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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2019

Skurrile Abenteuer in Indien

Der dreibeinige Hund lacht
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Das Buch erzählt die Geschichte von Jan, der sich nachdem er von seiner Freundin verlassen wurde nach Indien absetzt um fortan sein Leben mit Unmengen von Drogen, Alkohol und Frauen zu genießen. Doch nach ...

Das Buch erzählt die Geschichte von Jan, der sich nachdem er von seiner Freundin verlassen wurde nach Indien absetzt um fortan sein Leben mit Unmengen von Drogen, Alkohol und Frauen zu genießen. Doch nach kurzer Zeit in Mombai kommt er mit dem Drogenbaron Kaskar in Kontakt, für den Jan zukünftig arbeiten soll. Auch einige der Frauen die in Jans Leben treten, haben mehr mit Kaskar zu tun, als Jan lieb ist......

Die bunte Story wird vom Hauptdarsteller in der Ich-Form erzählt und nimmt den Leser mit, man taucht tief in das bunte Treiben zwischen Verkehrschaos und Haschisch-Schwaden ein. Den Umgang des Protagonisten mit den Drogen (und aus meiner unerfahrenen Sicht nimmt er verdammt viel davon zu sich) finde ich bedenklich, das Ende wirkt ein wenig unglaubwürdig - nach den vorherigen Geschehnissen scheint mir dann Alles ein wenig zu glatt zu gehen.

Veröffentlicht am 16.02.2022

Humor ist, wenn man trotzdem lacht??

Rotkäppchen und der Hipster-Wolf
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Die Prinzessinnen im Märchenwald haben ihre Happy Ends verloren, sprich ihre Prinzen wurden entführt. Schneewittchen (Snow), Aschenputtel (Cinder), Dornröschen (Rose) und Rapunzel wohlen ihre Ehemänner ...

Die Prinzessinnen im Märchenwald haben ihre Happy Ends verloren, sprich ihre Prinzen wurden entführt. Schneewittchen (Snow), Aschenputtel (Cinder), Dornröschen (Rose) und Rapunzel wohlen ihre Ehemänner wieder haben und beginnen einen Streifzug durch das Märchenland, um die Bösewichte aus den früheren Geschichten zu verhören. Ihre Freundin Rotkäppchen (Red), die dabei helfen soll, findet die Idee zunächst lächerlich, als ihr allerdings der Hipster Ever über den Weg läuft, kann sie sich schon mehr für die Suche begeistern - obwohl es sich bei Ever um einen Werwolf handelt.....

"Rotkäppchen und der Hipster-Wolf" von Nina MacKay hat vom Klappentext her ein witziges, skurriles Lesevergnügen versprochen, leider konnte ich dem Humor der Autorin absolut nichts abgewinnen. Wirklich schade, denn die Grundidee hätte das Potential für eine herrlich schräge Geschichte gehabt - allerdings hat mich keiner der flachen Witze auch nur zum Schmunzeln bringen können. Die Prinzessinnen sind teilweise derartig dümmlich dargestellt, dass mir kurz die Idee kam, die Prinzen könnten vielleicht ihr letztes Fünkchen Verstand zusammen gekratzt haben und wären vor den ihnen angetrauten Hohlbirnen davon gelaufen.

Auch die Art und Weise, wie so ganz nebenbei ein paar Leute getötet werden, konnte ich nicht lustig finden. Huch, einmal zu dolle mit dem Selfiestick zugeschlagen, die Hexe ist tot.... hihi wie witzig - NEIN! Bis zur Buchmitte hin hatte ich das Gefühl, dass sich die Geschichte zieht wie Kaugummi, als Red nach Nimmerland reist nimmt die Handlung zwar etwas an Fahrt auf, aber insgesamt konnte mich diese Märchenadaption nicht begeistern. Wen der Klappentext anspricht, dem empfehle ich, sich erst einmal eine Leseprobe zu Gemüte zu führen, besser als auf den ersten Seiten wird es im weiteren Verlauf auch nicht. Obwohl ich mir vorher viel von dem Buch versprochen hatte, konnte es meinen Humor absolut nicht treffen.

Fazit: Mich hat der versprochene Humor leider nicht erreichen können, die als so witzig angepriesene Märchenadaption habe ich flach und langweilig empfunden, daher gibt es von mir keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.08.2021

Leider fand ich die Geschichte ziemlich langweilig

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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Franny, Jet und Vincent Owens wissen schon als Kinder, dass sie anders sind, doch erst als ihre bis dahin unbekannte Tante Isabella sie für einen Sommer in ihr Haus einlädt, müssen sie der Wahrheit ins ...

