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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2020

Super Idee, Umsetzung eher mittelmäßig

Die Verwandelten
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Der Roman „Die Verwandelten“ von Thomas Brussig handelt von zwei Jugendlichen, die sich durch eine Internetanleitung in Waschbären verwandeln. Blöd nur, wenn sich keine Anleitung für die Rückverwandlung ...

Der Roman „Die Verwandelten“ von Thomas Brussig handelt von zwei Jugendlichen, die sich durch eine Internetanleitung in Waschbären verwandeln. Blöd nur, wenn sich keine Anleitung für die Rückverwandlung finden lässt. Fibi und Aram fristen also ihr Dasein als Waschbären und werden zu Zuschauermagneten. Während Fibi das Rampenlicht für sich entdeckt, zieht Aram sich immer mehr zurück…

Als ich begonnen habe das Buch zu lesen, habe ich noch etwas ganz Anderes erwartet. Der Anfang ist rasant und sehr lustig geschrieben. Alleine schon auf die Idee zu kommen, dass zwei Jugendliche sich durch eine wahnwitzige Instagram-Aktion in Waschbären verwandeln, fand ich super interessant. Die beiden Waschbären führen überall zu Irritation, die relativ schnell in Sensationsgeilheit und Geldgier umschwenkt. Warum nicht aus zwei jugendlichen Waschbären Profit schlagen, insbesondere, wenn einer sogar reden kann? Thomas Brussig beschreibt hier sehr schön das, was uns unterbewusst eh schon klar ist: Menschen sind bereit für Geld und Raum viel zu tun, wenn nicht sogar alles. Im Laufe der Story lernt man unterschiedliche Charaktere kennen, die aus unterschiedlichen Gründen etwas mit Fibi und Arams Geschichte zu tun haben. Ich bin was die Wahl der Charaktere und Handlungsstränge angeht etwas zwiegespalten. Einerseits war es mir etwas zu viel des Guten und mich haben die vielen unterschiedlichen Namen verwirrt. Bei dem ein oder anderen habe ich bis zum Schluss nicht verstanden, was er für einen Mehrwert in der Handlung gebracht hat. Andererseits waren auch kurze Geschichten dabei, die mich durchaus zum Lachen und/oder Nachdenken gebracht haben. Generell muss ich sagen, dass ich weder sagen kann, dass Buch hat mir sehr gut gefallen, noch, dass es mir nicht gefallen hat. Ich fand es ganz nett und gesellschaftskritisch. Was mir aber gefehlt hat waren humorvolle und satirische Elemente, die kamen einfach viel zu kurz. Zudem kommt man recht schwer in die Geschichte rein und der Sprachstil konnte mich nicht so richtig mitnehmen. Zwischendrin musste ich mich manchmal ein wenig quälen weiterzulesen.
Gefallen hat mir dann aber wieder das Ende, wenn es auch recht unerwartet war und etwas unvollendet gewirkt hat. Es bleiben nämlich viele Fragen offen. Dennoch habe ich für mich aus dem Ende viel Stoff zu nachdenken ziehen können und meine verstanden zu haben, was der Autor dem Leser sagen wollte. Besonders gut fand ich, dass sich beide Waschbären/Jugendliche unterschiedlich entwickelt haben. So kam auch der Aspekt „Wann ist ein Mensch ein Mensch und wann ein Tier“ sehr schön anhand des direkten Kontrastes raus.

In Summe gibt es 3 Sterne von mir, für eine super Buchidee, die mir aber noch nicht ganz ausgereift erscheint.


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Veröffentlicht am 09.08.2020

Nett, aber ich habe es mir lustiger vorgestellt

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
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„Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!“ von Lena Greiner und Carola Padtberg ist eine lustige Sammlung von kuriosen bis ekeligen Geschichten über Lehrer. Dabei wurden ...

„Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!“ von Lena Greiner und Carola Padtberg ist eine lustige Sammlung von kuriosen bis ekeligen Geschichten über Lehrer. Dabei wurden Geschichten aus Perspektive der Schüler über ihre Lehrer gesammelt, um zu zeigen, dass nicht nur skurrile Schüler zum Klassenzimmeralltag gehören.

