Können deutlich unter Beweis gestellt, ich konnte sie mir nicht nur bildlich vorstellen, sondern jede der vier Frauen hat unterschiedliche Emotionen in mir hervor gerufen. Obwohl mir durchaus bewusst war, dass Karin und ihre Töchter fiktive Buchgestalten sind, habe ich ihnen gegenüber reale Empfindungen gespürt, in diesem Buch war ich nicht nur außenstehender Beobachter, sondern gefühlsmäßig in die Familie mit eingebunden.

Um so erschreckender ist die Tatsache, dass der Roman auf realen Hintergründen beruht, dass es tatsächlich solche Heime gab und Kinder unter dem Deckmantel der christlichen Erziehung nicht nur von Bildung fern gehalten wurden, sondern auch ausgebeutet und häufig missbraucht worden sind. Die Geschichte hat mich gefesselt, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, ich war bewegt, bestürzt, traurig und mitgenommen von Karins Schicksal, am Ende bin ich sehr nachdenklich zurück geblieben. Für mich stellt "Die Schweigende" das Lesehighlight des Jahres 2020 dar und ich spreche eine absolute Leseempfehlung dafür aus.

Fazit: Spannend, atmosphärisch und bedrückend erzählt Ellen Sandberg anhand einer fiktiven Familiengeschichte von schrecklichen Zuständen, die in der Nachkriegszeit in Kinderheimen geherrscht haben - und auch wie die Ereignisse noch Generationen später nachwirken. Das Buch hat mich tief beeindruckt und ich empfehle, es unbedingt zu lesen.

Veröffentlicht am 27.11.2020

Spannendes Endzeitszenario, für mich leider nicht ganz rund

Das Feuer der Erde
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Bei einer Expedition in der Antarktis werden Dr. Georgina Finley und ihr Team von unerwarteten Wetterumschwüngen gefährdet. Zurück in den USA versucht die junge Wissenschaftlerin Sponsoren und Politiker ...

Bei einer Expedition in der Antarktis werden Dr. Georgina Finley und ihr Team von unerwarteten Wetterumschwüngen gefährdet. Zurück in den USA versucht die junge Wissenschaftlerin Sponsoren und Politiker vor der nahenden Umweltkatastrophe zu warnen, aber niemand nimmt ihre Erkenntnisse ernst. So geht Georgina unkonventionelle Wege, um die Öffentlichkeit wach zu rütteln, doch Jayden Turkov, der sein Imperium auf fossilen Brennstoffen aufgebaut hat, setzt seine Macht ein um sie aufzuhalten.

"Das Feuer der Erde" von Leo Aldan zeichnet ein erschreckendes Endzeitszenario, das in der nahen Zukunft spielt. Mich konnte die Geschichte leider nicht wirklich überzeugen, obwohl sie durchaus spannend geschrieben war. Zum Einen schien mir sehr unwahrscheinlich, dass Georgina und ihre wenigen Mitstreiter die einzigen Wissenschaftler in ganz Amerika sind, die ihre Integrität nicht dem wirtschaftlichen Druck unter ordnen. Zum Anderen fand ich das Ende dermaßen unglaubwürdig, dass ich nach der letzten Seite kopfschüttelnd vor dem Buch saß und dachte, was soll das jetzt?

Schon im Lauf der Handlung habe ich gegrübelt, wie der Autor das katastrophale Szenario zu einem zufriedenstellenden Abschluss bringen kann - für mich ist ihm das leider nicht gelungen. Irritiert hat mich auch, dass in den recht kurz gehaltenen Kapiteln immer wieder neue Personen eingeführt wurden, auf zwei Buchseiten habe ich beinahe deren ganze Familie namentlich vorgestellt bekommen - um dann ihr schnelles Ende mit zu erleben. Das mag ein, zwei mal in Ordnung sein, um die Dramatik anhand einzelner Schicksale zu betonen, insgesamt war dieses Stilmittel meiner Meinung nach zu häufig angewendet worden.

Die Figuren sind für meinen Geschmack umfassend dargestellt, gerade Georgina war eine Protagonistin, mit der ich gut mit fiebern konnte. Dabei sollte man sich nicht daran stören, dass der Großteil der Personen allesamt sehr eindeutig in gut oder böse unterteilt war, zwiespältige Ansichten sucht man hier vergebens. Die Grundidee des Buches, das wichtige Thema der Klimaerwärmung und die Folgen für unseren Planeten regt den Leser zum Nachdenken an, der Spannungsbogen steigerte sich kontinuierlich durch die ganze Geschichte hin weg, doch leider hat mich die Umsetzung nicht begeistern können.

Fazit: Das Endzeitszenario, das in der nahen Zukunft spielt, warnt eindringlich vor den Gefahren des Klimawandels. Leider fand ich trotz des spannenden Schreibstils nicht jede Wendung glaubwürdig und für meinen Geschmack waren zu viele Einzelschicksale aufgezählt. Daher vergebe ich nur drei Sterne.