Franny, Jet und Vincent Owens wissen schon als Kinder, dass sie anders sind, doch erst als ihre bis dahin unbekannte Tante Isabella sie für einen Sommer in ihr Haus einlädt, müssen sie der Wahrheit ins Auge blicken. Sie entstammen einer langen Ahnenreihe von Hexen und die merkwürdigen Regeln, die ihre Mutter Susanna aufgestellt hat, sollen die Jugendlichen vor dem Familienfluch beschützen. Natürlich hält sich keiner der Geschwister an diese Vorgaben, so dass die Konsequenzen nicht lange auf sich warten lassen.

"The Rules of Magic: Eine zauberhafte Familie" von Alice Hoffman ist das Prequel zum Buch "Practical Magic", das unter dem Titel "Zauberhafte Schwestern" verfilmt wurde. Leider hat der Roman meiner Meinung nach nicht gehalten, was der Klappentext versprach. Die Geschwister Owens fand ich unnahbar beschrieben, auch die anderen Figuren im Buch sind für mich flache Papiergestalten geblieben, trotz einiger Schicksalsschläge konnte ich kaum Emotionen für sie aufbringen. Auch der Schreibstil wollte mich nicht fesseln, ich habe die Geschichte als zähe und langweilig empfunden und musste mich regelrecht bis zum Ende durchkämpfen.

Die Handlung zieht sich über einen sehr langen Zeitraum, immer wieder gab es Sprünge, die für mich beim Lesen oft nur schwer zu erkennen waren. Plötzlich war die gerade handelnde Figur Jahre älter geworden und ich habe mich mehrmals gefragt, wo ich die Stelle verpasst habe, an der die Zeit weiter gerückt ist. Die versprochene Magie ist zwar vorhanden, spielt aber eher eine Nebenrolle. Mir kam es vor, als ob in diesem Buch sämtliche Informationen zusammen gefasst werden sollten, die den Lesern oder dem Kinopublikum eventuell zur Vorgeschichte von "Zauberhafte Schwestern" fehlen könnten, entsprechend trocken habe ich die Lektüre empfunden.

Wirklich schade, diese Geschichte hätte nach der Beschreibung das Potential gehabt, eine wunderbar magische Welt für ihre Leser zu erschaffen, leider fehlte mir ein wenig der rote Faden, es war, als ob der Stammbaum der Familie Owens vorgestellt wurde, der dann ab und zu mit einigen Episoden aus dem Leben der Familienmitglieder ausgeschmückt wurde. Vielleicht wäre eine solche Erzählung interessant für die Nachfahren der Owens, die eventuell noch eigene Erinnerungen an die handelnden Personen haben, für Außenstehende, in dem Fall die Leserschaft, empfinde ich sie leider als völlig belanglos.

Fazit: Für mich hat die Geschichte nicht halten können, was der Klappentext versprochen hat, am Ende war ich froh, dass ich endlich fertig damit war, so dass ich leider keine Leseempfehlung aussprechen kann.

Veröffentlicht am 26.01.2021

Ungewöhnlicher Schreibstil, belanglose Geschichte

Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten
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Pierre holt den schwer behinderten Sonny am Vorabend seines sechzehnten Geburtstages wieder einmal aus dem Heim ab. Doch anstatt den Jungen, der weder sprechen, noch durch Mimik und Gestik seine Wünsche ...

Pierre holt den schwer behinderten Sonny am Vorabend seines sechzehnten Geburtstages wieder einmal aus dem Heim ab. Doch anstatt den Jungen, der weder sprechen, noch durch Mimik und Gestik seine Wünsche äußern kann, wie sonst in den Park zu bringen, fährt Pierre mit ihm die französische Provence und schleppt Sonny am nächsten Tag auf einen Berg. Sozusagen als "Geburtstagsgeschenk" erzählt er dem Jungen die Geschichte seiner vergangenen, intensiven Liebe zu Sonnys Mutter.

"Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten" ist das erste Buch, das ich von Dimitri Verhulst gelesen habe - und es wird wohl auch das letzte bleiben. Denn mir waren weder der zynische, verbitterte Pierre, noch seine Geschichte sonderlich sympathisch. Sicher braucht es nicht unbedingt einen freundlichen Protagonisten, um ein Buch lesenswert zu machen, doch diese Lektüre habe ich tatsächlich als Verschwendung meiner Zeit empfunden. Vielleicht liegt es daran, dass ich dazu neige, das Leben durch die rosarote Brille zu betrachten und ich mit Menschen wie Pierre wenig anfangen kann, auch wenn er im Lauf der Handlung etwas mehr emotionale Tiefe zeigt.