Da ich selber aus einer Lehrer-Familie komme hatte ich große Erwartungen an das Buch. Ich höre mir eigentlich seit Jahren die kuriosesten Schülergeschichten an – da muss doch auch mal was über die Lehrer her. Meine Erwartungen wurden leider nicht vollends erfüllt. Das Buch liest sich sehr kurzweilig und kommt schnell zum Punkt. Neben kurzen Kommentaren und einer Einleitung durch die Autoren findet man eine Vielzahl irrer Geschichten aus den Klassenzimmern. Einige haben mich wirklich zum Lachen gebracht, manche Geschichten waren aber auch einfach plump. Schade fand ich auch, dass viele Storys aus älteren Jahrgängen kamen und daher etwas an Charme verloren haben. Damals war die Welt in den Klassenzimmern noch eine anderen und sicherlich nicht ungewöhnlich, dass ein Lehrer an einer Zigarre gerochen hat. Damals hat man überall geraucht…
Unabhängig von den Geschichten über Lehrer findet man auch einen Abschnitt darüber, was Lehrer rechtlich dürfen oder nicht (z.B. Handy konfiszieren) und einen Part, wo die üblichen Lehrer-Stereotypen beschrieben sind. Ich fand diese beiden Abschnitte eher deplatziert und wie ein Seitenfüller. Das Buch ist ohnehin recht dünn und durch die einzelnen Geschichten entstehen viele Leerzeilen dazwischen, da hätte ich mir lieber mehr lustige Geschichten gewünscht.

In Summe habe ich mich gut unterhalten gefühlt, habe mir aber etwas mehr Witz und skurrile Geschichten erhofft.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Unterhaltsamer 2. Teil mit Schwächen

Lovely Mistake (Bedford-Reihe 2)
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„Lovely Mistake“ von Sarah Stankewitz ist der 2. Band der Bedford-Reihe. Im Zentrum steht Molly, die noch unter schlechten Erfahrungen mit ihrem Exfreund leidet und zeitgleich ihre schwerkranke Mutter ...

„Lovely Mistake“ von Sarah Stankewitz ist der 2. Band der Bedford-Reihe. Im Zentrum steht Molly, die noch unter schlechten Erfahrungen mit ihrem Exfreund leidet und zeitgleich ihre schwerkranke Mutter unterstützt. Um sich nicht ablenken zu lassen und ihr Herz zu schützen setzt sie sich Regeln: Nicht verlieben, keine Dates und bloß nicht anfassen. Als sie ein Wasserschaden aus der Wohnung vertreibt, zieht sie notgedrungen beim attraktiven Handwerker Troy ein. Regeln sind ja bekanntermaßen zum Brechen da, oder?

Erstmal möchte ich anmerken, dass ich die Cover der Bedford-Reihe liebe. Ich finde sie einfach wunderschön in ihrer Einfachheit und Eleganz. Inhaltlich konnte mich dieser Band nicht 100%-ig überzeugen. Die Charaktere Molly und Troy fand ich beide sehr sympathisch. Troy fand ich sehr authentisch und liebenswert, wenn er auch mehr Ecken und Kanten hätte haben können. Mollys Verhalten konnte ich trotz ihrer Situation und Vergangenheit nicht immer nachvollziehen. Auch das Ende war mir einfach zu glatt, etwas zu klischeehaft und kitschig. Ein bisschen zu viel des Guten und des Dramas. Zudem waren mir einige Handlungsstränge im Buch einfach zu vorhersehbar,
Gut gelungen waren die Szenen, wo beide sich näherkamen. Da hat die Autorin das Knistern wirklich sehr gut rübergebracht. Generell mag ich den Schreibstil von Sarah Stankewitz sehr gerne, da er sehr direkt und nicht ausschweifend ist.

Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, fand den ersten Teil aber stärker.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Leicht überzogen, habe mich aber köstlich unterhalten gefühlt

Sauer macht listig
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In Christine Zieglers „Sauer macht listig“ dreht sich alles um die 46-Jährige Elenor. Nach 22 Jahren Ehe gesteht Elenors Mann ihr im Ehebett, dass er eine Affäre hat. Als Elenor empört und verletzt reagiert, ...