Zu Beginn zieht Pierre in seinen Gedanken und Äußerungen bitterböse über den behinderten Sohn seiner früheren Liebe her, später als er in zärtlichen Erinnerung an dessen Mutter schwelgt, sieht er auch Sonny mehr als fühlendes Wesen an und nimmt seine Bedürfnisse teilweise wahr. Doch das rettet die Erzählung für mich nicht wirklich, obwohl mich die Geschichte nicht direkt gelangweilt hat, habe ich doch während der gesamten Lesezeit darauf gewartet, dass die Handlung beginnt oder sich mir der Sinn des Buches erschließt - bis es plötzlich zu Ende war und mich ratlos zurück gelassen hat. Deshalb kann ich für diesen (recht kurzen) Roman keine Leseempfehlung aussprechen.

Fazit: Nach Beendigung des Buches habe ich mir zwei Wochen Zeit gelassen, ehe ich die Rezension begonnen habe, trotzdem habe ich immer noch keine Ahnung, was mir der Autor mit dieser Geschichte sagen wollte, die Erzählung ist nicht direkt langweilig, aber ich habe sie als belanglos empfunden.

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Sprunghaft erzählte Familienerinnerungen

Die Bagage
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Am Rande eines Bergdorfes in Österreich leben Josef und Maria Moosbrugger mit ihren Kindern. Besonders Maria fällt in der Dorfgemeinschaft durch ihre Schönheit auf, die Männer träumen von ihr und die Frauen ...

Am Rande eines Bergdorfes in Österreich leben Josef und Maria Moosbrugger mit ihren Kindern. Besonders Maria fällt in der Dorfgemeinschaft durch ihre Schönheit auf, die Männer träumen von ihr und die Frauen beneiden sie. Als Josef im ersten Weltkrieg eingezogen wird, bittet er den Bürgermeister, sich um Maria und die Kinder zu kümmern - der macht sich allerdings selbst Hoffnung auf die schöne Frau. Als ein Fremder ins Dorf kommt und Maria einige Male besucht, zerreißen sich die Dorfbewohner die Mäuler und als Maria schwanger wird, steht für die Gemeinschaft fest, dass Josef, trotz mehrmaliger Heimaturlaube, nicht der Vater sein kann.

"Die Bagage" ist die Aufzeichnung von Monika Helfers eigener Familiengeschichte, Marias im Krieg gezeugtes Kind Margarethe, Grete genannt, ist die Mutter der Autorin. Leider konnte mich die Geschichte trotz des angenehmen Schreibstils nicht überzeugen, Monika Helfer reiht ihre Gedanken aneinander, wie ein Kind Perlen auf eine Kette fädelt. So springt sie zum Beispiel in der Handlung plötzlich von einem der noch kleinen Moosbrugger-Kinder zu dessen erwachsenem Pendant und erzählt, wie sie selbst als Kind und später als Erwachsene den jeweiligen Onkel erlebt hat. Nach der Bemerkung, wie er gestorben ist, steht er plötzlich wieder als kleiner Junge vor dem Leser.

Nicht nur der sprunghafte Handlungsverlauf hat mich irritiert, auch die Erklärungen zwischendurch, wie die Autorin die Lücken in der Überlieferung ihrer Verwandten durch ihre Vorstellungskraft (zugegeben durchaus gekonnt) ausfüllt, hat in meinem Hinterkopf Fragezeichen aufgeworfen. Was will dieses Buch darstellen? Wie viel Fantasie verträgt eine Familiengeschichte? Wie viele Nebeninformationen benötigt ein Roman? Damit ist dieses Buch für mich nicht wirklich empfehlenswert, die Geschichte konnte mich nicht fesseln und der Inhalt dürfte eher in der Familie von Monika Helfer von Interesse sein, als für eine breite Leserschaft.

Fazit: Trotz Monika Helfers angenehmen Schreibstil fand ich den Handlungsverlauf verworren und die von verschiedenen Familienmitgliedern zusammen getragenen Erinnerungsbröckchen eher willkürlich mit eigenen Gedanken der Autorin vermischt. Damit sehe ich dieses Buch eher als eine Art privater Aufzeichnung und nicht als literarisches Werk für ein fremdes Publikum.