In Christine Zieglers „Sauer macht listig“ dreht sich alles um die 46-Jährige Elenor. Nach 22 Jahren Ehe gesteht Elenors Mann ihr im Ehebett, dass er eine Affäre hat. Als Elenor empört und verletzt reagiert, stoßt sie auf völliges Unverständnis. Auch ihre beste Freundin Inge rät ihr, sich nicht aufzuregen, weil sie als Hausfrau keine Wahl habe, als bei Paul zu bleiben. Trotz ihres abgebrochenen Studiums, der drei Kinder und dem Dasein als Hausfrau nimmt Elenor ihr Leben in die Hand und erlebt spannende Abenteuer. Dabei lernt sie immer wieder mit Niederlagen umzugehen und sich im Leben nicht ausbremsen zu lassen – egal wie alt man ist.

Das Hörbuch wird von Christine Puciata gelesen. Puciata hat eine sehr angenehme Stimme und bringt die Flair des Buches sehr gut rüber. Da das Buch aus Elenors Perspektive erzählt wird, passte die Stimme umso mehr. So habe ich mir Elenor vorgestellt.
Die Geschichte ist rasant und abwechslungsreich, aber einfach genug, um sie gut als Hörbuch hören zu können. Mir hat die Entwicklung von Elenor besonders gut gefallen, da sie von der schüchternen Hausfrau zu einer Macherin wird. Auch den Umgang mit Niederlagen fand ich amüsant, da ich viel von mir selber wiedergefunden habe.
Die „Krimi“-ähnliche Geschichte rund um Paul und seinen Anwalt fand ich etwas überzogen, hat mich aber gut unterhalten. Über Paul musste ich so oft während des Hörens den Kopf schütteln. Ich hoffe solche Männer gibt es nicht wirklich?!
Auch sehr gut gefallen hat mir die WG. Ich fand die Charaktere so unterschiedlich und doch passend gewählt. Das hat der Geschichte richtig Pepp gegeben. Besonders Zac mochte ich gerne.
Dass Elenor alte Bekannte wiedersieht fand ich sehr emotional, insbesondere als sie mitbekommen hat, dass sich ihre alten Kommilitonen ganz anders entwickelt haben als sie. Ich habe ab dem Gespräch mit Maria nur noch ihrem Wiedersehen mit Jan entgegengefiebert.

Ich bin sehr überzeugt von diesem Hörbuch und kann es jedem ans Herz legen, der gut unterhalten und herzhaft lachen will.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Netter französischer YA-Romance Roman

Never Too Close
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In "Never too close" von Morgane Moncomble dreht sich alles um Violette und Loan. Beide Protagonisten haben sich in einem Aufzug kennengelernt und sind seither beste Freunde und wohnen zusammen. Violette ...

In "Never too close" von Morgane Moncomble dreht sich alles um Violette und Loan. Beide Protagonisten haben sich in einem Aufzug kennengelernt und sind seither beste Freunde und wohnen zusammen. Violette hat bisher wenig Glück in der Liebe gehabt, bis sie Clément kennenlernt, wäre da nicht ihre störende Unerfahrenheit im Bett. Kurzerhand bittet sie Loan ihr bei ihrem jungfräulichen Problem zu helfen...
Erstmal ein großes Lob für dieses tolle verträumte Cover. Ich finde das so hübsch und hat mich dazu bewogen den Klappentext zu lesen und letztlich das Buch zu kaufen.
Der Schreibstil von Morgane Moncomble ist frech und kurzweilig, wie es bei YA-Büchern zu erwarten ist. Ich bin schnell in Loans und Violettes Welt eingetaucht und konnte mich mitreißen lassen. Beide Protagonisten waren mir direkt sympathisch. Da je Kapitel die Perspektiven zwischen den beiden wechseln, habe ich einen guten Einblick in die Gefühlswelt von beiden bekommen und konnten mich in sie hineinversetzen. So unterschiedlich beide sind, habe ich doch immer ein knistern gespürt.
Mein persönlicher bester Nebendarsteller war das bissige kleine Monster Mistinguette. Aber auch die Freunde und Mitbewohnerin Zoe haben den Roman aufgelockert. Die Geschichte um Zoe liefert zeitgleich auch den Stoff für den 2. Band der Reihe.
Was ich schade fand, war das Ende. Für mich wollte die Autorin am Ende (etwa letztes viertel) einfach zu viel auf einmal: Riesen Drama, Enthüllung der familiären Geheimnisse, Herzschmerz... Das hat für mich tatsächlich sehr konstruiert gewirkt und trotz des starken Hauptteils einen faden Geschmack hinterlassen.
Alles in allem kann sich Never too Close sehen lassen und ich kann es weiterempfehlen.

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